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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185309295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-09
- Tag1853-09-29
- Monat1853-09
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1853
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Leipziger Tageblatt « und Anzeiger. " - 272. Donnerstag dm 29. September. I85Z Bekanntmachung. Nachdem vom hiesigen Fiacres-Verein auf das Jahr vom I. September 1853 bis dahin 1854 Herr Johann David Rasch, Herr Johann Friedrich ReumeiAer, Herr Johann Friedrich Beck und Herr Johann Gottfried Müller zu Vorstehern giwählt und von uns bestätigt worden sind, so bringen wir dies hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig, den 23. September 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Schleißner. Stadtlheater. In der Vorstellung der Oper „Tann Häuser" am 27. d. M. trat Herr Beck in der Titelrolle als GM auf. Die Partie de- Lannhäiiier verlangt einen Sänger und Darsteller, der nicht allein von der Natur möglichst reich begabt, sondern auch allseitig — * musikalisch wie dr«nat1sih — durchgebildet sein muß. Die bei allen größeren Partien der Wagnerschen Dramen Anforderungen gestellt werden, die »an bisher fast nur an ein« guten Sänger oder nur an ein« «Wiche» Darsteller zu mach« »siegte, f» ganz besonders bei der Roll« des Lamchäuser. Schwierig ist eine solche Aufgabe, doch animirm Wagner- Dichtung und Musik so sehr, daß oft selbst Sänger, die bei anderen an und für sich leichteren Werken solchem Vertan am schwerlich auch nur annäherungsweise entsprechen könnten, in Wagner- Opern, hingerissen und getragen von der »atzest« und reinsten Poesie, Entsprechende-, nicht seiten sogar wirklich Treffliches leisten. Herr Beck scheint nun gegen wärtig nicht mehr im Besitze der zu einer solchen Partie erforder lich« natürlichen Mittel -u sein. Es ist möglich, daß seine Stimme an diesem Abende belegt war, doch auch ohne diesen Umstand würde sich das Mangelhafte derselben wie auch der Gesangsbildung her- au-gestellt haben. Bor Allem entbehrt Herrn BeckS Stimme der dem Tenor eigenthÜmkichen Lonfärbung, sie klingt wie ein hoher Bariton, dem jedoch Klarheit und Metall fehlt. Die hohen Töne werden chm sehr schwer und sind oft nichts weniger als rein. Die Gesang-dildung läßt Manches zu wünschen übrig und deren Fehler treten um so merklicher hervor, als sie hier durch einen schönen natürlichen Ton nicht verdeckt «erden können. DaS Spiel des Herrn »eck unterscheid» sich wenig von dem der meisten Sänger - es ist chst stets opeenmäßlg, erinnert gar zu oft an den uns aus der italienische« Oper überkommenen und stereotyp gewordenen Brauch. Bei allen diesen Mängeln aber merkt man zuweilen, daß Hew Beck dm Tannhäuftr in Weimar unter LisztS Leitung ge geben hat; eS zeigen sich nicht selten im Gesang wie im Spiel Spur« einer Auffassung, die — wenn vielleicht auch nur von Außen gekommen — erfreut und überrascht. Was die übrig« Sänger betrifft, so unterschied sich diese Vor stellung wenig vo» h« vor einigen Tag« besprochen« und wir können diesmal «W bas «kederhölen, was wir bei jener Gelegen er sagt«: M OeW «rchmhend Genügende-, zum Lheil Treff liche- geleistet. Vo» SeL» Hsr «vftklisch« Leitung schi« un- ' ««Aaach^ ,»dn« >mt »I« früh« a>H«fa»t tu s«i«. I,» T«»pl i» «ß« GimM dt« «rstm Acte« erfchk«« m>« «M», »a» Li«O» dir Schlüßen* drffelb«« Arl«« M»a< «mLsigt«, Miche Vckckmin, »i» i» de« W«k»< Mff «it F»W« hchrich« M» »«»«< »ich« »«Ilm, dm >1 7» Eifer unsere- mit Recht geschätzten Orchesterdirigenten gebührend anzuerkennen. *h. Vas Loncert des Thomanerchors. E- gehört aewiß zu den erfreulichsten Zeichen unserer Zeit, daß die allgemeine Teilnahme an Allem, wa- die öffentlichen Unter- richt-anstalten betrifft, sich von Jahr zu Jahr immer mehr steigert, weil die hohe Wichtigkeit derselben endlich zur vollen Anerkennung gelangt. . Unter unser« hiesig« Lehranstalt« ist e- nun namentlich unsere ehrwürdig« Mutter Lhomana, welche, bereit-weit über 600 Jahre bestehend, sich immer einer ganz besonder« Liebe und Achtung bei den Bürge« Leipzigs zu erfreuen hatte, da sie eS ist, welche seit Gründung de- AlumneumS (1559) wesentlich dazu bei tragt, unserem Gottesdienste, ja, jeder religiösen Feier durch die Harmonie der Töne die höhere Weihe zu geben. Eine lange Reihe edler Bürger und Bürgerinnen könnten wir aufzählen, welche die Wirksamkeit unsere- AlumneumS würdigten und durch Geschenk oder Vermächtnlß bald da- physische Wohl armer Schüler beför derten, bald die Zahl der Alumnen vermehrt«, bald das geistige Leben lohnend anzuregen suchten. Aber auch die unsere Messe be suchenden Fremden haben mit Freuden zur Unterstützung dieses vor trefflichen SängekchorS beigetragen, wozu ihnen namentlich ehedem die Surrende der ThomaSschüler Veranlassung gab. Diese Surrende ist nun aber, als auS vielen Gründen nicht zweckmäßig befunden, abgeschafft, dagegen den Schülern, als ihrer Würde besser ent sprechend, die jährliche Abhaltung eine- ConcertS bewilligt worden. Ein solche- soll nun unter der Leitung unsere- würdig« Musik direktor- Hauptmann am 3V. September Abend- 7 Uhr statt finden, und diesmal erhalt es dadurch eine ganz besondere Bedeu tung, daß damit zugleich eine Gedä'chtnißfeier an den Cantor und Musikdirektor Jo h. Gottfr. Schicht verbunden wird. Schicht, den 29. September 1753 in Reichenau bei Zittau geboren, en Meister in der Composition von Kirchenmusiken, war zugleich einer der tüchtigsten Gesanglehrer, der Strenge mit Liebe zu verbinden und so den schon bis dahin ausgezeichneten Ruf des Thomaner chor- auf eine Höhe zu bring« wußte, daß derselbe weit über Deutschlands Gaue hinaus ertönte. Ein Weinlich, ein Haupt mann, wußten aber diesen Ruf dem Thomanerchor zu erhalten, und so dürfen wir uns von dem erwähnt« Concerte gewiß einen herrlich« Genuß versprechen, um so mehr, da das große Concert- orchester dabei wirksam ist. Leider krnnte da- Concerl nicht an dem bestimmt« Tage, den 29. September, gegeben werden, da Herr Direcror Wirsing an diesem Tage plötzlich eine Oper angesetzt hat, in welcher bekanntlich da- genannte Orchester Mitwirken muß. Rch.
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