Dresdner neueste Nachrichten : 12.04.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190404123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19040412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19040412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-12
- Monat1904-04
- Jahr1904
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- Dresdner neueste Nachrichten : 12.04.1904
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M. M. Hi. 98. XII· Jstbss . lOUQ Tiigiich 90000 Aufs-ge. Dienstag, 12. April 1904. DresdnerNeuesteNachrichten k- UH s s k » · - Auzcssenprelsk Die liegt« e Stola-net esse M! Dresden pas ·ssuahswetleeczsknmszäkzäkxgkztliga Æzkcätnapiftux Straf» m: M. Weder. ist-sama- Oskcinntt Lisaäggik Jictlaiciczäsls 1 II« ~ austvcjrttschlftz Mk. I . - —-- am» c r - e vo sta en an e kesness åsaspeeicx . . Tage» und nuirbefttikikiliictettnkslkisett wird» visit-o« knien-mea :- Ws« - sgsssch ssi.»sss.g·kxi-egxsg-s.,sis.kiszss..x.s s HEXE-»«- se· S Yspkixufixystsie D. Wagner» chheclftra est!- O «» , ·. «I·l » «. «» . »F »Wer. »«»w. E zwmspk Uspa«««»» «1,-2d.(kk., cnst Wtceqende Jlauek Eil! c. V oft bc It et« THE· 3ik27-«-«3"""«E-s-·-««»- «« S2«·««··«- M«- .......-.-.-.. jssx « St Uns. strehlen-r te. M: L. num- k · . · s ». «« , »««..s- «F; U! f« «« "«« «« « .·«sk CZZZZJ«HI,«HIH, sp Guts· Mk»- Psgy I; O· F f OYJZXHFIP Uåkd Hgskspggxgcsxststikkfak AYCJUFZZCVFFEVZHI4 iilNrM: m» Vlies-end» Blaue» ~Z:3:d;1»:k Jkkueste Find-ums«- Aus· IN· Messe und alle Olslnvneen-Bttkeqtls. . Its! Ist! et. cI! tot! vMk X. « slvdi m! -c. ) clg I! «» .»« » »« » .. - 9 Uhr. fj ins-faßt 14 Seiten. Roman leHYYeFiZYMITJMZTv u, auffichtigung der Bczirkolziitiptiicatinfchaftem Die Regierung hat schon im kjahre 1900 einen Gefeizentwtcrf iiber die Schafsung von Kreis rcgicrtingeti eingebracht, um die Statthalterei zu entlasten. Sie hat fiel) dabei auf die Ein richtungen in den Nachbarftaaien berufen. Preußen, etwa fechsmal fo groß als Böh men, ift in zwölf Provinzen geteilt und jede Provinz in Regierungsbezirkh die die eigent liche territoriale Verwaltungs-Unheil bilden. Bayern, beiläufig mit derselben Bevölke rnngöziffer wie Böhmen, ift in acht Regie rungsbezirke mit Kreisregierungen eingeteilt, nnd in den leutereii liegt der Schwerpunkt der politifchen Verwaltung. Sachsen, das nur zwei Drittel der Einwohnerzahl Böhmens hat, zerfällt in vier Kreishanptnkannfchaftem die zu gleich die zweiten Jnftanzen im Verwaltungs verfahren bilden und unter der Leitung des Minifteriums des Innern als eigentliche Ver waltungsbehörde im Lande zu wirken haben. Die sireiseinteilung bewährt fich alfo in den Nachbarfiaaten Böhmen-s und empfiehlt fich dar um auch fiir diefe große Provinz. Die betreffende Regierungsvorlage ift je doch im Reichs-rate nicht erledigt worden. letzt dürfte fie, falls die Beratungen zwilchen Deut fchen und Tfcljerhen zuftandekommem hervor geholt und den Konferenzeci zugrunde gelegt werden. Die Regierung plantesdie Schaffung von 10 Kreisen: 8 einfprachig etctfche iEger, Leitmeritz und Reiehenbergb 5 