Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185305256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-05
- Tag1853-05-25
- Monat1853-05
- Jahr1853
-
-
-
2050
-
2051
-
2052
-
2053
-
2054
-
2055
-
2056
-
2057
-
2058
-
2059
-
2060
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1853
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt Mid Anzeiger. ^ L4S. Mittwoch den 25>. Mai. L85S S r a s i l i r n. (Originaibritf.) Porto Alegre, den 30. März 1853. Wider Erwarten sind die Verhältnisse von dem deutschen Da von demselben gebildetes Kriegsgericht verwerfen zu können, oder doch wenigstens nicht allein mit schmuzigem Verdachte dazustehen. Zu Anfang dieses Monats kamen neue Colonisten aus Rio de Janeiro, welche sich in Hamburg für ein Haus in Rio de Janeiro unter glanzenden Versprechungen verpflichtet hatten, auf der Jlha manniheiro anzubauen. Als sie aber dort ankamen, fan- taillon bis jetzt noch nicht gelöst, obgleich mit jedem Vapor von ! den sie nicht einmal eine Hütte, worauf sich ihrer der preußische Rio de Janeiro die Lösung erwartet wird. Es springt deutlich I Gesandte annahm, und diese auf Kosten deS Rioer HauseS hierher und klar in die Augen, daß sich die Regierung in der größten I schaffen ließ, wo sie sehr freundliche Aufnahme fanden, und auch Verlegenheit befindet, was sie eigentlich mit diesem Officiercorps I bereits am dritten Tage ihre Colonieen zwischen hier und Saö anfangen soll, da dasselbe auf preußische Kriegsartikel geworben I Leopolds angewiesen erhielten, welche bereits jetzt noch unangebaut worden, und nun sämmtliche Officiere sich in Untersuchung befin-1 einen Werth von 200V Thlrn. haben, da dieselben in unmittelbarer den, Niemand vorhanden ist, welcher über die schuldigen ein Kriegs-! Nähe der Stadt und am Flusse liegen, wo sie mit leichter Mühe gericht hatten könnte. Brasilianische Officiere sind dies zu thun I alle Producte in die Stadt fuhren können, nicht im Stande, da dieselben keine Idee von dem Geiste preußi-1 In voriger Woche kam eine zweite Colonne Colonisten an, scher Kriegsartikel noch preußischer Militairverhältniffe und Begriffe I welche das Unglück gehabt, an der Küste von England mit der habe«, «mdererseits die Sachen alle so verwickelt und verworren I Emma Emilia zu scheitern. Obgleich Alle nichts als das Leben sind, daß es unmöglich ist durchzukommen, besonders wenn jedes I gerettet hatten, so waren sie doch in England so freundlich auf- «erhör durch Dollmetscher geführt werden sollte. Andererseits die- l genommen und beschenkt worden, daß Viele davon jetzt mehr be tet die Regierung alles Mögliche auf, um nicht contractbrüchig zu I sitzen, als wie sie von Hamburg mitgenommen. Auch eine Wiener erscheine«, und sucht ihren Contrat bis auf den letzten Augenblick I Familie befand sich dabei, die erste in dieser Provinz. Der größte mit der ängstlichsten Gewissenhaftigkeit zu erfüllen. So anerken-1 Theil von diesen erhielt glücklicher Weise ebenfalls in der Nähe nenswerlh dies auch ist, läßt sich dies unmöglich durchführen, und I Land angewiesen. ruft die größte Jnconsequenz hervor. So hatte sich z. B. bei I Am 15. d. Mts. fand pünktlich die versprochene Ankunft des einem Hauptmann v. E. ein Defect von 2 Oonto 6i Kei8 vorge- IKaziken Doble nebst zwei seiner Krieger statt, welche sich beson- funden. Der brasilianische commandirende General ließ denselben I ders durch ihren kräftigen Bau auszeichneten. Zugleich brachte eine Wache in da- Zimmer legen und Hausarrest ankündigen, 1 derselbe eine Tochter des besiegten und getödtett« Kaziken ^oao worauf dann derselbe ein Kriegsgericht abhalten und den Haupt-! mit, so wie die geretteten Familien Hofmeister und mann v. E. verurtheilen ließ. Da nun aber v. E. nicht portu-! Waterp ol. Interessant waren die Erzählungen dieser Familie giesisch und