Dresdner neueste Nachrichten : 25.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190706256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19070625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19070625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-25
- Monat1907-06
- Jahr1907
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 25.06.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
reldner NZfefFFNakhrfkbHLte Nr. 170. IV. Jahrgang- Ha« 100 000 Dkciists 25 Juni 1907 Unabhängige Tages-Zeitung. statuten: Indes! Die einspalttqe Manchem kostet ist Die-des nnd sum· s II» für auswätts is If» it: dass-Island « If. Tabellen isy « Pf· Die Ast-Mit Weitem-Heile fsk Dresden un) Um· Hebung 1 Mk» ihr« and-Crit hist) Mk. Be( siedet-bekamen rnddabresunsfåvea Bis-Inn uns Lauf. Mist-gebühret! I) VI. Untern« w« erstes« werdet« mu- seseu sspsasbezesuinq aufgenommen. Für de« Orideiueu en beim-wen Laie« und plsseu wird ntcht gern-merk. Telephwiljt luiqabe von Jnietaten unzulässig. Unsre Orest-net used erst-Ortsst- Siiltatex sowie ist-titsche Unneueetvkkxpedieioueu m If« nnd Ausland nehmenJnferate zu Original-reife« nsseiatteu as. Seitäieäeukäisäsker umfaßt 12 Seiten. Rose« Heft Die Miuisterktifis in Berlin. Reichskanzler Fürst Bülow ist aus Sonntag nathinittag von Kiel abgereifi und abends in Berlin« wieder eingetroffen. Das« darf als ein Anzeichen gel ten, daß die Minifterkrifis gelöst ist und das; einst· weilen weitere Veränderungen in den Personen der leitenden Männer nicht mehr zu erwarten sind. Der formelle Abschluß der Krisis steht allerdings noch be vor: noch ift nicht offiziell bekanntgegeben worden. daß der Kaiser das Abschiedsgesnch des Grasen Posa dotosky genehmigt, ihm die übliche Abschiedsatiszeichs nung verliehen und Zerrn v. Bethmanmhollweg zum Staatsfelretär des eichsamts des» Innern ernannt hat. Aber nach der positiven Form, in der die ~Nordd. Allg Ztg.« das, was fie »hörte"- am Sonnabend abend betanntgegeben hat, kann die osfizielle Bekanntgabe des vollzogenen Personalwethsels jede Stunde ers« folgen. Die gesamte öffentliche Meinung behandelt denn auch den Mitisisierwekhsel bereits als geschicht liche Tatsache. Anders steht es mit den Verände rungen ~organisatoristher Natur«, die am Sonnabend von der »Nordd. Allg Ztg.« anqekiiiidigt wurden. Das; sie eintreten werden, ist schoti aus dem ein fachen Grunde sicher, weil die Lltsbeitslast des Staats sekretariats des Innern selbst einen so unermiidlichen Arbeiter wie den Grafen Posadowskh zu erdriicteii drohte. Da aber eine Teilung dieses gewaltigen Refsorts auch etatsrechtliehe Konsequenzen nach sich ziehen muß. zu denen die Zitstimniiiitg des Reichstag-s erforderlich ist, so wird voranssiklstlich Herr v. Beil)- mannkssdolliveg bis zum Ende des laufenden Etuis jsljtes die Geschäfte »in unverändert» Weise« weiter zuführen haben. Erst in! neuen Etat diirfte die For derung eines eigenen, vom Reichs-am: des Innern abznztvetgendeii Staatssekretariats für Sozialpolitik erseht-irren. Auch dieser Umstand spricht für unsre Annahme, das; vo r l äufi g die Krisis als gelöst gel ten ann. Wenn es freilich nach den Wünschen und Absichten des Fürsten Bülow gegangen todte, dann hätte der Meter kritische Tag auch dem ureuiiischetc Finanz minifter nnd noch dem einen und andern Staatssekrei tär den politischen Tod