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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185306275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-06
- Tag1853-06-27
- Monat1853-06
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1853
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V ^ » 1 s ^ ^ E. Adb ^ ^ < j» -t»- ^ -«»z»» 7^ ^ > i« >kii<,) Anzeiger. t5. e!^ ^ « r, Lr»»»^74k4 - . > v, 1 1 . .< 1 .?k - ^ — >. - l Tr ^ ) 178. Montag dm 27. Juni. I85Z 1« Drigmalbrirf aus Texas. Mount Enterprise Au<k, Ter»-. Mai 14. 1853. Theure Aeltern! Bor einigen Tagen von einer großen Reise durch Texa- nach meinem County zurückgekehrt, kann ich nicht umhin, meine Mei nung über diese-, nicht nur allein in Deutschland und Europa, ja sogar von de« meisten Staaten der Union mit Unrecht und Un kunde verschriene und hintenangesetzte Land auszusprechen. Sollte mein kurzer Aussatz in Euerm kleinen Kreise Interesse erregen, so bitte, denselben der Oeffentlichkeit zu übergeben. Das Land und Klima von TexaS. Der Staat von Texa- umfaßt ein größere- Gebiet von Land als irgend ei» Staat von Nordamerika, enthaltend natürlich eine ungeheure Verschiedenheit de- Boden-. Im Norden und Westen sind reiche Prairien mit schwarzer an- geschwemmter Erde, reichlich mit hohem, prachtvollem Grase und hier und da im Thale oder an sich schlängelnden Flüssen mit Nutz- U«d Brennholz bewachsen. Im Allgemeinen sind diese Prairien -den oder wellenförmig, und zur Anlage von ausgedehnten und so fruchtbare» und ergiediaeN Feldern geeignet, als nur die Habsucht des Mensche» fordern kann. Unendliche Strecken de- fruchtbarsten Lande- liegen jetzt unbenutzt und haben noch keinen Antheil an der Cultivirung gehabt. Der wilde Büffel und der Hirsch üben hier «och unumschränkte Gewalt. Hier, ja hier müssen eine- Tage- die Wohnungen von glücklichen Landwirthen stehen, umgeben von bvssaungsvollen Familien, und die Scheuern überfüllt mit den Früchten und Produkten diese- Boden-. Geselligkeit und Frohsinn worden hier ihren süße« und erhebenden Einfluß au-üben; hier, wo «och nicht- die Stille der Lust gebrochen hat als höchsten- die Stimme eine- einsame« Wanderer-. Die Staaten Indiana Illinois und die großen Gebiete von Missouri waren einst auch wild und unbewohnt, sind aber jetzt die Wohnungen jener Unternehmenden, und welche sich dem großen Wanderzuge nach dem Westen, nach den Felsengebirgen und dem Eldorado der neuen Welt (Californien) angeschloffen hatten und hier zurückgeblieben find. Hier in Texa- sind Länder von reichster Fülle, um den Ge treidebauer zuftiedenstellen zu können; auch sind ste im Stande, reich« Herrdm und somit Fleisch für einen großen Markt zu liefem; ebenso giebt e- hier Felder, auf welchen die „Baumwollenpflanze" in aster ihrer Kraft und Dollkommenheil prangt, so daß sie den Pflanzern Lausende von Ballen und der civilistrten Welt Behag- tichkdit und Kloibowg gewähren kann. Die letztere Claffe von Land befindet sich hauptsächlich in den mittler« Theilen de- Staat-. Näher de« Ufer de- Golfs von Mexico befindet fich da- „Zucker has reichste in der Wett; die tieft, reiche Frucht brinaevde d die üppige, von schon tropischen Sonnenstrahlen erwärmte ser Gegrnd — kurz alle- vereinigt sich hier zu einem un- berechnenbaren Werthe und zieht mit Recht die Aufmerksamkeit eine- unternehmrndrn Manne- auf sich. Der Weste« ist trockener und ärmer an Holz; große Ländereien einznzäuaea (tönerne) wird schwer sein und de-halb für eine noch larwo Zeit Niederlassungen verhindern; allein die Natur hat 1« ihrer Weisheit jedes Land für seine Bestimmung ansgelegt. Hket aiebt es prangende, immergrüne Felder und