die brasilianischen Officiere nicht deutsch sprachen, so ! über die Schicksale während ihre- 14 monatlichen Aufenthalte-unter hatte man sich von Seite der Letzteren ganz einfach an den That-1 den Wilden. In dieser langen Zeit waren sie nur ein einzige- bestand gehalten und v. E. ohne weiter zu verhören oder zu fragen I Mal 0 Wochen an einem Orte geblieben, sonst stets in der Wild verurtheilt, da- Urtheil aber nach Rio de Janeiro an da-Kriegs-1 niß umhergewandert und eben so wie die Wilden selbst von aller Ministerium zur Bestätigung gesandt. Plötzlich kommt von dort I Kleidung entblößt. Nach indianischem Gebrauche hatte man ihnen der Befehl, den Hauptmann v. E. sogleich frei zu lassen, da der-! die Augenbrauen und Wimpern ausgerupft, was den Gesichtern selbe deutscher Officier und auf preußische Kriegsartikel angenommen I einen ganz eigenthümlichen Anblick verlieh. Die größte Schwierig worden sei, mithin von Brasilianern nicht verurtheilt werden könne. I keit hier war diesen Nachkommen der Inka's und Monte- Uebrigens solle ihm noch der volle Gehalt sofort nachgezahlt wer-Izuma's einen ziemlich anständigen Anzug auf den Leib zu den und derselbe auf Urlaub gehen können. Dies mag in Deutsch-1 bringen, da sie von Kleidung, selbst Hemden, durchaus nichts land wohl Allen unbegreiflich erscheinen, und ich kann gestehen,! wissen wollten. Für die gefangene Prinzeß hatte der Kazike D o b l e daß es mir auch so wie die Nürnberger Geschichte vorkommt, wo I auch sogleich seinen Sohn mitgebracht, um dieselbe hier trauen zu man dem Dieb 10 Gulden giebt, damit er sich hängen lassen kann,! lassen. Das erste Jndianerpaar, welches in aller Eile katholisch wo er Lust hat. I gemacht und in der hiesigen Hauptkirche getraut worden ist. Vor der Ankunft der Officiere de- 15. Bataillons hier hätte! An den beiden unglücklichen Familien zeigte sich unter den fich in Rio Grande bei der Artillerie auch beinahe eine Tragödie I hiesigen Deutschen eine lobenswerthe Theilnahme, so daß in kurzer entwickelt, welche glücklicherweise noch gut ablief. Am 17. v. M. I Zeit hier und auch in Sao Leopolds in 3 Tagen eine solche rotteten sich 46 Artilleristen zusammen und rückten mit gezogenen ! Summe zusammen gebracht wurde, daß die Zukunft dieser beiden Säbeln dem brasilianischen Commandanten General Fernandez vor! Familien gesichert ist. das Quartier und verlangten andere Officiere, da sie von den ihri-1 Ueberhaupt gewinnt unsere Provinz immer mehr Leben und gen betrogen würden. Der General erklärte aber, daß er nicht mit l fängt auch plötzlich an, ein neuer Odem durch den alten Beamten- Leuten sprechen könne, welche mit gezogenen Waffen anrückten, sie! schlendrian zu wehen, da der neue Provinzialpräsident äe I^Lnrr, möchten erst die Waffen ablegen. Nachdem dies geschehen, wurden ! Osngauson Vieira Lümimdu, ein durchaus tüchtiger Mann ist, alle schleunigst eingesteckt und die Geschichte hatte ein Ende. An-1 welcher in Deutschland und Frankreich studirt hat und sehr gut fang- hieß eS zwar, daß 5 der Rädelsführer erschossen werden ! deutsch spricht, auch überhaupt den deutschen Charakter gut auf sollten, gleichwohl wird aber daraus nicht-, und werden dieselben I gefaßt hat, was durchaus vom wohlthätigsten Einflüsse aus die b§i einer allgemeinen Auflösung wieder frei kommen. Wie man! ankommenden Colonisten ist, da diese jetzt mit besonderer Pünct- sagt, soll der ganze Spectakel auf Veranlassung Laemmers ge-1 lichkeit und Zuvorkommenheit behandelt werden. Es dürfte für schehen sein, welcher gem den Obristlieutenant v. Held dm Bra-! Viele in Sachsen angenehm sein zu hören, daß der hiesige Pro- Plianem gegenüber compromittiren wollte, um ein möglicherweise I vinzialpräfidmt derselbe ist, welcher sich längere Zeit in den Vier-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht