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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185308088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-08
- Tag1853-08-08
- Monat1853-08
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1853
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r.-. Tageblatt Mw Anzeiger. 22«. Montag dm 8. August. 1853. Vas städtische Kunstmuseum. Letztere Mittwoch in die wohlbekannten Räume de- städtischen Museum- getreten, wußte ich mich kaum wieder zu finden. Da erste Zimmer war total umgewandelt. Anstatt der früher auf- aehangen» wenig ansprechenden Oelgemälde fand ich in ihm eine Menge der hübschesten, zum Theil selbst werthvollsten Skulpturen aufgestellt nach den Werken berühmter Bildhauer unserer Aeit, wie Thorwaldsen, Canova, Schwanthaler, Rietschel, Rauch und einiger ihrer Schüler, die nun selbst zu Meistern herangereift find. Vor Allem treten die beiden trefflichen Figuren au- dem Ber liner Denkmale Friedrich- de- Großen von Rauch ln die Augen, darstellend die Mäßigung und die Wei-heit, welche sinnig unter da- Brustbild Sr. Majestät unsere- regierenden König- (Vermächtniß de- Herr» Staat-rath v. Kiel) gestellt find. Zwischen ihnen erinnert die bekannte liebliche Gruppe, die Jungfrau Laurentia auf dem Hirsche, an Rauch- frühere Arbeiten. Canova ist durch seine Venu- und Flora repräsentier, die wohl beide zu den besten Arbeiten diese- weltberühmten Künstler- gehöre«; va« Thorwalds» gebe» die Statuetten de- Meleocher und de- Mercur und Arme Medaillon- der vier Jahre-zeiten eine «tte Erinnere»- an die wahrhaft edte« Formen und die natürliche Auffassung in den Schöpfung» diese- großen Meister-. Professor Rietschel in Dre-den hat de« Museum seine Entwürfe zu dem Frontespice de- hiesigen Augusteum- gewidmet, die über de« 4 Thüren de- Zimmer- angebracht sind. Von unserem Knaur fand ich die Standbilder von Leibnitz und Gellert. Ei« sehr hübsche- Figürchen, — eine sitzende Clio — von Franz in »erlin, dürste mit Recht allgemein gefallen; eben so eine Mutter Gotte- mit dem Christkind auf dem Arm, im mittelalterlichen Geschmacke aufgefaßt, und die beiden guten Por trait- — Rauch- und Kaulbach- von Affinger in Berlin. Referent ist der Meinung, daß die neue Ausstattung dem Mu seum zu einer wahr» Zierde gereicht und freut sich, daß man endlich der Plastik eine Auftnerßsamkeit geschenkt har, die sie unter allen Kunstzweigen vorzugsweise verdient und bisher in unserem Leipzig nicht gefunden hat. Außerdem birgt aber die städtische Sammlung auch noch manche andere neue Kunstwerke, unter denen neben den in einer früheren Nummer b-. Bl. genannt» auch auf ein sehr hübsche- Bildchen voller Leben und Wahrheit von Oppenheim aufmerksam zu machen ist (ein neue- Geschenk de- Herrn Stadtrath I. A. Baumaärtner), da- eine Scene beim Einzüge de- Reich-verweserS in Frankfurt am Mai» darstellt. Wie man immer über die Jahre 1348 «. 4S denken Mag, au- der Geschichte ist die ereigniß- volle Aeit nicht zu streich» und Erinnerungen an fle hätten den jetzt lebende» Künstle» mehr Veranlassung, namentlich zu Arbeiten ernster Art, Hirten sollen, al- e- der Fall gewesen ist. Möge die jugendliche Schöpfung — unser Kunstmuseum — tzttwachs» wie bisher, so daß sie bald d» Aufbau eine- eigenen Gebäude- rechtfertigt. Dm best» Dank aber allen edel« För dere» desselben, insbesondere auch dem Vorstände unsere- Kunst verein-, der sich mit warmem Eifer de- patriotisch» Jnstitute- 1 El« Actionnair. auf genanntem