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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185301242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-01
- Tag1853-01-24
- Monat1853-01
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1853
- Autor
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 24. Montag dm 24. Januar. 1853. Bekanntmachung. Nachdem der hiesige Hülss-Steuer-Conducteur, Herr Ludwig Jager, bei der demnächst für daS heurige Jahr zu bewirkenden Gewerbe- und Personalsteuer Katastration als HülfScommiffar des Herrn Be zirks-Steuer. Einnehmers Taube in Leipzig in der Maße bestimmt worden ist, daß derselbe dieses Katastrationsgeschafl in den kleinen Städten und den Orten des platten Landes im Steuerbezirke Leipzig zu besorgen hat; so wird solches den betreffenden Behörden und Betheiligten zur Nachricht und Rachachtung andurch bekannt gemacht. Leipzig, am 7 Januar 1858. Königlicher KreiS - Steuer - Rath des >1. Steuer-Kreise-. Schulze. Der Engländer, n. Im dritten Abschnitt des ersten Kapitels fährt Merle d'Au- bignb in stimm Werke „die schottische Kirche" fort: Das charakteristische Merkmal Englands ist, wie gesagt, die Thätigkeit im Staate, in der Kirche und im socialen Leben. Man braucht «ur London zu sehen, um sich davon zu überzeugen. Weiche MWDWiiW «- den Gauchen, «eiche Bewegung, welche Hast! Diese Menge von Wage«, private und öffentliche, fast eben so zahlreich wie die Fußgänger ; diese blendende» Ausstellung« von Erzeugnissen der Industrie Großbritanniens wie der entferntesten Länder; dieser Wald von Masten der Fahrzeuge, die in den unge heuer» Bassins wogen; diese Dampfschiffe, die wie Weberschiffchen ohne Unterlaß mit täuschender Schnelligkeit die Themse auf- und adfahren und auf jeder Station eine neue Ladung keuchender Passa giere arrstrehmen und aussetzen, kurz, waS nur daS Auge erschaut, beweist von Neuem, daß man sich hier in der Hauptstadt des thä- tigsten Volks, in einer Weltstadt befindet. Wgtzsmd sich Deutschland von seinen Idealen nährt, verfolgt Großbritannien eine rein praktische Richtung. Materialismus, Thä- tiakeit und Geschäft das ist daS herrschende Moment in der Politik, dtt Industrie, im Handel, ja, ich darf sagen in der Religion der Engländer. Aber diese praktische Richtung, welche England charak- teristrt, ist keineswegs eine selbstsüchtige, wie man zu glaub« ver sucht sein könnte. Die Höhe der Leiter, auf welcher der Arbeiter steht, gestattet ein gewisses Spiel, eine gewisse Erhebung der Ein- dilbomgskrast, und die Gewohnheit der Engländer, sich als Ration zu betHnchk», lyncht jenen engherzigen Egoismus unmöglich. Diese Thätigkeit, welche sich auf eine so glänzende Weise im paiitischen, nwrrantilen und colonialen Leben Englands entwickelt, M Gement« erkennbar und zeigt sich selbst Die Energie des Engländers, seine Zuverlässigkeit, Geschicklich keit, GefälliKeit, besonders seine Ruhe und Schweigsamkeit bei einer unablässigen Thätigkeit setz« in Erstaunen. Er ist geschickt, und was er angreift seht er durch; man denke nur an die Eisen bahnen und das Seewesen Englands. Ganz besonders aber zeigt sich diese entschiedene Thätigkeit in ^ hier zwei der Kirche wesentliche Momente in Be k,,Mi trachti und lein. ig und unvWknderüch, da- andere, beweglich k neu. Jenes ist die Loh«, dieses das Loben. Beide „ Gaden sich in einem seltenen Emde in der englischen Kirche ausgebildet. Srsteres manifchiet sich in ihorn Besknntniß schrH», letzteres i» dm religlösm Gesellschaften. Es giebt kein «lud, kn welchem das toben mit so entschiedener Kraft hervortritt wie in Großbritannien. Der eben so energische als praktische Charakter der Nation gestattet ihr nicht, mit geisti gen Dingen ein bloße- Spiel zu treiben. Die Ausführung folgt unmittelbar dem Entschlüsse. Alle religiöse und philanthropische Ge sellschaften Englands sind mächtige Aeußerungen des Leben-. Der Nationalaeist offenbart sich in weltlichen Dingen durch jene groß artigen (Kolonisationen an allen Punkten des Erdenrunds durch jene kühnen, entlegenen Eroberungen, in denen sich die Bewohner der Themseuser die Völker des Ganges, des JnduS und Kaveri unter werfen, durch jmen Welthandel, welcher die Producte der ganzen Erde umfaßt. Aber die Christen Englands find auch in geistigen Ding« nicht zurückgeblieben, ihre ftvuumy und kühnen Missio näre folgen den Kaufleuten, Colonisten und Armeen, wohin diese nur ihre Schritte lenken. Nirgends aber erscheint die große Thätigkeit des christlichen Lebens in England auf imposantere Weise als in den Versanftylungen, die im Monat Mai zu London abgehalten werden. Wenn die Ver ächter des Sonntags ihre Monsterfahrten haben, so haben die An beter Jesu Christi so zu sagen ihre Monsterversammlung«. DaS Herrlichste dabei sind nicht die Sitzung« dieser Gesell schaften, sondern ihre Arbeiten. Die Bibel-, Mission«-, Lractat- gesellschaften, die Vereine für Volksunterricht und viele an-ere sind der höchste Ruhm Englands und seine größte Stärke. Doch die Rechenschaftsberichte dieser Gesellschaften liegen überall vor; noch besser übersteht man die religiöse Thätigkeit Englands «.seinen majestätischen Meetings. Eine Rede in jenem Ungeheuern Saale von Exeter-Hall, wel cher viertausend Zuhörer faßt, und zwar vierMustnd begeisterte Zuhörer, die bei dem geringsten Worte, das in ihren Herzen wee derhallt, Beifallsrufe erschall« lass«, dis ist etwas Groftwtlges, besonder- für d« Fremden; da- seltene Talent der Engländer und Schott«, mit Klarheit und Beredsamkeit zu sprechen, ist weltbe kannt. Es ist die- allerdings zum Lheil eine Gabe der Natur, mm Lheil aber muß eS awch erworben werde«. Jeder Sohn Großbritannien- wächst Hera« inmitten des öffentlich« Lebens. Jeder gewöhnt sich daher von Jugegd auf daran, klar zu denken und kraftvoll auszusprechen, was das Wesentliche bei jeder Sache ist. UebrigenS sink auch die Briten, wenigstens die, welche in jenen Meetings sprechen, innig vertraut mit den beiden großen Fundgruben, aus denen alle gute Diction, alle Beredsamkeit hervorstromt: mit der Bibel und den griechischen und römischen Klassikern. Die Kunst, mit welcher diese Versammlungen geleitet werden, der lebensvolle Schritt, in dem ein Gegenstand auf den andern folgt, daS Auftreten bald eines Syrer-, bald eines Indianers von Nordamerika, bald eine- Neuseeländers, bald wieder »ne- Chinesen, in voller Nationaltracht, die wie jeder andere ihre „Speech" halten (mich brachte die Er scheinung jener christlichen Männer au- all« Erdtheilen zu Exeter- Hall in wahre Verwirrung); die Rücksicht auf die größt« Redner,
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