Eodenbau. Ueber den Acker-, Obst-, Wein- und Wiesenbau, sowie über die Forstwirtschaft, liegt bis jetzt noch keinerlei ausreichendes und zuverlässiges Material vor, um eine genaue Statistik aufstellen zu können. Nach einer approximativen Schätzung beträgt der für den Bodenbau geeignete Boden der Schweiz 15°/o des gesammten Flächeninhaltes; er liegt zum grössten Theile in dem Mittellande und reicht noch in die Thal sohlen der angrenzenden Alpen- und Jurathäler hinein. Im Ganzen herrscht eine grosse Zerstückelung des Grund eigenthums und nur in den Kantonen Bern und Luzern kommen grössere Bauerngüter vor; auf diese folgen Aar gau, Solothurn und Thurgau. Die Kantone Luzern, Solothurn, Freiburg und Schaffhausen erzeugen Getreide über ihren Bedarf, im Aargau und Wallis mag die Pro duktion dem Bedarfe das Gleichgewicht halten, in der übrigen Schweiz deckt die Produktion bei Weitem nicht das Bedürfniss. Rechnet man dann zu der starken schweizerischen Bevölkerung noch die zahlreichen Frem den, welche etwa 50,000 an der Zahl jährlich längere oder kürzere Zeit in der Schweiz verweilen, so wird es erklärlich, dass jährlich drei bis vier Millionen Zentner Getreide eingeführt werden müssen (1867: 3,683,319 Ztr.; 1868: 3,680,959 Ztr.). Gegen die Einfuhr muss die Getreideausfuhr von 60,000 Ztr. als höchst unbedeutend erscheinen. Der Obstbau, welcher in ausgedehntem Masse in Thurgau, Zürich, Solothurn, Zug, Luzern, St. Gallen, Appenzell und Baselland betrieben wird, bringt lohnenden Gewinn. Das gewonnene Obst wird gedörrt, oder zu Obstwein gekeltert oder geht zu beiden Zwecken als gesuchter Handelsartikel ins Ausland, vornehmlich nach Würtemberg.