Leipziger und 5«. Anzeiger. Freitag dm 25. Februar. I8SS. Bekanntmachung. Zur Nachachtung für die Betheiligten wird hiermit wieder in Erinnerung gebracht, daß, bei Fünf LHaler Strafe für jede Zuwiderhandlung, Schnee und Eis aus den Höfen und Häusern nicht auf die Straßen oder öffentlichen Plätze, mit Ausnahme gewisser von uns dazu angewiesener Stellen, geschafft werden dürfen. Zur Ablagerung von Schnee und Eis sind zur Zeit folgende Orte bestimmt: 1) die Sandgrube hinter der Gas-Beleuchtungs-Anstalt, 2) das vor dem Dresdener Thore zur Rechten zwischen der Chaussee und dem Täubchenweg gelegene Stück Feld, 3) der sogenannte Kanonenteich nebst seinen Ufern, 4) der freie Platz an der alten Lehmgrube, längs der Planke des Platzmann'schen Grundstücks, vor dem Zeitzer Thore, 5) die Wiese hinter dem neuen Thorhause an der nach Lindenau führenden Chaussee und 6) die große Wiese im Rosentyal. Zugleich werden die hiesigen Grundstücksbesitzer und beziehentlich deren Stellvertreter auf ihre Verpflichtung: durch Bahnschaufeln bei starkem Schneefall und durch Streuen von Sand, Asche oder Sägespähnen bei Glatteis unverzüglich für Herstellung eines gangbaren Fußweges längs der Straßenfronte ihrer Grundstücke zu sorgen, mit dem Bedeuten aufmerksam gemacht, daß wegen jeder Vernachlässigung dieser Obliegenheiten der Schuldige Fünf dis Zwanzig Lhaler Strafe zu gewärtigen hat. Leipzig, den LL. Februar 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Lach. Schleißner. Bekanntmachung. Mehrere Hundert Lang- und Abraumhaufen sollen auf dem diesjährigen Gehaue des Connewitzer Reviers in der großen Probst« Montag- de« B8. d. M. von früh 9 Uhr an meistbietend verkauft werden. Leipzig, den 2V. Februar 1853. De- Raths der Stadt Leipzig Forst- und Dekononrie-Deputation. Vierter Jahresbericht der städtischen Speise-Änstatt. Da- abgelaufene Jahr war für dm Betrieb der Anstalt ein denn während in dm beidm ersten Jahren nur ea. 120,000, im Jahre 1851 180,000 Portionen bereitet und verbraucht würden, so stieg die Zahl in diesem Jahre auf 180,000 Pottionen. Da nun aber die jährlichen Kosten für Heizung, Löhne und Instandhaltung der Apparate und de- Material- ziemlich die gleichen dleibm, so ergab sich durch die Vermehrung der Portionenzah' eine Verminderung der ZubereitunaSkostm für jede einzelne Portion; denn «Lhrmd diese in den ersten Jahren 3 Pf., im Jahre 1851 2'/» Pf- betrugen, so kam in diesem Jahre auf die Pottion nur 2>/4 Pf. Dieser Ausfall deckte reichlich die Ausgaben für höhere Gemüsepreise, die jedenfalls nicht unbedeutend waren; während früher Kartoffeln 20 Ngr., Mehl 3 Thlr., Bohnm und Erbsen 4 und 2*/, Thlr. kosteten, zahlte die Anstalt in diesem Jahre durch schnittlich für Kartoffeln l'/öThlr., für Mehl 5 Thlr., und für Bohnm und Erbsm 5'/r u. 4>/» Thlr.; andere Gemüse im Ver hältnis; die in der zweiten Hälfte de-Jahre- so bedeutmd erhöhtm Preise für frische- und geräucherte- Schweinefleisch wurdm durch Einführung de- Kalbfleische- so ziemlich au-geglichen. Durch große, allgemeine Sparsamkeit gelang e- der Anstalt sogar, einm scheinbaren Nutzen von oa. 1/4 Pf. pr. Portion zu erzielm, der jedoch in so fem nur scheinbar ist, al- bei der gamen Calculation weder die Kosten für da- AAage - Capital — welche- au- städtischen Mitteln hrrbeigegeben wurde — noch dessen Ver zinsung und Tilgung, noch irgend eine Localmiethe in Anschlag gebracht wurde. Eben so mußte im Jahre 1851 bei einem Umbau de- Dampf apparate- und der Esse, um bei beiden dm gesetzlichen Vorschriften zu gmügm, ein Darlehn aufgmvmmm werden, für dessen Tilgung der, die Speise-Anstalt leitmde Hüffßverein bedacht sein muß. Da aber die Speise-Anstalt einen wirklichen Nutz« nicht machen soll und will, so ist in der Voraussetzung, daß die Benutzung und der Betrieb gleich günstig bleibe, darauf Bedacht genommen worden, daß die Quantitäten de- Fleische- und der Tenmse reichlicher ge nommen werden ; freilich wird die- für die einzelne Portion un merklich sein, da da-, wa- durchschnittlich für »/, Pf. am Fleisch und r/g Pf. am Gemüse pr. Pottion mehr geaeden werbe augenfällig sein kann, während e- auf da-Ganze sehnliche- betragen wird. bm soll, nicht doch etwa- An- Wie schwankend übrigen- der Absatz ist, zeigt, daß an einem Tage 1509 Pottionen (Rosinen), an einem andern aber nur 322 Portionen (Erfurter Nudeln) verkauft wurdm, »ährend doch nach dem Durch schnitt 600 Pottionen auf den Tag kommen. Leipzig, im Februar 1853. Der Hülfsverein.