Dresdner neueste Nachrichten : 22.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190702223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19070222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19070222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-22
- Monat1907-02
- Jahr1907
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- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 22.02.1907
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IV. Fuhr-Fang. Anklage 100 000 tägljch Besdnereuefte sitz( « »Hu-Heile kostet fix: Dresden und Vororte »»·»« z» Pf» für dassåluøjand 40»Pf. Tabellen- Yspxkjgk Reklamezecle für Dresden und Um.- k aus-wär« ist) Mk. Ljei Wieizerholungcic «H«p«« nach Tauf. Chissteqcbuhten 111-Pf. wzkxz wcrdcjt nur gegen) Vorausbezqhxgng » «« Erscheinen an bcstzmmten Tage« w« - Hqkantsiert Tclsphskklschk Aufgabe von Es» Unsre Dtseödnck und ckuöwärtigekc spkxtiche AnuoFcFtkEtpcdkkionen tm Ju- u» , Jsiekate suprcginalptecien wßabatteu an» N» XX Es» NR «» ( N di. II « IF Nkk R( nd II js neue Präfidiuuu . - T. Mär; 1895 bis Umgxkxhiiez die vontsz Stuf! 1V«-««’ «: nun« · Erde Partei« ist 1099 Akte« Jikgkkfxiiesitim vollftäxtdig wem« «« Pqxtjssfacle hat eine mehr ists-lII M« «« JZc dkiickt siik anc W« Bcdcllmnxgss eikiis der iiinaftett ge! unter das Land! ozcrdllltkszlllügsä «« ulldszymbt ein Ende Nach MLWHLTPEZTUIL Flekitenden T3entl:ulns r U« ( » « -- habe sich tm nUkcujsyk«tgkkafnegkatezecrik« einige zjentrumgzttnrlcskilz allspechtcfgaltcli kk"««"ss,,,««s«k«sl-k,rvek)«kxsz joic Hsieikixstsxxsaxcß 11l - - ·. M« zu; Wasser acinexvcii se;itl.tlld« dafztlpäe "« d« scntvsps TIERE« OF» « Wes« H) isossriigs EIIIEMI CTDY W; Ijssskkkkfkks schlcicuy das; unt-F« spoecaFntes durch arm« schwelszgctxoxfcy Fa» Tät· war in jxzxkg dcx«»»tljionlkchtcxt. cxqn Wcblszrcitl Hpzxqxcxk Lrtitjkheiditngcix elijtte «« z« eieruug 2711 BEIDE!- JITEZÄA J« II? Aedxr » Im; des neuen Pras- cunt e»! - Mk, das Zentrunx Fuss ferner fxukkeretr Stein«» H« Jickchskage verbrannt, Zmtrum nkchk mehlx Trumpf Ist. kchk vorher» schon, werden dcebefptkveneitk mmsmitgkceder erkennen, wie töricht f» «« qts sie stch vor zxpee Monaten von »Hm» YHFeFMPartec ins Sclzkcpptau fund, lediglich um km dem RoZreng ckg Rathe zu nehmen, ihtje u»nvergleich atarischc Machtftellicng lctchtsmnig aufs ic Ergebnisse der Wahl des Präfidiuins ppxkkhkkein ziemlich festftanden und en nahezu ausgeschlossen waren, gab allfeiiige anfzexsordentliche Spannung tschoic iiußerlieh dadurch zutage, das; die tEinschliiß der Diplomateiiloga dicht und unten im Sitzungssaal nur ganz leer blieben. Es fehlten nur 14 Abge solche iksreqiietiz ist seit der Eröffnnng nticheii Rcichstages nicht wieder dage en waren die Tische des Bundesrates efeim weil ja die Wahl des« Priifidiuins ugelegenheit des Reiehstages ist, mit der ftens die Regierung nichts zu tun hat· nur einsam der Chef der :lieich-«Zkanzlei, U, der iibrigens dem Wahlakt sehr auf e und sofort nach Tiertiindigiiiig jedes» »ehnisseg einen Bericht dariiber in das? en; alifehicktex Der Wahlakt selbst ver nia und langweilig wie nur denkbar. "hrel·, mit je einer Liste bewaffnet, in n iiimtlicher tllbgeordiieteit nerzeichnet die siicdnertribiine Einer von ihnen utcr Stimme jeden der 397 Namen, dass Mveiende Viitiilied antwortet mit Unabhängige