Leipziger Tageblatt und Anzeiger. , . . -> 158. Dienstag den 7. Juni. 1853. Bekanntmachung, die Anmeldung zur theologischen Candidatenprüfung betreffend. Diejenigen Studirenden der Theologie, welche gesonnen sind, sich vor Eintritt der Michaelisferien dieses Jahre- zur theologischen Candidatenprüfung anzumelden, werden hiermit auf den Inhalt der H. 9 de- Regulativs aufmerksam gemacht und veranlaßt, ihre Anmeldung-gesuche nebst allen in gedachter Paragraphe, namentlich unter 4 bemerkten Unterlagen di- zum 2. Juli dieses Jahres , in der Canzlei der Königlichen Krei-direction allhier (Postgebäude) abzugeben, oder, so viel die au-wärt- sich Aufhaltenden betrifft, unter der Adresse: „An die Königliche Prüfungs-Commission für Theologen" portofrei anher einzusenden. Leipzig, dm 1 tzuni 1853 KSrrigliche PrüfumgS-Gommisfio« für Theologe«. von Broizem. Friedrich. Kirschen - Verpachtung Die diesjährige Nutzung der Kirsch-Anpflanzung auf der Mockauer Straße vom Gerberthore an bis an die Flur- arenze der Petscher Mark soll an den Meistbietenden gegen sofortige baare Zahlung mit Vorbehalt der Auswahl unter ven Licilanten verpachtet werden. ES haben sich darauf Ressectirende . Dienstag den LG Jtnni d. I. DvEittag- B Uhr m der Marstall - Expedition einzufinden, ihre Gebote zu thu« emd sodann weiterer Nachricht zu gxzvärtMen. Leipzigs, den 4. Juni 1853. DeS NathS der Stadt Leipzig Dekononeie-Deputation. Vermiethung. ES soll die im Bordergebäude des am Roßplatze allhier gelegenen „üütel ile ?ru88e" genannten Grundstücks linker Hand am Schrütergäßchen drei Treppen hoch befindliche Wohnung von Michaelis d. I. an unter Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten und jeder anderen Verfügung an den Meistbietenden vermiethet werden. Miethlustige haben sich daher den BQ. dieses Monats Vormittags um 11 Uhr auf hiesigem Rathhause zu melden und ihre Gebote zu thun, auch sodann weiterer Reflation darauf sich zu gewärtigen. Leipzig, den 6. Juni 1853 DeS Raths der Stadt Leipzig Finanz »Deputation. Die Auswanderung betreffend. (Eingesendet. ^ Das Au-wanderung-sieber hat bis jetzt Sachsen noch wenig berührt, doch steht zu erwarten, daß e< in den nächsten Jahren aeschehen wird, wenn auch nicht in dem Grade wie in anderen Ländern. Es dürste daher wohl an der Zeit sein, daß von Seiten der Regierung ein Au-wanderung<gesetz erlassen würde, welche- bestimmt, daß jeder Au-wanderungSlustige sein Vorhaben mindesten- S Monate vorher bei der Behörde anzeigen müßte, und daß alle Monate dir Ramm Derjenigen, welche sich zum Auswandern ge meldet haben, in dm öffentlichen Blättern bekannt gemacht würden. Diese« Verfahren findet bereit- in mehreren deutschen Staaten statt und ist nothwendig, damit diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an Lu-wanderung-lustige haben, sie in Zeiten geltend machen können, «a- jetzt in viele» Fällen nicht möglich ist, da man nicht immer Kunde vom Vorhabm der Auswanderung eine- Schuldner- erhält. Wenn auch durch da- fragliche Gesetz da- betrügerische heim liche Auswandern nicht verhindert wird, so hat e- doch jedenfall- da- Gute, daß man in dm meiste« Fällen bei Aeitm unterrichtet und im Stande ist, die nöthigen Mängeln z« ergreifen, um sich gegen Verluste zu schützen. Die Leipziger Leitung. (Eingesendet.) - e Es ist nicht genug, daß man die schlechte Presse unterdrückt, man muß auch dafür sorgen, daß die gute Jedermann zugänglich aemacht wird. Diese- ist aber nicht der Fall in Bezug auf unsere Leipziger Zeitung, denn diese hat emen so kleinen Druck, nament lich der öfter- recht interessante nichtpolitische Theil, daß sehr viele Personen mit schwachen Augen sie nur mit Mühe lesen können, während gute Augen darunter leiden. Klagen darüber sind schon längst und wiederholt laut geworden, und eS ist gewiß sehr zu bedauem, daß sie bi- jetzt nicht beachtet wurden, denn da- Publicum leidet darunter, ohne daß da- Institut einen wesentlichen Nutzen davon zieht; ja, es ist sogar wahrschein- ttch, daß letztere- dabei im Nachtheile ist, denn die Zahl der Abonnenten würde nicht unbedeutmd zunehmen, wenn die Zeitung größer gedruckt wäre, selbst dann, wmn der Abonnement-prei- um eine Kleinigkeit erhöht werden müßte, was übrigen- nicht nöthig sei» dürste, da die Jnsertion-gebühren die Kosten hinlänglich decken und bei einem derartigen Unternehmen, da- so sehr in*- öffentliche Lebm ringreist, eine Spekulation aus Gewinn nicht Platz ergreifen sollte. Da- größere Publicum in Sachsen ist gewissermaßen gezwungen,