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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185305088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-05
- Tag1853-05-08
- Monat1853-05
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1853
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1846 handmen Verordnungen, denen seiner Aeit auch nachgegangen wird, sind dem geehrten Einsender nicht genügend, indem er uns wieder erzählt, waS trotzdem in der Nähe von Leipzig und in Dresden geschehen „sein soll." Nach diesen Worten liegen also noch nicht einmal Thatsachen vor, denn er muß selbst zugeben, daß es hier nur heißt: relata rolero. Doch gesetzten Falls, daß die Lerchen zu Haufen gefangen worden wären, so mögen diese wahr scheinlich weniger in die Bauer der Vogelliebhaber als auf den allwöchentlichen Markt gewandert sein, wo die kleinen entblößten Leichname zu Dutzenden wegen der an den fröhlichen Sängern verübten Mordthat gen Himmel um Rache schreien. Und diese Rache kann eine hohe Steuer sein, welche vielleicht segensreicher al- die beantragte wirkt, indem erstere uns Hunderte von Sängern erhält, letztere aber unter der armen arbeitenden Claffe Unlust zum Leben Hervorrufen könnte! Schließlich hat Einsender zu bemerken, daß er selbst keinen Vogel besitzt, und hofft daher um so mehr, daß ihn nicht der Vor wurf der Parteilichkeit treffen werde. K. Stadtlheater. Die Darstellung von Calderon's bekanntestem Drama, „das Leben ein Traum", am 6. Mai gewährte einen schönen Kunst genuß, da dieselbe in fast allen Theilen eine abgerundete und ver- ständnißvolle zu nennen war. Au beklagen ist es, daß gegenwärtig auf den deutschen Bühnen außer diesem Drama kein anderes Werk des großen spanischen Dichters mehr erscheint, daß die reichen Schätze von Poesie, welche Ln diesen Werken enthalten, wie auch so manche andere älterer Aeit, beinahe schon der Vergessenheit anheimgefallen sind und allein noch in der Literatur- und Kunstgeschichte leben, währmd sie wohl verdienten, noch jetzt in lebendiger Gestaltung vorgeführt zu werden — Die Rolle des Roderich eignet sich ganz besonders für Herrn Rudolphs Talent. Es gelang hier diesem Künstler in trefflicher Weise, die oft plötzlich wechselnden Seelen stimmungen des leidenschaftlichen und durch die jahrelange Gefangen schaft erbitterten Naturmenschen wiederzugeben, zugleich aber auch das ursprünglich Edele in diesem Charakter durchblicken zu lassen, durch das zwar später die böse Weissagung der Astrologen Lügen gestraft, der fatalistischen Grundlage des Ganzen jedoch nicht zu nahe getreten wird. Den Höhepunct seiner Leistung an diesem Abende erreichte Herr Rudolph Ln dem allerdings sehr dankbaren Monolog am Schluffe des dritten ActeS. Er wußte die in das Gewand einer farbenreichen, herrlichen Diction gekleideten tiefen Wahrheiten mit eben so viel Verständniß als richtigem Gefühle auszusprechen — man fühlte, daß er selbst davon hingerissen und begeistert war. Nächst dem Darsteller der Hauptrolle verdienen Herr Stürmer (König) und Herr v. Othegraven (Clarin) rühmende Erwähnung. Herr Stürmer löste seine Aufgabe in der dem Charakter der Rolle entsprechenden würdigen Weise, Herr v. Othegraven gab die komische Figur des Clarin mit Feinheit und Geschmack. In Frl. Schäfer's (Rosaura) übrigens sehr bravem Spiel hätten wir noch etwas mehr südländisches Feuer zu sehen gewünscht. Eine Spanierin, die fast stets nur von Rache nehmen an einem treulosen Geliebten spricht, bleibt dabei nicht so ruhig, um nicht zu sagen so kalt, wie Frl. Schäfer's Rosaura. Die übrigen größeren Rollen waren durch Frau Kläger (Estrella), die Herren Pauli und Böckel (Clotald und Aflolfo) würdig vertreten. Bei Frau Kläger und Herrn Böckel, theilweise auch bei Frl. Schäfer, fiel zuweilen das etwas zu markirte Scandiren L,Slp»lU«r IRGrsv «un 7. ölai. ki-eodalmoa. »r. 6«I«1. Lissakalivvn. vn. / 60I6. Moa»-UioI«r.... NO 100'/, klagltsdg. - ^«tpLi^on. 430-. 8«rlin-4nbalt. 1.». l rrtt, / I kaobs.-vaiersod« . . — VN/. 8» O 4 , 4 Äitv' z 8äcb8.-8vl»to8i«cdo . — 103'/, korUo StotOoor . . ISO 150'/« I'däi'iiixisebs .... 100-/4 100 - »illäoller . . . — 123 krouss. Üank-Xuld.. 04'/, briesr. - .-?iar<t- 0«»t«rr. k»vk-?lotso — — dabo — 5K-/. Xok.