Tageszeitung staune-sein: In Dresden und Bororten monaikich sc Pf» pro Dunst! ist! Mk. frei Haus, durch unsre Provinzifsiltalen mnatllth II Pf» pro Quarte! hss Mk. frei Haus. Mit de: Beilage »Dreöduet Flieqeude Blätter« pro Monat 15 Pf mehr. Postbeäduk Axt-g. A awnacL 60«13i.,pc0 Quart. LIOSZRL mit» r.FLBIE , B , 82 , , · 246 » In Deiner-Ungarn » A «, Lsxosttz , , Tisch. , · , ,R,!.55,· ,(.65, Für: die Schtvetz « A , M« Its. «, , 252 Fu. , «, » B ~ !.00« , , 8.03, Rats) dem Auslande per Kreuzbqiw pro Woche 1 Mk. , widmete sich dann dem Studium der Landwirtschastk und Staatkstoissenschasteiy habilitierte sich 1877 siir Nationalökonomie, ward Ostern 1879 an die Tech nische Hochschule zu Rachen, im Herbst desselben Jahres als ordentlikher Professor nach Rostoch 1884 nach Marburg und 1897 an die Technische Hochschule zu Cliarlottetcbtirg berufen. Als: Slliitglied der natio siiallilieraleii Partei gehörte er den: Reichstage von : 1881 und 1884 und dann ununterbrochen seit 1893 an. Im vorigen Reichstage war er zweite: Vizepräsideni Der mit 205 von 218 giiltigen Stinimeti zum zweiten Vizepräsidenteic gewählte zkoliatiiied litten-uns, Berliner Stadtältescexy was so viel bedeutet wie Ehrenbiirger der :JieichiBhanptstadt, ist am 18. Februar 1842 in lieikßiipoiii geboren, liausniaiiii von Beruf und von 1871 bis 99 als Direktor der Darmstädter Bank Vorgänger Tsernliiergs gewesen. Dann trat er in die städtischc Verwaltung Berlins ein und gehörte ihr acht Jahre lang als unbesoldete-L- Ijiagistratsniits glied an. Er ist Präsident der Aeltefteii der Kauf: nianuschaft oon Berlin und seit zwei Jnxliren Präsi dent des Deutschen Haudeldtagm in dessen Plcnaxk versanimluiigeii er sich wiederholt als« Verhandlungs leiter ausgezeichnet bewährt hat, so daß anzunehmen ist, das; er auch im lieichstage als Vorsitzendcr seinen Mann stehen wird. Nun hat also der Reichstag ein neues« Präiidiuny in dessen Zicsnninieitfctzuxig die veränderte Windrickp tuug zum Ausdruck gelangt, mit der in den nächsten fünf Jahren das Reichsfchiff in den inneren Ge ioäfferic fahren kann. gviöge es» stets gute Fahrt haben und zu Zielen gelangen, die dem deutschen Vaterlande zum Heile gereichen! ishr· Göfcsllfchaftsproblemks lon Ost« A. H. SchmitzsN « Nachdruck verboten. «· Reiiolution ist» die Gessellschaft der »un « --s der Protestanten al·l·iilich. Die sicht- ssder ~honnetes gen-« ist zwar zusam iii denttvch kschnet noch jedes Indivi « lsx solches; Geineiudh an die inan so » PEs Ups(cher«3st, nier dazu gehiirt und e AIZPJVHLTILJEFU z« «ddi·e irijcidrelrii Eins-sur«- »«· HEU -- ie us« er enen« 2 nd ne? . s ZDS - , W sind, viele» ähnlikise sind Pseudo . VIII) TUTTI» tft jedes Bserk der »Wiss"el«i -i U« Asplchsgnx postlageriid adrcssierh sie i VTCMC XVIII-Its, an die alle inorali- J nein, dein rater iiiehr oder weniger; tiefsten. Und seltsaiiiz so wenig ders » · -o.er kennt, feine geistigen nnd niorass YZ PsspDps xlgstdte wården abgeholt. Nach ·eiiiiger s . T Fppfaiig durch die osseiitliche - Jst-» Dreher, ais die Gesellschaft iwch FYULF sie keiiier Pseiidonynir. Man entzsaxvle eine verwohizte Frau launisch » etc» U! Hörer Gunst genannt, aber Mcziiibaikeit der launischsten Frau or »( g Rästiniiiiieii Rahtiicir Erziehung, » esspüs Im, fiiiaiizielle «Lage · schqfscsi Schcsscm » aljledlcdsälkissächast