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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185303272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-03
- Tag1853-03-27
- Monat1853-03
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1853
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UN- Anzeiger. ^ 86. Sonntag den 27. März. I8SS. Verhandlungen der Stadtverordneten am 28. März 1858. Belm Vorträge au- der Registrande, womit der Vorsteher Adv. Francke die Sitzung in üblicher Weise eröffnet,, konnte über einen der eingeganaenm Gegenstände sofort Beschluß gefaßt werden. Die hiesigen Bürger und Kaufleute Ami Felix und Earl Voigt beabsichtigen in der Georgenstraße eine vierte Klein kinder bewahranstalt zu errichten und haben dazu da- an der ge dachten Straße unter Nr. 135V gelegene Gartengrundstück ange- kauft. Auf Ansuchen der Betheiligten hat der Stadtrath beschlossen, dieser Anstalt, gleich den übrigen Kleinkinderbewtchranstatten, bis ans Weitere- eine jährliche Unterstützung von 1VV Thlm. au- der Stadtraffe, so wie die zum Bau de- Hause- erforderlichen 24 Ruthen Gra-dorfer Bruchsteine gegen da- Brecherlohn zu ge währe«. Da- Collegium trat diesem Beschlüsse einstimmig bei und sprach den beiden Begründern der Anstalt seine dankbare An erkennung ihre- gemeinnützigen Wirken-zu Protokoll aus. In der die Cassation der letzten Stadtverordnetenwahl he- treffrnden Verordnung hatte die Königl. Krei-direction — in der Voraussetzung, daß bei der vorzuuehmendm Neuwahl die Wahl deputation einer angemessenen Verstärkung Lber die gesetzliche Zahl hinaus im Wege der DlSpensation bedürfe — die Geneigtheit de- Königl. Ministerium- de- Innern zu Ertheilung dieser Di-pensation eröffnet, wmn vom Rathe in Übereinstimmung mit den Stadt verordneten ein die-fallsiger statutarischer Antrag gestellt würde. In Folae dessen hatte der Gtadtrath beschlossen, die Zahl der Wahtgehülftn auf 18 zu erhöhen, da- Stadtverordneten-Eollegium aber, wie bereit- in diesem Blatte mitgetheilt wurde, gegen eine Stimme seinen Beitritt zu diesem Beschlüsse versagt. Der Stadt rath hat hierauf den weiteren Beschluß gefaßt, unter Vortragung der entstandenen Meinungsverschiedenheit das Weitere in dieser Angelegenheit der Königl. Krei-direction anheimzugeben und den die-fallfigea Bericht am 21. März d. I. abgehen zu lassen; hat dies auch in einer besonderen Mittheilung dem Stadtverordneten- Eollegium angezeigt. Da bi- zu diesem Zeitpunkte eine Plenarsitzung der Stadt verordneten nicht ftattfinden konnte, so hat der Vorsteher im Namen de- Collegium- in einer an dm Rath erlassenen Zuschrift gegen jmen Beschluß Verwahrung eingelegt und dabei ausgeführt, daß eine Di-pensation von den in tz. 131 der Städteordnung gegebenen gesetzlichen Bestimmungen nicht eintreten könne, weil ein in Übereinstimmung zwischen Rath und Stadtverordneten gefaßter statutarischer Antrag, wie solchen die Verordnung der Regierungs behörde vorau-setzt, gar nicht vorliege. Da- Collegium genehmigte einstimmig da- vom Vorsteher in dieser Angelegenheit befolgte Verfahr«, justificirte sodann auf An trag de- Vorsitzenden der Deputation zu den Kirchen, Schulen und milden Stiftungen, vr. Stephani, die Rechnung der III. Bürgerschule auf da- Jahr 1850, gegm welche die Deputation bei der Prüfung nicht- Zu erinnem gesund« hatte, und ging hierauf »ur Tagesordnung über. Es ramm zunäeM zwei Gutachten der Deputation zum Bau-, Oekonomie - und Forstwesen zu« Vortrage. Nach dm darin «chatten« Anträgen verwiüigte da- Collegium ohneviscusfion nachträglich dieSummevon 