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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185308114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-08
- Tag1853-08-11
- Monat1853-08
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1853
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. — 22z Donnerstag den 11. August. Erinnerimg a« Abentrichtung der Grundsteuern ic. 1853 Am I. August d. I. wird der diesjährige dritte Lermm der Grundsteuern, welcher nach dem Finanzgesetze vom 27. Mai 1852 und der Ausführungs-Verordnung vom nämlichen Lage mit Zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit zu entrichten ist, fällig. Die dieSfallsigen hiesigen Steuerpflichtigen werden daher hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge, so wie die städti schen Realschoß- und Communanlagen an gedachtem Lage und spätesten- binnen 14 Tagen nach demselben bei der Stadr-Steuer-Einnahme allhier zu bezahlen, indem nach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort execu- tivische Zwangsmittel gegen die Restanten eintreten muffen. Leipzig, am 30 Juli 1833. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Verhandlungen der polytechnischen Gesellschaft, mitgklheilt von Friedr. Georg Wieök. Sitzung am 19. März 185S. Herr vr. Ludwig Reichenbach trug einige Mittei lungen über die Treidegärtnerei auf den Erdbränden in Planitz bri Zwickau vor. Oer Vortragende gab in seiner Einleitung zunächst einige statistische Aufschlüffe über da- Awickauer Steinkohlenfeld und Notizen über die Entstehung, Fortsetzung und Dämpfungsversuche de- Erdbrande- bei Planitz. Chroniken setzen die Entstehung de- ersten Erdbrande- schon in's Jahr 1479, Nach neueren Forschungen scheint die Entstehung-ursache Selbstentzündung der Kohlen auf chemischem Wege gewesen zu sein. Ein zweiter Erddrand entstand 1-41, durch Menschenhand angefacht, und währt bi- auf den heutigen Tag sott in dem unter dem Spleßkohlenflötz gelegenen 20—24 Fuß mächtigen zweiten tieftn Kohlenflötz de- Planitzer Pfarrgut-. — Auf der Erdoberfläche, oberhalb und in der Nähe jene- Brande- im Innern der Erde, zeigt sich eine bedeutende Hitze. ES dampft an mehreren Stellen au- der Erde Hera»-, im Winter selbst bei härtestem Froste bleibt der Rasen grün, im Sommer aber verdorrt er und Psianzen unserer Zone gedeihen nicht. Diese Umstände brachten dm Erfinder de- Argentan, vr. E. A. Geitner, im 1.18S7 ans den Gedankm, dort eine Gärtnerei anzulegen, und zwar unter Bdtheillgrma einer Aktiengesellschaft. Diese hauptsächlich auf Er zeugung frühzeitiger Gmmft hinwirkende Gärtnerei hatte jedoch «lt vielen Schwierigkeiten zu kätnpftn, und erst dann, als sie in dir Hände de- jetzigen fach- und sachverständigen Besitzer-, Herrn GuMv Geitner, üdergeäangen war, während zugleich da- Absehen auf Erzielung von tropischen Pflanzen seltener Früchte, wie Ananas, Banane« (klusn (ZavNnäLckLi) gerichtet wurde, gedieh da- Unter nehmen. — Die ausführlichen Mittheilungen de- Vortragenden über dessen aegenwärtigen Stand waren sehr erfreulich. Kalt- und Warmhäuser, Drchldeen- und Palmenhäuser, auch ein Hau- für die bekannte VLotori» Roeia sind vorhanden. In ihnen bemerkt man über 40,000 Stück Pflanzen aller Art, größtentheil- jedoch seltene und interessante tropische Gewächse; so unter Anderem, außer dem Haupterzeugniß der Anana-, Vauille-, Guttapercha-Pflanzen, den KUH- oder Mltchbaum, den Kaffeebaum, die Theestaude, den Pa- ragzrav-Thee (Häatv) u. s. w. — Die von Herrn Geitner herauS- geßtdeNen Kataloge enthalten elne stet- steigende Zahl tropischer, australischer und neuseeländischer Gewächse für de« Verkauf. Die Anana- werden bi- nach Rußland verschickt und zeichnen sich durch großen Wohlgeschmack au-. — Kurz der jetzige Besitzer der Treibegärtnerei auf den Planitzer Erdbränden versteht die Kunst, die dadurch erzeugte Wärme so zu leiten, zu mildern, zu mehren, mit einem Worte so zu benutzen, daß er mit Vortheil die Gewächse heißer Himmelsstriche unter Umständen sogar im Freien erzielt und seine Anstalt zu einer der größten Sehenswürdigkeiten für den Naturfreund im an sich schon so interessanten Awickauer Steinkohlenbassin gemacht hat, von dessen Abdrücken urweltlicher Pflanzen auf Kohlenschiefer (Schieferthon) der Vortragende eine schöne Auswahl zur Beschauung ausgestellt hatte. — Herr Ludwig Meister in Leipzig hat diese Sammlung al- Geschenk für die polytechnische Gesellschaft bestimmt, waS mit herzlichem Danke angenommen wird. Nach Beendigung dieses Vortrags nahm der Vorsitzende das Wort und machte die Gesellschaft auf die wesentlichen Eigenthüm- lichkeiten und besonderen Vortheile der neubegründeten Allgemeinen Renten-, Capital- und Lebensversiche- rungSbank leutonia in Leipzig aufmerksam. Diese Gesellschaft übernimmt Versicherungen jeder Art von Renten und Capital!-« für alle Vorfälle des menschlichen Lebens, wie sie im Familienleben und im öffentlichen Verkehr sich al- wünschenSwerth darsiellen und zum Gegenstände der Wahrschein lichkeitsrechnung gemacht werden können. Der ausführliche und sehr unterrichtende Prospekt wird unentgeltlich im Bureau der Teu tonia, Peter Richter- Hof, au-gegeben. Der Vorsitzende empfahl die genannte Bank unter ausführ licherer Begründung als eine sichere und vorthellhafte Capitalanlage und dargeboteuen Schirm gegen unvorhergesehene Fälle. Die Auswanderungen aus Deutschland. So wie die Meere vom Eise befreit sind, nehmen auch die Völ kerwanderungen unserer Tage, dle Auswanderungen, ihren Anfang und dauern so lange fort, bi- wieder die Meere durch Eis gesperrt werden. Viel ist für, viel ist gegen dieselben geschrieben. Staatsökonomen klagen, daß durch solche dem Landbau tüchtige und unentbehrliche Arbeitskräfte, Finanzmänner, daß dem Staate große Capitalien entzogen würdm, noch Andere sehen schon im Geiste durch sie den gänzlichen Verfall einzelner Ländeestrecken herbeige führt; freilich mögen Letztere wohl noch von einer fernen Ankunft sprechen, aber etwa- Wahre- liegt auch in ihrer Behauptung, denn es wandern nicht blos noch arme Handwerk-burschen au- den Städten
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