Dresdner neueste Nachrichten : 08.11.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190411086
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19041108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-08
- Monat1904-11
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- Dresdner neueste Nachrichten : 08.11.1904
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g« 305« 111. Jahrgang. Tiigtich 90 000 Apis-ge. Dfcusiås s. November 1904. bekgsk , » »s««-s- «s-s·«säs"s«"«««7«·« «« ««k»"-"««I Unabhängige Tageøzettun «« . Ums-««- « feklklflissszfkeeespeki JIIZHLURPIPQYFFteaxipstjätss g. I« III« fsllacs ZTYPBZIOHEIT Use-It- Ejskgksk askkezixiksksxksssw sie« F».-.::·.:«-:..e..ss:.ä.:-::.- Grzßt Al— i S · «szxx-..x.s.:.sszk-gzs.-c.s.sig.-,xxs-ss.»x. kgssksswsxssss ·«p·««-«su«k exixn Voraus« apum m« eins-anspa- iik as o eu : us .4monakk.sf ~ ro nasse« « e uf -——age n armen« ««««3«""'«33933"«E3 F? : disk-F: « : ad, IYF nehm» ' Ort« g SEEE’:;:::..:«;-.«.«..«z-.·.:s.i-.kk:IEIJJZIINIJZEJHIZLE srsticss und kannte« an. , Jnnvncssi sn Dritt-cal- « « «- . - LH "-" T« «·- TH - . Jpdaatipzs un« Hmuptgsichasiskieai Pia-sit»- ztkase «. VI« «; ««,·,"«« :i; FM? P: : åg-.«’«’«··«. stkscsrechckx Reduktion Am: l Nr. EIN, Exvcdttion Amt ! Nr. 4571. Verlag Inst! It. YOU. »ui des! tust-use per sengt-sat- pro sei« so Pfg. »Es» zu unterscheiden waren. - Während bei der lieb« isen Wahl im Jahre 1900 die Repndlikanier für den Schxntzzoll nnd die Goldwilhrunix die De mokraten dagegen fiir den Freidandcl un-d die Sikberwåhrung kämpft-en - ein Gegensatz« oder das Volk in« seinion Tiefen— ansvegie -·, er klärten diesmal sfowolyl die Repudliskaiksen deren Kasndidat Roosevelt ist, wie die Demokraten, deren Kandidat Bauer, dcr düciisite Richter des Staates Newzähork ist, fast die aleichien Grund siide ssür ihr Programm. Roofevelt vevfpricvckn er wer-de Maßregeln gegen die von der großen Masse fso allgemein unsd tief gehaßt-en Tut-fis, dise Nin-ge und Stin dikate, veranslsasseit unsd dafür sorgen, daß der Rücisichtsloisigckeit nnd der Ausdesurcpolitik der Trnftixiiagitapien gesssctzlichse Schwasnkeni gezogen mer-den. Er vcrspracht ferner, die »Profperitiiit« des Lan-des zu fördern« und das Schar-MU syftem, dem der gewaltig-e Aufichnvumsa des amseristanifsrhseti Wirtschafts-Lebens zu verdanken sei, a»uszsu«bauen, ohne esjcdocki zu iisdertreibekk Er ierkannve des weil-even die Notwendigkeit eiiner Reform des Zisoisldicnsics zur Beseiti gung der i:n die-r Rsepuiblik derrschensdcn Kot-rup tion an und endlich« erklärte er es für sein Glaubenödeketininis, »daß geniiiß der Verfassung alle Bürger, Weiße wie Fairbisge vor dem Ge setz tatsächlich« gleichigsefdellt werd-en müßten. Parker nind die Demokraten, zu deren trseusesten Anhängern idie asmesriksanischen Dant schen zählen, versprach-en fast genau dasselbe. Ihr Ciegensatz zu Roozfieoelt deftansd nur dari-n, daß si-e behaupteten, er könne nat-d w o l l e iensc Forderungen gar niichst durchs-even, sein warum· gegen die Trnsts und für die Glseichssiellunsg der Weißen und Farbizaen sei nsur Schein, ganz sich-er würde nnicr ilym das szockisfchntzziollsufisein bis zum Zollkriiecf mit all-er Welt getrieben werden und auf Beseitigung der Korruption dltvch ihn ssei ers« veschst nsisckji zu hoffen. denn ge.