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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185307120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-07
- Tag1853-07-12
- Monat1853-07
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1853
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^ ISS. Dienstag den 12. Juli. 1853. Bekanntmachung, die unentgeltliche Einimpfung der Schutzpocken betreffend. Die unentgeltliche Impfung der Schutzpocken wird auch in diesem Jahre allen unbemittelten Personen jeden Alters, welche in hiesiger Stadt, den Vorstädten und den zu der Stadt, dem Königl. Kreisamte und der Universität gehörigen Dörfern wohnen, hiermit angeboten. Dieselbe soll vom 29. d. M. an während eines Zeitraums von sechs Wochen und zwar in jeder Woche Mittwochs Nachmittags von S bis ü Ahr im großen Saale der ersten Etage der alten Waage am Markte Hierselbst stattsinden. Leipzig, den 22. Juni 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Schleißner. Verhandlungen der Stadtverordneten am 7. Juli 1853. Die Tagesordnung brachte ein vom St.-V. Kramermeister Apel vorgetragene- Gutachten der Deputationen zum Bau- und Finanzwesen über die vom Stadtrath beschlossene Erbauung eines Treppenhauses zu Herstellung eine- weiteren Zuganges zu den Ge- wandhaussLletr. Ueber die Rothwendigkeit diese- Baue- macht der Stadtrath folgende Miltheilung: „Eine im vorigen Herbste vorgenommene Revision der Baulich keiten im Gewandyause führte zu genauer Untersuchung der Con- struction de- darin befindlichen Ball- und Concertsaales, deren Resultat uns leider die Rothwendigkeit auferlegte, auf wesentliche Bauveränderungen Bedacht zu nehmen, um im Falle einer Feuers gefahr da-, namentlich im Concertsaale weilende Publicum vor unabsehbarem Unglücke zu bewahren. „Das Gewandhaus theilt sich nämlich seinem inneren Aus baue nach in zwei Theile, denn während der nach dem Gewand- gäßchen zu gelegene, die Bibliothek in sich schließende Flügel durch setzend- massiv auSgebaut ist und im Parterre die schönsten gewölbten Räume enthält, hat der übrige, die gedachten Säle in sich schließende Theil zwar bis zum Dache massive Umfassungsmauern, allein im Innern nur Hölzernen oder höchstens mit Fachwand ausgeführten Ausbau., uyd zwar dergestalt, daß auf den Tramern des Erd geschosse-, in dem sich Niederlagen und GeschäftSlocale mit Feuerung befinden, hölzerne Säulen in mehreren Reihen aufgestellt sind, welche ein in den Messen als Tuchboden, außer denselben als Seilerbahn benutzte- Zwischengeschoß bilden und den Fußboden der beiden Säle tragen. Die sämmtlichen Wände der letzteren mit ihren Corridors und Gallerien find mit Breter-, höchsten- Fach wänden ruMben und ruhen beziehentlich auf solchen, so daß, wenn in diesen Räumen einmal Feuer ausbrechen sollte — was Gott verhüte — Brennstoff in Masse vorhanden wäre und der ganze innere Bau in sich zusammenbrechen und bis auf da- Parterre geschoß hiaabstürzen müßte. „Diese Bauart wird sehr leicht erklärlich, wenn man den damit verfolgten Zweck erwägt, denn nur mit derselben war eS möglich, dm Concertsaal akustjsch in solcher Vollendung herzustellen. So lange da- GewandhauS-Concert nur von wenigen Hundert Personen besucht wurde, war diese Bauart auch trotz de- Umstande-, daß beide Säle nur einen einzigen massiven, feuerfeste« TreppenauS- gana und überhaupt nur sehr beschränkte Zugänglichkeiten haben, weniger bedenklich, al- gegenwärtig, wo der Concertsaal bei allen Concerten zumeist überfüllt ist und durchschnittlich mehr als 1000 Personen in sich aufnimmt. Denke man sich bei solcher Ueberfüllung de- Saale- die grauenhafte Möglichkeit eine- auS- brechenden Feuer- in oder unter demselben und man wird die Verantwortung für völlig unertragbar erkennen müssen, solcher Gefahr nicht sofort nach Kräften vorgebeugt zu haben, sobald man von deren Möglichkeit Kenntniß erlangte. In solchem ent setzlichen Falle würde es lediglich darauf ankommen, wie lange die hölzernen Säulen im Zwischengeschoß ein Entrinnen möglich machen; und wenn dieselben zunächst der Treppe wanken und zusammen brechen sollten, dann wäre sicher daS ganze jenseits derselben be findliche Publicum verloren. „Sofort, nachdem mir Kenntniß von dieser Lage der Sache er halten hatten, wurden von uns «ährend der letztverwichenen Concert- saison die" möglichen Vorsichtsmaßregeln getroffen, namentlich alle Feuerungen und Essen wiederholt sorgfältig untersucht, an jedem Concertabend unter persönlicher Anwesenheit des BaudirectorS die Feuerwachen in Bereitschaft gehalten und im Zwischengeschoß eine besondere Wache aufgestellt; allein alle diese Vorkehrungen er scheinen im Verhältniß zur Größe der Gefahr völlig unzureichend, und es müssen daher bessere Garantien gegen letztere geboten werden, soll der Concertsaal seiner bisherigen Bestimmung nicht gänzlich entzogen werden. „Bei der Bedeutsamkeit des GewandhauS-ConcertinstitutS für unsere Stadt dürfte indeß die zuletzt gedachte Eventualität nur dann einzutreten haben, wenn eine entsprechende Sicherstellung des die Concerte besuchenden Publicum- ohne eine unverhältnißmäßig große Belastung der Stadtcasse nicht möglich wäre." Diese Möglichkeit erachtet indeß der Stadtrath gegeben durch die Anlegung eine- Treppenhauses nach dem Hofe zu, dem vor handenen Eingang« gegenüber, mit breitem Zugänge und geräu migen CorridorS. Mit dessen Hülfe kann sich der Saal gleich zeitig nach beiden Seiten hin entleeren. Die Kosten diese- Baue-, welche auf Rechnung de- StammvermSgenS bestritten werden sollen, sind auf 11,866 Lhlr. 27 Rgr. 9 Pf. veranschlagt. Der Stadtrath fordert indeß, um künftige Ueberschreitungen zu ver meiden, in runder Summe 12,000 Thlr. Dieser Ausgabe ist «ine Mehreinnahme von 360 Thlm. gegenüber zu stellen, indem sich sowohl die Concertdirection, als auch der Vorstand der Ballgesell schaft zu einer dreiprocentigen Verzinsung de- BaucapitalS bereit erklärt haben, so daß die Stadtcasse nur mit einem jährlichen Be trage von höchsten- 120 Thlm. zu belasten sein würde. Die berichterstattenden Deputation«» erkannten die Nothwendig- keit de- projectirtrn Baue- zwar einstimmig an, sie erachteten aber
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