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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185301108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530110
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-01
- Tag1853-01-10
- Monat1853-01
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1853
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zur Aufführung, daß sie stets neues Studium und neue Proben nöthig macht und mit einer gelungenen Darstellung sich allemal ein neues und bedeutendes Verdienst verbindet. DaS Schwierigste für die Darstellung ist die zweite Hälfte des dritten Actes, die Scenen vor den Grabstätten im alten Kloster; doch glückten diese so, daß sich des Publikums die freudigste Bewunderung bemäch tigte. Frau v. Marra sang die Partie der Prinzeß, und zwar mit großem Glück. Das Schönste ihrer Leistung war die Gnaden arie, die den ungemessensten Beifallssturm hervorrief. Nicht minder Glänzendes leistete Fräulein Mayer. Ihr Agiren am Kreuz und vor der Kirche waren herrliche Wahrzeichen ihrer außer ordentlichen Künstlerschaft. Zwischen ihnen als Gegenstand der Verhandlung steht Herr Widemann(Robert). Seine Stimme war auf das Glücklichste disponirt, so daß selbst die schwierigsten Partien seiner schwierigen Partie in hoher Vollendung zur Aus führung kamen. Bertram ist die Glanzrolle des Herrn Schott, in der er nicht leicht übertroffen werden möchte. Wir wiederholen in Summa, daß diese Aufführung des „Robert der Teufel" eine wahrhaft herrliche Leistung unserer Bühne war, die recht bald, und wo möglich noch während der Messe wiederholt werden sollte. Hs Mathilde. Das neueste dramatische Product des strebsamen Dichters Roderich Benedix geht heute zum ersten Male über unsere Bühne. ES ist ein Schauspiel in vier Acten und wir sehen hier den bekannten Dichter in einer andern Sphäre als die des Komus. ES ist nicht der Sinn dieser Zeilen, hier vorher zu loben und zu preisen, die That wird rechtfertigen, waS die gediegendsten Männer in Kunst und Literatur dieser trefflichen dramatischen Schöpfung für ein glückliches Horoskop gestellt. Die Hauptpartie, Mathilde, hat der Dichter eigens für Fräulein Lina Schäfer geschrieben. —sch. 4SI erscheinen, der nicht Heiterkeit, sondem ernste Erwägung und Bei fall zu erringen wisse. Aber nicht allein um die BravoS war man bemüht, man tyat sich hier und da auch etwa- auf die Miß- fallsbezeigungen zu Gute. War ja doch ein Abgeordneter der Rech ten sehr aufgebracht, daß die stenographische Niederschrift ihm nur: Murren auf der Linken, zutheilte, welche- er rigenhändia in: allgemeine Bewegung und Murren auf der Linken, umänderte. Ein anderer Redner fügte bei der Durchsicht seiner Rede die Worte: allgemeine Sensation bei, während die Aufrichtigkeit uns geboten hätte, „Langeweile" zu notiren. Jndeß der Ausdruck gefiel uns wegen seiner Vieldeutigkeit und wir adop- tirten ihn später. Aber o weh! ein neuer Mißgriff. Einem Redner war eine compromittirende (enthüllende) Aeußerung ent schlüpft, die wirklich Sensation erregte. Wir freuten uns schon, diese Sensation verewigen zu können ; bei der Correctur verschwand aber nicht nur die Sensation, sondem die ganze Stelle. Da nun ein späterer Redner sich auf diese mißliebige Aeußerung bezogen hatte, beim Lesen aber die gerügte Stelle nirgend- zu finden war, so trug natürlich der Stenograph auch Schuld an diesem Abstrich de- Abgeordneten. Am schlimmsten fürwahr ging e- un- mit dm localen Bravos. Während es anfangs noch gerechtfertigt war, zu sagen: Bravo recht-, Bravo link-, hätten wir, um unS genau auszudrücken, in spätem Zeiten sagen müssen: Bravo im Caffs Milan!, Bravo im Casino', im LandSberg, im Augsburger Hof, im würtemberger, Nürnberger, deutschen Hofe, im DonnerSbera u. s. w., und am Schluffe der Sitzungen hätten wir sogar noch österreichische, preußische, bäurische, hannoversche, gothaisch«^ reuß- greiz-schleizische u. s. w. BravoS zu unterscheiden gehabt, waS wohl etwa- bunt geworden wäre. In solcher Weise führte der erhaltene Auftrag dahin, daß selbst unsere harmlose Kunst als Parteigängerin