gedracht Der leitende Staats umun aber konnte feinen panzen Willen nicht durch setzen und mußte sich daher mit dem Teilerfolg be gnügen. den er wohl nur für einen vorläufigen hält. Jntmerhin hat er ihm die Möglichkeit geboten, im Amte zu bleiben und den Verfnch fortzusetzen, mit Hilfe des konservatiikiiberalen Vlocks im Reichstqge die innere Reichspolitik zu machen. Vielleicht hofft er, daß es ihm ietzt gelingen wird, nachdem der neue Staatsfekretär des Innern, mit dem er persönlich be freundet ist, gleichzeitig; zum Vizepräsidenten des preußischen Staatsministeriums ernannt worden ist. E: mag erwarten, dadnrkh die bisher fehlende Einheit der inneren Pokitik im Reiche und in Preußen her stelleizyzn können. Aber was ihm, dem Reichskanzler und inisterpråsidentem nicht gelang, wird dies dem Stellvertreter des Reichskanzler-s und Vizepräsidensi ten gelingen? Man wird dieFrage kaum ohsiie weiteres! beiahen können. Aber vielleicht hat jene Ernennung. eine andre, dem Fürsten Biiiow wilktonnnene Wir kung Es ist zwar kein Eies-its, aber eine gewisse Tra dition. daß, wenn der Posten eines Vieepröfidenten iin Staatsministerium geschaffen wird. er dem Finanzminister zufällt. So waren die Finanxminister Tarni-hausen und Miauel znaleich.Bizept-äiidenten. Ueberdies ist auch nach dem Attsfcheiden Posadowskns Grisßte Auflage in Sachseir. Reduktion und Hauptgefchiflsftells Jerdinandftraße 4. Fernfprecherx Reduktion Nr. OR. Expevitton Nr. ists, Am, Verlag MS. F. v. Moltkr. Freiherr r. Rheinbaben das dienftältefte Mitglied des preußischen Staatsministeriums und hätte schon des halb Anspruch auf dicfenPosteii gehabt. Esnväre daher leicht möglich, das; sich der geflissentlich übergangene Finanzminifter dadurch verletzt fühlen und ebenfallö seinen Abschied verlangen könnte. Daß dies den Fürsten Biilow fehr betrüben würde, ist nicht an zunehmen. Wenn einmal der Rücktritt des Grafen Pola dotvsty unvermeidlich war, so wird man zugeben können, daß die Wahl feines Naehfolgers manche Hoffnungen erweckt. Herr v. Bethmann-Hollweg, dem u. a. die wichtige Aufgabe zufallen wird, ein einheits liches Reichs- und Verfammlungsreeht zn schaffen, hat« sich in der kurzen Zeit, in der er als preufzifcher Minifter des Innern amtierte, als ein Mann von ; mafzvoller Gesinnung erwiesen. Wir erinnern daran. imit wie verständigen Ausführungen er unlängft im preußischen Abgeordneten-hause dem freiwilligen Sitt lichkeitöapoftel v. Schucitnantn dem jetzigen Gouver neur von Südweftafrika gegeniibertrat Dagegen hat feine Haltung gegenüber dein Petitionsrecht der Be amten ans liberaler Seite viel Widerfvrnth gefunden, und auch in der Frage der Wahlreform zeigte er alles andre als wirllich reformatorifchen Geist. sitt· Rtickfchritte auf dein Gebiete der Sozialpolitik wir er kaum zu haben fein ob aber ftir Fortschritte ebenso bereittvillia wie fein Vorgänger, das bleibt abzu warten. Während Kaiser und Kanzler dein ernsten, immer streng sachlicheu und für hnmoristifche Regungen kaum zugänglichen Grafen Pofadowsln stets innerlich fremd und wohl vielfach tviderftrebend gegenüberstanden, erfreut sich Herr v. Bethmann-Holl weg der besonderen Gunst des Kaisers und ist auch, wie schon erwähnt, mit dem Fürsten Biilow eng be frenndet. Diese Tatsache kann ihm natürlich feine neue schwierige Stellung wesentlich erleichtern. Hof