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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185305028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-05
- Tag1853-05-02
- Monat1853-05
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1853
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1770 Bekanntina chungr ^ In Gemäßheit der Stipendiaten-Ordnung vom 15. September 1848 wird denjenigen*, mit eine« MäkurltätS Zeugnisse versehenen Herren Studirenden, welche um ein von der Collatur deS Königlichen Hohen RiniAerii ^peS CultuS und öffentlichen Unterrichts abhängiges Stipmdium nachsuchen «ollen, hiermit bekannt gemacht, daß sie ihre diesfaMgeN'Gesuche, welchen die h. 2. obgedachter Stipendiaten-Ordnung sub a. bis f. specificirten Unterlagen beizufügen sind, vom Fünfzehnten April bis Dreizehnten Mai L8S3 beim FamuluS der Ephorie (Universitäts-Ouästor Krause auf der Expedition deS Universitäts-Gerichts) einzureichen haben. Später eingehende Gesuche können nicht angenommen und beachtet werden. Die Namen derjenigen Herren Studirenden, welche bereits in früheren Semestern um Verleihung eines dergleichen Stipendii nachgesucht haben, aber noch nicht berücksichtiget worden, werden in dem Verzeichnisse der Bewerber fortgeführt, und ist aus diesem Grunde ein wiederholtes Anhalten nicht erforderlich. UebrigenS wird auf die an dem inner» und äußern schwarzen Brete und in dem Eonvicte befindlichen Anschläge verwiesen. Leipzig, den 15. April 1853. Die Ephoren der Königlichen Stipendiaten das. Bekannt machung. i - Eine kleine Orgel mit sieben klingenden Stimmen und selbstständigem Pedal, welche zeither in der hiesigen Freischule gestanden hat, bei Veränderung des Lokals aber in das neue Schulhaus nicht hat versetzt werden können, und welche für eine Schule oder kleine Kirche brauchbar ist, soll verkauft werden. Kauflustige haben sich bei unserer Rathsstube-zu melden. Leipzig, den 26. April 1853. Der Rath der Stadt Latpzig. Koch. Das Project einer Concurrenzbahn zwischen Leipzig und Magdeburg. ; > Bereits im vorigen Jahre verbreitete der Magdeburger Corre- spondmt da- Gerücht einer Concurrenzbahn zwischen Magdeburg und Leipzig. Dieselbe Nachricht, von demselben Blatte wiederholt, wandert auch jetzt wieder durch alle Zeitungen. Schon früher wur den verschiedene, den Weg zwischen Leipzig und Berlin abkürzende Projecte auf feurige Weise in der deutschen allgemeinen Zeitung verfochten. Wir fanden uns damals veranlaßt, unsere Bedenken darüber, namentlich in Hinsicht auf Rentabilität und Selbststän- digkeitsverhältniffe zu äußern und an deren verheißene baldige Aus führung zu zweifeln. Ungeachtet heftigster, von uns aber unbeach tet gelassener Anfechtung hat sich unsere Voraussage bewährt und von allen diesen Entwürfen ist nichts ausgeführt worden. Diesmal erlauben wir uns unsere Kritik an dem neuen Magdeburg-Leipziger Eoncurrenzproject auszuüben. Eine directe Bahn zwischen beiden Städten über Bitterfeld und Roßlau würde die Entfernung zwischen Leipzig und Magdeburg nicht nur, sondern auch zwischen Leipzig und Berlin etwas abkür zen. Doch ist die- so unbedeutend, daß eine so kostbare Anlage, wie eine Eisenbahn, daraus keine hinlängliche Nahrung ziehen kann. Der Awischenverkehr der einzelnen Stationen würde aus Mangel bedeutender Ortschaften von keinem großen Gewicht sein. Aller dings ist schon früher der Gedanke an Ausbeutung der in jenen Gegenden befindlichen Braunkohlengruben vermittelst einer Eisen bahn aufgetaucht, aber nicht realisirt worden. Der ganze, die alte Bahn so bereichernde thüringische Verkehr würde ihrer Nebenbuh lerin fehlen. Dazu kommt die vollständige Abhängigkeit, in welcher die neue Bahn von der Berlin-Magdeburger, Berlin-Anhalter und Leipzig-Dresdner sich befinde. Von der Berlin-Magdeburger Bahn bedarf sie Benutzung der Elbbrücke, von der Anhalter desgleichen bei Roßlau und von der Leipzig-Dresdner hängt ein Theil ihres Verkehrs ab. Die Letztere nämlich, falls sie nicht, von ihrem Prio ritätsrechte Gebrauch