einfpracljig böhinifche und 2 geniifchtfprachige Kreise. Es handelt sich bei dem Versuche, die beiden Par teien mit der Frage der Kreiseikiteilung Böh mens zu befassem nur darum, die tfchechifrhe Obftruktion zu beseitigen und das Parlament für die Erledigung der wirtschaftlichen Gefeize (Zolltarif, ungarifcher Ausgleirh und später HaUdelZUertrEtgeJ flott zu machen. Ob der Ver fuch zum Ziele führt, wird vornehmlich davon abhängen, ob die Tfchechen ihre bisherige Er prefferpolitik aufgeben. Inscw H a l) nJsjcora Hc il yna n n. Andreas »O nvc r, Philipp d o»h«l, Peter Krug c r, dliitidolf Licl) a u, Zllkichael M a et, Waltcr M a et, sdcinrich P a n l i c n, Joseph S a kh s - to r n, Peter« W c i"lc r, Loh. Stachotvskih lijcfrcitc Christian H a ck c r i, Jzsilhcltir S· e e - lkg er, Karl Zc llc ri, CsiniäljriipGefreite Dictricky M c n n c n a a, Kur! S p onna act, Tambottrc Waltcr Ls c c) a n d, Otto B o ttg e, svornist Mich. S ch r c i n e r. 4. Kompag n ie S’ecbatsaillo-i: Unrcroffizicr Johannes H a h·l· Secsoldat Gcorg Klc in. Vp n de r San 1 - tä ts kolo n n c: Obcrfanitätsgaft Oskar Mal-nie. Vom Ersatztransporn Gefreiter Hermiann Ae tz e·l, Reihe: Otto Kohle« igcftorbeii 4. Norm. II Pf« Hex; 45 VI Bat. sseife nur 45 m 45 «» 45 w. 45 ist. Ball- UUT Mild nur ichtel nur Ullk 45 sys- ichtel Ullk 45 Vi- UUI EZ Vi- Käf? 45 V« III; 45 M. it« 95 Pf« 95 tm. Elle nur --- . Ein Vcrmittlnngsvcrfucix ««Mike;::x:3«·s"x;««:.::i». Der . .. « «- fchen und Tschechen ein vorlau- Jwischkn Dcllt sisssW«2k:«:-3::33xk,:i«sssgkxsgkxixxkgsis; uztxlzgk Herbcifiihrung der Arbeitsfähig ssii Orient-Igisigsskzsnkxtkssxx ist«-II: «"«m·hm·n«d uf die Parteibefchliiffe von PolenillbkEk· «« « »« Und links wechselseitig mitzuteilen, nach M« Basis zullemerEs foll eine K r isgv e r pqkteicn auiite M· E - faikung fiir Böhmen und damit auch «» gewisse Llbgrensiing dedr Spåaiaxcfebiete ge- Mkkkxk werden. Wenn er e Jgrat am 18»Vlprilzufammentritt, will man diefe Ver»- aiittliinadaktion mit großem Eifer betreiben. slllein es kann fchon jetzt gefagt werden, daß He deuticlhextdParstlekien Zur in dem Falle Zie- Hi d, c em eru em: zu un, wenn e Eefichccllyxii auf jede Vortonzeffion betreffs der smtsfprache und der mahrifchen Uniperfiiat verzichten· Ob dies der Fall fein wird, tft noch Was-iß, ja, wenn man den parteioffiziöfen iluslassungen in den tschechilchen Blattern gspuheu darf. fo halten die Tfcheclzen ihre For- Mksw nschaxiniestttl jZkcrl«iZ3lT«r«YittYufrescht· IJZ l em a : ung ver u Lonsiichtölgs un; ei? tiviirde zu eine; Zusammen r ar een gar t k . ice-kroch die Tfchechen Vejrnunft tålttijnijietind verzichten sie auf eine»Vorgabe, fo werden die dkukssljekhsziiaäteieåix ntcfrgiliissdertidieutgxhe selig gkuu ei, e or r pure, e o - pqktei und die Cbriftlichsozialem die Aus jpkqkhe mit den Tfrbekhen nicht. ablehnew Die Kreisverfaliungift nämlich für Böhmen seine Neuheit. Sie hat in jeweilig geändertcr Forän oorilsgsen Ygfitestgkkkgcn iiilifs 1362 be- Italien. ve man ic vo tän g und von da ab gab es als Verwaltungsbehörden mir 89- später 94 