fentlich ist es ihm darin vergönnt, Positioes und Er freuliches zu leisten, wobei allerdings für die nächste Zukunft immer zu beachtet! fein wird, daß ihm sein hervorragender Vorgänger eine erdriickende Fitlle von Material hinterläfzh woran zum großen Teile nur noch die letzte Hand zu legen fein wird. Der einzige Erfolg. den Fürst Biilow aus Ziel« heimgebracht hat, ift die endlicheslbsägung dezKultuke mincfters v. Stadt. Es war ein fehwereres Stück; Arbeit, als slußenftehende zu ahnen vermögen. Sehr; einflußreiche, tveitverzweigte steile, deren Weithin-· dungen bis ganz nach oben reichen. haben fiel) bis zu- Dr. Hob. letzt mit dem Ausgebot aller Kraft und - Ber schlagenheit siir das Verbleiben dieses ~Ministerö des Geistes« im Amt eingesetzt, nicht aus besonderer Vor: liebe sür Herrn v. Studt oder gar, weil sie ihn sür einen großen Geist hielten, sondern lediglich aus Angst vor dem, der nach ihm kommen würde. Hieß ed doch wiederholt allen Ernste-s, das; Biilows Kandidat Frosessor hasrnach der Schrecken aller Gläubigen im ande, sei. Dann wieder hieß cci »in der liberale Franksurter Oberbürgermeister Lldickes in das stattliche Ministerhotel Unter den Linden einziehen solle. Indessen war der Widerstand gegen diese und ähnliche Kandidaten so übermächtig, das; Fürst Bülow wohl oder übel davon Abstand nehmen und unter den vatriotiskh ,unbesiholtenen«, sozusagen nentralen höheren Bnreaulraten llmschau halten mußte. Es werging in den letzten Wochen kaum ein Tag, an dein nicht in den Kreisen der »Eingeweihten« dieser oder jener Unterstaatssekretär und Ministerialdirektor als Studtd Nachsolger genannt wurde. Der ed seht ge worden ist, scheint aber nicht darunter gewesen zu sein. Seine Ernennung wirkte überall irtit der Wncbt einer großen, vollständigen Ueberraschung. Das; herr v. Stadt, ein prächtiger. ehrenwerter Mensch, aber ein herzlich schlechter Minister - alö Obervräsident von Westsalen war er außerordentlieh tüchtig nnd be liebt nun endlich geht, wird aus der ganzen Linie; des preußischen Schulwesens ein freudiges Ussl der Erleichterung aus-tosen. Er hat beinahe das Kunst stück sertiggebrachh als Kultugminister Prenszend all seitig norh unerträglichcr geworden zu sein, als es ehe dcm der selige Mühle: war, dessen Abgang auch von den preußischen Sehulmännern und allen geistig in Betracht kommenden Kreisen mit hellem Jubel be grüßt wurde. Studts Nachfolger, Herr solle, erhält in etlichen Preßorganen bereits die üblichen billigen Vorsehußlorbeererk Sie rühmen ihn als tüchtigen Verwaltnngsbeamten und wissen sonst noch manches an ihm und von ihm zu loben. Ein Blatt nennt ihn sogar »gemäßigt liberalc vielleicht im Hinblick daraus. daß er einer allerdings sehr gemäßigt liberalen Dortmunder Familie entstammt, was einein Manne gegenüber, der sast ein Menschenalter hindurch mit kurzer Unterbrechung die Laufbahn eines preußischen Beamten durchmessen hat, nicht allzuviel besagen will. Verdächtig ist jedenfalls, das; ihn aush die Etext«- zeitung« also angreist: »Holle ist als ein vorzügliche: Berwaltungsbeamter von weitem Gesichtskreises und starker Initiative bekannt. Er steht, wie uns be- Tät-passen und set-often monsktich II It« s« Quem« 111, frei baut, durch satt· Provinz-Flimm- monotllch I Pl» o Quart-il LH Mk. frei Haus. Mit de: Beilage Jus-et Fliegen« Blätter« pro Monat: 15 