- rade isn sseisner Partei fei die islorruption an! allienschslsimnvsiem Die Demokraten hab-en also diesmal nicht oiiwa für andre Ziel-e wie Nov-se vclt, z. B. für rein-en Fveihandel oder Silber wiihrung gerann-it, sondern sie unterschieden sich auf dem Gebiet-e »der inneren Politik ein-ent lich nur im Grad und der Nuance von isdrem Gegner. datföächliche Gleichsdellusng der Weiß-en und Fair bigcn eisn Traum ist, der viselleiclxt nie, ganz sicher aber nicht in absehbarer Zeit zur Wirt lichkelt wird. Und die Korrnption wird so· bang-e betrieben, als mit dem Pväsfisdonsisen auch das ganze Beamienspevionsal gewechselt werden kann nsnsd nun— Boamtsextstellen znr Belohnung eifrig» Anhänger unsd ednsfiwßreischer Männer bxattickzin In dieser Hinsfichst ist die eins: Partei nicht besser als die andre, und dscslmlb sind aille eben sevmädnten Forderunsaen iin der Haupt sache Viandvetz mit denen man die Wäljler ein zufangett suchst und die man ausgibt, wenn sie ihr-en Jtveck erfüllt beut-sen. Das geht schon länger asls ein Jahrzehnt »so und dürfte auch von den Wählern so ziemlich richstig bewertet werden. der Demokraten eine qnsdve ist oder daß sie eitne wesentliche Aenderunq in dieses: Politik ein tveien lassen würden. Sie sind ebenso An hänger der Monrosedoskisrisn wie Roosevelh sie » denken ebensowenig wie jener daran, Culm- die Philiwineit oder sonst eine Aolsonie amfzus sieben »und sie sinsd weit entfernt davon, eitwa abzurüsteiisioder die Fslodte vcrfallen zu Gassen. Der Utiterschied zwisschien Revublikanserki iusnd Demokraten ist auckj in diese: Hin-ficht nur gra-duell. In »der Hauptfache war also de: diieömalige Wahlksampf in den Veveiniitten Staaten nicht ein Kampf um gegensätzliche Forderungen, sont dern ein Kampf um Person-en oder vielmehr um eine Person-lichtem -unc Theodore Roosics vclt Und wenn morgen die Wähler driisbcir »Hu-e Siismnven abgeben, »dann entscheiden sie nicht iixber einegrundfckitzlische Llendcrnng »der amerikianisiheti Politik, sondevn dann ani wojjden sie vornehmliickp auf die Fr«asg-c,·die der Roofevelt Präsident? - Allc vier Jahre am ersten Dienstag nach zkm I. November wird in sden Verein-Taten Staate» von Llmerikas de: Präsident, der höchste sknmte der Nenn-Mk, gewählt. De: Tag diese: sah! iik ietzt wieder herauskommen. Morgen «« s. November» wixd cis sich entifck)-e«tden, ob siposeoeit auch fiir dcse niichiiten die: Jahre an d« Spitze der artzßeii nordaznerikamiickxttsllnion Hi· Die, Wabricheinlichtctt sprich: sit: feine« Sieg, da aber Uebserrasichungsetc in dem Lan-de «» Jknknsxircnzien Mdglichskseitew noch weniger «»sges«chloiicn »sin.d, alö anderswo, io iokl hier jede Vroplycxzsetunsa uwiserbleibesm um so mehr, n; von dem singend-litt, in dem diese Zeilen ihren Wien in die Oekietitlichkeit finden, nur ppch wenige stunden bis zum Betamitwexsdcxk des Wahbcrsgssldiisisfssis rissest-Erst. Der Isashlbamwf war, wie imsmer in den» Hekeinigiicii Staaten» sieh: heftig und fselit kost wielig, kostspieliger wlg je ein früh-ever, auch haben es dise Agitackionöredmer sder fkindlichsen Its-WILL EIN» VEHchIMYfY«Ug-VI- la Betten-m- IF III; L Hine reitein a .. s « Sonach ist es begreiflich, das; »die Parteien, trotzdesm jene Fragen der inneren Politik ge radezu nach einer Lösung seh-reisen, sich nach einer andern, zugsträistigen Wablparole umge sehen haben. Sie luden sie gesunden im KampfunidenJncper«taliizmus.Auch hier wieder besteht der Gegen-Tat; mehr in der Form nnd Nuancq als in der Sache. Roose velt will das Heer und besonders -die Flotte aus-bauen, usm die Wiiirdse und Welstnisachtstels ilunsg der Union unter all-en Unistiinden wahre-n