liestdaiöw inuihreitn « , ·»( iuen uii en: Nara sltklsäsn»siiditiidueis. Die persönliche Rniskäilllllciic szöddesr Stank? xJsniite Zir « llschaftistabftrxktoibienis Jei en. ie · « . «» « st schwerer vor schreib« KOM- Uketl ihr nopf nicht leicht zu sin z? VII! ·slc gar keinem, »aber darum auch W » cgzsnåiiiein Eben spare· uiaii iioch die »Es-I! » sichfkkdp uiidnin ziachsteii Augen- Hsfsssz n DEVMEFUEN Utcht »ein Phantom ge sc» H» ClUUUgeii sanitlicher Einzel -- z; Un« heute unter xliiistaiideii von der . · « disk? Ab, die kluger oder düiiimer skxszszszzszsp mzelneii. Nieiiiiiiid erklärt sieh ».. is« IMV G« Werte: ·-Fk«lldVstlchc TIERE-fracti- im »das in: Lxucfc des! M« Berlin SW., . F· dein-o ». w, O. m· s: H» list-tru- 4 - U! Größtc Auflagc in Sachsen. Redaktion und Haaptgefchiiftsfielle Fcrdinandstrahe 4. Fernsprcchetsx Reduktion Nr. 3892 Expedition Nr. 4545.-4j7,1. Vexslag MS. »Hier-IT begibt sitt) an den Tisch der» Lvnicses nnd über-l gibt einen Stiiniiizcttel einem dritten Zkhristsiibreiy der ihu in eine ossene Urne steckt, während die beiden andern Schristsührer in der Liste verirren-lett, daß der betreffende Abgeordnete anwesend war und abge ftimuit hat. Dann werden, nachdem der Likahlgang be endet ist, die Stimmzettel geordnet, gezählt, ihre An: zahl mit den Eintrkmnngeti in der Ltiste zienan ver alicljeti nnd dann schließlich das» Ergebnis- vom Präsi denten verkündet. Diese umständliche Prozednn die jedesmal« etwa dreiviertel Stunden dauert, wiederholt sich hintereinander viermal. da außer drei Präsidenten auch die acht Schriftfiihrer aus dieselbe Art zu wählen sind« die letstereii allerdingts glücklicherweise zu: saunneit ans einmal. Jxnnkcxstjin hat nmn hierbei wenigstens Zeit nnd Gelegenheit, fiel) die zahlreichen ucucn Herren im neu gewählten Rcichstktge etwas näher anzusehn: und sich -:«landelsuiiliister, wie der kleine David den Riesen Goliatlj in den Sand gestreckt hat, und Dr. Böhme von der Wirtschastlichen Vereinigung. Beide kaum 28 Jahre alt und höchst jugendliche Erscheinungen, die dadurch inmitten der meist sihon ergrautem ehr wiirdigcn Kollegenschar ausfallen· , So vertreibt man sich die Zeit, bis der Illters vräsidetit v. Wiuterseldt mit leiser, zitterudeiz kaum vernehmlicher Stimme das Ergebnis des ersten Wahlganges unter lautloser Stille verkündet. Als er initteilt, daß von den abgegebenen 388 Sturm» zetteltt nicht weniger als 214 - man hatte sogar zu erst allgemein 240 verstanden » aus den Namen des Grasen zu Stolberg lauten, bricht lebhaster Beifall in den Reihen der Niehrheitiiparteien aus, woraus Zen trum nnd Sozialdemokraten mit verlegeneni Ge lächter antworten. Es herrscht eine langandaueriide Unruhe im Saale, so das; die übrigen Zahlen in dem Lärm völlig untergehen und erst nachträglich durch Nachfrage beim Bureau festgestellt werden können. Mit kräftiger Stimme, der man die innere Erregung anhört, erklärt der Gewählte von seinem Platze aus in der vordersten Reihe der Deutschkotcscrvatisvein daß er mit Dank stir die ihm eriviesene sehr hohe Ehre die Wahl annehme. Er begibt sich auf den Prtifi-i «dentetisitz, schüttelt dem ihm den Platz einräumeudeii LHerrn v. Winterseldt kräftig die Rechte nnd hiilt dann eine Ansprache die wegen ihrer schlichten Form und ihres warinherzigen Irihalts einen guten Ein: druck macht und sogar