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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185303069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-03
- Tag1853-03-06
- Monat1853-03
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1853
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746 ordnetencollegium zweifelhafte Interpretationen -er Städteordnung unterstützen wollte. Hierauf wurde das Gutachten der Majorität der Deputation gegen 1 Stimme (vr. Kormann) angenommen. Nun stellte Kürschnerdbermeister Francke dm Antrag, es möge der Rath im Recommunicate ersucht werden, die Wahlen in Zukunft rechtzeitig in Angriff nehmen zu lassen. Dieser Antrag wurde unterstützt und nach kurzer Debatte mit überwiegender Stimmenmehrheit angenommen. Schließlich sprach St.-V. Avenariu« Len Wunsch aus, d-ß da- RathScommunicat, die Cassation der Neuwahl betreffend, voll ständig veröffentlicht werden möchte. Der Vorsteher, Adv. Francke, sagte die- zu. Der Antrag eine- Mitglieds, welche- die Cassation der Wahl in de» «itgetheilten Motiven nicht hinreichend begründet fand und eine darauf bezügliche Erklärung zu Protokoll au-gesorochen zu, sehen wünschte, schien dem Vorsteher, als nicht im Bereiche des Colleaium- liegend, nicht zulässig zu sein und gelangte daher nicht zur Abstimmung. Beim Vortrage au- der Registrande genehmigte das Collegium semer die Ablösung der von den Begüterten in Pröttitz (im preuß. Herzogthum Sachsen) an da- Rittergut Taucha zu leistenden Frohnen und Dienste und ratihabirte zugleich das von dem Be vollmächtigten der Stadtgemeinde, dem Rechtsanwalt Weiße in Delitzsch, bisher in dieser Angelegenheit Verhandelte. Der vom Stadtrath übersendete Bericht über die Wirksamkeit der Speiseanstalt im verflossenen Jahre gab Veranlassung, den verdienstvollen Leitern dieses gemeinnützigen Unternehmens den Dank de- Collegium- zu Protokoll zu erklären. Weiterer Gegenstand der Tagesordnung für die öffentliche Sitzung war ein von Dr. Stephani vorgetragene- Gutachten der De putation zu den Kücken, Schulen und milden Stiftungen über die Vermehrung der Lehrkräfte an der III. Bürgerschule. Der Andrang zu dieser Schule ist so gestiegen, daß von den für Ostern d. I. erfolgten 47V Anmeldungen nur L53 nach Maaß- gahe der Verhältnisse der Aeltem berücksichtigt werden konnten, und auch dadurch wird die Schülerzahl schon auf die beträchtliche Summe voq 15H1 ansteigen. Folge davon ist, daß nicht allein die Räume der Schule theilweise verändert werden müssen, um wenigsten- die unbedingt nöthigen Classenzimmer zu beschaffen, sondern daß auch eine nicht unbeträchtliche Vermehrung im Lehrer-Etat unver meidlich wird. Der Rath postulirt demgemäß u) 1VV0 Thlr. für zwei neuanzustellende ständige Lehrer, d) 25V Thlr. (rvent. 50V Thlr.) für einen, beziehendlich zwei neue provisorische Lehrer, e) die erforderliche Remuneration für einen neuen Schreiblehrer, nach Maaßgabe der, nach der Stundenzahl berechneten Re muneration de- schon angestellten Lehrers in diesem Fache, und endlich ü) 40V Thlr. für Versorgung zweier sogen, fliegender Elasten. Sämmtliche Postulate wurden nach dem beifälligen Anträge der Deputation verwilligt, dabei aber auch, in Hinblick auf die zunehmenden Ansprüche auf freien oder billigen Schulunterricht und auf die dadurch herbeigeführte wachsende Belastung der städtischen Budget- auf Anrathen der Deputation beantragt: Der Rath wolle geeignete Maßregeln zur Beseitigung der schon vorhandenen Ueberfüllung der III. Bürgerschule und zu besserer Regulirung der Schulgelderverhältnisse im Allge meinen treffen, auch dem Collegium hierüber baldige Mit theilung zugehen lassen. I« der nun folgenden nichtöffentlichen Sitzung bewilligte das Collegium dem auf sein Ansuchen in Ruhestand versetzten Castettan am Gewandhause, Ernst, eine jährliche Unterstützung von 8V Thlr., und gab zu Gewährung einer persönlichen Gehaltszulage von 200 Thlr. jährlich an den Stadtgerichts-Assessor vr. Merkel seine Zustimmung. Einige Worte über Heizmaterial und Vrfen. Eis ist im Tageblatte jetzt mehre Mal von der Altenburger Braunkohle die Rede gewesen, wie sie von dm Herren Schömberg Weber u. Comp, in Ziegelform verkauft wird. Man hat sich dafür und dagegen au-aesprochen, im Allgemeinen aber doch aner kannt, daß sie ein nützliche- Brennmaterial ist, keinen Ruß ansetzt und die Glut lange hält. Da- ist schon viel zu Gunsten eines HeizmaterialS «sagt. An bestimmen, ob ei» solche-, in Zusammen- Haltung