Bezirlshaitptinaiiiifrhaften und die Prager Statthalterei. Allein die Zen traliiation der Landesverwaltung in Praa hat sich nicht bewährt. Böhmen hat einen Flächen- Inhalt von 52000 Quadratkilouictern und 6Mill. Einwohner. Schon bald nach 1868 Zäigteqes Eh« daß dxå Statsbalteitiei inkPrag re gen en nur )wer ewä t gen ön e. seither lind viele fozialpolitifche und wirkt fchaftliche Gesetze und Einrichtungen geschaffen worden, die die Aufgaben der Verwaltung fiarl vermebrten und erfchwertem Im Jahre 1868 hatte die Stattljalterei 75 500 Einlauf- Mitte, ietzt hat fie deren faft 300000. Trotz aller Perfonalvermehriing leiden die Gründlichkeit und Raichbeit der Erledigungen und die Be- met. Ucc nur 95 Vi- IF» Hi. 95 Vi- 95 Pf. 95 Pf. Das Gefecht bci Okaharui. Wir hatxcn iw unsrer erfttzn Sonntags-ans gabe geschrtclzety der sscrczsotelsdxzn-a· trctc iktzt m csin entischcrdcudcs Stadrunn Du» Dopeichc üsbek das siegreiche, a·bcr verlufwolle Gcfcchst von Ihn-harret, die um— noFh kurz vor Redak tionskschlusß in unsrer· zweiten Sonnta«gk-azls act-be unsern Lcscrn mmscijkkn konnten. hat diese Aufjczjsztiig dfx Lage bgitätkg«x. « « » Widder ist es die Koslonnc des Majors CZlafenapp. die in so ernst finster und fnr ums verlnstretcher Weise« msit den Hevcros zuifatncnucnnsepajicii ist. 1 Offizicr unsd 81 Mann rot» 1 Offwer untd 15 Mann verwundet! Die Kolomte Glassenapp b;- stehend aus dcnKompWnien Fische! und Lieber des Marinsegssnfanstc cbataillonxiy der Kom pagnie v. Winklcr Mblösungskorpsb M» ducke zogensen Schsuvtwwpcnrcitcrm 4 Maichlncns kanonen und IMaschinengelvehr, war nach dein isieserlste von Oiiiikotorerodeiii nach-Indes! fich zntsiiitzzielyeiisdeii Feinde aettslat und befand sitt) ani L. tlpril auf dciinlseae nat-l) den»Oii-lat3- bergen, dem Hanptziifliiclststirte der Perser-Is- Der ebenso kiiline wie hartnacliaie Blum-ist, den die Feind-e del dein Orte L«kal)ai«iii, nur ca. 1() Kilometer fiidlieli uon Osivitokorero inatlnein ninsz als eine Art Verziveislnnastatbeneichiizet werden. Die Nachricht, das; der Gegner in n. ordö st l i ei) e r Ricistsuiia abzog, weist darauf himdafz er fiel) »der bevorstehenden »Ein kreifiinsg dwtch unsre Trnppeii zu entziehen fuchte und teilweise wohl auch entxoaeii · hat; vielleicht kaim aiich Pkoviatiæ usntd»Muiiitsions iniaiiael hinzu, dein diirch eiiien kubneii Hand streich abae oliseii nderdeii iollte. · Ein inilitiirisckzer Faclkmaiin der als Ve richtetstatter des »V. L.-Ll.« dieKolonne Glase napp begleitet Hauptmann a. D. Dann-hausen, biast sein-ern Platte eine etwas ausführlichere Gefechtsschislderiina tibcrniitt-elt, aus der wir folgendes entnehmen: ~A·m ersten Ostertage insarschierte das Detsaciientsent v. Glaienapp frtühniorgseiiss von« Okaharui nach Damm. Der Weg) führt durch Doriiwasld mit dichtem Dorn· gxbufch nnsd mit nur wensiaen ettvas lichteren zweiten. Nordöstlich von Okaharuy in einer der dichtesten Waldftreckeiy kam es ans dem Marsche zu einem kchweren Gefecht unstet Urrierteaarde ider ompaansle Jnscheli mit großen, aut hewafinetciy zum Teibberitteuen Hererohansety welche