Pf. nicht: P m Dkatichmnd und den deutichcu statt-nickt: s« im; «; muss. ges-pro Quark. M. I« « s s s s · hoch-»Hm· « « uns-»· , keins. s s s s s II« s s s CTY s Hishi-sams- · A . osqkx . , ais-»Ja. , · , B LG · « TO? « Ydsch des Russland« v« Hrwzbsai Im Das· 1 Mk. bannt ist, durchaus auf religsidfer cruudlagy nnd wir gaben Ursachepu der Annahme, daßseine ·erusung den in liberalen Kreisen an einen Wechsel im skultugministerium geknüvften Doffnunzzen niiht entspricht. Als Landeshauvtmann in tinfter i. W. hat er sich um die Olnniiherung der Konfefsionen be· svuders verdient gemaktf Lluch die »Deutiche Tages. genung« schreibt in Ue ereinftimmung hiermit: »Aus seiner Tätigkeit in Westfalen riihmt man ihm nach, daß er es verstanden habe, versdhnlickjez Zusammen arbeiten ztvischen den Mitgliedern der verschiedenen Fionsessionen zu fordern« Damit soll alio das Zen trum beruhigt und ihm die trdstlithe Oluösicht erdsfnet werden, daß auch nach Studtö Abgang einem »Zu sammenarbeiten der verschiedenen Konfesfionen« flieh: von Konservativen nnd Zentrums im preußi schen Llbzesordnetenhaufe nichts im Wege stehen würde. an wird daher gut tun, die Vorschusp lorbeeren für Herrn Halle auf sich beruhen zu lassen :und seine Taten abzuwarten. Freilich einen großen "Vorteil hat er von vornherein: er wird kaum ein schlechtster Kultugminifter werden können als sein Vorgänger. Herr v. Stadt hat in dieser Hinsicht einen traurigen Rekord geschaffen. Alle fortichritt ich Gesinnten stehen diesem ersten Ministerwerhsel der neuen Aera ~konservativ-liberaler Paarung« mit begreislicher Enttititschiing gegenüber. Steine: der Namen, der bei ihnen einen auten Klang hätte, weder Hat-nach noch Adickez noch Wittinxy noch andre haben Gnade gefunden vor den Singen dessen, der allein über die Bcfetzung der höchsten Posten zu entscheiden hat. Mit herzerfrifchender Naivität be merkt die ~Vossisciic 3tg.«, die in letzter Zeit ganz im Biilowsrhen Fabrwaiser schwamm: »Das; die seht an giiündigte ilmgestaltung der Regierung äußerlich einen kräftigen »Nun nach links« anzeige wird nie-« mand behaupten. Es ist kein Minister ernannt war« den, den man etwa der freisinnigen Partei snrechnen winkte« Ach nein, das wird niemand behaupten. Nicht einmal der nationalliberalen Partei ist einer der neuen Minister znzureihneim Fürst Biiloiv do anfrmicht offenbar von dem liberalen Teil der vou ihm inaugttrierten ~Paarnng« eine größere Selbh losigkeiy als vielleiiht mit der menschlicher! Natur vereinbar ist. Er hat seit dem is. Dezember v. J· viel Glück gehabt. Ob es ihm nach diesen Minister ernennnnaen weiter noch lange treu bleiben wird, das ist die Frage. · Der Eintritt! hu Auslande. Ueber den Eindruch den die Berliner Krisis in England hervorgerufen hat. meidet uns unser Lou doner Redaktivnsbntcckut —kn- London, A. Juni. sPriv.-Tel.-der Dresdner Neaesien NacdrichtenJ Die Entlassung des Grasen Posadowgty wird deute in den hiesigen Morgenbliittern aussührltch besprochen, sedoch fehlt es meist an einer kritischen Stellungnabmr. Alle Berichte der englischen Presse stimmen ader darin überein, das; nett der Entlassung des Grasen Posa dowötn der Kaiser selbst sich eines der größten und sähigsten Männer, die Deutschland je besessen hat, beraubt hat. ~Daily Matt« macht besonders dar· aus aufmerksam, das; Gras Posadowsky etaentlich der