da, wo sie des tiichtigeu Vor: giingers gedenkt, auch beim Zentrum lebhaften An klang fand. Gras Stolberg schließt seine geschickte kurze Rede mit einer eaptatio benevolcntiacs, indem er an das lateinische Wort erinnert: »Wenn auch die Kräfte fehlen niögem so ist doch der Wille IX: loben« Und an seinem guten Willen wird sicher niemand zweifeln, der diesen Edelmaiin in des Wortes bester Bedeutung, seine vornehme Gesinnung und nament lich seine Charaktersestigkeit auch nach oben hin, stir die es nicht an Beweisen fehlt, kennt. Wenn man gegen ihn als Präsidenten ein Bedenken hat, so leitet sich dies lediglich ans einem körperlichen Gebrecheri her, mit dem er leider behaftet ist. Gras Stolberg ist schtverhörig und daher nicht immer imstande, der Ver handlung zu folgen und nötigenfalls rechtzeitig ein zugreifen Das hat sich wiederholt gezeigt, als er in den beiden vorigen Reichstagem in denen er das Amt des ersten Vizevriisidenteti bekleidete, den Vorsitz führte. Im übrigen wird Dr. sur. Udo Gras zu Stol berg-L"Lertligerode, der am 4. März 1840 zu Berlin geboren ist, es als Ofsizier bis zum Generalmafor g; Ia suite der Armee und als Verwaltungsbeamter bis zum Obervräsidetit der Provinz Ostvreuszen ge bracht hat, als Präsident des Reichstags tresslich prä sidieren. Seit dem Jahre 1895 ist er aus dem Staatsdienst geschieden und widmet sich seitdem der Verwaltung seiner großen Fideikommisse in Sehlesien und Ostpreuszen Den: Reichstag gehörte er, immer als Mitglied der deutschkoiiservativen Partei, von 1877 bis St, dann wieder von 1884 bis 93 nnd un unterbrochen seit Februar 1895 an. Der mit 209 von 215 gültigeu Stimmen zum ersten Vizepräfidcnten gewählte Dr. pbiL Hernmnn Paasche ist am U. Februar 1851 in Burg bei Magde burg geboren. Er war zuerst praktischer· Landwird Tatsachen zu halten, wie sie sieh dem Auae print-n -tieren, dünken sich diese Systematiker der Moral be sonders ehrlich, wenn sie die Realitiit des Zufalls ausfehalten und die Tatsachen unter eine bestimmte Verspektive ordnen. Sie vergessen, daß die aus dem Zusammenhang genommene und für sich absolut be nrteilte Tatsache nichts Reales mehr ist, sondern eine Konstruktion des Verstandes. Zusaunnenhatiglose Tatsachen: gibt es« so wenig, als gegenstiiicdliehe Sicht barkeit außerhalb der Luft: und Lichtwirtung Urian rend aber keine Gefahr ist, daß die jeweilige Seh-s weise der Maler für die Zeitgenossen den praktischen; Wert der gemalten stets irgendwie meß- und wag-« baren Gegenstände beeinflußt, so ist tatsächlich eine Beeinflussung des praktischen Lebens durch Moral- Hyfteine beabsichtigt und niöglichx sie wollen die durch skeine Maße und Gewichte wägbareit moralischen fHattdluitgett nach irgendeinen! »höhereic« Maßstab intefseii oder wägen. Da solche Maßstabe ftets will kürlikh schwanken müssen, vermögen sie nie von ihrer Exaktheit dauernd zu iiberzettgeth und ihre Beein flussung des moralischen Lebens besteht in der Ver: wirrung nnd Beirrung So wie die Maler längst vor Erfindung des Jnipreffionisttitts die harte und fiir das Auge. unwahre Linienperspektive durch die Lnftperspektive ntilderten und belebten, so haben die französischen Moralisien schon die christliche Moral gewissermaßen itnpressioiiististh vcrmenschlichh Eine auszurechnendo absolute Itiioralperspektioe gibt es nicht; die