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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185302212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-02
- Tag1853-02-21
- Monat1853-02
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1853
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. -IS 52. Montng dm 21. Februar. 1853. Verbesserte Lucht *). Es fehlt nüt meh zum «uete; Potz tausig no ne Ruthe. Hebel Alem. Ged. Um Etwa- zu lernen, muß man zuvörderst Etwas lernen wollen, und um Nichts zu vergessen, muß man vorher Nichts vergessen wollen. Deshalb muß aller Unterricht, alle Erziehung zuerst auf den Willen der Menschen einwlrken, und zwar so lange derselbe nicht durch Gründe bestimmt «erden kann und darf — durch die Macht der Autorität. Der frühere Mißbrauch der Autorität in Kirche, Staat und HauS, wie auch in der Schule hat nun aber in unserer Zeit eine Reaction hervorgerufen, welche alle Autorität haßt, den Gehorsam als eine Erniedrigung der menschlichen Natur ansieht und die Lenkung der Menschen zum Guten durch lauter unprobehaltige UeberredungS- und Anlockungsmittel versucht. Seit Rousseau, obgleich dieser Paradoxenfreund keineswegs alle Zwangs mittel des Gehorsams verwirft, ist diese Sucht, die Jugend von aller Unterwerfung zu emanzipiren, immer im Steigen gewesen, und wa- man in unserer Jugend noch als übertriebene Milde oder al-Schwäche ansah, daS sitzt gegenwärtig bereits in seinem vollen Rechte. Gelbst Männer, welche sich sonst darin gefallen, der guten alten Zeit mit all ihrem Rost und Schimmel daS Wort zu reden, gehören in der Behandlung ihrer Kinder zu den liberalsten Jün gern der modernen Erziehungsweichlichkeit. Sogar die Behörden huldigen bei aller äußerlichen Abneigung gegen die liberalen Grund sätze deS Auslandes nur allzu häufig in der Praxis dem freiheitS- süchtiaen Zeitgeiste. Hält nun gleich in Deutschland daS natür liche Phlegma und die angeborne Mäßigung zunächst noch einiger maßen die alte Gesetzmäßigkeit aufrecht, so unterliegt eS doch keinem Zweifel, daß wir einige Jahrzehende später an den nämlichen Ab grund gerathen werdm, woran Frankreich bereits steht — wofern nicht die Regierungen und mit ihnen die Erziehung der Schule und deS Hauses ernstlich einlenken. Zwar ist ein solches Einlenken in den meisten Ländern bereits sichtbar, allein leider hat man bis jetzt nur wenige treffende und durchgreifende Maßregeln zu ergrei fen gewagt. Falsche Maßregeln wage ich nämlich alle zu nennen, welche den Gehorsam gegen daS Gesetz nicht als Gehorsam, son dern al- Ueberzeugung einführen wollen; denn der Gehorsam muß der Ueberzeugung vorangehen. Falsch neune ich femer den Gehor sam, welcher durch irgend eine Diversion gegen eine andere Ge- müthS- oder Willenseinrichtung erzeugt werden soll, wie wenn man z. B. die Menschen kirchlich machen will, damit sie gehorsam wer den. Die Kirche ist wegen der Religion und nicht wegen de- Ge horsams da, und der Spruch: „Man muß Gott mehr gehorchen al- den Menschen," läßt sich, wie die Erfahrung lehrt, sehr ver schiedenartig, selbst ««christlich anwenden. Falsche Maßregel« gegen die Zuchtlosigkeit nenne ich aber vornehmlich die, welche dm Ge horsam nicht auf Achtung vor dem Gesetz und sittliche Scheu, son