die Ilonioaanie zn unz fassen suchten. Als die Schutztruppen durch die Kompagnie des Grafen Brocidorif und Attil lerie unter den( Oberlieutnant Manshold ver stärkt war, wurden die Hereros aensorsseti und später noch eine Stunde weit ocrfolaL Des aleichen wies die Aoantaatsde iKonipaanie Lieber) andre große Heretohaufen nach ein ständigen! scharfen Gefeebt ab, bei tvelcheni auch die Fahne des Sezbataillons ins Feuer kam. Neben der Jsahiie fiel llnteroffiggr Hain. Die Verluste der Hereros sind sehr cui-end. Die Rebiellem die ihreTotcn usiid Verwiindetem wenn irgencd inöaliiin mitnehmen, hatten noch auf dem Cklsxelytsselde 42 Tote znrtickaelaffeii. Unsre Atti rie, welche auf einer lieb-deren Stelle aiitiltiaesPofitioiien fand, und desgleichen! unser Kleiuaewedtsener hatte brillant aezoirth Wahrscheinlich hatten die Hereros versuchen wollien, unsre Nacht-at von diskliem Bnschwerk ans iiiederziischießen nnd fiel) dann einiger der Proviasntjivaasen zu bcmachtiaetr. Leider uiackite sieh, wie ietit immer, unsre viel zu aerinae An zahl Kavallerie fühlbar. Die ntrfr.s»Te»tacl)e tnsents veriuat nur noch iiber 21 vollftandia ge branckisfähiac Pferde, weliiiie Vor Veainn des Gszssechtses zur Yliiskliiriiiia niedrer-er vorwärts lieu-enden sein«« srlslininveii Weaftellen vora-iisae srlnctt waren. Das Geiekitt batte von 8"-L Uhr inoraeiis bis 12 Uhr Mittags, die Verfolgung bis« 1 Mir aioiviislsrt Naciiiinsitiaas bearuben wir unsre Toten in gieitteinsanisenisz Grabe auf dem Gsc«fecht«sfelde, wo wir iiiachts biwakiertctM Unsre Verluste. Gefallen find auf dkittfcher Seite: 1. K o m pag nie Secba tatllp n: Rcservelesutncrnt N ö r r, Siezsscant Mart-m B r u. b l, Unter offiziere WI ibald D i ck h o f f, Otto H a r ac n s, Soosoldatsctk K«arl B c tti w, Johann G e y e r, Wilhelm H acke r, Johann L) a— a s, Verwundet sind: 1. K o m o ag n ie: Leut nant Karl H i l d e b r a· n d t: Kimtusionsscliuiß rechteSclyulter, Uiiterossizicre RohF r i tzsche: Aieicliteilsiiiiisz linken Obcrarni und obere linke Niinipshälitey Arno Lu n wi B: Streif-schuf; linter»l-uß, Scesoldateii Johannes Iranh recht-e Saum-er, Gustav Seite: rechte Seite, Yluzsuist Skh e rbe r: Stteisischuß linke große He e, Ludtvig V ollme r: Weichteilschuß linker Oberschenikeh Rudolf Lore n sen: linker Unterschenkeh Einialirigäsefreider Hein rich M i ch a e ls e n: Beiigsefläclise rechttr Unter« arm. 4. Kompa a n i e: Soesoldaten Rein hold Grau: Weiehteilsckiusz linter Ober schenkeh Emil Will i e n: Weiihtseilstituß Rücken, EinsjährigMesreitser Johs. S ch m i d t: Rtictcnschusr linke Luna-e verletzt. · V on der S eh u tz t r u p n e: Gesreider Heinrich V o g «: l: leicht recht-e Ferse» Von der Maschinen ka no n e nab teil u un: OberscueoivexkG maat Alwisn Kratzi ngt Streissclnisz linke Brust und Arm, Oberinatrosc Hermann T h e u e rka u s: Streifschuß rechte Hand. Im Anschluß an diese Nachrichteii sei noch mitgeteilt, das; die K« ost e n für die seit dem 24. Viärz in drei Abteilungen entsandte Ver stärkung der Sihutztruppc um 1050 Mann ein schließlich der Artillerie