LAND- und FORSTWIRTHSCHAFT, WEIN-, OBST- und GARTENBAU. (Gruppe II.) FELDWIRTHSCHAFT. (.Gruppe II, Seetion 1.) Bericht von Ant. Adam Schmied, Profejjfor an der königlich böhmi/chen höheren landwirthfchaftlichen Landeslehranßalt Tet/chen-Liebwerd. EINLEITUNG, Charakter der Culturflaaten und ihrer landwirthfchaftlichen Expofitionen. Bei der Unterfuchung der Vorbedingungen, welche zur Erhaltung und Entwicklung eines Volkes auf einem beftimmten Erdflecke erforderlich fmd, kommt man neben gewiffen von der Natur gegebenen Vorausfetzungen hauptfäch- lich zu einer einzigen, alle übrigen erhaltenden und theilweife bedingenden menfchlichen Thätigkeit: es iftdiefs die Bodencultur, als diejenige Entwick lung, auf der jeder menfchliche Fortfehritt vorzüglich beruht. Die Bebauung desLandes allein vermag dauernd Nahrung, Kleidung und die übrigen Lebens- bedürfniffe in der Fülle und Befchaffenheit zu liefern, welche dem menfchlichen Gefchlechte erfl; ein menfehenwürdiges Dafein ermöglichen. Die Erde ift, wie der amerikanifche Denker Carey fehr bezeichnend gefagt hat, eine grofse Mafchine, welche unbrauchbar gewordenen Stoff bei richtiger Behandlung ftets wieder in brauchbaren verwandelt, fo oft man es von ihr verlangt. Darum ift der Landbau überall der Anfang der Cultur und ihr Erhalter, und fein Entwicklungsgrad ein ficherer Mafsftab für die geiflige Entwicklung und induftrielle Emfigkeit des betreffenden Volkes. Die mannigfachen Produdle der Bodencultur waren aus den einzelnen Reichen und Ländern, entfprechend ihren Eigenthümlichkeiten und Befonderheiten, auf der Wiener Weltausftellung würdig vertreten und gaben ein klares Zeugnifs von dem agricolen Fortfehritt, der Intenfität der Wirthfchaftsweife und der Erfpriefslichkeit des Landwirthfchaftsbetriebes in den einzelnen Ackerbau- diftridten ab, fo dafs das Auge des fachkundigen Befuchers mit Befriedigung auf d ;n ausgeffellten Erzeugniffen und Hilfsmitteln der landwirthfchaftlichen I*