nioderne Moral ist relativ impressiotiiftisch wie die tllialereix die einzelnen Wandlungeti find den Fsarbflecken vergleichbar, es kommt darauf an, wie sie sich unter dem Einfluß des ieweiligen Lichtes in die Fläche ordnen. Keine Handlung ist an sieh gut oder schlecht. Ein schreiendes Rot kann durch die Nachbar schaft einer asioletten Note zum Grundton ungeahtk ter Harmonien toerdettt das Komprvinisz höchste Ehr: lichten, die Llbfolutheit wirklichkcitsferna lebend-er reukettdkThcorjjjsz »« » Die skakizösische Literatur ist stets voll gewesen von moralischen Yiizximem ja sie gehören sast zu den Edelsteinen sranzöscschen SchrlsttumD ich nenne als Urheber tntr La Rochesoueauld Vauvenargues Titeln-H, Chamsprtx Fundqruhen dafür sind die Kvmödien MoliereD MarivauxU Bcaumarchaiss sast jede ernst zu ncbtnctcde Aoiitödic enthält solclsc Ge dankcskblitzm in keinen! Buche von Anatole F«rance, Jnlcs Lemaitrm Illkaurice Donnam Henri Bataille fehlen sie. Jn Dettzschlattd erkennt man gern am! das; solche Worte. qetstreich sind, hält das aber sür sann-innig, ja überflüssig. Auch nennt man sie inanclis »mal zweideutig nnd nnehrlich Wollte man sie doch nehmen als das, was sie sind: moralische Beleuch "tungsessekte. Wer einen Lichtakzerct an eine bisher dunkle Stelle setzt, macht das Leben heller, weiter, reicher. Auch Gefahren will man in der französischen Jmpressioiijstenmoral sehen: aber sür den, der alles zu ernst nimmt, ist alles gefährlich, am gesiiljrliklpsieis sein absoluter Ernst der Relatlvitiit des Gesainls geschehen-s gegenüber, gleichgültig, ob er sich um Ver künder eines vcrklausuliertelk Systems macht oder prinzipiell eine prinzipienlose Jndividnalethik ver: tritt. Wir haben in Deutschland im letzter: Jahrzehnt Beispiele geradezu pathetischer Licderlikhkeit gesehen. diesich Amoralität nannte und ost gar schwer an likh selber trug. »Aber sie war ehrlich und ernst» Um so schlirnmey das machte sie doppelt gesahrnoll Graf Udo zu Stolbcrg-Weruigerodc. einige markante Figuren, die später wohl noch mehr« hervortreten werden, zu merken. Da sieht man den schon vtelgenannten Naurnanty eine liehäbige ur krästige Erscheinung, die in ihrem Aeußerii nrehr an »einen in jeder Hinsicht gesättigten Besitzer einer gut gehenden Brauerei, als an einen idealistiskh gesinnten Exvastor geinahnt Dem Führer« der National liberale» Wassermann, der bisher als der »fchönste Mann« des Reichstages galt, ist ein gefährlicher Wett bewerher um diesen Lzorzug in dein zu Brenien ge wählten Schnlvorsteher Honnaiiti erwachsen, der ein aufsallend hübscher Mann ist. Sein Fraktioiisgenosse von des: Freisinnigen Volkspartei, der isjreissivalder Professor Stctigel ist das Gegenteil davon, seine Gnomeiigestalt erinnert an zwei verstorbene Berühmt heiten, an Dr. Windthorst nnd an Adolf tllienzel Stolz ist die Freisinnige Vereinigung auf den ersten Grasen in— ihrer Niittw der noch dazn ein wirklicher Großgrititdbesitzer ist und ans» dein fendaleic Ptecllens lmrg stammt. Erzhergey der in den letzten Tagen; manch Heraeleid erdulden inusztm hat wenigsiekz eine Genugtuung: er ist nicht mehr der Benjamiii des -««Zallseø. In diese Würde teilen. sich jetzt zwei Reu linge, der Sozialdemokrat Severiiig, der in Bielefeld den »langen iviöllerC den ehemaligen. preußischen lgern unbedingt siir und wider eine