81 Die herrschenden Kalke sind der Humusbilduna" weniger günstig, da diese schlechter nnd langsam vor sich geht. Die Bauart der Karawanken ist schroff, steil und mannigfach zerrissen, die Oberfläche sehr zerstörbar. Nur an einzelnen geschützten Orten und in Karen, welche nicht von Schuttmassen überdeckt werden, kann die Grasnarbe fortkominen. Die Quellen fallen durch die vielen Klüfte, Höhlen und Löcher des Kalkes der Tiefe zu, wo sie als mächtige Bäche herauskommen; es sind daher die Höhen meist wasserarm. Die Schneewässer und Regengüsse wirken wegen des Steilgefälles sehr zerstörend auf die Oberfläche und führen bei schlechter Forstwirtli sch a ft die langsam entstandene dünne Humusschichte wieder in das Thal. Das steinige und steile Gehänge ist dem Auftriebe des schweren Viehes minder gün stig, als in den sanft ansteigenden, mit Rasen oder Vaccinien bedeckten Urschiefergebirgen. Dessen ungeachtet steigt der Feldbau noch bis über 3000' Meereshöhe. Der Bauer Stifter NO. von Sulzbach, liegt 3272' hoch, Lippold im Kopreingraben 2647', Plessnig ob Sulzbach 2467', Bodner im Bodentliale 6369' hoch in einem von Blumen bunt durchwebten lieblichen Thalboden, über welchen sich die kahlen Wände der Ortatscha und Selenitza erheben. Die Kreideformation ist in Kärnten nur auf zwei kleine Localitäten beschränkt. Zwischen Mariahilf, Guttaring (2047'), Althofen (2248'), Passering (1800'), Längsee (1695'), Meiseiding, Straganz, Sittenberg und Klein St. Paul als Uferrand war einst das kleine Kreidemeer, in welchem sich die mächtigen Kalk mergel absetzten, die heute in den Ueberresten von Hippuriten-, Nautilus- und Echinus-Schalen Zeug- niss von den einstigen Bewohnern geben. Die Kalkmergel bieten einen dankbaren Boden für Landbau. Die Kreide liegt einerseits auf Glim-