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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185305220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-05
- Tag1853-05-22
- Monat1853-05
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1853
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Leipziger Tageblatt Md Anzeiger. ^ 142. Sonntag den 22. Mai. I8SS. Bekannt«! achung. In Folge des Neubaues eines Stückes Schleußt im oberen Theile der Johannisgaffe bleibt die Passage daselbst sür Fuhrwerk aller Art, und zwar vom Eingänge am Augustusplatze bis zum Nies'schen Hause, vom 23. d. M. an bis auf Weiteres gesperrt. Leipzig, den 2t. Mai 1833. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Ueber das Dresdm-Tharand-Freiberger Eisenbahn- Unternehmen. Ein sehr wichtige- Glied des sächsischen Eisenbahnnetze-, die Linie von Dresden über Freiberg nach Chemnitz und Zwickau, wo durch diese Strecke um 10 Meilen gegen den bisherigen Weg über die Dresdner Bahn abgekürzt wird, ist gegenwärtig in seinem ersten kleinsten Theile in Angriff genommen, und bereits hat sich ein Comits zur Fortsetzung der DreSden-Tharander Eisenbahn nach Fretberq gebildet. Trotzdem aber die Zeichnungen zur Lharander Strecke so reichlich ausfielen, daß eine Reparation nöthig war, stehen dieselben jetzt doch bereits 5«/u unter kari, und haben also die Zeichner, welche verkaufen, die Hälfte ihres Angezahlten verlo ren. Wenn eS auch zu spät ist den Verlust jetzt wieder zu ersetzen, so ist eS uns doch erlaubt, vor neuen zu warnen, indem wir die Ursachen bei der ersteren Zeichnung darlegen, und das wollen wir hiermit thun. Das Eisenbahnproject ist, wie jedes andere, ein Kind der Spe kulation, de- Agioappetits. Bei dem jetzigen Eisenbahnsieber hat man auf die Concessionsbedingungen nicht besonder- geachtet, um so weniger, da diejenigen, welche als erste Zeichner in die Falle gehen, gewöhnlich ganz Unerfahrene sind, welche blind sich abthun lassen. Man glaubte mit einigen Procent Gewinn die Jnterims- scheine bald wieder loswerden zu können, und hat gar nicht beach tet, daß der Regierung das Recht zusteht, wenn eS ihr gefällt, > die Bahn mit einem kleinen Zuschläge ul pari abzulösen, d. h. sie > zu übernehmm, wenn sie ihr rentabel schien, so daß es den Action- nären ordentlich wünschenswerth sein müßte, daß die Bahn in den ersten Jahren sehr schlecht sich stellte, um sie sich nur als Eigen thum zu erhalten. Unter solchen Umständen konnte von einem nennenswerthen Coursagio von vornherein die Rede nicht sein, und es war ganz natürlich, daß man, nachdem die- erkannt worden, zu jedem Preise die QuittungSbogen loS zu werden suchte, da eS doch besser ist 5 Thaler zu verlieren, als voll einzuzahlen, und sein Geld zu 4"/<» in einer unsichern, durch die drohende Uebernahme der Regierung durchaus zukunftslose An lage zu stecken, zu einer Zeit, wo dem Capital so vielfache andere bewährte und hoffnungsreiche Gelegenheit zur Nutznießung sich bietet wie gegenwärtig. Es sollte uns daher nicht wundern, wenn eine Masse von spätem Einzahlungen ausblieben. Bei solchen Verhältnissen ist die Frage, ob die Dresden-Tha rander Eisenbahn in Zukunft 4"/«» Zinsen eintragen würde, eine ganz nutzlose, überhaupt nicht mit Sicherheit voraus zu lösende. Zu ihrem Gedeihen gehört jedenfalls die projectirte Fortsetzung über Freiberg. Der Zweck dieser Zeilen ist nun, das Publicum zur sorgfältigen Prüfung der Concessions - Bedingungen aufzufordern, welche der neuen Gesellschaft für die Fortsetzung der Tharander Strecke zu Theil werden möchten, che es sich mtt Actienzeichnung dabei becheiligt. Dkl 8kding»»ßM »er Dresden-Tharander Bahn sind die nachtheiligsten, welche einem solchen Unternehmen je auf erlegt wurden. Das Maximum, welches einer Regierung von Seiten eines Eisenbahnunlernehmens, und noch dazu eines so theu- ren und ungewissen wie de- Freiberger, zugestanden werden darf, ist daS Ankaufsrecht nach 30 Jahren, von vollständiger Fertigstel lung und Eröffnung an, zum fünfundzwanzigfachen Betrage der letztfünfjährigen Durchschnittsdividende. Unter einenaernden Be dingungen wäre es von denen, welche überhaupt ihr Geld zu ver- werthen verstehen, thöricht, dem Projekte die mindeste Gunst zu zuwenden. Sachsen ist das Land, welches die traurigsten Eisenbahnerfah rungen gemacht hat. Mögen sie durch Gewissenlose und Leicht gläubige nicht vermehrt werden. Wir haben vorstehen» unsere Mahnung ausgesprochen. Manche Interessen möchten sich dadurch getroffen fühlen, und zum Widerstreit angeregt. Aber wir werden nichts darauf erwiedern, sondern ohne alles persönliche JnMesse, für oder gegen die besprochenen Eisenbahnprojecte, der Zukunft die Rechtfertigung unserer Warnung überlassen. H. H. Sladttheater. Am 20. d. M. hörten wir Herrn Tichatscheck als Raoul in den Hugenotten. Es ist diese Partie jedenfalls eine der glänzendsten Leistungen des gefeierten Sängers und steht unseres Dafürhaltens bedeutend höher, als sein Masaniello. Wenn Herr Ti chatscheck in letztgenannter Partie als Sänger auch Herrliches leistet, so scheinen doch Charaktere, wie der des neapolitanischen Revolutionairs, seinem Darstellungstalente weniger zuzusagen, als Rollen, wie Tannhäuser, Jvanhoe und Raoul, zu denen auch feiner Anstand und noble Haltung erforderlich. Herrn Tichar scheck's Raoul war demnach eine äußerst liebenswürdige, ganz den Intentionen des Dichters wie des Componisten entsprechende Erscheinung. Im Gesang bewies er abermals, daß er in dieser Beziehung ein Künstler ersten Ranges ist Die Romanze mit der obligaten Viola ä'amour (welches Instrument hier mit der gewöhnlichen Bratsche ersetzt wird), das Duett mit Margarethe im zweiten und das große Duett am Schluffe des vierten Actes waren die Glanzpunkte seiner diesmaligen Leistung. Zu bedauern war es, daß der zweite Theil der Romanze wegsiel, da gerade diese Nummer eine der glücklichsten, das große Talent Meyerbeer's bekundenden Schöpfungen dieses Componisten ist. Der Beifall, den das Publicum dem Gaste zollte, war ein wahrhaft enthusiasti scher und ungekünstelter. — Frau Fern au gastirte an Vielem Abende als Margarethe von Valois. Wenn wir auch gern an erkennen, daß diese Sängerin sich diesmal die größte Mühe gab, daß sie auch viel besser bei Stimme war, als bei ihrem ersten hiesigen Auftreten, so wurde doch da- bestätigt, was wir bereits über sie als Sängerin gesagt haben. Zu Partien, wie die Elvira in der Stummen oder die Margarethe, welche für Gesangskünst lerinnen ersten Ranges geschrieben find, reichen weder Frau
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