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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185304092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-04
- Tag1853-04-09
- Monat1853-04
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1853
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^ SS. Soumabend den !>. April. 1853 «S»»» Bekanntmachung. Die am oberen Park aühier. gelegenen, der hiesigen Stadt gehörigen und mit Nr. 1 bis 1v bezeichnten Iwinger- -abäude sollen einzeln an dm Meistbietenden als Baumaterial und unter der Bedingung verkauft werden, daß mit deren Abbruch sofort begonnen und das Material binnen einer annoch festzusetzenden Frist wrggeräumt werde. Kauflustige habett sich d-rr L4 April d. I., als in dem dazu bestimmten Licitationstermine, spätestens bis II Uhr bei der Rathsstube einzufinden, ihre Gebote zu thun und sich fernerer Resolution zu gewärtigen. Im Uebrigen können die näheren Bedingungen der Licitation bei der Rathsstube eingesehen werden. Leipzig, den 7. April 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Unsere Gstermesse und was sie uns ;ur Unterhal tung bietet. .Bon allen Seiten sind bereits zahlreiche Käufer und Verkäu fer herbeiaeströmt, und wenn auch ihre Zahl, nach den noch ziem lich spärlich besuchten öffentlichen Localen zu urtheilen, geringer als gewöhnlich erscheint, so giebt man sich doch allgemein der frohen Hoffnung hin, baß diese Messe sich besser anlasse» werde, als die letztvergangenen, und zu dieser Hoffnung dürfte in der That wohl die endliche Ausgleichung der Differenzen berechtigen, welche in der handelspolitische» Krage zwischen Wien und Berlin ein volles Jahr lchrdurch schwebten. Eine solche Hoffnung ermu- thiat aber einen Jeden, der durch die Messe gewinnen will, durch größere Anstrengungen zu ihrer endlichen Erfüllung selbst beizu tragen. Diese Anstrengungen zeigen sich u. A. in der größeren Sorgfalt, welche auf 4sA Aeußere der mannichfaltigen Kauf- und Restaurationslocale vett-en-et wird, zu der in unserer Zeit na mentlich eine Eleganz tritt, die solche Locale mit denen der größ ten Städte, ja selbst mit «men von Paris und London wetteifern läßt. Nicht allein die Putz- und Modegeschäfte, wie z. B. das von G. Steckner und von I. H. Meyer, oder die Handlun gen englischer und französischer Kurzwaaren u. dergl., wie die von H. E. Probst (sonst Sellier u. Comp.), sondern auch viele an dere Geschäfte zeigen daS Streben ihrer Führer, durch schöne De- corirung und geschmackvolle- Arrangement ihren Waaren einen verlockenden Reiz zu geben. Die große Concurrenz nöthigt sie, weder Kosten noch Muhe zu scheuen und Alles aufzubieten, um aus dem Wettkampfe der Eoncurrenten siegreich hervorzugehen. Nirgends ist aber wohl die Eoacurrem großer, als unter den hiesigen Restaurateurs, und dämm müssen diese auch noch einen ungleich^ größeren Auftvaud machen. Vergleichen wir unsere frü- estaurationSlocale mit dm gegenwärtigen, welcher Unter Heren schle chte-l Wer hätte sich sonst Etwas träumen lassen von den so kunstsinnig decorirten Localen, wie wir sie jetzt im Onie kran^aia, in der Centtal-Halle, dem Hätvl 6« koloens, dem Schützen- Hause, oder im Tivoli, Odeon rc. finden? Wer hätte früher wohl eine »hnuiw gehabt von dem Hellen Glanze, welchen jetzt zahl reiche Gasflammen durch die weitm Räume jener Locale verbrei ten? Wer hätte früher, als man noch Sott Bacchus in dumpfen Kellern opferte, in Kellern, zu denen schmale holperige Treppen führten, daß auch sie einst zu dm elegantesten und bequemsten Räumen gehören würde«. Man vergleiche z. B. Aeckerlein'S und dm sogenannten Faust-Keller mit jmen Kellern der Vor jett. Wie comforta-el ist jetzt dort der Aufenthalt, wo ehedem rerkerähnliche Räume die Freunde deS edlen Re-ensasteS umfin gen. Doch die Herren Wirthe ließen es nicht dabei bewenden, ihren Localen ein so elegantes Aeußere zu geben, sie suchen viel mehr dasselbe in den Messen noch ungemein zu erheben, indem der Eine diese, der Andere jene hübsche Idee ausführt, um den Räumen ein recht festliches Ansehen zu geben. So haben z. B. die Herren Großberger und Kühl diesmal die Säle des llü- tel äa koloxnv wieder in einen schönen Blumengarten umge wandelt, in welchem tropische Gewächse, zum Theil in voller Blüthe, mit ihren großen, oft schöngefärbteu Blätterkronen die Gäste beschatten, indeß das sonst Pohl'sche Musikchor mit be kannter Virtuosität das Ohr der Gäste ergötzt. Herr Reu sch in der Centtal-Halle hat diesmal den großen Saal noch festlicher geschmückt. Von Säule zu Säule winden sich zierliche Festons, reich mit Blüthen geschmückte Oleander beschatten bekränzte Sta tuen, und auf jeder der zahlreichen gedeckten Tafeln prangen die prachtvollsten Blumen. Kurz, Alle-, was nur die Kunst in neuer Zeit vermochte, die lieblichen Kinder Flora's nachzuahmen und dadurch gleichsam die schönste der Jahreszeiten zu verewigen, ist hier vereint, und so hat der prachtvolle Riesensaal einen Schmuck erhalten, durch dm er an die Feenpaläste der Märchen erinnert. Der Eindruck ist wahrhaft überraschend, wird aber noch gar sehr geho ben durch die Concerts des Nie de'schen Musikchors. Was dieses in diesem Winter Ausgezeichnetes in den musikalischen Soireen im Lotvl äe koloxne geleistet, ist bekannt. Hier giebt dasselbe nun die Fortsetzung derselben, mit derselben großen Präzision bei Executirung selbst der schwierigsten Stücke. Die Central-Halle schließt übrigens in ihren Räumen auch noch manche andere dm Fremden gewiß willkommene Anstalten ein. Ich nenne nur die ganz neue mit großer Eleganz eingerichtete Badeanstalt, in wel cher für Dampf- und Wannenbäder, für ein geräumiges Schwimm bassin und alle nur wünschenSwerthen Bequemlichkeiten gesorgt ist. Ich nenne femer das Lesemuseum, in welchem die gelesensten in- und ausländischen Zeitschriften, politische, belletristische und wis senschaftliche, zu finden sind. DaS Abonnement für die Messe ist sehr gering gestellt. Wie diese, bieten noch zahlreiche andere öffentliche Locale reiche Unterhaltung. Unser Theater hat in der neuesten Zeit bedeutende Anstrengungen gemacht und wird dem Fremden manches Neue und Gediegene bieten ; Freunde der bil dend«« Kunst aber finden im städtischen Museum und in Del Vecchio'-.permanenter Kunstausstellung gar manche Kunst werke, die ihrer Beachtung werth sind. Endlich bieten aber auch die MeßsehenSwürdigkeiten auf dem König-- und Roßplatze Kunst genüsse der mannichfaltigsten Art, oder geben doch Stoff der Be lehrung und Unterhaltung. Diesmal dürfte obenan stehen die Kunstreltergesellschast de- Herrn Renz, derm Ruf längst begrün-
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