zu können, er wisll die wirtschaftlich-e un-d kolo niale Expanisionz usm die Prosperität zu för dern, aber· er verkündet auch anderseits immer wieder, daß er fest entschlossen sei, den Frieden zu wahren u-n-d altes zu tun, was an ihm liege, um iutit jedermann in Freundschaft zu leben. Gerade in den letzten Wochen bat er das ja duvch die Tat zu beweisen gesucht, indem er an » di-e Kabisnette Einsladungen zu ein-er neuen Friedensikonserenz ergehen ließ und mit einigen Mannen, neusestens auch mit Deuitsrlk kund, Schiedsgserischtssvertriige als-geschlossen bat. Die Versnünstigsteiit dieses« Progmmnvs konnex: dise Demokraten natürlich nicht bestreiten» desto « heftiger aber unsd tmchdrüiflixlycr betonen sie die Gefahr, die aus Rooiserellts Cbarafter sich fiir den Fried-en sdser Welt ergäbe. Roosevelt habe den Militaristtius zum politischen System ge macht. er überlasse fiel) seiner Länder-mer, auch auf die Gefahr gewaltig-er Kriege hin. Der frühere demokratische Präsident Grover Elerves band z. B. führte vor einer groß-en Versamm lung aus, die Uuion treibe jetzt eine vor keinem Mitte! zurücksehvecketide EroberungöpolitiL sie wolle der »grofzc Polizist« fsür Südameritta sein und habe dabei in Panama bei der Erwerbusng des Kanialigsesliinsdes eisne Jntsernsationalse Im anoralität« gezeigt, die Amerikas Reputation I für jmtnser zerstört habe. samt-span- vnxi.ge Zzetuokrakjjchse «.sij49z:i.·i)«id·x«i7st,«-ZEE"«FS-’i7lb·e;!: a. lkoleros I mäkhrnipgscnnansn Ver-an, formuliert hin-f, indem er ungiesiihr sagte: Können wir nioch vier Jahre Roosscvelts Temperament verantworten? Ob nun die Antwort »Ja« oder ~s)ieili-« baut-et, die anders» Großmäichte haben kein sehr erheblichcss Interesse an ihr. Ob Demokrat-en oder Republikaner am Ruder sind, die Union wird fortfahren, anstviirtine Pvestigepolitick zu machen. Wünschextsswerit wär-e ja, das; sie es in wensiigesr plumper und ansmaszender Weise als bissher stät-c, aber grsiisndlich ändern wiirsde sie siich ja doch lyöchiftensz wenn» sie, wie einst Prieußem ein Jena erleiden würde. Bis-Z; dahin jedoch kann noch viel Zeit vergehen und man wird sich darein finden ntiissexkz Besonders Deutschland dann derEsnrwictlung drüben ruhig zusehen, den-n wir sind zwar Hunde-M, aber »reine politischen Rivalen »der Unsinn. Samtbsnb nnd ktafie qqrniect singe» des Gegner-Z nsickyt Fehlen lassen. Das Wch entspricht dsriiden einer alten« und allge pgiks geiibteki Gewohnheit und wird voim gpnx ikcsiclyt so besonders ernst genommen. Die keien Bürger Nordameritas wissen, daß auf eide n Seiten gelogen und verlemndet wird, nd sie. entschuldiqsen das, weis! im Kriege, auch dem tin-blutigen um die Partei-Herrschaft, km sedes Mittel recht ist. Wenn erst die Em scheidung gefalle« ist, NO? verträgt man ssch « doch bald wieder. Der Sieger behauptet F« Hund«-Ost, daß xisn iv gslättsendser Sieg Uvch ieinals errungen und der Gegner nvch nie lals so ariindilich zevssclmvetterst sei, während »der sqrsegte erklärt, er ssei nun: unelkxuieven Markt-an- Dqften erlegen, hätte bei-nahe gewonnen und sei-de ganz sicder das nächste. Mal gewinnen »aber das kennst man drüben schon, das ist wer so gewesen, seitdem es cdovt zwei große Mien- die der Repnbkikaner und die der bannt-raten, gibt. Jst die Hise erst wieder skkstogen - sund »das gesskhielyt meist ziemliich dnell —, dann spriicht unsd idenkit man nicht sehr an die Wahlen, sondern wendet sich Eber andern Fragen und seinen Ge sten zu. US. III« weis« sskxt 22 fes! Raufcrei in der franziifisthcn Kammer. Bin: ykjytpj Pariser J.