einzige Minister in Deutschland war, der sich sbehatrlsich weigerte, an der Hetze gegen England teilzunehmen. Die »Ttmes« sind der Ansicht, das; Gras Posadotvzky gehen mußte infolge eines Kon slikts mit dem Fürsten Bülow und vor allem des halb, weil er für die Berliner dosqesellschast nicht rcakttonär genug war. Das Oftjmtjssixssum in HEIZIFU i. W. Von Dr. Paul Fenster. Dresd"eu. Industrie und Kunst haben im allgemeinen nicht M viel mit einander zu tun. Wo, wie in! tbeinisckk sältschensndttstriebezitt, Essen nndlkoblendtcnst das Land beherrschen, werden die wenigsten besondere Kunstschätze suchen gehen - zum cnsindesten kaum eine Sgnttnluna vermuten, die durch ihren Reichtum an modernen Werken heute· so ziemlich siir fiel) alleinstebt Gerade hie: in der rtrsnnsten Gegend Wesxalens aber finde: fiel) eine der schönsten deutschen rivatsamms lnataeic neuerer Kunst, in dem solt-v« na- Museukn des Dagener Bankiers Karl Ernst Oli hcns, das sngleieb eines des: schönsten Beispiele tnodernet Mannsgestaltung - und ein ebenso Mtsnek Beweis oerstebendcn Gemeingesüblö ist» Der Mann. der diese Sammlungcn mit seiner Liebe zusammen ten , durch einen Künstler wie van de Beide einen NO» sit: sie schaffen ließ, verstand, daß Dinge der A» , wenn auch aus persönlichsteas Boden gewachsen, doch Qeueinsamteitssaktoten find, etwas, as abge trennt von Menscher« gleiche: vsvchlschcr Reaktion aus die Mitwelt, seinem Zweck Wssermaßen verfehlt —— nsnd et machte sie für jeden z uglich ließ allen ohne Ausnahme den Zutritt zu« ihnen offen bis in die usw» Faustens-wirke, die siehe» eigen-fide« Aue« Ftölluxgstk en mit fast unmcrklxztem Uebergang an e en. Wer, um den Inhalt des Museum-s wissend, zum ersten Male vom Babnbos Hagen her durch die Roth sttcße dem Folkwang naht. bekommt einen regt« 'ren Schreck. Man M daß van de Felde site: i tig ge· wesen ist, weiß, die eeichiien osbarteiteii neuer fransVscder Kunst hier vereinigt sind und sieht sich einem erlinet Rmaissancebau reinsten Wassers gesen iibey der sicb nicht allzu seht von den übrigen Heu-jene: Bauten unterscheidet. Man versteht den Widerspruch erst, wenn man ersggxh daß oan deVeide erst gewonnen wurde, als der No an bereits Alt« vollendet war, und da er nut mit edenten den strag iibenkommen e: man www? ihn, iobatd man das Ja« etteten at, vollkommen. Die innere Gestaltung ieser Raume gehört. vor allem unter den gegebenen Umständen, zn en stärksten Leistungen des Belaierixy der für die hier usammenaetraaenen Schöne einen Rahmen ge- Mv hast, wie ihn nicht lzeute vieletinnstsammlnngen chlands aufweisen k nun. Die Anlage zerfällt in drei Stockwerku Keller räunir. Erdaeschvii und obere Etaae Das Souterraitn das unter Verwendung von Baklsteinen naknentlich in »der Triigerverkleiduna rasfinieri ausgestaltet ist, ent hält die tiaturwissenichaitlichen Sammlungeih haupt fitchlichskäsey Schmetterlinge und Mincralieru daßErd aeichoß Plastikem einen Teil der Gen-tilde und kunst geincrblichen Arbeiten, das obere Stockwerk einen aktiver-faul, fapanische Kunst, einen Vortragsraiim und ein kleinetkwestsiilisehes Zimmer. Den Abschiuß der liugsiellungdrärime bilden hier wie im Erdgeichoß die Rohr-rannte der Familie Ofthaitz in die man un mittelbar aus den Yiiiieuutsräiimen gelangt. Das Schwergewicht und den Mittelpunkt der Sammlung bilden die Werke neuer Kunst. Unter