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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.05.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185305148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-05
- Tag1853-05-14
- Monat1853-05
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.05.1853
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Leipziger Tageblatt Md Anzeiger. ^ 134. Sonnabend den 14. Mai. 1853. Bekanntmachung und Erinnerung. Die von Grundstücken, Miethen und verschiedenen Luxusgegenständen zu dem hiesigen Stadtschulden-Lilgungs-Fonds zu entrichtenden Abgaben sind auf den jetzigen Mai-Termin ebenfalls nur nach dem bisherigen Verhältnisse abzuführen. Wie wir daher erwarten können, daß die Entrichtung derselben ohne allen Rückstand erfolgen werde, so haben wir zugleich die unverweilte Berichtigung der auf frühere Termine noch außenstehenden Reste in Erinnerung zu bringen, indem ohnedies nunmehr executivische Maaßregeln gegen die Restanten in Anwendung kommen müßten. Leipzig, den 2. Mai Dei? Rath der Stadt Leipzig. Koch. Stadttheater. Die Theaterdirection scheint in neuester Zeit neben der Oper auch dem bei den meisten deutschen Bühnen etwas vernachlässigten Gebiete de- Trauerspiel- und großen Schauspiel- ihre besondere Aufmerksamkeit zuwenden zu wollen. Nicht allein, daß Ln den letzten Wochen einige klassische Dramen vorgeführt wurdm, so stehen dem Vernehmen nach auch in nächster Zeit die Auffüh rungen mehrerer neuer Werke von dm bedeutendsten jetzt lebenden Dramatikern bevor. Diese- Strebe« verdient gewiß di« größte Anerkennung, und e< ist nur traurig, daß e- von Seiten de- Publicum- im Ganzen so wenig unterstützt wird. Auch bei der am 12. d. M. stattgehabten Aufführung von Wallenstein's Tod zeigte sich wieder die bei klassischen Stücken leider nur allzu oft beobachtete Thatsache, daß da- Hau- sehr leer, der theuerste, also auch vornehmste Platz — da- Amphitheater — ganz unbesetzt, dagegen da- Parterre, der gewöhnliche Sammelplatz der wissen schaftlich gebildeten Jugend, überfüllt war. Den Grund zu dieser nicht erfreulichen Erscheinung haben wir bei Besprechung der Auf führung de- Hamlet vor Kurzem bereit- berührt. Die Aufführung eine- Drama'- wie Wallenstein'S Tod bietet für ein Theater mit beschränkteren Mitteln und Kräften stet- große Schwierigkeiten dar, denn — wie gewöhnlich bei Schiller - Tra gödien — giebt e- auch hier keine eigentlichen sogenannten Neben rollen: es verlangen auch die weniger umfangreichen Partien eine verständnißvolle Darstellung. Um so mehr ist der Eifer anzu erkennen, mit dem sich die Darsteller sämmtlich bemühten, das in ihren Kräften Stehmde zu leisten. Die Rolle de- Wallenstein war in Herrn Rudolph'- Händen. Dieser denkende und ta lentvolle Künstler gab ein schöne- Bild des vom Dichter etwa- idealisirten großen Feldherrn. Er wußte selbst bei dm heftigsten GemüthSbewegungen die diesem Helden eigenthümliche Würde zu bewahren, wenn er auch, namentlich in der Scene mit Max Piccolomini am Schluffe de- dritten Acte-, eine Weichheit de- Gemüths zeigte, die in dem Charakter Wallenstein'- nicht be gründet ist. Die Worte: „Max, bleibe bei mir rc.," müssen wohl mit einer gewissen Herzlichkeit, nicht aber mit fast weiblicher Sanstmuth gesprochen werden. Herr Böckel gab sich sichtbar die größte Mühe, dm Max Piccolomini