-Korrcspoudenten. Das xljiinifteriuni Cotnbes hat noch einmal gesiegt. Nachdem es sich mit knapper Not, dank einer Mehrheit von zwei und von zehn Stim men, vor den! nahen Sturz-e gcrsettet hatte und sich mit eirer ziliajorität von vielleicht 25 bis 30 Stimmen aus der Assärse ziehen komme, brachte ihm ein nie sdagewesiener Zwischcctsall unserwartete »Bitte: der bkutale unerhörte An grissdes Nationalisteti Shveton aus den grei fen xiricgsniinister ntachtse es allsen schtvantcm den Ziepnblikanerat der Linken zur unabweis baren Pflicht, siir die republikaiiische Regie rung einzutreten wider den aufheben-den: Uebcrmut des Nationalismuä »Diese Ohr feige kostet uns den Sieg«, sagte der alte Melinist Aynard, der sich noch immer zu den» l Posten: cclopsehalsstis Hieraus geht klar hervor, daß die Fragen der innevcn PocitiL die Beseitinusnq der großen Kanns-when, unter der das öffentliche Leben in der Uns-on nsarh allgemeine: Uiebeteinftinm mung schwer leidet, für beide Parteien ein heißes Eissesn ist, das sie nitcht gern angveifetr. Es weiß drüben jeder, idsaß sowohl die Re publikawer wie idsie Demokraten den Kann-f gegen die Brust-s nischt nachhcrltig führen, wer-l sie deren Geld gsebrmtchen oder zu siivchtsen haben. Als-ges wie Filipiwvs wissvtts dttß die Im gefür- QSchnüru. ldvf . Pqqk sl Nicht also diie Art, wie der Wmsnf usm die acht drüben diesmal geführt wund-e, ist be tders intseriessant - eigen-träg uinid sozusagen: ch nie dagsewefen ist ein andrer Untsmn«d, mlich der, daß idic beiden Parteien» welche iqsegenttbcogieftawden haben, ism Grunde gie mxnen proigvammwtisch Saum von- einatrder " I kosten: · knien-Stiel( nat-es Leder, 4 4 Paar « · Guwer "Elebe"l;x:"iss"i)ai vecht inii seim Characberiskik der UmionsPoli-tik, nur glaubt ishm kein Mensch daß die Gruuidanschcxsuikittg he mit ·: IF «k·«: MS EYVYWI M! sskzsgkggsfs M leFfFH «: W 111 o Vs Bib- TM.- . sc? kamst, mit kssks uis ask-g«- so; . 3.95 . 5.85 - 4.25 Totentanz. M i« in einem Akt von Dr. Ollextwkkk « Mührungö«3osäggkekmspernhauie am - « er klap- Mtch demi eiztztgfcnärsllikcäixhgläfgklk Zwinger sfanz le die erGieiräuich ähnlich, das auf en eben, llemd Rcgenmwien hcrvorrufm D« «« Inst« sich deutcich a« die Adresse kåixpvlaussp iell an die des armen Bett« « ngisn wieder einmal hat UPFEW XlfteosP Innre: mir zischt ein Herr sehr tem amentiioll laut «und vornehmlich« III) can, e«s if; ein »vlerkan;tt:lt(sd:lgS:·EJ; e» F: nkuxispsedekittd in feinem »Kommet · « fchjdkkt Herr Dr Sikö, der Ukhebek XI t ntan «·« war voriichtkg EUUO Uscht « Fern) Eiorhazw zn erfchsktlstls SssTUVCV h« Oefürchteh das« verkannte siege könne Gei- » FsYeYgkiszFiticm Kaisers· Bär recht gehn« let Totentanz hatte nicht den geringsten pkuch darauf an einer große« VIII» Mk« "htt u werden Herr Dr Siis kann ge- Nofen schreilZen abgebrauchie Klifchsss rbolen und oft Esehiirie Phrafen anwen « Uetzteres tut er sog« fehk W«- D« « sieh: im Reichen des M· Hskk DE« Si« « auch schlekjt inftrumentierem Dvch Mk« habe mir sest vorgenommen, alle Güte, sicht Höflichkeit nnd Liebenswütdigkekb - ist) sahn: hin quszuweuvesn um dem ne der mir eine o wenig LICENSE« nie« bereitet hat nich allzu weh ZU Um ssmkk schncßcsch åichig seine, daß man. M! ein» ou: Eine schien-te Oper s» THE« bat iederniann das gute Recht, de! übt! entsprcchendccssedtcld und das nötigt» RIEM «cr verfiint Dieienigen aber-EVEN« W« Oper vor die Oeffentlichikckk VUUACW be· « ein fclsreiended Unrechk M» « «« Man, die man dem wenig vetiptcsendett »..