72 Die Urschieferformation enthält als unter stes und ältestes Glied den Centralgneis im Nordwesten des Landes. Derselbe setzt die hohen Gebirge zwischen Gmünd und Heiligenblut im Quel lengebiete des Moll- und Lieserthales, des Malta- und Iselthales zusammen. Der Hochnarr (10929'), die Goldzeche (9103'), der Ankogel (10290'), mit dem Elendkees, der Hochalpenspitz (10586') das lleissek (9364'), der Hühnersberg (8185'), der Son nenblick und Faschaunernok sind die höchsten und bedeutendsten Erhebungspunkte im Centralgneise, welcher seinen Namen von der Thatsache führt, dass er die Centralachse der West- und Ostalpen bildet. Er zeigt auf dem Ankogel und Hochnarr die Form eines nach unten offenen Fächers, weiter in Südost aber fällt er mit der auflagernden Schieferhülle con- form ein. Er hat schöne cuboidische Absonderung und liefert Haumateriale von besonderer Festigkeit, jeder Verwitterung widerstehend. Im Centralgneise sind die Gold-, Silber-, Kupfer- und Bleiwerke, Goldzeche und Waschgang im Fleissner- und Zirk- nitzgraben, dann auf der Grosszirknitz-Alpe bei Del- lach, Heiligenblut und Sagritz, und die Kupferwerke von Fragant. Auf Bergeshöhen in der Gletscherregion suchte man seit Alters her das Gold mühsam aus diesem Urgesteine zu gewinnen, wie die Bergbaue in der Goldzeche (9103'), am Goldberg (9299') Zeug- niss geben. Von Alters her nagten die zahlreichen Quellen dieser Gebirge an dem goldführenden Quarze, um denselben in concentrirten Schlichen als Gold sand der Drau zuzuführen. Weiter nach Osten hin verschwindet der Centralgneis gänzlich unter der jüngeren Schieferhülle und dafür erscheint erst im äussersten Osten Kärntens in südlicher Abbiegung, durch die Lavant in Saualpe (6574') und Koralpe (6787') getheilt, der jüngere Gneis. Derselbe