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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185302169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-02
- Tag1853-02-16
- Monat1853-02
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1853
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Leipziger Tageblatt Mld Anzeiger. 47. Mittwoch den 16. Februar. 1853 Bekanntmachung. Zur Nachachtung für die Betheiligten wird hiermit wieder in Erinnerung gebracht, daß, bei Fünf Thaler Strafe für jede Zuwiderhandlung, Schnee und Eis aus den Höfen und Häusern nicht auf die Straßen oder öffentlichen Plätze, mit Ausnahme gewisser von uns dazu angewiesener Stellen, geschasst werden dürfen. Zur Ablagerung von Schnee und Eis sind zur Zeit folgende Orte bestimmt: 1) die Sandgrube hinter der Gas-Beleuchtungs-Anstalt, 2) das vor dem Dresdener Thore zur Rechten zwischen der Chaussee und dem Läubchenweg gelegene Stück Feld, 3) der sogenannte Kanonenteich nebst seinen Ufern, 4) der freie Platz an der alten Lehmgrube, längs der Planke des Platzmann'schen Grundstücks, vor dem Zeitzer Thore, 5) die Wiese hinter dem neuen Thorhause an der nach Lindenau führenden Chaussee und 6) die große Wiese im Rosenthal. Zugleich werden die hiesigen Grundstücksbesitzer und beziehentlich deren Stellvertreter auf ihre Verpflichtung: durch Bahnschaufeln bei starkem Schneefall und durch Streuen von Sand, Asche oder Sägespähnen bei Glatteis unverzüglich für Herstellung eines gangbaren Fußweges längs der Straßenfronte ihrer Grundstücke zu sorgen, mit dem Bedeuten aufmerksam gemacht, daß wegen jeder Vernachlässigung dieser Obliegenheiten der Schuldige Fünf bis Zwanzig Thaler Strafe zu gewärtigen hat. Leipzig, den 15. Februar 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Schleißner. Bericht über die in dem letzten Viertel vorigen Lahres stattgefundenen Verhandlungen des hiesigen Lehrervereins. Wenn der hiesige Lehrerverein über einen Theil seiner Thätig- keit hiermit öffentlich berichtet, so geschieht es mit dem Wunsche, das da- Interesse an dem, was Unterricht und Erziehung betrifft, auch in denjenigen Kreisen vermehrt werden möge, in denen man über diese so wichtigen Angeleaenheiten entweder gar nicht, oder nicht immer am richtigsten denkt und urtheilt. — In den fünf Versammlungen, die der Verein in der Zeit vom 1. September bis mit Ende December vorigen Jahres gehalten hat, sind überhaupt drei Referate über pädagogische Schriften und zwei Vorträge Vorkommen. In der Sitzung vom 20. October referirte ein Mitglied über eine Rede von Riek, Gymnasialdirector in Zwickau, welche von den falschen Richtungen der modernen Pädagogik handelt. Wenn der Redner der modernen Pädagogik den dreifachen Vorwurf machte: 1) das sie zu sehr das Wissen fördere und das Können vernach lässige ; 2) daß sie bei ihrem Streben de- zusammenhaltenden Mit telpunktes entbehre, der vorzugsweise in der deutschen Literatur zu finden sei, und 3) daß der Schule, die Seele von allem nationalen Gedeihen, da- lebendige Christenthum fehle; so mußte man die wohlgemeinte Tendenz der Rede zwar anerkennen, konnte aber nicht zugebe», daß die gerügten Kehler nur in der modernen Pädagogik zu finden seien, da diese gerade dahin strebe, mit dem Wissen auch das Können in Einklang zu bringen. Daß das Christenthum die Schule durchwehen müsse, hielt der Verein ebenfalls für nothwen- dig, well dieses jedenfalls das vom Redner für wichtig gehaltene nationale Bewußtsein wenn auch nicht erzeuge, so doch verkläre. Dm Bsrwurf, daß die Schule zu viel und zu vielerlei lehre, mußte man auf die Schultern des öffentliche« Lebens wälzen, weil dieses seine Forderungen im Laufe der Zeit vielfach gesteigert habe. Für dm Lehrer erwachse daraus dir Aufgabe, nach der Kunst zu streben, mnltis mnltum zu lehren, und für die Aeltern die Forderung, ihre Kinder der Schule länger zu überlassen, als es bisher geschehen sei. In der Sitzung vom 3. November wurde ein Referat über die Schrift von Aimmermann: Die Natur und ihre Wissenschaft als da- beste Mittel zur geistigen Wiedergeburt des Menschen vorge- tragen. Obgleich der Verein den hohen Werth der Naturwissen schaften anerkennen mußte, so konnte er doch nicht umhin, seine Ueberzeugung dahin auszusprechen, daß für die Volksschule, deren Aufgabe auch die Charakterbildung des Menschen sei, die histori schen Wissenschaften und namentlich die biblische Geschichte weit höher anzuschlagen seien als die Naturwissenschaften. Ob diesen überhaupt wirksame religiöse BildungSelemente beizumessen, darüber waren die Meinungen sehr getheilt, und es machte sich daher der Wunsch geltend, diesen Punct durch einen besonder« Vortrag in ein helleres Licht gesetzt zu sehen, welchem Wunsche auch in der Sitzung vom 15. November durch den Vortrag: Ueber das Ver hältnis der Religion zur Naturwissenschaft — Genüge zu leisten versucht wurde. Man sah jedoch durch diesen Vortrag die frühe, ausgestellten Zweifel nicht gehoben, da man namentlich den über Religion gestellten Begriff nicht vollständig anerkennen und den Nachweis über da- fragliche Verhältniß nicht deutlich wahrneymen konnte; eS machte sich im Laufe der Debatte sogar die Ansicht geltend, daß die Naturwissenschaften als solche dem Christenthume besonders ganz gleichgültig seien. Der Wunsch, diesen G^enstand noch einmal behandelt zu sehen, machte sich demnach aus- Neue geltend. In der Sitzung vom 1. December kam ein Referat über die Schrift : Erziehung zur Arbeit, eine Forderung des Leben- an die Schule u. s. w., zum Vortrag. Obgleich diese Schrift in gewissen Kreisen fast über die Gebühr gepriesen worden ist, so konnte man doch keineswegs diesem Lobe beistimmen. Man erblickte den Ver fasser trotz dessen blendender Darstellung auf der Seite derjenigen Schriftsteller, welche sich Mühe geben, die Schuld von allen so cialen Verirrungen der Neuzeit auf die Schultern der Schule zu
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