Sache; wenn es einer tut, und stünde er noch so hoch, so ist es iticht allgeuieiii bindenix Dennoch gibt er nach wie vor eine »Wie-mutig der Gesellscl)ast«. Wer hat sie? Wie ist sie? Es« heißt zum Beispiel, die moderne Gesell sehast iichte nicht mehr die uueheliche Männer, aber wehe dem Mädchen, das daraus rechnet. Zu Wahr heit ist ei«- so: Sie ächtet nicht mehr den, der die un elieliche Mutter nicht tichtet Es heißt, sie liebe sehr die heitlen Probleme der nioderneit Literatur und Kunst, denensie erkennerisch gerecht werde. Wie viel von solcher Erkenntnis» is: aber in ihren Gesetzen kodifiziert? Woraus kann man sicher saßen? ; Dieser heute allgemein europiiischeii Verwirrung gegenüber haben die Franzosen, ihrer alten Ueber lieseriiiigeii gedentx eine relative Klarheit— bewahrt, als das Volk, das einst den guten Ton, das savoir vix-re, den neuen llassischeii Stil nnd dergleichen Nkaßstiibe geschossen hat. Ihre gesellschastlichen Ueber lieserungeu sind weit und sehen Ausnahmefällezsiets voraus. Darum brauchten sie von den Modernen nicht oiillig verworfen zu werden. Darum winken sie so leicht den, der die Jugendstiirme gliicklich hinter sich hat, in die sansteVeriiunst und nachsichtigeMensih lichkeit zurück, die um das skaminseiter der französi schenmFainjlie herrscht. »» · «» — Wir können uns nicht leicht entschließen, gesell fchaftliche und inoralische Fragen kurzer Hand kon ventionell zn erledigen, mit den: Vorbehalt, die Här sten solcher Konvention durch witziae Skepfis nnd stiienschliche Zugeständniffe in! Einzelsall zu mildern. JWir find individualiftische Griivler nnd verlangen oft wie Jbsetis Brand: alle-Z oder nichts. Unsre Eliioral ist ehrlich wie ein alter Meister, der glaubt, alles zu malen, was da ist, weil» er jedes kleinste Här chen wiedergibt Die sraiizösisclje dliioral ist ehrlich« wie der Jinprefsionisninsh der alles malt, was er! sieht. Die kleinen Härchen und seine Perspeltive hat ja der alte Meister von feinen! Llimeiiptiiikt aus gar nicht gesehen, er hat sie durch nalies Einzelbetrachteii nnd Meisnngeii festgestellt und glaubt, sie nun wirk lich zusehen. Er hält sieh für einen Wirklichkeitsksp mater, ohne zu bedenken, daß sichtbar nur Farbi und Liehterfcheinuiigen werden, das; die Schärfe der Kon tnren nicht sichtbar ist, sondern nur vom Taftsittn verisizicrt werden kann. So wie dieser wissenschaft liche Irrtum in der sinnst zu eine: großen stilistischen Synthese führt, so konstruiert jene scheinbar-e Ehrlich keit in der Moral fnnthetifche Moralsvsteuie von oft altmeifterlicher Grofzartigkeih Anstatt sich an die Petersburger Brief. Bot: unserm Petersburser s.k«s-skorrslpoudcutcn. Petersburgy O; Februar. Die Entriistuiig in Regiermigskreiseii ist groß. Alles war so schön eingesiidelt Man hatte alle libera len Parteien als außer dem Gesehe stehend erklärt und geglaubt, das; damit jede Llgitatioit unmöglich ge macht sei; man hatte die Leader und poliiischeiiciiriißeii radilkaler Provenietiz von denWiihlerlisteii gestrichen; man hatte Einissäre zu den Bauern geschickt und grobe Wahlbeeinsliissungeii durch Gouvernenre und Land shauptlente inszeniery und endlich hatte man die ehrenwerte ossiziiise Telegrapheuagentur melden lassen, daß alles zum besten stehe nnd die heißersehiite regieruicgstrene Reichsdnnia gesichert sei. Tat-r de dran! - Und