dern auf brutale Gewalt gründen wollen, welche auf Zurückführung de- nnown rv^im» und auf Aberglauben und Verdummung hin- auSlaufM. Denn ersten- werden sie nicht zum Ziele führen, indem kein europäischer Staat eine so insularische Lage hat, daß nicht die in dm Nachbarländern geltenden Ansichten bald durchfickern sollten, und weil jede Reaktion gegen Aeitrlchtungen einen Widerwillen her- *) Au- der gekrönten Preisschrift i „Dir Schule und da» Lebep," von Vr. Eurtman, Direktor des evangcl. Schullehrersenüuars zu FriedLerg. vorrust, der nur durch eine sittliche Unterlage gemildert werden kan«. DaS Kind gehorcht seinen Aeltern nicht sowohl wegen ihrer körper lichen, als wegen ihrer geistigen und sittlichen Ueberlegenheit, ob gleich die erstere der Ueberzeugung von den letzteren oft erst Bahn brechen muß, und obgleich in spätem Jahren Liebe und Dankbar keit selbst den Mangel geistiger und sittlicher Ueberlegenheit entschul digt. Die Obrigkeit, welche auf Liebe und Dankbarkeit weniger zu zählen hat, muß sich auf Achtung und sittliche Scheu als Trieb federn deS Gehorsams beschränken. Der Wille GotteS als die letzte Quelle der Autorität sollte wenigstens nicht sehr zur Schau getra gen und niemals der Gefahr auSgesetzt werden, mit andern Her leitungen in Conflict zu gerathen. Ist der Glaube an die sittliche und intellektuelle Ueberlegenheit der Befehlenden einmal wankend geworden, dann ist eS mit dem Glauben an die göttliche Einsetzung der Autoritäten immer sehr bedenklich. DaS gilt von der Familie, wie von dem Staat. Der Vater, welcher dem Reize des Wuchs- Hauses, die Mutter, welche den Lockungen der Visite nicht wider stehen kann, steht dem Kinde nicht mehr in der Reinheit da, welche dm Gehorsam unmittelbar erzwingt. Das häufige Verlassen der Berufsstätte (deS Hause- und beziehungsweise der Schule) zwingt zu Connivenzen, welche den Gehorsam untergraben. Die zu Hause bleibende Mutter kann unbedingte Folgsamkeit verlangen, die vom Ball zurückkommende muß mit Zuckerbrot) bestechen. DaS Näm liche gilt von Obrigkeiten und Schulen. IVkirteoi oloKisvliv üeokkebtunKen vorn 13. bis nüt 19. kebruar 1868. I Zs ä- - -8 s Z k-< m . i c» a» 8 2 sL 8 § -- « ä L . - L ^ 8 s » 6 ßSS L A a« s s o I s o -2 8 L «- KZ b« « 0 «-» F: o i: r.»n«r»ok elounssen. 8 27. 4,5j -2.4 0.3 65,0 IVO 8ckov« 2 - 4.5 - 1.8 0.1 63.3 IV IVO 8ebnee. 13. 10 - 4.5 -3,0 0.2 65,0 IVIVO äclmeeßestöbsl'. 8 — 5.0 — 3,6 0.4 65.0 IVkVVV bervölkt. 14. 2 — 5,0 - 2.8 0.5 60.7 IVVV beivüikt, nilläiss 10 — 5,0 - 4.3 0,5 61,5 IVVV be>vvllct, ninilitz 8 — 5,3 - 2.5 0,3 65,5 vv bewölkt, windix. 15 2 — 5.8 - 0.2 0.2 62,6 VV8VV bewölkt. 10 — 0,0 - 1.1 0,3 65.0 VV8VV 8ek»ee^«8ti»bei'. 8 — 6,0 - 1.7 0.2 65,0 VV8VV Lekueexeatöbel'. 16. 2 — 6.0 -z. 0.6 0.5 62,5 VV8VV gewölkt. 10 - 5,2 — 5,6 0.3 64,0 IVN IVebel. 8 - 4.« - 4.8 0.2 64,1 IVVV neblig. 17. 2 - 4.6 - I.v 0,5 57.0 IV 8ooneilsebsia. 10 - 4.2 — 5.8 0.2 62,5 IVW gestirnt, matt. 8 - 3.V - 4.2 0.2 62,5 80 bewölkt, neblig. 18. 2 — 3,6 - 1.4 0.3 5V,7 80 8oanev8vl»«i». 10 — 3,9 - 5,2 o.» 64,5 IVVV bewölkt. 8 - 2.8 - 4.4 0.2 65.0 IVIVO 8odvveg«»töber. IS. r — 1.8 - 2.6 v,3 63,0 IVIVO 8edveegestöber. 10 - 0.« - 2.7 «.r 65,0 IVO bewölkt, luftig.
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