-Vossavor l,»o- L.»»p«r-0ro»4a«r. . — 214 üosdaok. l^». 4. 170'/. 170 l.Lb»n-2itt»««r . . . N'/. »6-/. 157-/4 Leipziger Produeten-Bißrse am 7. Mai. Getreide. Weizen. Bei schwachem Umsatz unverändert, SO 8 SO 85—86 8 53 4 54 af bezahlt und Briefe. Rp--en. Die dts VerseS auf, k» Folge dessen die eimelaen Sätze zerrissen er schienen und dem Ginne Gewalt a«tzgthcW ward. Leider war, lvie gewöhnlich tzpi ÄssischM Stücken, auch die- Mal das Haus nur tzarsaM b-ßetzt, tdoch wußte das in geringerer Aahl versammelte Publicum die Verdienste der Darsteller gebührend zu schätzen. *h. Vermischtes. Posen, M. April. Am 28. d. M. versuchten mehrere junge Dame», und auch die 10jährige Tochter eines hiesigen Bürgers, daS Tisch rücken, was ihnen auch nach einstündigem Sitzen ge lang. Am folgenden Mittage klagte das junge Mädchen über Kopfschmerzen, welche immer heftiger wurden, und am folgenden Tage eine Gehirnentzündung nach sich zogen, zu welcher sich noch Krämpfe gesellten, bis sie am 26. früh starb, DaS Kind hatte, nach Aussage de- Vaters, sich bisher stets einer ungestörten Ge sundheit erfreut. (Pos. A.) Die große Welt-Ausstellung in London wird eben dort ein Seitenstück erhalten, nämlich eine Ausstellung von dem, was nach heutigen Ansichten die Welt regiert. Ein Master Potter hat aus Australien einen Goldklumpen mitgebracht, der 45 Pfund 6 Unzen, also schier einen halben Centner wiegt. Den Klumpen will er ausstellen. Er hat ihn, vermuthlich den englischen Natio nal-Krämern zu Ehren, John Bull genannt. Doch soll Sir John Bull nicht so gediegen sein als der Klumpen. „Ach, hält' ich Dich, wie wollt' ich Dich" seilieet zu Gelbe machen. Der Mormonenpriester G. Adams. Dieser kürzlich ver storbene Hochehrwürdige hat zwar keinen Anspruch auf einen weh- müthigen Nekrolog verdient, aber zur Charakteristik seiner ganzen Secte wollen wir mittheilen, was ein amerikanisches Blatt über den Verstorbenen sagt: Bei seinem zweiten Besuche in Boston be schäftigte sich der hochwürdige Herr damit: zu predigen, zu taufen, einen Redacteur zu prügeln und auf dem Nationaltheater als Schauspieler aufzutretm. Er war ein fleißiger Mann, der jede Minute im Tag auszufüllen wußte. Charakteristisch war e-, wie er besagten Redacteur nach dem Bibeltexte prügelte. Der hochwürdige Herr bewaffnete sich mit einem Ochsenziemer und paßte seinem Opfer auf der Treppe seines Hauses auf. Da faßte er ihn mit gewaltigem Arm und sprach: „Mein Bruder ! Der Herr hat Dich gegeben in meine Gewalt und ich werde Dir geben 40 Streiche weniger einen nach dem Bibelmaße." Und al- er ihn bibelgerecht durchgeprügelt hatte, ließ er den Redacteur laufen und sprach zum Volke, das sich um die Beiden angesammelt hatte: Männer! Brüder! Mein Name ist George I. Adams, Prediger der ewig lebenden Bibel. Ich habe gezüchtiget meinen Gegner. Heute Abend werde ich die Ehre haben, in einem von des unsterblichen Shake speare Stücken im Providence - Theater aufzutreten, wozu ich ge ziemend einlade. Gegen Ende der Woche komme ich wieder nach Boston zurück, und will, mit Gottes Hülfe, am nächsten Sabbath predigen, dreimal über die Unsterblichkeit der Seele, die Ewigkeit der Materie und über die Frage: Wer ist der Teufel, wozu ich auch wieder geziemend einlade. Gottes Gnade und Friede mit Euch, Amen! Berichtigung. Im gestrigen Tageblalte muß auf der ersten Seite in der zweiten Spalte Zeile V v. oben gelesen werden: „und dieselbe in ihrer ganzen Grundlosigkeit dargelegt worden." Anerbietungen bleiben klein, die Vorräthe bei den Oekonomen sind sehr schwach und die noch immer unbeständige kalte Witterung hat die Meinung für den Artikel wieder etwa- befestigt, 85—86 8 51—52 «ss Briefe und bezahlt. Rüböl unverändert. Spiritus bleibt zu 29>/r «ss gesucht und ohne Abgeber, 30^ gefordert und Ln einzelnen Fällen bezahlt. Lageskalen-er. Dampfwage»-Abfahrten va» Leipzig »ms: l Nach Berlin, iugl. nach Frankfurt a./O. und »ach SteNiu, über Eöthen: 1) Personenzug Mrgns 7 Uhr; 2) Lersonenzug Nachm. 3'/, U.; S) Personenz ,mit Uebernachten tn Wittenberg, »bds5>/, u isaxöob. öabiib.lk. überRöderau: 4) Gu- terzug, unter Personenbeförderung, Mrgns L-/, U.; 5) Personen-
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