<5 ' «' und Anzeiger. ^ 24S Mittwoch dm 31. August. 185S. Bekanntmachung. 1) Die diesjährige Leipziger Michaelis«effe beginnt den LS. September und endigt mit dem IG. Detober. 2) Während dieser drei Wochen können alle inländische, so wie die den Zollvereinsstaaten angehörenden Fabrikanten und Handwerker, ohne einige Beschränkung von Seiten der hiesigen Innungen, öffentlich hier feil halten und Firmen auShängen. 3) Gleiche Berechtigungen haben alle andere ausländische Fabrikanten und Handelsleute. 4) Außer vorgedachter dreiwöchentlicher Frist bleibt der Handel, so wie daS Aushängen von Handelsfirmen, auch aller und jeder sonstiger äußerer, die Stelle der Firmen vertretender Merkmale des Verkaufs, allen auswärtigen Verkäufern bei einer Geldstrafe bis zu 50 Thaler verboten. 5) Jedoch ist zur Auspackung und Einpackung der Waaren die Eröffnung der in den Häusern befindlichen Meßlocalien in der Woche vor der Bottcherwoche und in der Woche nach der Zahlwoche gestattet. 6) Jede frühere Eröffnung, so wie spätere Schließung eines solchen Verkaufslocales wird, außer der sofortigen Schließung desselben, jedeSmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe von 25 Thalern belegt. 7) Allen ausländischen, den Zollvereinsstaaten nicht angehörigen Professionisten und Hand werkern ist nur während der eigentlichen Meßwoche, also vom Einlauten bis zum Auslauten der Messe, mit ihren Artikel»Ml z» halten gestattet. ' , 6) Eben so bleibt da- Hauflren jeder Art und daS Feilhalten der den ZollverchrSstaaten nicht angehörigen jüdischen Klemhtudler auf die Meßwoche beschränkt. Für letztere werden die jüdischen Feiertage, welche in die Meßwoche fallen, durch Verlängerung der Verkaufszeit bis in die Zahlwoche ersetzt. d) Was endlich den, auch auswärtigen Spediteurs, unter gewissen Bedingungen allhier nachgelassenen Betrieb von Weßspeditionsgeschästen betrifft, so verweisen wir deshalb auf das von unS unter dem 20. Oktober 1837 erlassene Re gulativ, die Betreibung des Speditionshandels allhier betreffend. Leipzig, den 18 Juli 1853. Der Nlath der Stadt Leipzig. Koch. lieber die Theuerung und ihre Folgen. Bor Kurzem la- ich im Tageblatte einen Aufsatz über die Ursachen der Auswanderung, in welchem der Verfasser die Theuerung der Lebmsbedürfniffe als eine derselben bezeichnen und zugleich die Aufmerksamkeit der Behörden auf sie zu lenken bemüht war. Ich, und mit mir gewiß Jeder, dem kein großes oder reich liches Einkommen beschieden ist, haben die Wahrheit jener Behaup tung länast enwsianden und oft schon die Frage gestellt, ob es denn wirklich keine Mittel geaen diese Uebertheuerung der Nahrungs- bedÜrfniffe gebe? Als Antwort darauf habe ich aber für mich wenigstens die Ueberzeugung gewonnen, daß so Lange Hülfe für arme« Elaste nicht zu hoffen ist, als es nicht gelingt, dm in Sphäre der Wohlhabenheit und des Reichthums Lebenden, so t de» Behörden das wirkliche Dasein der Theuerung anschaulich machen. Ich will den Beweis, daß Theuerung vorhanden ist, damnrer mancher rechtschaffene Mann seufzt, durch Zahlen suche», lediglich in der wohlmeinenden Abficht, Adhülfe daß aaz -Ran denke sich als Beispiel eine Familie, bestehend aus Mann «d Frau mdst drei Kindern von 3, 5 und 7 Jahren. Der Ver dienst des Mannes beträgt wöchentlich 3 Thlr. und dazu erwirbt di§ Wau noch 15 Ngk. — Dies ist schon ein Einkommm, Mäa recht leidlich nennt und dessen sich gar viele Familien einmal rühmen können. DABedürfntste dieser Familie betragen aber dm gegenwärtigen »«» sch»« «MStzrigm SustLndn, nach wi« folgt: a) wöchentlich: 1) Brod42T 1«-15n- 2) Frühstück, bestehend aus Kaffee ohne Zucker aber mit etwas Milch, oder auS Suppe 4 Tag 6 ^ — - 4 - 3) Mittagessen auf 6 Tage auS der Speiseanstalt 4 3 Portionen täglich — - 21 - Mittagessen am Sonntag, Gemüse mit */, T 4) AbenEod, bestehend aus Suppe 4 Tag 6 5, - - 4 - r^ro<* d) jährlich: 1) Miethzms ... 24^— Ak 2) Fmerung (10 Schffi. Kohlm, i/r Klafter Holz) 7 - — - 3) Geleuchte (durchschnittl.'/»RöselOelwöchentl.) 3 - — - 4) Schuhwerk (die Kinder gehen im Sommer na türlich barfuß, bekommen also jährlich nicht mehr als 1 Paar neue Schuhe) . . . . 8 - 15 - 5) Wäsche, deren Unterhaltung (hier wird vor ausgesetzt, daß sie in gutem Zustande u. ziem lich reichlich vorhanden war, daß also jährlich höchstens 10 Ell. Leinwand und der benöthigte Zwirn aazuschaffm find) . . . . . . 1 - 10 - Transport 43^ßH — 5z 2 - 6 - 2 - — 5.