bezeichnet wurde, was uns häufig bemerkbar gemacht worden ist, indem man uns wohl das Aeugniß beim Abschied gab, verlässige Stenographen gewesen zu sein, dabei uns aber vorwarf, daß wir un- gar nicht darauf verstanden hätten, den allerdramatischsten Stoff befriedigend in Scene zu setzen, waS unter den oben ange führten Umständen in's Reich der Unmöglichkeit gehören möchte." Vermischtk». In den Münchener stenographischen Blättern (in stenographi scher Schrift erscheinend) finden wir eine „skizzirte Geschichte der Bravos und sonstigen Gefühlsergießungen in der Paulskirche vom stenographischen Standpunkt," die nicht bloS wegm ihre- launigen Inhalt-, sondern auch als Beitrag zu den Geheimnissen des par lamentarischen Leben- gelesen zu werden verdient. Es heißt da „Die Parlamentsstenographen hatten manchmal einen recht harten Standpunkt in der Nationalversammlung zu Frankfurt. Es war uns nämlich der Auftrag gewordm, alle Ereignisse in der Pauls- kirche, also nicht blos die Reden, sondem auch die Handlungen durch unsem Kliogriffel zu fixiren und der Ewigkeit auszubewahren, ein Auftrag, der nothwendig zu den verschiedensten Verlegenheiten und Beschuldigungen führen mußte und uns oft in's größte Gedränge brachte. Um die uns geziemende Unparteilichkeit möglichst zu be tätigen, theilten wir die Beifalls- und MißfallSbezeigungen in localer und akustischer Beziehung möglichst genau ab; es gab da anfangs: Bravo oder Zischen auf der äußersten Rechten, Bravo im rechten, im linken Centrum, Bravo auf der Linken, auf der äußersten Linken. In akustischer Beziehung gab es: Bravo schlecht hin, dann Bravo von einigen oder mehreren Stimmen, lebhafte Bravos, BravoS von allen Seiten, endlich anhaltende und stür mische BravoS, dann in allen diesen Nüancen wieder Unterbrechung, Widerspruch, Unruhe, Aufregung, Zischen bis hinauf zum Lärm und Tumult. Doch alle unsere Mühe war vergebens; schrieben wir: Bravo auf der äußerste« Rechten, so hieß es dort: die Ste nographen gehören zur Linken, dmn eS^hat die ganze Rechte. Bravo geschrieen, und umgekehrt schalt unS die Linke Reactionäre. Als wir später und mit Recht Bravo- auf der äußersten Rechten und äußersten Linken notirten, zogen wir den Tadel beider Parteien auf unS, indem eS hieß, die Stenographen moquirten sich über die Coalition der äußersten Linken mit der äußersten Rechten. Der jenige, dem wir ein einfaches Bravo zutheilten, wollte ein Leb hafte- Bravo verspürt haben, und da- lebhafte Bravo genügte denen nicht, welche ein stürmische- Bravo liebten. Suchte ja selbst der bekannte Abgeordnete Piepmeier nach seiner ersten Rede in der Paulskirche beim Vorstand de- stenographischen Büreau'S daselbst um eine genügende Anzahl von BravoS im stenographi schen Berichte nach, um vor seinen Wählern als ein Mann zu Zn einem auswärtigen Blatte empfiehlt sich ein thätiger rouinirter Kaufmann zur Uebemahme von Agenturen. — CS wird derselbe dem Setzer der Annonce, der ihn au- einem routi- nirten zu einem rouinirten Kaufmann gemacht, nicht sehr dankbar sein. AIvtvvroloKisebe HvobsvbtunKen vom 2. bis mit 8. Januar 1883. > Fl Zs 'S L ^ i Fl « ca a- «z kl « Ä ^ 6 L. s <2 ^4 2 . e> « 8 § ^ LZ ö o » -cl - * Fl o L LZ F2 V 'L -cl l^Nersod«lLLnr«L. 8 27.11.5 -8 5.4 0.4 63,0 8>V Nebel. 2. 2 — 10,8 -1- 4.4 0.4 62,0 81V IVolbsn, Instig. 10 — 10,5 -1- 2.1 0.4 63.0 8VV gestirnt. 8 —— 10,5 -4- 0,9 0,3 64,0 881V neblig. 3 2 — 9,8 -4- 4.2 0.6 61,2 880 8onnvll5ekein. 10 — 9,8 * 1.2 0.4 63,5 880 gestirnt. 8 — 10,4 »4» 2.3 0.3 64,0 8 gewölbt, neblig. 4 2 — 10,0 -b 5,4 0.4 61,4 8 8ouo«»»eb«ill. - »0 — 9,6 -4- 2,6 0,3 63,0 881V gestirnt. 8 — 9.3 -4- 1.1 0.4 63.4 81V neblig, lustig 5 2 — 9.3 -4- 5.2 0.5 60.0 81V gewölbt. 10 — 9,0 -4- 2.7 0,8 60.5 81V trüb«, luktig. 8 — 9,0 -4- 3,5 0.6 «0.0 8 leiokt gewölbt. 6. 2 — 9.3 -4- 5.2 0.6 59,5 8 bewölbt. 10 — 9,3 -4- 2.4 0,5 61,0 8 trübe. 8 — 9.0 -4- 1.1 0,6 ^0.3 8 leiebt gewölbt. 7. 2 — 8.2 -4- 4.9 0.7 57.5 8 8onnensebviü, wioäig. 10 — 7.0 »4» 1.9 0,7 59.0 881V gestirnt, wioilig. 8 — 5.7 -4- 3,0 0,6 60,0 8 gewölbt, IVinS. 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