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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185303084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-03
- Tag1853-03-08
- Monat1853-03
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1853
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766 gefallen möge, eine Anzahl Exemplare der Statut« mit Nach trägen zum beliebigen Gebrauch für die zur nächsten Generalver sammlung sich einstndenden Actionnaire bereit zu machen; den« der Besitz der betreffenden Statuten ist wegen ihrer Seltenheit ein wahres Monopol geworden. Die Verhandlungen der beiden letzten Generalversammluna« haben aber gezeigt, wie wichtig sie sind. Ein anderer, die Verwaltung selbst nicht angehender Wunsch ist der, daß ein Beamter der Dresdner Bahn zukünftig Gefallen daran finden möge, nach dem Muster der von der Berlin-Hamburger Bahn vorhandenen eine Specialübersicht der im Laufe des verflos senen JahreS transportirten Waaren, Produkte rc. zu veröffentlichen. Eine solche Auseinandersetzung ist nicht bloS für die Actionnaire, sondern für die Gesammtheit von Interesse. Ertra - Concert des Musik-Vercms Euterpe am 5. Marz. Der erste Theil deS heutigen, zum Benefiz deS Musikdirektors Herrn RicciuS veranstalteten ConcertS, brachte die schöne, klare Sinfonie von Mendelssohn (Nr 4 ^ ckur) und die eine Ballade von Ludwig Uhland „der KönigSsohn" für Solostimmen, Chor und Orchester von Robert Schumann. Die Messe in 6 äur von L. van Betthoven bildete den zweiten Theil. — Neu für uns war das Schumann'sche Werk. Die Gesammtwirkung desselben auf daS Publicum dürfen wir keine besonder- günstme nennen. Ohne nach einmaligem Hören über den Werth der Musik urtheilen zu wollen, können wir doch schon jetzt die Behandlung deS Gedicht- als einen Mißgriff bezeichnen. Die Ballade ist ein lyrische- Ge dicht mit einem epischen Stoffe. Ein Sänger trägt erzählend eine Begebenheit au- der nordischen Sagenwelt vor. Der Componist aber hat die darin angeführten Aeußerungen der Person« diesen selbstredend in den Mund gelegt, die schildernden Momente dagegen rheilS dem Chor, theil- Solosangern übertragen. Hierdurch entsteht eine Vermischung de- Epischen mit dem Dramatischen, die wir wenigsten- al- eine neue glückliche Kunstsorm nicht erkennen können. Der Wechsel zwischen Erzählung des Vergangenen und Geschehenden im gegenwärtigen Momente verletzt die Einheit der Erscheinung. Außerdem wird durch die orchestrale Ausführung da- Gedicht sehr in die Breite gezogen, und der einfache Balladenton, auf welchem die Wirkung einer solchen dunkel-mystischen Dichtung beruht, ganz verwischt. Daß sich in der Musik einzelne schöne Momente gleich hervorthaten, braucht bei einem Schumann'schen Werke nicht besonder- bemerkt zu werden. — Die Soli in den Gesangwerken wurden von Frau vr. Reclam, Fräulein Buck und den Herren Schneider und Behr, die Chöre von den Gesangvereinen Ossian, Orpheus und Arion, dem Thomanerchor und anderen kunstgeübten Dilettanten sehr wacker auSgeführt. Eine oder zwei kleine Schwankungen sind nicht der Rede werth. Die Sinfonie ging ausgezeichnet, und stand weder in Schwung noch feiner Nuancirung dm Aufführungen im Gewandhaus nach. —. Musikalische Matinee von Johanne- Wolf v. Ehrenstein. Am S. März führte der junge talentvolle Componist, Herr v. Ehrenstein, in einer Matinäe im kleinen Saale der Buchhändler börse vor einem eingeladenen Publicum einige seiner Composttionen auf. Ein Trio für Pianoforte, Violine und Violoncello eröffnete den Reigen. Die Motive diese- Werk- sind ansprechend und gut empfunden, wenn auch nicht immer neu, die Behandlung der In strumente ist naturgemäß und einfach. Das Trio kann zwar kei nen Anspruch auf einen hohem Kunstwerth machen, doch ist e- den bessern Erzeugnissen im Genre der Unterhaltungsmusik beizuzählen, und da- ist für ein Werk eine- jungen, eben erst beginnenden Com- ponisten kein so geringe- Verdienst. Die Ausführung de- Trio durch FrLul. E. Karnath, Herrn Haubold und Herrn Gra bau war eine im Ganzen sehr gelungme. Von geringerer Be deutung auch als Unterhaltungsmusik betrachtet, erschien uns der von FrLul. Karnath gespielte „VerzweiflungS-Walzer," wogegm die ebenfalls von