machend, die Strecke nach der Landesgrenze selbst baut, kann sich doch wahrlich nicht veranlaßt finden, die auf ihrer Bahn von Osten her ankommenden Güter statt der alten, an der sie bis Schkeuditz participirt, der neuen Magdeburger Bahn zum Weitertransport zu übergeben und dadurch sich selbst Schaden zuzufügen. Eben so bedenklich steht es in der Hinsicht um den Per sonentransport. Falls nicht der Leipziger Bahnhof der neuen Bahn nahe dem Leipzig-Dresdner liegt, werden auch die von der einen Bahn zür andern übersehenden Passagiere die alte Verkehrsstraße vorziehen müssen,' da Keinem zugemuthet werden kann, dem neuen Untemehmen zu Gefallen erst durch die Stadt zu fahren. AuS diesen Gründen glauben wir, daß eine solche Concurrenz bahn füglich nur von einem Verein der Berlin-Magdeburger, An halter und Dresdner Bahn hergestellt werden dürfte. Ob diese sich aber dazu veranlaßt finden möchten, ist eine andere Frage. In England haben die Concurrenzeisenbahnen nur Unheil gestiftet, und dort ist der Verkehr zwischen dm großm Städten bedeutender als bei uns. Es ist sehr leicht, Eisenbahnprojecte zu entwerfen, aber wie viel dazu gehört, ein solches Unternehmen rentabel, zu machen, das wird dabei gewöhnlich außer Augen gelassen, bis der tief unter kari sinkende CourS die Enttäuschung zeigt. So besor gen wir denn auch, daß ein neue-, vor Kurzem unternommenes inländisches Eisenbahnunternehmen (namentlich in seiner projectirten Fortsetzung) hinsichtlich der Rentabilität und der sehr ungünstigen Concessionsbedingungen nicht hinlänglich erwogen worden ist. H. H. Dkm „Sachverständigen im Auftrag vieler -Fachgenossen." Es wäre mir nicht eingefallen, zu der Frage des sogenannten „Tischrückens" mein Scherflein ebenfalls beizusteuern, wo schon eine förmliche Sündfluth der verschiedensten Beobachtungen von allen Seiten hereinbricht, zwänge mich nicht der anonyme Artikel vom 27. April des Leipz. Tageblattes: „Das unseliae Tischrücken," förmlich die Feder zu ergreifen und meinem Herzen Luft zu machen. Ich habe nämlich zu unruhiges Blut, still dabei zu sitzen, wenn ein Mann, wie der „Sachverständige im Auftrag vieler Fach genossen", unter dem Schutze der Anonymität auftritt, und mit kecker Stirn alle anderen Menschen, die nicht seiner Meinung sind, Ln trockenen, verletzenden Worten für Kinder und Narren erklärt. Es ist klug und ehrenhaft von den Männern der Wissenschaft, nicht jeder auftauchenden Naturerscheinung leichtgläubig nachzugeben, sondern mißtrauisch ihr erstes Erscheinen zu beobachten und zu prüfen, und ihren Grund zu erforschen, oder später, wenn sich das Ganze als Täuschung Herausstellen sollte, dieselbe nachzuweisen. Falsch dagegen ist dieser wissenschaftliche Hochmuth, der jede Sache, die nicht zufällig in dem eignen Hirn entsprungen und mit den alten, auswendig gelernten Theorien zusammenstimmt, kalt und vornehm ohne Weiteres verwirft, und auf daS „unwissende Volk" mit verächtlichem Naserümpfen hinabblickt, ja, wird zur unerträg lichen Arroganz, wenn er sich hinter die Anonymität steckt, dort nach Belieben — wie die Sache dann später auSschlägt — hervor zutreten, an seine Brust zu schlagen und zu rufen: Seht Ihr, das Hab' ich Euch vorher gesagt, i ch bin der „Sachverständige im Auf trag vieler Fachgenoffen" — oder, im anderen Falle, sich ganz still und geräuschlos und ungekannt in daS Schneckenhaus seiner aufgebauten Theorien zurückzuziehen und nichts weiter von sich hören zu lassen. Solcher Art spricht der „Sachverständige im Auftrag vieler Fachgenossen" von „verirrten Zeitgenossen", „unberufenen, vor eiligen Schwätzern", von „voreiligen Faseleien", von „Mystikern und Pfuschern, von „wir haben gelächelt" und „wir dünken un- erhaben zu stehen" rc. rc. —/die Galle steigt Einem in'S Blut über solche anonyme Schamlosigkeit) und thut daS in einem speciell für Leipzig bestimmten Blatt — der Angriff wurde dadurch persönlich und forderte Erwiderung heraus. Plagwitz, den 29. April. Friede. Ger stärker.
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