Tageblatt und Anzeiger. 104. Donnerstag den 14. April 1853 Bekanntmachung. In Gemäßheit der Verordnung vom 13. December 1836 h. 13 machen wir hiermit bekannt, daß 1) von uns dem hiesigen Kaufmann Herrn Georg Theodor Lindner zur Uebernahme einer Agentur der K. K. Oesierreichischen privilegirten ersten Feuerversicherungsgesellschast zu Wien für den hiesigen Stadtbezirk Erlaubniß ertheilt und derselbe am 5. dieses Monats vorschriftmäßig verpflichtet worden ist. Weiter haben 2) die Inhaber des unter der Firma I. G. Stichel hier bestehenden kaufmännischen Geschäfts die bisher betriebene Agentur für die Magdeburger Feuerversicherungsgesellschaft am 18. März dieses Jahres nieder- gelegt und die Herren Sachsenröder und Gottfried diese Specialagentur mit der von ihnen bereits früher geführten Hauptagentur vereinigt. Leipzig, den 7. April 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Kittler. Pesanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 1V. Mai v. I. machen wir diejenigen hiesigen Einwohner, welche mit Bezahlung der Steuer für ihre Hunde in Rest geblieben sind, aufmerksam, daß, wenn von ihnen diese Reste W^zirm Gchinß diese* M-aiat- nicht bezahlt worden find, ihre Hunde durch die Eaviller werden weggenommen und werden. Leipzig, den 11. April 1853. Der Rat- der Stadt Leipzig. Koch. Bekanntmachung. Die der hiesigen Stadtgemeinde gehörige, in der Burstaue bei Wahren »ub Nr. 21 und 22 des Flurbuchs gelegene Wiese soll von und mit dem laufenden Jahre an entweder rm Ganzen oder in zwei Parzellen von 5 Ackern und 4 Ackern 70 O-Rnthert meistbietend verpachtet werden. Pachtlußige haben sich zu diesem Bekufe Dienstag- den IG April d. I. DormittagS LL Uhr bei der Rathsstube einzusinden und können etwa nöthige Auskunft in der MarstaUs-Expedition erhalten. Leipzig, den 12. April 1853 Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Die Leipziger Agenda von Z. I. Weber, Adressrn-Kalender für Fremde und Einheimische, 1852. Es giebt höchst nützliche Dinge, die blos deshalb unbekannt bleib«, weil sie in einer ungünstigen Zeit erscheinen, oder weil der gewählte Titel Niemanden errathen läßt, was sie eigentlich enthal te«. Velde Umstände scheinen sich vereinigt zu haben, um da obengenannte Werkchen der öffentlichen Aufmerksamkeit zu entziehen, ob es schon die bmründetsten AnHrÜche darauf hat. Die Leipziger Agenda, die freilich weder eine Agende, noch ein Adreffen-Kalender im eigentlichen uM üblichen Sinne ist, bietet dagegen dem Fremden wie dem EinheimW« eine Menge der aUn wichtigsten und zum Theil allerseltensten Notiz«, die er anderwärts für vieles Geld nicht aufzutreidm vermag. Sie enthält zuerst außer den wir — weil er veraltet, während der übrige Werth behält — für eine nicht ganz glückliche - - - ^ - fin« Wspveijer durch dir Stadt, der sich über ihre Geschichte unb Laßsso «h die Eintheilung und Merkwürdig keit« verbreitet und vor de« Adreßbuch den groß« Vorzug hat, das er dem Fremd« die erforderlich« Fingerzeige aiebt, wo er eine zu such« hat und welche Häusernummern die- An diesen Wegweiser schließt sich der sogenannte Adressen kalen- der, welcher inzwischen nur die Adressen der Agenturgeschäfte ver schiedener öffentlicher Anstalten, der Apotheken, der Badeanstalten, der BanquierS, der Buchdruckereien, der Caffse's und Conditoreien, der Consulate, der Fuhrleute, der Gasthäuser und Hotels, der Kaffeegärten, der Leihbibliotheken und Lotteriecolletteure, der Makler, der Magazine, der Verkaufssta'nde der Meßftemden, der Verladung-- geschäste und Versicherungsanstalten, so wie dersämmtlichen könig lichen und städtischen Behörden, mit einem Worte, aller solchen Veranstaltungen giebt, welche zu dem gewerblichen Verkehr in der unmittelbarsten Beziehung stehen. Daß dieselbe auch dm Post- und Eisenbahnbericht enthält, wür den wir besonders hervorheben, wenn nicht in diesen Verhältnissen die Abänderungen noch immer so häufig wärm, daß der neueste Bericht schon nach vier Wochen alt geworden ist. Von der größten Wichtigkeit find dagegen die Briefporto- und Eisenbahn» tare, die Postexpeditionsvorschriften, die Telegra phentaxe und der Meilenzeiger für alle Stationen der deutsch österreichischen, belgischen, französischen und englischen Telegraphen, welche a«f Verträgen beruhen und deshalb nicht so leicht einer Ab- Lnderuna unterlieg«. Allem außer dies« Adressen und Taxen enthält die Leipziger