den reichen naturwissenschaftlichen Besitztümern ist nie! Wnndegchdnes enthalten, ebenso unter den kunst gerverb chen Arbeiten, den alten Möbein nnd den Dingen iapaniichersultun die Einzigkeit der Plastkkeii unsd Gerniilde erreichen sie naht. Minne Nodin, öder« get, Mailloh Rofso - daneben Renoir. Daumieyt Gauguim oan Gogh Sen-rat, Signa» Rysselberghtz —--« die Namen genügen. Schiitze neuer französischer Kunq sind hier vereinigt, wie man sie heute in einer ständi gen Sammlung kaum zum zweitenmal antrifft vor( allem nicht in einer solchen Umgebung antrifft Was; van de Velde hier an voeuehm diskretcr Umrahinung der Werke dnrch den Raum, an Stimmungösteigeruiig durch kluge, oorsichtige Verwertung von Linie, Farbe und Licht gegeben hat, - immer eingeengt durch das bereits beim Beginn seiner Arbeit Borhandcim läßt fiel) iedwer beschreiben. Raume, wie den Bilder-faul, das obere Vefiibiih das Trcvvenhaus mit der klaren, sicheren Logik und Saidliehkeit ihrer Formen, mit dem diskreten vornehmen Reiz dieser einem wissend-teue sten Kulturgetggl entsprungenen Linien und Farben, muß man sehe selbst empfinden, zusammen mit den Hihnen eingefügten Werken, die häufig, wie Teile der Architektur, gleich notwendigen Baugliedern sich dem Ganzen einptsiietr. Vielleicht am schönften tritt dies in de'n beiden Vestibiilen des Grdgeichosies und des ersten Stoits zu tage. Aus der schmalen Vorhalle tritt man durch große, ruhige Fliigelttiren hinein - und steht vor Minne iehnftichtig seierlithem Knabenbrunneiy über dem sieh klar, licht das Bestibtil in einer seinen, gleitenden Linie möcht, die Decke enau über dem Brunnen durch« »Hei-He» io daß-das Zberlitbt des oberen Vestibtils noch— Ileiie um die stini schmalen, knienden Knabengestalten spielt. Träger. deren Stnctsornkcn deutlich sagen, daß sie nichts fein wollen, als eben oerileidete Eisenträger teilen unmerklich den großen Raum, der die ganze Breite des Hauses einnimmt, nnd gehen Rnhcvuntte sür die Werke, die hier Plan gesunden haben. Die schönsten Arbeiten Viinues sind hier vereinigt, und man begreift es wieder einmal, das; der alte Rubin, als Minne ihm einmal eine Anzahl Abbildungen sei nser Werke zeigte, sich wunderte, das; ein so innatr Mensch schon so viele Arbeiten in so großen Dimen sionen ausgeführt habe. Eine Monumentalität lieat in diesen kleinen Plaftsikem das: man· wie bei dem Red ner mit der hinreißenden Notwendigkeit seiner Be wegungölinie fast erschrickt, nnd die verschiedenen tdnabenstatuetten sind von einer Großzüaigkeid das die danehenstehenden großen Mennierö beinahe einen schweren Stand haben. Und seltsam ist aueh der Gegen satz zwixchen der Herhheit dieser Dinge nnd den in ihrer N he leuchtenden Werken Rot-ins, dem Uase claikain und der Eva« Dort alleg kühle, sast strenge Linie, in Bronzen von so Zentimeter böse noch große Monumentalwirkungenz er gleitende , stieß-endet, ewig wechselndes Spiel der Lichter nnd Linien, das Leben selber vibrierend noch im toten Erz. Man Iwiinstht mit Meter-Grade, daß man diese Arbeiten ein mal bequem in die Hand nehmen und von allen Seiten betrachten könnte, um ihre endlosen Reize genießt-nd aus-kosten zu können während man vor Minne saft den umgekehrt-n Wunsch hat. Mäwier liegen die stärksten sWerte des Folkwang, denen noch Bernhard Beet· Zgerd interessante Variseein und da« junge