n ah e z u 1 0 M il l. Ma r k betr a g e ii. Der daraus bezügliche. Nachtraasetat wird dem Reichstag bald zu gehn. Es ist nicht der erste Nachtrag siir diesen Jseldzug und wird auch nicht der letzte bleiben. Das Kriegsmanisest der Hereroö ist sozusagen enthalten in einem R u nd· schreiben des Oberhäuptlingz Sa muel Mahe r e r o an seine Unterhäupb time, das jetzt bekannt wird und in Ueber setzung lautet: ~Okahandia, den 11. Januar most. An alle Groszleute meines Landes. Jch bin der Oberhiiuptling der HereroC Samuel Viaherero Jch habe ein Gesetz erlassen und ein rechtes Wort und bestimme es slir alle meine Leute, das: sie nicht ihre Hände legen an fsnlgendet nämlich Missionare, Eualäudeh Bastard, Bergdaniarm Raum, But-en. An alle diese legen wir unsre Hände nicht· Tut diese Sache nicht. Jeh habe einen Eid dazu getan, daß diese Sache nicht offen· bar werde, auch nicht den Missio nar e n. Genug. Ich bin der Htiuptling Sa muel Mahererm OkahandiaX Aus der Liste der zu Schoncnden geht hervor, daß die Bere ros lediglich die De u tsch e n iind die H o tte n totte n, ihre alten Gegner, als Wie ciftvift unsre Musik? »Ein liistorisched Klavierkonzerh das der treffliche Dresdiier Pianist und Historiter R. Buchmaner aus Anregung des Musik piidagokgisilieii Vereins unter Herrn Seminaro erlehrer Wilhelm Seishardt am g. April im Musenhaussaal gab« hatte ein besonderes Publikum versammelt. Die typi schen eleganten ModctonzertsPeksdnlichkciten fehlten. Statt dessen sah man meist scharf interessierte tsliinstlerkdpse und empfand die gute Gesellschaft der Lehrer- und Lehrerinnens nselt Tresdenä Das Konzert fiel in die Osterserien der höheren Lehrinstituie Es wktd sish sehr empfehlen, im Herbst stir die Eriogenen den Abend. zu wieder holen, der jetzt den Erziehenden so große Eindriickc gemacht hat. Keine Kunst ist so vquular wie die Musik, und doch hat man von keiner weniger historische Kenntnissr. Die iueiiteii Niusikireunde glauben, wenn man die Musik mit Beethoven oder gar mit Mozart oder Bach beginne, nun sei der Grund er schppit Jetzt hat man bei Buchinayers Vor- Mgcn überrascht eingesehen, daß schon ein in Antweriieii verstorbener, 1562 inSomersetshire gebotener Koniponist John But! eine Burcnhomnc oder Burentaii komponiert hat deilen Harmonik sich weder Rief» Wagner noch Ruh. Strausi zu schämen brauchten. Vollends Hiindel und Bach haben von diesem Vorfahren der nicderländisihen und deutschen Schule er· kkatittlich viel gelernt. Die von Herrn Buch- Mmicr gespielten Stücke, von heiläugg 1640 H« 1740- itibren in eine ganz neue nschaus ungsnclt Niiht nur technisch, in Beziehung W kunstvolle polyphone Stimnienfiihrunch sind die Allemanden, Couranten, Giguem Variationen usw. nielsach iinnonierend ge arbeitet, sondern auch ihr Schav an Gemüts aiiödruch an seinsinniger Mclodih ggsireichen Vlodiilationen und keckem Humor he ein, daß Unser iediger Kunstkultus viclnzu einseitig an skttzelne berühmte Namen ank tust. Kein Ge ildeter ist in Unkenntniid wer Bach, Handel, Gliick usw. gewesen. Selbst die sinnt-Aktions- Mka versehen