mit eMe» gndewn ähnlich«»,, MorchGe bezüglich der Heiz kraft bietet, dazu bedarf eS gründlichem Untßchechung, als man sie in einem StMnofen Wzuflmpn vermag, der entweder für ein ge wisses Brennmaterial eingerichtet, oder aber, wie dies leider nur zu häufig der Fall ist, für kein Brennmaterial gut eingerichtet ist. Daher ist es denn auch gar nicht zu verwundern, daß die Urtheile über die beziehentlich,« Vorzüge eines HeizstoffeS, welche sich auf häusliche Feuerungen Achen, oft so sehr verschieden ausfallen, je nachdem man Las GWU bder Unglück hat, mit einem guten oder schlechten Ofen <VersorK tzu sein, oder, wovon noch mehr abhängt, mit einem guten oder schlechten Schornstein. Holz, Steinkohle, Braunkohle und Torf sind gute Heizstoffe in allen Fällen, wo sie hinpaffen. Ich zöge mir für Oftnfeuerung Buchenholz vor, und glaube darin die Beistimnmna Vieler zu erhalten, leider aber nicht die meiner Caffe; und sehr Viele werden auch darin in gleichem Fall mit mir sein. In jenen Cassenver- hältnissen liegt der Grund, warum wir Steinkohlen, Braunkohlen und Torf brennen, und wir haben deren Vorhandensein zu beglück wünschen, abgesehen von allen staat-- und gewerbwirthschastlichen Belangen, im Interesse der minder vom Glücke Begünstigten, die es sich bei Benutzung eines weniger heizkraftreichen Brennstoffe- gefallen lassen müssen, weniger „warm zu sitzen" als Andere. — Unterlassen wir daher die scharfe Abwägung der Heizkräfte verschie dener Brennmaterialien gegen einander, worüber die Gelehrten und Praktiker noch nicht recht einig sind, da aus der Natur der Sache hervorgehende Fehlgriffe nicht zu vermeiden sind: sondem freuen wir uns vielmehr der Herbeiführung und Einführung jede- neuen Brennmaterials. — Erfahrungssatz ist es, daß durch die Vermehrung desselben sich die Preise niedriger stellen in Folge besserer Ausbeutung, Forderung und erleichterter Fortschaffung, ohne daß doch den Besitzern der Wälder und Gruben eine entsprechende Rente entginge. — Die Einführung der sogenannten Altenburger Braunkohle in Aiegelform, welche alle guten Eigenschaften besitzt, wie sie dieser Art Brennmaterials innewohnen und deren längst bekannte Mängel theilt, wie die- auch nicht ander- sein kann, Ist daher recht sehr willkommen zu heißen. Schreiber Diese- brennt sie jetzt zusammen mit guter Stein kohle in einem gut ziehenden Windofe« und erhält dadurch ein Mittel, die Temperatur des Zimmer- zu regeln durch mehr oder weniger Zulage von Braunkohlziegeln) zugleich aber wird auch die Glut im Ofen erhalten, und da- höchst lästige stete Wiederanmachen des Feuer- vermieden, waS kaum zu umgehe« ist, wenn nur mit Steinkohlen geheizt wird. — Unterzeichneter empfiehlt daher genannte Braunkohle als ein relativ wohlfeiles und gutes Brennmaterial — ob es absolut wohlfeil ist, kann hier nicht erörtert werden — und ohne andere hier in Leipzig verkäufliche Heizstoffe dadurch irgendwie heradsetzen zu wollen. Noch bemerkt er schließlich beiläufig zu Gunsten der Schonung aller weißen und zarten Finger, daß man sich zum un mittelbaren Anfassen von Steinkohle, Braunkohle und Torf mit Vortheil eines blechernen Handschuhe- bediene« kann, womit, im Falle sie diesen Artikel nicht schon führen, unsere Klempner und Eisenwaarenhändler gewiß ein Geschäft machen könnten. — Friede. Georg Wieck. Meinung und Vorschlag. O e r t l t ch e S. Ob die neue Ausfahrt au- dem Brühl durch Abbruch zweier Bürgerhäuser oder de- Seitenflügel- am Georgenhause erzielt werden soll, da- können nur wohl unsere städtischen Finanzdeputationen, nicht aber die Baum- und Buschliebhaber entscheide»! Denn da in beiden Fällen unser Park durch jene Fahrstraße durchschnitten wird, so muß bei ihrer jetzt gefühlten Nothwendigkeit die Mnanz- frage weit mehr Gewicht haben, als die Parkfrage. Bei Anlegung de- neuen Fahrwege- neben der Thoma-kirche nach der Promenade, der doch auch den Spazierweg um'- Thor unterbricht, hörte man keinen Weheruf gegen den Urheber! Unserm städtischen Aerar steht durch den Neubau der Fleischhallr eine ge waltig große Ausgabe bevor; bräche man nun da- Peterßthor ab und verwendete dessen Materialien zu diesem Neubau, so wäre hierdurch ein ansehnliche- Capital bei jenen Baukosten -Hart, und würde dann da- an jene- Thor angebauete städtische Grundstück meistbietend verkauft, so gewährte der zu hoffende Kausstreis un fehlbar da- Doppolt« des jetzigen Rlechortvages dies«- Hause«.
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