-;sss.-3:«.«.;k3;s sxkkssessn »« »Q- »« oniss eine fertige Dicknnn . »den » o en- PMarx Müllers. Das« sit! M« Un. Fehler. Auf diese Weise ist noch nie eine gute per zustande gekommen. Erst vor kurzem ist Heinrich Zöllney für dessen Begabung un zwe felhaste Dokumente vorliegen, daran ge scheitert, daß er Hauptmanns ~Versunkener Glocke« eine Opernmusik aufvsropfen wollte. « Entweder Text und Musik entstehen gemein schuitlich im Birne des Komponisten, oder er muß sich eines eigens zum Kompositionszwecke versasztes und geeigneten Buches bedienen. Einem in sich geschlossenen künstlerifchen Orga nismus, gleichviel von welcher Qualität, einen . andern zu amalgamierem dieses Beginnen kann nur dann gelingen, wenn der eine von den beiden so stark« ist, daß der andre ganz in ihm ausgeht. In unserm Falle sind beides schtoächliche Organismem Möllers »Toten tanz« ist vor einigen Jahren an unterschied lichenßiihnen ausgeführt worden, ohne irgend- « welche Wirkung erzielt u haben. Es ist auch schwer, an dieser Geschichte, die mit den primi tivsten Mitteln des erprobtesten Theaters das Gruseln lehren will, einiges Interesse zu sin den: . . . Draußen wiitet die schwarze Pest· Am Zofe sucht man durch Feste und Gelage die Fu: tvor dem Uebel zu verschweben. Die strenggen Vorsichtsmaszregeln sind getroffen. Kein remder darf ins scharf bewachte Schloß. Der Tod drinzt aber bekanntlich durch die ver sriegeltesten T ren, hier in der Maske eines schwarzen Dominos Er hat, bevor er sein Vernichtungswerl beginnt, nichts besseres zu tun, als sich stracks in die junge, von ihrem Kutten vernachlässigte und schließlich verlassene iytigin zu verlieben. Erst versucht er es mit D met-te, - dek Tod kann ja mit allen Mit teln arbeiten, dann mit Zärtlichkeit und Leidenschaft. Die Königin, nicht so neugierig »Wie Eise« von Brut-unt, fiägt tiicht nach» Nansi »und Hirt, niacbi kurzen Prozeß und gibt sich ihm. Der Tod wird« sentimental nnd küßt sie. Dann ist es natürlich aus. Doch nein, da drinnen im Saal ist noch die tanzende Hut-de, zderen Schatten man an der Portierc gesehen hat als der Domino die Lichter zaubererhast squögervichkuno die iscchsivckskiikkdcich 12 us» schlagendei Ulzlr abgestellt hatte, um es so mol lis grnseW z machen. »Die da ich zitiere Ei die orte der Dichtung - sind keiner chonnng wert, hier warst e n Kuß, nun sei’s · oas Eva-wert« arr stürzt in den Tanzsaab Plötzliche Stille, dann Lärm, Tumult, Geschrei und Gepolteir. Dann wird »es ganz still und dunkel!)« Der Vorhang sallt. Den literarischen Wert oder» unwert der Dichtung habe ich nicht abzuurteilexn i·ch habe nur zu sagen, ob und inwiefern sie sich zur Vertonung eignet. Es hatte schliesslich einen Weg gege en, der den Komponisten Zu einem Resultat geführt· hätte. Er hätte sich egnügen müssen, ganz leise ppp uiusikalisch zu kolorie ten, jeder Szene ihre Stimmung abzulauschen und ihren Grundton im Orchester erklingen zu lassen. Dann hätte er vielleicht, was Herr Möller nicht konnte, das Publikum das Gru seln gelehrt. Skeptisch angelegte und gegen den Spuk des Theaters geseite Naturen wären voraussichtlich auch nicht hineingesallem aber sie hätten eoentuell zugeben müssen, daß der Zweck erreicht ist. Herr Dr. Siks wollte aber ein Musikdrama machen, wollte in die. Seelen hineins aueu, welche die Geschöpfe Marx Mitl lers nicht haben. Folglich müßte