Höhenpuncte stehenden Beobachter gerade hinter dem Brocken untergeht, so daß diese durch ein Fernrohr nach der unter» aehenden Sonne schauende Person vor derselben eine kl.ine schwarze Erhöhung bemerken wird, die der Brocken ist. Man kann nun jene zwei Tage durch eine kleine trigonometrische Rechnung leicht bestimmen, so bald nur die Erde al- eine Kugel vorausgesetzt und von der Wirkung der Strahlenbrechung abgesehen wird. Nimmt man nämlich für den Leipziger Schloßthurm und den Brock» resp. 30 o 2* und 28« 19* al- östliche Längen von Ferro, 51 o 20* und 51« 49* al- nördliche Breite an, so findet sich erstlich io 10* 15** oder 175'/i<»o geogr. Meilen al- kürzeste Entfernung Der Brocken im Har;. kaa» ma» v«m Thurm« d«r LchnttN Okruwaa« au- mittelst Kre- Fernrohre- den Brock» im H-rz wahrnehmen. E- -übt zwei Lage im Jahre, an welch» die Sonne für ein», al- nördliche Abweichung der Sonne vom Aequator zur Zeit des Untergange- an jenen beiden Lag». Go ergiebt sich demnach, daß die Sonne zweimal im Jahre, den 1. Mai und den 11. August, gerade hinter dem Brocken für ein», nach diesem Berge vom Leipziger Schlvßthurme au- mit demFer«rohre blickend» Beobachter «ntergehet. Oe. 0.4^. 4. Noch ein Wort über Leipzigs Bäder. Nur noch höchstens fünf bi- sechs Wochen gestattet die Wit terung dem großen Publicum da- öffentliche Bad»; e- sei daher erlaubt, in aller Kürze noch einige Worte über die Badeanstalten Leipzig- nicht sowohl al- Erwiederung, sondem vielmehr al- Er» gänzung de- unlängst in diesem Blatte mitgetheilten Artikel- zu sagen. Mit Recht hatte der Herr Verfasser desselben die Schattenseiten unserer Bäder hervorgehoben, mit Recht da- Unpassende ihrer Lage gerügt; denn e- ist nicht zu läugnen, daß da- Treiben im und am Bade der Sauweide da- Schamgefühl verletzt; nicht zu läugn», daß — ungeachtet der Badehosen — da- Auf- und Adwandeln der in der Schwimmanstalt Badend» und die kühn» Stellungen der auf den an dem Thürmchen angebrachten Sprungbretern Stehen den ebenfalls die Augen so wie die weithin schallenden Stimm» der Schwimmmeister die Ohren verletzen. Die Lage diese- letzter» Bade- namentlich war wohl eine sehr passende, al- der ehemalige Reichelsche Gart» noch keine Stadt bildete, nicht aber jetzt mehr, wo die Straßen unmittelbar an derselbm vorbeiführen, Häuser die selbe bald ganz umgeben werden und der am gegenüberliegende« Ufer der Badeanstalt befindliche Damm gleichsam zum Amphitheater verschiedentlicher Kindermädchen geworden zu fein scheint, von wo au- sie dir promenirenden und schwimmenden Wafferhelden so wie die kühnen Springer-Ludwige anstaunen. Fürwahr e- steht traurig mit den Badeanstalt» Leipzig-. Die zwei einzig» öffentlichen Bäder: da- Bad in der Sauweide und da- im Rosen-(MÜck»)thale sind von anständigen Jünglingen und Männe» theil- wegen ihrer Lage, theil- wegen ihrer Ein gänge, thell- weg» ihrer Umgebung gar nicht zu besuch», um so mehr wäre e- aber die Pflicht de- Her» Verfasser- jene- Arrikel- gewesen, de- Bade- der hiesigen Fischerinnung — unrnktr teldar über der alten Pleiße hinter der großen Waschanstalt in Reichel- Gatt» geleg» — Erwähnung zu thun. E- ist unstreitig da- schönste aller Leipziger Bäder, denn e- liegt nicht nur eb» so nahe wie die Schwimmanstalt und auch nicht weiter als da- so» gmannte Gerberbad, an schöne», dnrch Bä««e beschatte ten Wiesen und d» Aug» dev Spazierengehende» verborge», hat treffliche Eingänge, da- reinste Wasser, den Herr-
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