ihre Ausführungen einer Menge Slnekdotem Aber ist z. B. Jolx Seh. Bad) vom Himmel gesallenii Oder steht er nicht aus den Schultern horhverdienter Vor gänger? Keine kulturelle Entwickelung ist sprnngbast Die Geschichte kennt keine Linken. Aber das tibergroße Genie eines Bad) wars ein so helles Bildt, daß seine Vorfahren und seine Umgebung in den Schatten gerieten. Das große Publikum kennt dieStichworte derKtinst gest-dichte, die Genies Bach oder Gluck oder Händel. Die Talente dagegen wurden ver— gessen - und doch waren oft s i e die wirklichen ersten Pfui-finden. Wer kennt Math- Werk mann web. 1621), J. A. Reinckcn (162:3), J. But! (1562). Chr. Ritter, Mai-ais, G. Böhny Telemam Marchand letwa von 1650 ab bis 1732)? Es gehört ein eigner Sinn, Eigensinm ja Einseitigkeit dazu, den Quellen nachzu spüren, aus denen einem Bach und Hände! die Belehrung zusloß. Herr Vuchmaver ist gelehrter Forscher von Gebliih Andern genügt es, die Musik zu genießen; er dringt zu ihren Winseln. Mit einem großen Aufwand von Zeit und Mühe so erzählt uns der Dresdner Musik gelehrte« dem sogar der englische Pvemieri cninister Balsour die Anerkennung gczollt hat, die Mittel stir die Herausgabe des alten An« dreassißachsßuches bewilligcn zu wollcn reiste Herr Buchmaner nach Ohrdruib Lünes lmrg, London, Hamburg usw» und er hat Gltict gehabt: namentlich aus der Stadtbibliothek zu Lliiteburf hat er in alten TabulatuvVänden viele set zwei Jahrhunderten verschollenc Klavierstiicke ausgegraben und vermutltch aus der Gesamtzahl von 600 Stücken til) die wert vollsten ausgesucht. Die prächtige Toccata von Weckmanm Reinckens ~Ballett-Variationen«, von glänzend geistreichem Schlifd J. Bnlls schon genannter Bureutanz, dessen vollgrisfiger Sah wohl Herrn Burhmayers Verdienst sein mag. dann aus 1650 von ungenannten Auto ren Cl) eine sehr schöne Courante und eine— slllemaude in G, dann ein geradezu entzücken deö Zierstilck ~Eiiglis(he Nachtigalkc das alle ietzige Progranimmusik in den Schatten stellt und mit BeethovensPastoralsymphonie ~Vogelg ehn-nieder« wetteifern kann, endlich K. F. Fifchers Chiaconna in G, die heute fo schön ift wie 1730, dann Chr. Ritters (geb. ca. 1650) höchft interessante Arie »Ihr Seelen voller TraurigkeitC die fünfzig Jahre später J. S. Sliach zu feinem Lied »Mein gläubiges Herze frohloele« umgemodelt und erweitert hat das waren Forfcliungsresultate des Konzert-Jedes, für die ihm bewundernder Dank zukommt. Daß diefe lehrreichen Mufikfchätze gedruckt werden, ist die nächste Forderung. Lehrreich ist für den denkenden Musikfreund besonders die Erkenntnis, daß wir die Kunftpflege de zentralifieren müssen, d. h. nicht nur die weltberühmten Namen, die schon gefeiert find, noch mehr feiern follten, sondern aus fchauen nach den Genieö und Talenten zweiten und dritten Range-Z, die uns erst ein richtiges Bild von der Musikgeschichte geben können. Von den Genick! kennen und »bewnndern« wir alles, jede Note, fogar nichtsbcdctitetide BriefwechfeL Von den Nebentalentcn kennen wir, wie diesKotkzert gezeigt hat, fa ft nich w. Jst das gerecht