XJebersiclitliclies Bild der schwäbischen Alb. „JDis ist die Alb,“ sagt Sebastian Münster im Jahre 1544, „ein birgigs, steinigs und J „ruhes land, aber do zeucht es vil Korn, habern und gersten. Es ist ein so hart feld, dass acht „oder neun Ochsen kaum ein pflüg mögen erziehen. Sunst ein gut land an viech, weide, scheffe- „reien, holtz, wildpret unn andere Dinge. Es hat kein weinwachs unn wenig wasser, dann „was oben herabkompt.“ Neun Ochsen zwar spannt man heutzutage nimmer an den Pflug, auch ist das Wildpret je mehr und mehr zur Seltenheit geworden; sonst aber sind die Worte des alten Münster heute noch so wahr als vor 330 Jahren und karakterisiren das Hochplateau der schwäbischen Alb, das sich bis zu 1000 Meter über das Meer und um beiläufig 300 Meter über das schwäbishe Hügelland erhebt. Die Alb heisst in der heutigen Geographie die „schwäbische,“ um sie nur als Theil des grossen Albgebirges zu bezeichnen, das sich vom Frankenwald und dem Fichtel gebirge an bis zur Donau bei Regensburg und von da die Donau zur Seite lassend bis zum Ries durch Schwaben hinzieht. Bei Schaffhausen überspringt dann das Gebirge den Rhein, trägt den Namen des Schweizer Jura, innerhalb Frankreichs den Namen Mont Jura, um sofort im Süden der Loire bis ans Meer bei La Rochelle sich fortzusetzen. Ueber 14 Längengrade sich er streckend besteht das Gebirge vorzugsweise aus den Kalkniederschlägen des alten Jura meers, deren Schichten mit unwesentlichen Modifikationen sich gleich bleiben. Weisser Jura nennt es derGeognost; montes nlbi, Alb, besagt dasselbe. Denn »Alb« meint bereits 1G99 M. J. Mart. Rebstock, Pfarrer zu Ennabeuren, hat den Namen „ab albcdinc, von den weissen „Steinen, so auff den äckern an manchen orten so häuffig allda liegen, dass man kein Erden „sehen kann.“ So regelmässig die Gesteinsschichten der Alb über einander liegen, so wenig liegen sie horizontal. Sie hangen im Gegcnthcil sowohl von West nach Ost, als von Nord nach Süd, und l