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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1848
- Erscheinungsdatum
- 1848-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184812162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18481216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18481216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1848
- Monat1848-12
- Tag1848-12-16
- Monat1848-12
- Jahr1848
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1848
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Leipziger Tageblatt Mid VM d V W Anzeiger. ^ ssi. Sonnabend den 16. December. 1848. Bekanntmachung, die Stadtvcrordneteu-Wahl betreffend. Die früher angeordnete und am A). Oktober d. I. sistirte Wahl von Wahlmännern zur Ergänzung der Herren Stadtverordneten ist durch das am 1. d. M. bei unS eingegangene Gesetz vom 17. November d. I. dahin abgeändert worden, daß nicht rin Dritt- theil, sondern das ganze aus 6V Mitgliedern und 36 Ersatzmännern bestehende Collegium der Herren Stadtverordneten, welche seither unter Vermittelung von Wahlmännern ernannt worden sind, unmittelbar von sämmtlichen Stimmberechtigten einer Neu wahl zum Neujahr 1849 unterworfen werden soll. Stimmberechtiget und zu Stadtverordneten wählbar sind hierbei alle Bürger, deren Namen in der bereits im Oktober d. I. ver theilten Wahlliste vom 20. September d. I. und neuerlich in deren Nachtrage vom 28. November d. I. mit Einschluß der Bürger israelitischer Religion verzeichnet sind Zu Wahltagen sind -er 14., IS. und 1«. December -. I. früh von 8 bis 12 und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr festgesetzt worden. Wir verweisen übrigens auf unsere Bekanntmachung vom 1. d. M. über das Wahlverfahren, welche als Placat angeschlagen ist, auch mit obigem Nachtrage zur Wahlliste an zwei Stellen, im Rathhause und in der alten Waage, zu Jedermanns Einsicht auShängt und bemerken, daß den stimmberechtigten Bürgern Abdrücke davon nebst neue» auf 60 Namen eingerichteten Stimm zettel», überdies auch jedem im Nachtrage hinzugekommenen Stimmberechtigten zugleich nachträglich die früher vertheilte Wahlliste zugestellt worden ist. Diese neuen Stimmzettel sind, nach Anleitung derselben mit 60 Namen ausgefüllt, an obigen Wahltagen (den 14., 15. und 16. December) von den Wählern selbst in Person, bei Verlust des Stimmrechts für diese Wahl, vor der Wahldeputation in der ulte» Waage am Markte, 1 Treppe hoch, abzugeben. Leipzig den 5. December 1848. DerRath der Stadt Leipzig. Klinger. Das allgemeine Interesse, welches man an den Landlagswahlen nimmt, veranlaßt mich zu der officiellen Mittheilung, daß im 23. Wahlbezirke (innere Stadt Leipzig) Herr Archidiaconus vr. Atschrer hier Orts als Abgeordneter zur zweiten Kammer mit einer Stimmmzahl von 1885 (von überhaupt 2788 abgegebenen Stimmen) erwählt, und diese Wahl von Herrn vr. Fischer heute angenommen worden ist. Leipzig, am 14. December 1848. Bürgermeister Klinger, Wahlcommiffar für den 23. Wahlbezirk. Der. Unterzeichn» te bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß bei der Wahl eines Abgeordneten zur zweiten Kammer im 24. Wahlbezirke (Stadt Leipzig, innere Vorstädte mit Ausschluß der Gerbergaffe) der Stadtgerichtsrath Herr Eduard August Steche Hierselbst durch 1289 auf ihn gefallene Wahlstimmen von 2357 eingelieferteu Stimmzetteln zum Abgeordneten erwählt, auch die Wahl von demselben angenommen worden ist. Leipzig den 15. December 1848. Der RegierungSrommiffar s. d. 24. Wahlbezirk Stadtrath Vr. Lippert -sev. Die SkeichSgewalt.*) Es ist leider nur zu wahr, daß bei der nothwendig werdenden Anwmdnng von Gewaltmitteln häufig nicht bloS das Unrecht ge straft, sondern die Freiheit selbst, die geschützt werden soll, unwill kürlich verletzt wird. Wie der Sturm, der die Luft reinigt, auch die friedliche Hütte zerstört, Felder verwüstet und Früchte von den Bäumen wirft; wie der Arzt, der den kranken Körper heilen will, oft bittere Arznei oder schmerzhafte Mittel anwenden muß, die un erträglicher als die Leiden der Krankheit zu sein scheinen, welche sie zu beseitigen bestimmt sind; so treffen auch die Anordnungen, welche die Ordnung, den Frieden, die gesetzliche Freiheit Herstellen sollen, nicht selten diejenigen am härtesten, welche den Zustand nicht verschuldet haben, gegen den angekämpft wird. Je bereit williger sich hierbei die Regierungen zu den Maßregeln herliehen, welche die Reichsgewalt verfügte, um so leichter wurde der Arg wohn im Volke rege, daß die gegebenen Veranlassungen nur be nutzt würden, um die Willkührherrschaft mu aufzurichten. Von allen Seiten warfen sich die Wühler auf diese wunden Stellen im Leben des Staat-; wie ätzendes Gift träufelten sie die Ver- *). Aus den bei I. I. Weber hier in Wochenliefernngen zu I Ngr. erscheinenden „politische» Belehrungen", dere» 1. Lieferung ei»en vielver sprechenden Anfang gemacht hat. dächtigung hinein und sagten dem Volke, daß diese Centralgewalt nichts anderes als eine Reichspolizeianstalt sei, welche im geheimen Einverständniß mit den Thronen die Gewaltherrschaft Herstellen wolle. Während die Reichsgewalt anfänglich ihre heftigsten Geg ner in den Fürsten fand, findet sie jetzt dm meisten Widerstand bei jener äußersten Partei, welche aufgehört hat, die Einheit zu fördem, welche jetzt eben so heftig die Sondergelüste der Einzel- staaten fördert, welche überhaupt Alles nur in dem Ginne fördert, wodurch sich Verwirrung und Auflösung herbeiführen läßt. Der besonnene Theil der Nation muß es um so mehr als seine Aufgabe erkennen, die Reichsgewalt, durch welche Deutschland allein ein einige- und mächtiges Reich werden kann, nach beiden Seiten hin zu schützen und die Gefahr abzuwenden, dm Trotz zu brechen, mögen beide von oben oder von unten Herkommen. Ruhe und Ordnung sind freilich nicht die Freiheit selbst, aber sie sind der einzige Boden, in welchem der Baum derselben Wurzel faßt und gedeiht. Noch nie, so lange die Geschichte schreibt, haben wir wahmehmm können, daß aus gesetzlosem Treiben und blutiger Gewaltchat wahre, segenbringmde Freiheit hervorgeganaen ist; jene waren immer nur die DrachenzLhne, aus dmm geharnischt die Tyrannei erwuchs und mit eisernem Fuß Gute- wie Böse- nie der trat.
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