und vernünftig? Man ift viel zu ~geniestick)tig«, »fchwärmt« fitr die Musik, und versäumt darob die Vergleiche, durch die kiåir doch erst ein tvirkliches Urteil gewinnen nn en. Freilich, cum graue) salis soll man folche alte Musik in neue Programme einfchaltem Die ca. 30 Stücke, welche Ums Lehrgründem Her: Buchmaner spielte, ähnelt( fich viel zu sehr, um immer gan zu fesseln. Sie können sogar er müdet« Ljber für unsre oft einseitig blöden modernen Mufikprogrammg im m e r Chopim im m e r Schubert, im m c r Beethoven» n n d immer dieselben Stücke, da ware so cin alter Jobn Bull, Fifcher oder G. Böhm eine wirkliche Beveicherung Jn keiner Kunst ist man so patteiisch- wie in der Musik. In Gcmäldcaalerien haben die SchDUlJcitOgcHildc dcößaffael oder descsorregio oder da Vinci neben den Ruisdael und Vreughel und neben den langgezcrrfcn Kvlner Slgkcteiibildern Was. Jn der Musik schwört man dagegen zu sc r auf einen Namen und haßt, wenn man »Btal)mö liebt«, R. Wagner-Ringe man doch endligauch in er eulitdenhistotifchen inu- Was das Konzert bot, waren nicht alles Wkeiftertverka Aber jedes Werk hatte Physiog numisch überrafchende Einzel-Züge. Unsre Klasfiker formten aus diesen erst Meisters-or trätå Aber deren vollen Wert erkennt doch eben nur derjenige, welcher! nicht bloß das sev tilgze Kunstwerk, sondern seine Entstehungs pjascn zu begreifen vermag. · Ludwtg Hat-Mino« xert lur knd tu» 95 Pf— 95 Pf· 95 ges. 95 im. DIE-Ists! - 11, Ab, »Es) Pf. .- 29, its, Pf. Er Z, 10, lö Pf. nur 88 Pf. 27, 42, iis Pf. H raße I. Kleines Feuillctom « Mitteilung ans dem Bntean der Königs. Hoiiheatetx Im Königl- Schanfpl e l h a u s wird Donnerstag den M. April zum erstenmal »R use Bernsd«, Schauspiel in ö Askten von G· Haupt-wann außerjskbomtement ge äkchen. Die Titelrolle spielt Fu. Getön, die ; rau Flamm Frau Bleibtrecy den Bei-nd Herr Müllery den Christopb Flaum« Her: Stahl. den Stvectmanin Fett Its-Wölfe, den Kerl HerrßenC ' Jin Reidenztheater wird heute und fol gende Tage mit Fu. Je nn n Gr o ß als . ast Franz v. Schönthans Lustspiel ~M a r i a Tl)cre f i a« gegeben. Das liebenswürdige Werk erzielte auch am Sonntag bei ausvers kaujtem Haufe einen großen Erfolg. Ceutraltheaiet Die Sonntags-Ausfüh rung von ~Bruder Straubinqek fand wiederum bei ausverkauftem Haufe statt. Das cniziickende Eyglerlche Wert bleibt tcuch weiter hin auf dem Svielolatn In der heutigen Wiederholung singt Herr Kunstadt den Land· gra en. «· Vortrag til-er Selma Lager-M. In eine: an! 8. April im Hauptbsahnhof veranstnltxtes öfifentlsichen Versammlung der Dresdner ID teilunig des »Wer-eins Frauenbil dung - Franenftndinwckgprach Frau Berta Res über die fchtvodil e. Dichte-in Selma Lagerltit Sie chavakteriilcrte zunäjtflxlt die Stellung der Fehler-den slulvrin alig enrontanitifxxninsdie ntnitdteen deåfvw w expend reallis n trvnmna rno set: Literatur plötzlich eine neu-e Bahn einfchM nnd desgzslblåunäelit vie! asYefochim wurde. Dssssi Ssssi sank-sein«;- JOHN-»Es«- rap e . e kehret-me- QZen d« Dissen- sni ils
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