zu allen Jahreszeiten kann man bas grasende Rindvieh auf Lausende» von Bergen und An höhe» sehen hier habm die großen Heerden ihre Hetmath, strei ft» in der grünen und blumigen Einsamkeit herum und «erden fett. Da- Klima von Texa- ist mild und angenehm ^ der Winter kurz, selten sehr kalt. Der Sommer ist lang und oftmals u»an- genehm heiß, und dieses ist die ermüdendste und einförmigste Zelt de- ganzen JahrtS. Der Herbst und die Zeit der qelbest Blässet und der entlaubten Bäume hat nur eine sehr kurze Dauer. „Det Frühling ist die Zeit des Genüsse-," die kalten Winde sind ver schwunden und frische Lüftchen vom Golf spielen mit den zarten Blumen ; die junge Saat entwickelt sich mit jedem Sonnemchei» und Regen rasch zu einer versprechenden Ernte. Der milde Mor gen, der sanfte Abend sind ergötzlich, aber die Frählingsnächte in Texas sind unübertrefflich sanft, hell und schön. Nicht- kann die sen Staat an Zunahme von Reichthum, Unabhängigkeit und Zierde verhindern alS nur noch die Bedürfnisse und Bequemlichkeiten. «eW andere Staaten bereit- befriedigt haben und sie zum Fortschrettess aufmuntern, doch hoffen wir diese auch bald zu besitzen. Schufen, Lehranstalten, auch Kirchen rc. vermehren sich, und Eisenbahner! werden auch bald den glorreichen Staat durchkreuzen. 6b. Die pestaloB-Stiftmig. Vorgestern In der siebente» Abendstunde wurde der Bau dest zur Pestalozzi-Stiftung gehörigen Hause- ft weit vollendet, daß die Aufrichtung de- DacbstuhleS stattfinden konnte. Zu dieser feierlichen Handlung harre« sich di« Conütsmitglstder und einige Freunde de- Unternehmen- eingefunden. Die Ver sammlung unterließ eS nicht, in Uebereinstimmung mit den Bau- Handwerkern dem Herrn aller Herren den schuldigen Dank darzu- bringen für die Gnade, welche er auch diesem Unternehmen hat angedeihen lassen. Die Feier war einfach, aber herzlich. E- «urde da- Lied: „Nun danket alle Gott" gesungen und der Polirer der Aimmerleute sprach mit ziemlicher Gewandtheit die übliche Baurede. Auch er gab vor Allem Gott unserm höchsten Schutz- und Bauherrn die schuldige Ehre und ließ am Schluffe seiner Rede die Lebehochs auf Se. Majestät den König und da- Königl. Hau-, den Rath der Stadt Leipzig, den Vorsteher de- Comite's, diesen selbst, den Bauvorsteher, die Baudirigenten und die Arbeiter nicht fehlen. So wäre denn der erste und wichtigste Schritt zur praktisch«- Ausführung de- Gedanken-, welcher dem ganzen Unternehme» zu Grunde liegt, gethan, und e- wird dasselbe sicher gedeihen, wenn man fortfährt, auf dem rechten Grunde — der christliche» Bruderliebe — weiter fortzubauen. Da- HauS erhält eine überaus freundliche Lage und ist, wie auch Sachverständige bestätigen, in seiner Anlage sehr zweckmäßig construirt. Bekanntlich hat die Mildthätigkeit und Freigebigkett der Stadtbehörde dem Comitä ein Feldgrundstück von circa 6 Ackern zur widerruflichen Benutzung überlasse«. Diese- Grundstück soll zur Spaten-Cultur benutzt werdch. uüb ist e- längst anerkannter Erfahrung-satz, daß außer der Einträglich keit eines so genutzten Grundstücke- auch dir damit geschaffene Beschäftigung für die in der Anstalt untergebrachten jungen Leckte höchst wohlthätige Folgen äußern muß. Abgesehen davon, baß sie Sinn für landwirthschaftliche Arbeiten erlangen, Lnst zur Arbeit sich aneignen, KeNninisse verschiedener Art sich verschaffen, mrb neben geistiger Veredelung auch körperlich erkrLstigen, werden da durch auch der Landwirthschaft und dem Gartenanbaue nützliche Arbeiter, woran e- leider nur zu häufig zu mangeln anfängt, zu geführt werden. — Recht geleitet, kann eine solche Anstalt großen
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