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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185302036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-02
- Tag1853-02-03
- Monat1853-02
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1853
- Autor
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Leipziger Tageblatt MlV Anzeiger. 34. Donnerstag den 3. Februar. 1853. Bekanntmachung. Das erste Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes, enthaltend: Nr. 1., Bekanntmachung, die Uebergangssteuern von Branntwein, Bier und Malz im Königreiche Württemberg be treffend, vom 2V. December 1852. Nr. 2., Verordnung, die gewerbmäßige Beförderung von Auswanderern betreffend, vom 3. Januar 1853. Nr. 3., Bekanntmachung, die Aufhebung des Verbots der Ausfuhr von Kobalt und Erzstufen betreffend, vom 12. Januar 1853. Nr. 4., Verordnung, die Ermäßigung der Gebühren für die amtliche, telegraphische Correspondenz innerhalb Sachsen- betreffend, vom 15. Januar 1853. Nr. 5., Bekanntmachung, das Haupt-Steuer-Amt in Riesa als Elbzollgericht betreffend, vom 31. December 1852. Nr. 6., Verordnung über die Anwendung des Rescriptß vom 19. Juni 1812, die Kirchen-Falsa betreffend, in der Ober laufitz, vom 14. Januar 1853. Nr. 7., Verordnung, die Ertheilung von Erfindungsprivilegien (Patenten) betreffend, vom 20. Januar 1853. ist bei uns eingegangen und wird bis zum 18. dieses Monats aus hiesigem Rathhause zur Kenntnißnahme öffentlich aushängen. Leipzig, den 1. Februar 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Rew-Uork, den 7. und 10. September 1852. Theurer Fischer! *) Mit großem Veranügen gedenke ich stet- der gemüthlichen Stunden, wenn wir so allein der Unterhaltung pflegten und uns dann die Mitternachtsstunde überraschte. Nicht verloren find die gegenseitigen Ergießungen, im Gegentheil findet sich erst hier Ge legenheit, dieselbe» praktisch anzuwenden, und ich weiß nicht, ob Sie mich an meinen Worten wieder erkennen werden ; denn, was ich dort sprach, war mir wohl klar, doch noch nicht ganz konnte ich mich vom Alten trennen; aber hier, wo der größte Unsinn wie die freieste Meinung sich in Wort und That auSläßt, war eS nicht dlos die Freiheit, sondern noch mebr der Humbug, wie sich der Amerikaner ausbrückt, der mich alles Beschränkende ab streifen lehrte, denn Ekel erregend ist es wirklich zu sehen, wie so recht verdummte Irländer, denen die Süddeutschen nichts nachgeben, in ihrer Ein falt, aber auch Schlechtigkeit dahin leben, wobei sich natürlich der reiche Banker mit außerordentlicher Frömmigkeit voranstellt, um desto sicherer behumbugen zu können. Aber auch eben so große Klagen hott man täglich über Rohheit und Spitzbubenstreiche einer Claffe des niedrigsten Volke- aller Nationalitäten. Doch tröste ich mich damit, daß dasselbe auch nicht weniger in allen europäischen Großstädten fehlt, wenn es auch hier etwas offener und unge strafter geschieht, indem fast kein Tag vergeht, wo eS nicht eine Rauferei mit blutigen Köpfen und nicht gar selten eine Leiche giebt; allein auch das bin ich nicht abgeneigt, für eine Ausgeburt der Freiheit zu halten, denn ein Volk, das kein Leben so hoch an schlägt, daß es wegen einer Ohrfreige in Ohnmacht fällt, kann weder die Freiheit erkämpfen, noch erhalten. Was die größem Städte Nordamerika s betrifft, erinnert nicht- mehr daran, daß man in der Nähe hier und da noch einen Baum trifft, unter welchem noch vor ein paar Jahrhunderten sich ein Indianer gütlich that. Rew-Uork ist so schön, daß es keiner europäischen Stadt *) Originalbrief von dem Instrumentenbauer Herrn Weile, welcher hier mehrere Jahre gelebt hat, an Herrn Buchbindermeister I. L. Fischer hier. Der Vrief enthält so viel richtige» Urthetl und nüchterne An schauungsweise , daß wir hoffen dürfen, von unseren Lesern Dank ein- zuernten. Die Redaktion. nachsteht. Die Straßen find breit, und, wie Sie aus dem Plane sehen, den ich Ihnen mitsende, sehr regelmäßig. Jeder einzelne Bauplatz ist 25 Kuß breit und 100 Fuß tief. Die meisten, ja fast alle Häuser, mit Ausnahme der öffentlichen Gebäude, find nicht größer als angegeben. Die letzteren sind von der Art, daß sie uns die Leipziger größten vergessen machen, und mit Kauf laden, 8tore8, versehen, wogegen die dortigen Grossisten zu Krä merbuden herabsinken, wenn auch nicht an Qualität, sicherlich aber Quantität, und diese nennt man noch Kleinhändler. Mir es in der Wall- und Broadstreet und dergl. aussieht, versuche ich nicht zu beschreiben. Dort sind die pvkolesalv »tores (Handlungen en xro8); mitten inne das Zollhaus, Börse und unzählige Banken, die je ihr eigene- Papiergeld haben, denn in New-Pork sind nicht weniger als 600, die uns denn förmlich mit ihren Wischen über schütten, indem Jeder, der für 50,000 Dollars Werth deponi- ren, auch eben so viel Papier verausgaben kann. Doch dies ist noch nicht gut zu ändern, so lange das Metallgeld nicht hinreicht, den Verkehr zu unterhalten und die 60 Mill. mehr Ein - als Aus fuhr zu decken. Das ist, wohl gemerkt, der einzige PaffuS, bei welchem ich der demokratischen Partei nicht beistimme, denn wir haben Arbeitskräfte genug und auch an Stoff ist mehr denn Ueber- fluß da, um unsere Bedürfnisse selbst zu fertigen, doch aber sind erstere nicht so groß, um von auswärtigen Märkten zu bedürfen und Freihandel einzuführen, wie genannte Partei es will. Wohl monopolisier der Schutzzoll gewissermaßen da- Capital, doch glück licher Weise sind auch noch die Arbeitskräfte in CourS und werden die Arbeiter nicht polizeilich ausgewiesen, wenn sie zu Tausenden die Arbeit niederlegm und 15 bis 30 pCt. aufschlagen, was denn auch ich schon vor 2 Jahren einmal erlebte. WaS ich zu Obigem noch besonders bemerke, sind die Schuh - und Stiefel-Store-. Und wenn Sie die ganze Welt gesehen hätten, dergleichen sahen Sie nie! Vor manchem derselben könnte eine Armee barfuß aufmarschiren, und sicher könnten Alle ihre nackten Füße bekleiden. Unter allen den Häusermassen ragen unzählige Kirchthürme hervor, wie die Tausende von Masten in dem fast endlosen Hafen, der, wohin da- Auge sieht, nebenbei mit Dampfern nach allen Richtungen durchkreuzt wird, welche man der Größe und Eleganz wegen, be sonders in erster Zeit, nicht wenig anstaunt, denn der Banker liebt
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