nun? Ein Fiasko über-I·- andrel Eine wichtige Position um die andre verloren! Ueberall die Liberalen Sieger, Kadetten nnd Rote in allen Schattierungeik Noch in letzter Stunde wars die Regierung ihre Angel nach einem Komproiuisz Sie sondierte, wie sich die Kadetten verhalten würden, wenn ihnen die Lega lisierung als ~Gnadengeschetik« gegeben würde. Aber die Partei der Vollxzsreiheit ließ den Herren am grünen Seitatstische sagen, das; sie ntn nichts« zu bitten habe. Sie sordere ihre L«egalisieruncx- denn das« sei ihr gutes Recht. Als die Regiernngisgriiszen diesen Ijiännerstolz vor Königsthronerc erkannten. leiste-ten sie sich die billige Rache, das; sie die Lksgalisierung der Partei aufs neue aus» »sorlnellen O)rüllden« ver sagten. »Wir haben 4 Monate gelvartet«, erklärte Oessen dem Stadthauptitiaicn kühl, »wir können noch liinger warten« Und da sie Sieger im Wahlkaiiirvs sind, so haben sie es leicht, so zu reden. Kleiues Feuillctoty = E. dAlberts historische Klavierabende erreichten gestern init dem dritten iModertie Musik von Chopiix bis auf heute) ihren :7lbschlusz. tinnstgeiiitß und Stiiassettbesuch entsprachen einander. Voller hat man das Piusenhaus zu einem Klavier-abend nie gesehen. An sich ist es fast unmöglich, auch nnr das« sliichtigste Bild der Mnsikentwickcliina binnen drei sionzeris abenden zu zeigen. Das Wörtchen »Die« niiissen wir dsilberts Unternehmen weneskaiiiotierein Schlichts weg Meiste rwer k e, nicht »Die hliieisteriverkH ’der Literatur« hat er gespielt nnd hat trotx der Be: laftnna der einzelnen von 7 bis ILIO Uhr dauernden Abende nur einen niinzigeit Bruchteil dessen abspi »iiiert, tunc-· zu einein deutlichen Bilde gehört. Aber. keiner hat nkehr das Zeug zu diesem Unternehmen wie d’All)ert, dein man ohne die geringste Ermüdung niit gespannteni kinteresie zuhörte. dijian kann Chopiii scntinieiitaler, nielattcholifkher spielen nnd Liszt-s tsrachtvolle · EsDursPoloziaiie mit mehr, ponioljafter Ruhe, Bach etwas askecilcher, aber den Geist der ge« famteit Mnsckliteratur umspannt keiner fo um fassend, wie Will-ern Die Stilarten und Gan-sitt ditngsgrade auseinander-zuhalten, erfordert ein ge» waltiges Wisfem also Objektivität. Aber die einzelnen Stücke können nur mit lnschfter subjektiv» Jnnerlielp leit nnd tnitgehendem Tenmenayient erskhlwfend and geführt werden —— und diese- Vereinigung von Extrcs nten findet sitt) eben sehr selten und zurzeit kulmiitiert sie in d"sllbert. Er ist nichts weniger als dvktrinän und doch zeigt er bis in die feinsten Züge den Aus« d lcöos lich als-Im!- 8 F. I- Dres n·er ·- sersEupentblkw de, u. Paul RJ qikralihcatcr zu Dem« » l« · · er dtlugltng «« in l Akt .von«c. Mk« ntle Ia ihren« s« norish Aus. Hat-fis z« rslanvkgteurF lsllusjgzzzszbvfl .-onl)1k11.. lItOÆ Zlllll ·«- Linse-s; mkssliekkl a Taster· sue , " xiillk P Dresden, I« ». . .««-«- 2i«’«"-k«’«’»«s"«s",! sugliclss billig« Küche. l, Hi dunkle· Tat-lu jjj slci Polsls Hoflieterany P« eh wenige T; iginelle helle! kecke clmer llul cuzsttn 21. Wiuclmållekiw E? »Ic tax; «« » e.«.-.-· TO« E· XX »» Medizj Malagas » å Rasch sltek « Uennom » å Flasche! c. Spiel preisen-fes - Lieferantu II? Of? E »:- «: Z L. s; Z: c) Reichs· D ein- Izigcr Ethik-d. ssoifo Ekel- Lcht TO, Pf.- indem Pfeife, 55 Pf» 1740
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