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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185302109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-02
- Tag1853-02-10
- Monat1853-02
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1853
- Autor
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 41. Donnerstag den 10. Februar. 1853. Bekanntmachung. Diejenigen Quartierträger, welche für die vom Jahre 1849 an bis jetzt in hiesiger Stadt verpflegten Truppen noch Vergütungsbeträge zu erhalten haben, werden hierdurch aufgefordert, solche innerhalb drei Wochen von heute an gegen Rückgabe der Quartierbillets im hiesigen Einquartierungsbureau zu erheben. Leipzig, den I. Februar 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. —_ Erinnerung an Abentrichtung der Grundsteuern rc. In Gemäßheit des Finanzgesetzes vom 27. Mai 1852 und der Ausführungs-Verordnung vom nämlichen Tage sind sür das laufende Jahr überhaupt Eilf Pfennige von jeder Steuereinheit, mit Inbegriff des außerordentlichen Zu schlags, zu entrichten. Da nun der diesjährige erste Grundsteuer-Termin mit Drei Pfennigen von jeder Steuereinheit den L. Februar d. I. fällig wird, so werden die hiesigen Grundsteuerpflichtigen hierdurch ausgefordert, ihre Steuerbeiträge, so wie die städtischen Realschoß- und Communanlagen spätestens binnen vierzehn Tagen nach obgedachtem Termine bei der Stadt- Steuer-Einnahme allhier pünktlich zu bezahlen, indem nach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort erecu- tivische Zwangsmittel gegen die Restanten eintreten müssen. Leipzig, am 31. Januar 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Aus Brasilien*). Dona Francisco (Süd-Brasilien), d.20.Oct. 1852. Liebe Aeltern, Bruder, Schwester und Verwandte! Unsere Reise ging sehr gut von statten. Am 18. Mai von Ham burg abgereist, passirten wir schon am 11. Juni die Sonnenlinie; da ist eS aber nicht so heiß, wie man eS bei Euch schildert; höchstens 20° Wärme hatten wir, und ich hatte beinahe die ganze Seereise den Mantel um mich geschlagen. Wer da sagt, die Hitze unter dem Aequator sei so groß, daß die Schiffe in Brand gerathen, ist ein großer Lügner. Die ganze Reise hatten wir beinahe immer gün stigen Wind, und nie Sturm. Die Schiffskost war befriedigend, wie in den Statuten, die Ihr selbst von Hm. Schaffner in Sib- linaen erhalten könnt, vorgeschrieben ist, ja wir konnten nicht Alles aufessen, so viel gab man uns. Die ganze Seereise dauerte 6V Tage; den 19. Juli Mittags 2 Uhr wurden vor der Stadt San Francisco die Anker geworfen, und den folgenden Tag fuhren wir noch drei Stunden weiter den Fluß hinauf, wo die Anker abermals geworfen und wir und unser Gepäck frei auf kleinen Schiffen bis vor das Gebäude, in welches wir kämm, in die Stadt Dona Francisco geführt wurden. In zwei und einer halben Stunde warm wir dort. Alles, was wir bei uns hatten, konnten wir frei von Zoll, ohne irgend eine Abgabe einführen. Hier find schon mehrere Wirth- schasten, Handelshäuser und Apotheken, und Lebensmittel aller Art kann man hier haben. Alle europäischen Früchte und Getreide- arten wachsen hier, besonder- die Kornftüchte, und alle Sämereien ohne Ausnahme. Mehrere Arten Gras, welche- d-s Rindvieh, Pferde, Maulthiere und Zieaen gem gmießen, kann man beinahe jeden Monat und da- Jahr hindurch abschnetden. Genannte Thiere find fedr billig zu habm. Da- Pferd gleicht dem arabischen und das Rindvieh dem neapolitanischen. Hirsche und Rehe giebt eS hier in Menge, und Vögel ohne Zahl, besonders mehrere Arten Papageien, auch wilde Hühner, Tauben, Rebhühner, Wachteln, *) Aus der Allgem. Au-wanderungs - Zeitung Rr. S, 1853. Rudol stadt, bei ». Kröbel. Amseln, Goldhähne, Spechte und noch viele andere Arten europäi scher Vögel, auch giebt es sonst mehrere Arten sehr großer Vögel. Wilde Thiere giebt es hier wenige, ich habe wenigsten- noch kein- gesehen, und so lange die Colonie besteht, hat man noch nie gehört, daß ein Mensch von einem wilden Thiere angefallen worden sei. Auch Schlangen giebt es nicht viele, ich habe bis jetzt nur zwei gesehen: eine Wasserschlange und eine Landschlange, welche die Flucht ergreifen wollten, die ich aber sogleich tödtete. — Mein Landgut, das ich zwei Tage nach meiner Ankunft kaufte, ist höchstens 15 schweizer Minuten von der Stadt Dona Francisco entfernt, hat eine sehr schöne Anhöhe und ein herrliches Thal, und stößt an die Hauptstraße, hat mehrere Quellen, deren Wasser so klar und ge sund, als das bei Euch in Lohn; es ist ungefähr 20 Juchart Schaffhauser Maaß groß. Von meinem Hause aus genieße ich eine herrliche Aussicht nach allen vier Himmelsgegenden von meh reren Stunden im Quadrat. Ich habe eine große Menge Kaffee-, Oel- und Palmbäume, welche alle schon Frucht tragen und das ganze Jahr hindurch: ferner: Ananas, Mandicia, Bohnen, Erbsen, Zuckerrohr, Tabak, Orangenbäume, Reis, Mais, Baum wolle, Korn, Hanf, Flachs, europäische und brasilianische Kartoffeln, welche letztere den europäischen gleichkommen, und überdies beinahe noch 30 verschiedene Sämereien. Die ersten Früchte, welche ich von meinem Lande genoß, waren europäische Kartoffeln. — Wir habm jetzt Frühjahr, und ich hoffe, so Gott will, im Februar 1853 eine reiche Emte zu erhalten; die Wärme Ist hier ungefähr wie bei Euch im Mai. — Von der Sklaverei, wie man fie bei Euch schildert, ist nicht einmal die Rede, denn dieselbe ist für alle Zeiten hier ver boten ; die Verleumder, die so etwa- bei Euch ausgesprochen haben, sollen wissen, daß auf der Colonie Dona Francisco Freiheit herrscht, bei Euch aber in Europa Sklaverei. Ich sitze auf meinem Land gute wie ein Freiherr auf seinem Schlosse, denn eS ist mein Eigen thum, ich kann damit nach Gutdünken schalten und walten; zehn Jahre lang habe ich keine Abgaben zu zahlen, mein Lebelang bin ich vom Militärdienste befreit, und noch andere verschiedene Vor- rheile. — Mich wundert*- nur, daß so Viele nach Nordamerika
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