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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185305112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-05
- Tag1853-05-11
- Monat1853-05
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1853
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1882 Herr Wirsing, der die Direktion auch über diese-Theater über nommen, hat dazu ein ganz neue- Schauspielerpersonal engagirt und dasselbe unter die Regie de- Herrn v. Othegraven gestellt. Wird da- Sommertheater also schon an sich durch den Retz der Neuheit eine gewiß nicht geringe Anziehungskraft üben, so dürfte diese sich doch noch dadurch ungemein steigern, daß wir hier zugleich ein ganz neue- Personal kennen lernen. Daß aber das, was unS geboten werden wird, auch unsern Erwartungen, die natürlich nicht so hoch gestellt sein können, wie an unser Stadttheater, vollkommen zu entsprechen vermag, dafür spricht schon die Wahl des Herrn v. Othegraven zum Führer des Ganzen, die gewiß eine recht glückliche zu nennen ist, da genannter Künstler ebenso als höchst talentvoller, denkender und vielseitig gebildeter Schauspieler, wie als umsichtiger, sein Publicum kennender und den Wünschen desselben stets freundlich entgegenkommender Regisseur sich schon vielfach be währt hat. — Im Garten de- Schühenhauses, dem zweiten der oben erwähnten Gärten, wird etwas ebenfalls hier noch nicht Da- gewesene- vorbereitet. Es soll derselbe nämlich an Concerttagen mit GaS beleuchtet werden und es sind zu diesem Zwecke sehr kost, spielige Anstalten getroffen worden. Durch den ganzen Garten zieht sich em Krei- von eisernen Candelabern und vier derselben tragen große Sonnen, die ihr LichtmeerNnusströmen. Dazu ist der Garten durch Fällen mehrerer Bäume bedeutend gelichtet worden, Statuen auf grünen Rasenplätzen erheben das Freundliche der Anlagen und ein großer Salon zieht sich an der Seite des Garten- hin, um bet unfreundlicher Witterung die Gäste aufzunehmen. Wir behal ten unS vor über da- erste Concert in diesen nun so freundlichen Räumen, da- vielleicht schon in den nächsten Psingstfeiertagen stattfinden wird, in diesem Blatte ausführlich zu berichten, und dann auch noch dem Gatten einige Worte zu widmen. Zugleich bemerken wir, daß uns nach den Psingstfeiertagen auch noch ein Kunstgenuß anderer Art bevorstehen wird. Es wird nämlich und zwar die-mal in den weiten Räumen der Centralhalle die große Kunstausstellung des hiesigen Kunstvereins eröffnet werden. An Unterhaltung, an Kunstgenüssen mannichfacher Art wird eS also die-mal auch im Innern Leipzig- während de- Sommer- nicht fehlen, und wir wünschen nur, daß die vielfachen Anstrengungen, die deshalb gemacht werden, auch durch recht große Theilnahme und freundliche Anerkmnung von Seiten des Publicum- belohnt werden mögen. . — . Der Weg durch's Holz. Gohlis ist weniger in Folge seiner Nähe, als durch das dahin führende herrliche Rosenthal Beruhigungsort und Heilanstalt für müde, angegriffene Leipziger geworden. Aus dem stillen, fried liehen Dörfchen wird bei Eintritt der warmen Jahreszeit ein FranzenSbad en miniature, und das Einathmen der frischen land- witthschaftlichen Düste, die Molken-, Herz- und Magen-Curen, wie die sogenannten Sommer-Clubs, stellen da- politische Gleich gewicht wieder her. Da kommt die strenge Hand des Kriegers, rüttelt an dem alten Brauche und raubt durch seinen mächtigen Druck den armen Erdbewohnern (in Gohlis nämlich) nicht nur eine liebe alte Ge wohnheit, nein, den schönsten Genuß, den Morgen-Spaziergang durch da- Rosenthal. — Die meisten von Städtern bezogenen Wohnungen befinden sich in dem obern Theile von Gohlis, und mußte eS zeither solchen, größtentheils Geschäftsleuten, erwünscht sein, bei dem über die Hälfte kürzeren Wege über den Exercier- platz auch der Annehmlichkeiten und Freuden de- Rosenthals theil- hastig werden zu können. Allein jetzt heißt es: „Gehet hin, ge nießet da- Aroma gewichster Leinwand, stärket Euch mit Theer und an den Ausströmungen der Gasanstalt und schicket Euch in die Unvermeidlichkeit." ML»»« am 10. öäai. »isaodadaau. »r. OoIS. Lisoabakoen. 8r. ^Itooa-Kivler... 110 108'/, älsuävde. - l-olpriker. 330'/, 328» , 8«ttia-^ad>lt. L.». 8>vb8.-8aier«odo . . — 81/. -a, 1^» 3. «... 13/ 8äod».-8edlo»i»ode . — 103'/, KsrUo-Stetüuar. . . 158»/. — Tkürivssisodo .... 110 108'/, t'Slo lißiuäauar . . . irr»/. 123 krouss. . — — k>i««»i-.-HViIl».-NQrä- Osatari'. öaa1-?lot«>» — 85 duda 58 58-/, ^ud.-vossaasr 1.»u- ^«iprijr - Oraeäuor. . 220 217 1.«. >70'/, 170 1.Vdiu Ätta»»!' . . . W-/. äo 1,». 3 158'/. Zwischen Personen, welche ruhig und in Folge der Nothwen- digkeit den Exerciwplatz zu übwschteken wünschen, und solchen, welche abflchttich stehen bleltzen und gaffe», könnte vielleicht ein Unterschied gemacht werden. Man muß sich freilich fügen und kann dies um so lieber, als die Abhülfe nahe ist. Bereits werden auf den beiden, nach dem Dorfe zu liegenden Seiten mehrgedachten Platze- Acazien rc. ge pflanzt, und würde sich die geehrte Behörde den Dank vieler Tau sende erwerben, wenn ste durch leichtes Abschärfen de- Rasens und Aufschüttung einer flachen Schicht Sand läng- der Bäume einen Weg Herstellen ließe. Ein Wanderer. Ueber Slraßenreinigung. Die zweckmäßigsten Verordnungen werden ohne gehörige Über wachung nutzlos, und ließen sich di« Fragen, ähnlich der in Nr. 130 d. Bl., gegenwärtig in unserm sonst so reinlichen Leipzig gar viele stellen. Wer erklärt sich z. B. auf der Centralstraße, daß hier, während einige Adjacenten den sie betreffenden Straßentheil all wöchentlich, Andere ihn nie reinigen? Müßten sie dazu nicht an gehalten werden? 6. k. kt. N. 8. l.. 8. 8. Nachschrift. Der Consequenz halber nehmen wir zwar auch diese Anfrage in den Texttheil, werden aber künftig ähnliche Rügen in den Annoncentheil verweisen. Die Red. Notiz. Dem Schriftsteller Herrn William Löbe hier ist in diesen Tagen von der philosophischen Facultät zu Jena da- Diplom eines Doctors der Philosophie übersendet worden. Vermischtes. Warnung. Wer nach Schleswig-Holstein reisen will, lasse auf seine Reiselegitimation schreiben: „nach Schleswig und Hol stein", ja nicht Schleswig-Holstein, denn die letzter« Bezeichnung erkennen die dänischen Beamten nicht an, weisen vielmehr die Rei senden zurück, wie dies bereit- geschehen ist. Der Lustschiffer Petin, welcher in Paris und London sich vergeblich bemühte, die zum Bau eines Luftschiffe- nach seinem System nöthigen Gelder aufzubringen, ist jetzt in Nordamerika, wo seine Ideen eine günstigere Aufnahme fanden. Gleich nach seiner Ankunft in New-Orleans wurde eine Subscription eröffnet und ein Capital von 500,000 Fr. zusammen gebracht. Petin ist nach New-Port gereist, um da- zu seinem Lustschisft nöthige Material einzukaufen. Er hat sich verpflichtet, die Reise von New-Orleans nach Frankreich in 36 Stunden zu machen. Der Prof. v. d. Hagen schreibt in der „Voss. Zta." hin sichtlich de- TischrückenS: „Wir erleben heute, daß die Dichtung selber eine Wahrheit wird, und. daß alte Märchen jung werden, indem nicht allein Menschen und Thier«, sondern auch Tische, Stühle, Bänke und Schränke, die durch wunderkrästige- Handauf legen eine Thierhaut überkommen, zucken, sich bewegen, drehe» und laufen, und nächstens werden wir auch Pantoffeln, Schuhe und Stiefeln ohne die Füße gehm und tanzen sehen. Ein alte- VolkS- und Märchenlied wird dadurch völlig bewährt. „So geht es in Schriützelputzhäusel, Da fingen und tanzen die Mäusel, Und bellen die Schnecken im Häusel. 3n Schnützelputzhäusel da geht eS sehr toll, Da saufen sich Tische und Bänke voll, Pantoffeln tanzen am Bette." Leipziger Prod«ete«-Biirse a« LO. Mai. Getreide wie am Sonnabende. Rüböl wird loco noch immer mit 1V bezahlt; Lieferung Juni-Juli IO'/» und Herbstlieferung 10»/« Br. Oelsaaten geräumt; auf Lieferung zeigt sich zu civtten Preisen mehrseitige Kauflust. Spiritus neuerding- besser bezahkt und gem mit 80 ge nommen. Die Anerbietungen Seiten- der Producenten, welche, mit wenig Au-nahme, dm Betrieb eingestellt haben, werden immer seltener, und dürste somit unser Platz bei schwachem Lager bald wieder auf Berlin angewiesen sein.
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