der Kompo nist ihnen welche einblasen. Aber Herr Dr. Siks ist nicht der liebe Gott, nicht einmal. Prometheus er kommt mir vor wie der Zwerg, der sich groß dünkt, weil er in weitem ogen ausgespuckt hat. Der ganze große Apparat des modernen Musikdramas wird ge·- riihrt. Die Trommeln, Wanken, Trompeten und Posaunen arbeiten, das ganze Heer der Streicher wutet in die Därme der Motiven, Bratschen und Teils, die Sänger auf der Bühne müssen schreien, um sich pernehmbar zu machen, aber man spiirt keinen Augenblick das Er klingen einer inneren Saite, den Hauch eines Rlischen Tone-Z. Ich denke an den Doktor irakle aus ~Hofsmanns Gtzähluiigetkc wie der die arme schwindsüchtige Antonia zu Tode geigt und nagt. Mit ein paar Strichen hat der alte Ossenbach das gezeichnet und ein ganz kleines Orchester dazu in Bewegung gesetzt Aber kein Mensch, der die gtausige Szene e sehen hat, vergißt sie. Wann werdeikendiich die Modernen zur Einsicht kommen und das große Orchester in Ruhe lassen? fsreilickh wenn man nichts zu sagen bat, dann st das große Orchester ein ivillkoiuiiiener Mantel. der-B ößeii und Unperuiögeti gern Verdeckt, und übrigens pflegt man in einem solchen Falle stets zu is »Ich! ! (·E sagen, die Oper sei glänzend instrumentierh wenn sie auch noch so iniserabel klingt. Herr Dr. Siks ist aber auch kein Erfinder. Das; ihm Themen und Motive nicht in Hülle und Fülle zugefalleii sind, sei ihm nicht weiter veriibelt. Wem passiert das heutzutage so fchnell? Aber, wenn man schon eine Oper ohne diese entbehrlichen Attribute ausstattetin so muß man dafür Sorge tragen, das; der Charakter der Musik diesen Mangel nicht so ofsenknndig zeigt. Da ist z. B. der Walzen nach dem zum Schluß der Totentanz agiert wird. Dem Komponisten ist nichts ·eingesalleii, als der nackte Rhnthmiis des Drcivierteltaktes, um den eine banale, gleichgültigeSalonuielodic geschlungen ist. Kein Profit. Das Thema sagt nichts, weder in seiner ursprünglichen Gestalt, noch in seiner Verwendung. Und aus diesen Walzer hätte die Oper ausgebaut werden mtissem dieses Thema allein hätte so stark sein müssen, das ganze Gebäude der Oper zu tragen. Dann die Ohnmacht des dramatischen Ausdrucks! Wenn man zumindest ein ge tvissesßiiigen nach einem solchen spüren möchte. Aber nichts als leere, konventionelle Phrasen Ferner keine Kontraste, keine Steigernngeni Nur einmal zeigt sich der Komponist nicht von allen guten Göttern verlassen- und das ist dort, wo ein grotesker Zeremoniennieister den Ukas des ans nnd davon gegangenen Königs dem verfammcltenbbose vorliefn Da glückt dem Komponisten! eine gut festgehaltene Sinn-li zissimusstimmung Hier ist er aber auch ein ganz andrer wie vorhin nnd nachher. Der grosie Apparat ruht und der laute Spektakel macht für einen Augenblick einer ruhigen, dis kreten Ironie May. Vielleicht schreibt Herr Dr. Siks einmal eine komifthe, eine satirische Oper. Oder wie- wäre es mit einer Operette? · Lieb, es tnt so wohl, wenn man endlich auf hören darf- zu beckmessern nnd seinen! Miit menschen nnangenehni zu sein. Man wird mir einwenden, es hatte weniger Schärfe be barst, »Um dem Totentanz kritisch zu zerzausew Ich hatte manehes-beschönigen, z. B. die drei sparlicheii Øervorrufe ans den Koinponistcn beziehen können, der so - bescheiden war, nicht zu erscheinen usw. usw. Das wäre aber skcherltclzeäegen den Beruf des Kritikers ge wesen, est-erste Pflicht es ist- die Wahrheit:
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