507Lhlm.28Gr.3Pf.,> welche die Errichtung zweier steinerner Schiesmauern nebst Aieler- häu-chen vor dem Frankfurter Thore zum Gebrauch der hiesig« Garnison, die das Baucapital verzinst, erfordert hat, und ertheilte dem Stadtrathe ein Vertrauensvotum zu dem Abbruche de- Frauen collegiums, der Roßmühle und der Awingerhäuser am obem Park, so wie zur Vornahme der Erdarbeiten, welche wegen Verbreiterung und Abtreibung deS Weges am obern Park nöthig werden. Die etwaige Fortführung dieses Weges nach den Bahnhöfen hin, so wie der künftige Neubau der Fleischhallen bleibt späteren Verhand lungen Vorbehalten. Nach Erledigung dieser Vorlagen trug Kramermeister Poppe den Bericht der Finanzdeputation über da- diesjährige Budget vor. Sobald die übrigen, mit Prüfung de- Letzteren beauftragten Depu tationen über die in ihren Wirkungskreis einschlagenden Abthei lungen de- Hau-Haltplan- Bericht erstattet haben, wird eine Zu sammenstellung desselben, so wie der dazu gemachten Bemerkungen und Anträge in diesem Blatte mitgetheilt werden. Schließlich berichtete St.-V. vr. Kormann im Namen der Deputation zu den localstatutarischen Angelegenheiten über den Be schluß de- Rathe-, dkn Gehalt der zwei ersten provisorischen Actuariate beim Criminalamte vom 1. April d. I. ab von 4VV Thlm. — auf 5VV Thlr. — jährlich zu erhöhen. Durch die Berufung de- CriminalamtS-Actuar- Beyer znm Assessor beim Polizeiamte ist nämlich die Erledigung einer Stelle beim Criminalamte entstanden. Um theil- für diese einen tüchtigen Mann zu gewinnen, theil- aber um durch Gewährung einer bessern Besoldung den häufigen, für den Geschäftsgang nachtheiligen Personalwechsel in den unteren Actuariaten zu vermeiden, hat der Stadtrath dm erwähnten Be schluß gefaßt.Nach dem Vorschläge der Deputation trat die Ver sammlung demselben einstimmig bei. I. S. Sach's Passions-Musik nach Worten des Evangelisten Matthäus, aufgeführt am 25. März in der Universität-kirche zum Besten de- WittwenfondS de- hiesigen Stadt orchester-. Nachdem diese- herrlichste Denkmal protestantischer kirchlicher Tonkunst hundert Jahre lang geruht hatte und so gut wie vergessen war, brachte e- Mendelssohn vor zwölf Jahren am Palm sonntage in der Thoma-kirche zum Besten des Fonds für Grün dung deS BachdenkmalS wieder zur Aufführuug. Die Wirkung, welche damals da- Werk hervorbrachte, war eine so entschiedene und allgemeine, daß man sich mit Recht erstaunt fragte: wie eine so gewaltige und epochemachende Kunsterscheinung so lange unbe achtet bleiben konnte. Seit dieser Zeit wurde die MatthäuS-Passion in Leipzig unser- Wissen- einmal von dem Thomanerchor zum Gottesdienst und außer der diesmaligen Aufführung am vorjährig« Charfreitage in der Universität-kirche von der Singakademie gege ben. Auch in andern Stadt«, wie in Berlin, BreSlau rc., hatte die Auferstehung de- Werke- die Aufmerksamkeit erregt, und man beeilte sich, da- große Publicum damit bekannt zu machen. Wie bei jedem epochemachenden und ursprünglichen Werke, so ist bei der MatthäuS-Passion besonder- die vollständigste Hingebung an dasselbe, da- innigste Eingehen der Au-führenden wie der Hörer in dm Geist seine- Schöpfte- unerläßlich für den beabsichtigten Eindruck. Nur so kann man die uns in unserer Zeit ungewohnte, allerdings weniger polirte und abgerundete Form, die kunstvolle Berschlinguna der Singstimmen und die einfache und doch so sehr Lünstlerifche Orchestratton widerlegen und ein« erhebenden Totäl- eindnrck erlang«. Au« Lobe der Ausführmdm wie des Publikums
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