klarer Tiefensonderung auf die Fläche zu bringen. Die Szene entrollt sich in der Art eines Bilderbogens ohne wesentliche kompositorische Akzente. Alles ist gleichmäßig betont und will nacheinander abgelesen werden. Wir erhalten vorzüglichen Anschauungsunterricht über die verschiedenen möglichen Situationen einer solchen Jagd. Links vorn der von den Hunden um stellte, von den Reitern mit dem Schwert angegriffene Hirsch, während die Treiber sich mit ihren Spießen bereithalten; von rechts her sprengen Reiter zur Unterstützung herbei. In der z. Ausschnitt aus Tafel 16 Mitte durchschwimmt der von der atemlos hetzenden Meute verfolgte Hirsch ein Gewässer, so daß die Wellen mächtig aufschäumen, ein Reiter zielt mit der Armbrust auf ihn. Ähnliche Szenen sind auch im Hintergrund zu beobachten. Ein bewaldeter Horizont mit der üblichen Gebäude gruppe schließt das Ganze ab. 1506 entstand auch die erste Turnierdarstellung,, der in späteren Jahren drei weitere folgen sollten. Es galt, auf der zur Verfügung stehenden Bildfläche ein unendliches Gewimmel von Menschen und Pferden so unterzubringen, daß die Einzelheiten noch einigermaßen unterscheidbar waren, was wieder dadurch erreicht ist, daß das Ganze wie von einem hohen Standpunkt genommen wurde. Das durch kräftige Balken eingegrenzte Turnierfeld ist in die Stadt verlegt. Es kann sich also nur um den Marktplatz handeln, der entsprechend hergerichtet werden mußte, vor allem durch Entfernen der Pflasterung, wie dies hier deutlich zu sehen ist. Zugelassen zu einem solchen damals schon seit mehr als einem halben Jahrtausend üblichen, nach genauen Regeln vor sich gehenden Kampfspiel waren nur adlige Ritter mit einer bestimmten Anzahl von Ahnen, und