dieser Dame vorgetragene Etüde da- Publicum zu stürmischem Beifall hinriß. — Im Uebrigen enthielt da- Pro gramm GesangScompositionen, unter denen namentlich die von Herrn Schneider vorgetragenen drei Lieder: „Im Walde," „Waadl' ich in dem Wald" von Heim «ntz ,/Liche-boksthaft" von Reinick her vorgehoben zu werde« verdiefi«. Es find dkesi Lieder bereit- seit längerer Aeit im Druck erschienen ß»nh die MMalische Kritik sprach sich sehr anerkennend Lwer sie auS ; ein gewisse-Anlehnen an Vor bilder, ja sogar einige Reminiscenzen machten sich bei diesen Liedern bemerkbar. — ErstereS wollen wir bei einem jungen Componist« nicht tadeln, Letztere wird dieser bei spätem Werken zu vermeiden wissen. Die Ballade „die Mondbraut" von Geringemuth, vorge tragen von FrLul. A. Hoffmann, hat als Gedicht betrachtet keinen sehr hohen Westy. Die Musik steht den übrigen GesangS- composition« de- Herrn v. Ehrenstein in Bezug auf Conception wie Form nach. Den Schluß der Matinee bildete eine Composi- tion de- Vaterunser von Mahlmann für Solostimmen und Chor mit Pianofortebegleitung. Die Soli wurden von FrLul. Hoff mann, den Herren Schneider und Behr und einetn Mitglied- de- Thomanerchor-, die Chöre von einigen Thomanern ausgeführt. Mit dieser Composition hat sich Herr v. Ehrenstein wohl für seine ihm gegenwärtig noch zu Gebote stehenden Mittel und Kräfte eine etwas zu hohe Aufgabe gestellt. Lassen sich auch eine theil- weise kindlich-religiöse Stimmung und einige schwungvolle Aüge in diesem Werke nicht verkennen, so stört doch zuweilen eine eben so kindliche Weltlichkeit und vor Allem die Formlosigkeit de- Ganzen. Letzterer Fehler trat übrigen- auch bei dem Trio und der Ballade hervor — also allenthalben, wo der Componist über der Form de- Salonstücks und de- Liede- hinausgehen will. Sollen wir nun nach dem, was unS der Componist in dieser Matinee vorgeführt hat, ein allgemeine- Urthril über ihn geben, so gestehen wir ihm mit Freuden ein sehr beachtenSwertheS Talent und ein echt künstlerische- Streben zu. Die kleineren Formen, wie Lied, Salonstück rc., vermag er zu beherrschen und wird er hierin gewiß noch viel AnerkennenswertheS leisten, besonder- wenn er der althergebrachten unmotivirten Textwiederholungen im Liede entsagen wollte. Um sich die Herrschaft über größere Formen anzueignen, bedarf eS noch umfassenderer Studien. Bedenkt man aber, das der strebsame junge Künstler da- Unglück hat, da- Augenlicht zu entbehren, daß ihm künstlerische Studien also schwerer fallen müssen als jedem Andem, so darf man wohl auch dem, waS er jetzt scyon leistet, die gerechteste Anerkennung nicht versagen und ihm bei sei nem schönen Talent eine nicht unbedeutende künstlerische Ankunft prophezeihen. * h. Vermischtes. Bekanntlich ist der jetzt nicht unberühmte deutsche Tenorist Wachtel ursprünglich ein Hamburger Droschkenkutscher, dessen auf dem Kutschbock gesungene hübsche Liederchen den Theaterdirector Cornet bewogen, den Sänger au- der Droschkenfahrt in die Künstlercarriere zu bring«. Ein ähnlicher Fall dürste sich jetzt wiederholen. Kürzlich wurde in Hamburg der spanische Mattose ManuelGarcia vom dort im Hafen liegend« Schiffe „Maria", al- er zur Guitarre spanische Lieder auf der Straße sang und da durch einen großen Menschmnrsammenlauf veranlaßt-, von der Polizei arretirt, am andem Tage aber ohne weitere Strafe ent lassen. Die Hamburger Theaterdirection ist aber gleich hinterher gewesen und hat dem Spanier, der eine wunderschöne, seine- Künst lernamen- (Garcia) würdige Stimme Hab« sott, ein Engagement als Tenorist angebot«. In einer hiesigen Cigarrenfabrik soll sich auch ein Arbeiter mit einer schönen Tenorstimme befinden, der für'- Erste gewiß wohlfeil für die Kunst zu erlangen wäre. Lateinischer Logogryph (Räthselwort), vor 3V Jahren von einem 58 jährig« Vater seinem Lv jährigen Sohne auf ein Stammblatt geschrieben: ^0«L8. Lex kuxe, quinque teno, «zuatuor kae, tra» oequeotur. — amoros. — moreo. — oroa. — reo. — Übertragung de- Obig« in'- Deutsche: Lehen-regel-Summe. Nutzlose Liebeleien flieh; Die Sittlichkeit verletze nie. Aum Höchsten richte stet- Dein Fleh«, Die- schafft Dir sich re- Wohtergeh»,
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