V Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 156. Sonntag den 5. Juni. 1853. ssssss—SSSSSS»»WSSSSWiSSSW»»MMSSSS«SWSWSS»»SSSSiSSSSiSSWW«S Bekanntmachung, die Ausloosung Leipziger dreiprocentiger Stadtschuldscheine betreffend. Die Ausloosung von 76,060 Lhlr. Eapitalschuld der Kriegsschulden-Tilgungs-Anleihe vom Jahre >836 soll Freitag den LO. d. Mts. Vormittags um 9 Uhr auf hiesigem Rathhause im Conferenzzimmer Nr. 2 öffentlich erfolgen. Leipzig, den 2. Juni 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Ueber die industriellen Anstände der östreichischen Gesammt-Monarchie, gegenüber denen der deutschen Aollveremsflaaten. (Schluß.) Die Glas-Industrie. Die Glas-Industrie Oestreichs zählt in ihrer Mannichfaltigkeit uwbsßreitbar mit zu den bedeutendsten Gewerben diese- Staates. Sie zeichnet fich insbesondere au- durch ihre Erzeugnisse in ge- schstWttM Orystall- und farbigem Glas; durch ihre Glascom- psstsionen als Imitation edler Steip« und durch die Fabrikation der Glasperlen, Glaskaöpfe, Emaille und vieler Gegenstände des Walanteröwaarenhandels von Was. Auf der ganzen Erde findet diefe Industrie Abnehmer und nirgends hat sie eine erhebliche Coa- eurrenz zu befürchten. Auch in Spiegel- und anderem Tafelglas ftuden sich Fabriken vor, welche im Stande find, Nichtgewöhn- ssches zu leisten. Böhmen ist der Hauptsitz der östreichischen Glas- Industrie ; außerdem finden sich aber noch Glasfabriken in Nieder- östreich, Steyermark und Ungam, endlich aber ist Venedig berühmt in der Fabrikation von Perlen, Schmelz, Emaillen, Mosaiken und in der Glasmalerei. Die GlaS-Jndustrie im Zollvereine vermag sich mit der Oestreichs nicht in allen Beziehungen zu messen, obwohl in Bayem, Schlesien und Westpreußen rühmlichste Bestrebungen der Nacheiferung sich kund geben. Sie genügte bisher, bei einem mäßigen Aollschutze, nicht nur allem Bedürfniß in gewöhnlichen Glasartikeln und exportirte von denselben jährlich nahebei 166,666 Ctnr., mußte es sich aber gefallen lassen, daß die östreichischen Glasfabriken in feineren geschliffenen Krystall- und farbigen Glasgeschirren, in Glas- compositionen, Glasperlen, Glasknöpfen, Emaillen rc. im Zoll vereine einen namhaften Absatz fanden*), während sie sich, aus nahe liegenden Gründen, vom östreichischen Markte ausgeschlossen sah. Die hier einschlägigen Bestimmungen des Handels- und Zoll- vertrages berechtigen zwar zu der Voraussetzung, daß die Glas- Industrie der beiden Zollgebiete als auf gleicher Stufe stehend er kannt worden, denn die vereinbarten Zwischenzollsätze sind, wie au- Nachstehendem erhellet, gegenüber den sehr verschiedenen und zum Theil hohen tarifmäßigen Zollsätzen, bedeutend geringer, unter sich aber einander gleich zu achten. r... Glas und GlaSwaaren: a. Gpiegelalas, rohe- und geschliffenes . . . d. weißes Hohlglas, ungemustert, ungeschliffen, oder nur mit abgeschliffenen Stöpseln, Boden oder Rändern; Fenster- und Tafelglas in seiner natürlichen Farbe o. gepreßtes, geschliffenes, abgeriebenes, ge schnittenes, gemusterte-, weißes GlaS; Be hänge zu Kronleuchtern von Glas; Glas- knöpfr ; Glasperlen und Glasschmelz . . ä. farbiges, bemaltes, vergoldetes, versilbertes -der mit Pasten eingelegtes Glas, ohne Unter schied der Form; Glaswaaren in Verbindung «ckt Bein, Horn, Klauen, lohgarem Leder, Papier und Pappe, Alabaster, Marmor, Speckstein, Gyps, unedlen, weder echt noch unecht vergoldeten oder versilberten Metallen z eingerahmtr Spiegel, deren GlaStafeln nichl über 288 preußische oder 284 Wiener Vas Stück messen; Glasflüsse — unecht, Steine — ohne Fassung Bisheriger Aolltarifsatz Künftiger Awischenzollsatz in Oestreich. tm Zollverein. in Oestreich. im Zollverein. pr. Etnr. 2 fl. 36 kr. Pr. Ctnr. —Thlr.lSSgr. pr. Etnr. -fl. 45 kr. pr. Etnr. — Thlr.15 Sgr. 5 - — - 3 - — -resp. 4 - 15 - 2- 36- 1 - 22i/,- 12 - 36 - resp. ") 26 - - - 6 - - - 3 - — - 2 - — - 26 - — - resp. ***) IS - — - oder SO - - - 16 - - - 4- 30- S - 5 - *) 3m 3-hre 1852 bei I0,0GG W«r. ) Für Glasperlen. ) Für die Glaswaaren in Verbindung rc.