entsprechend darzustellen. Wenn ihm da- nicht immer gelang und besonder- seine berühmte letzte Scene Manche- zu wünschen übrig ließ, so liegt da- daran, daß er seine natürlichen Mittel noch nicht vollständig m der Gewalt hat, daß er namentlich zu schnell spricht, dm VerS zu sehr hervor- treten läßt und so dem Sinne der Worte oft Eintrag thut. Sehr brav war Herr Stürmer al-Octavio Piccolomini, wie auch der Buttler de- Herm Behr gelungm zu nennen ist. Herr v. Othe - -raven verdient in der kleinen, aber sehr schwlerigm Rolle de- schwrdischm Hauptmann- die gerechteste Anerkennung. Er sprach seine Erzählung mit Wärme und Anstand. Die Rollen des Terzky, Jllo, Obrist Wrangel, Jsolani und Gordon waren durch die Herren Pauli, Herdoldt, Sckeibler, Menzel und Saalbach genügend vertreten. Främein Schäfer'- Thekla war eine im Ganzen gelungene Leistung, nur hätten wir noch etwas mehr Leben und etwa- weniger Deklamation gewünscht. In Scenen, wie die im vierten Acte, muß die Darstellerin der Thekla dem Zuschauer da- Theater vergessen machen — sie muß den Monolog: „Sein Geist ist'-, der mich ruft," mit der höchsten Weihe und Verklärung sprechen und im Vortrage den Versbau nicht allzu sehr merken lassen. Die übrigen weiblichen Rollen wurdm von Krau Eicke (Herzogin), Fräulein Huber (Gräfin Terzky) und Frau Kläger (Neubrunn) würdig ausgefüllt. Bei Fräulein Huber's Spiel wäre etwa- mehr Leidenschaft und Stolz zu wünschen gewesen. Das durch die Länge des Trauerspiels gegebene Recht des Streichens hatte man diesmal etwas zu weit ausgedehnt; durch Wegfall der Scene zwischen Buttler und den Hauptleuten Deveroux und Macdonald z. B. ward der Zusammenhang und die vom Dichter so meisterhaft durchgeführte Charakteristik de- Buttler sehr beeinträchtigt, so wie das zur Entwickelung de- Ganzen so noth wendige Bild der Domoralisation im Wallenstein'schen Heere ganz verwischt ward. Ein Mißgriff der Regie ist es zu nennen, wenn die Kürassiere mit Musketen aufmarschiren; die Truppen dieser Waffengattung haben bekanntlich zu allen Zeiten nur ein langes ge rades Schwert und Pistolen als Waffen aehabt. Es ist die- eine Kleinigkeit, die aber dennoch durch ihre Lächerlichkeit stören kann. *h. Iusati zu „Vorschläge zu kurzen Vergnügungsreisen". Wer die in Nr. 133 d. Bl. unter der gedachten Ueberschrift Nr. 4 angegebene „Partie nach Halle und Bad Wittekind in einem Tage" macht, möge nicht versäumen, den „Berg" oder „Jäger berg" zu besuchen, ein Hügel neben der Morizburg dicht an der Saale gelegen, mit dem Logenhause. Er gewährt eine reizende Aussicht über einen Theil der Stadt und da- weite Saalthal bis Merseburg. Will man von hier au- Girbichenstein besuchen, so kann man (ohne Zeitverlust) den anamehmen Weg benutzen, wel cher sich jenseit der Saale über Wiesen vom „Kürstenthal" ab bis zur Steinmühle hinzieht. Die Pforte an der Schleuß«, welche man zu passtren hat, wird gegen eine Vergütung von 3 Pfgn. geöffnet. Bei der Steinmühle wendet man sich rechts der durch Giebichenstein führenden Fahrstraße zu, verlaßt diese aber wieder am Lehmann'schen Garten, hinter dessen Mauer sich ein schmaler Pfad befindet, auf welchem man an den Rand eine- Felsen- ge langt, der eine überraschende Aussicht über da- Saalthal gewährt. Bon hier geht'- aus schmalem Pfade über begrünte Felsen zum
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