Mädchen xanreihem die übrigen Deutschen, obwohl mit Namen» wie technisch, Tuailloiy Friedrich oertreteugzerblasseni »ein wenig neben diesen Grlebnissein Als» Entschädigung dafür und zugleich als Er« giinsuna enthält das Erdgeschoß neben den Plastiten eine Anzahl schöner deutscher Gemäldr. Feuerbachs Orpheus und Eurudile mit dem wnndervoll hinreisen den Rhythmus seiner Bewegung steht an der Seide, neben ihm stvenn auch in einigem Abstand) Böellins Pan im Wintertagen, mit dein schdnem warmen Rot und der friedlichen Svmmerfreudr. Als dritter folgt hohler, dessen großen »sluderwiihlten« man hier mit Freuden wiedersieht so seht· sich auch die Berliner seinerzeit über ihn antiisiert haben. Auih der grosse Saal für wechselnde Monatsaiisstellnnaen ist augen blicklich einemDetitschen eingeräumt: Christian Ro Ist. der Leiter der mit dem Folkivang verbundenen Rial irhule, hat ein: Anzahl seiner tüchtigen, ein wenig an vau Gogh erinnernden Arbeiten dort untergehn-tut. Zu dsicfen tritt, ebenfallg noch imikrdgefchofz unter· gebrachh Paul Gauguim Er ift vielleicht der wert vollsteßesiu des Busens-is, ficherlieh das rein menschlich Jntercssantestr. Werke wie dic ~contes hart-arg« mit den beiden lichtbrairnen Mädchen von Dominique in ihrer dumufen Pflanzlichkeit und dem männlichen Kopf mit den linheimlichcn Augen dahinter gehen mehr von dem eigentlichen iszaiigicin als das meiste- was man in Salvns undSezeffioncn von ihm fah. Letzte Mensch,- liehkeiten reden hier und aus den,,Mädehen mit Guten , aus der »Bank«, in der etwas von der dumpfen Monu mentalitiit altiiayptifcher Werke lebt, und zugleich eine nur durch eine unglanbliche künstlerische raft del-tin digte Naturnähiy die fast etwas Erfkreckendes hat. Das Europäifelifte von allen ift viellei t das Liliädchscn mit dem Fächer; mehr von dem eigentlichen Gauguin befitzen die andern, die zusammen wohl das ac fchlofsenite Bild der Wesensart des Tahitierd gehen, das man heute in Deutschland sehen kann. Die übrigen Gemälde sind im erflen Stock in xdem Bilderfaal untergebracht Nur im Treppenhaus lfindet sich noch eines: GeorgeFrederic Watts »Todeg- Joerktjndiaunac eine-J der ganz wenigen Werke de? Künstlers, die sich auf dem Feftland befinden. E hängt leider etwas beschattet; vielleicht wirken gerade darum die tiefen. leuchtenden Töne um so schdnern Alles weitere enthält der OberliehtsaaL Ein grauee Marmorsocteh durch dunkles linpferhandtverk gefaßt, trägt den Raum, sich in den abgeschrägten Ecken über Heizkdrpern zu wundervollen, rechts und lizks von grauen Uhornholzvitrineii ahgesehlossenen Ihrem!- einbauten erhebend. Ein klug gefaßt-es und geteiltes Oberlicht, ein schöner Stoff als Wandbekleidung das alles gibt, zumal wenmman das Glück hat, mut terseelenallein dort Fu weilen, etne Stimmung, wie man sie nur selten findet. Sie kommt den Werken zugute« und die verdienen es wahrligx Allein seh-z: Daumiers ~christus vor dem Volke verdiente e , obwohl lgerade dieses Bild mit feiner rasender Bewe gung fe tfam zu der vornehmen Ruhe des Hiaumes paßt. Hingeftriehen in einem Tempo, als reiche die Zeit nicht aus, mit dem Pinfel gezeichnet, in einem dunkeln, iaucigen Braun, hrandet die Maffe um den Steinaltm auf dem rnhevoll trauernd die Geängs gestalt fteht - ald Mittelpunkt des Ganzen, mit
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht