anderen bestenfalls gleichgültig. Die größten Menschen und Dinge sind belanglos und nicht der Beachtung wert, wenn sie uns nicht zur Tätigkeit aufrufen und uns nicht zur Pro duktivität anregen. Vergeudung wäre es, sich mit ihnen zu beschäftigen. Denn alle Produktivität ist monogam und duldet keine Vielehe. Hingabe ist nur jeweilig an ein einziges Werk möglich, das inbrünstige Verlangen nach einem einzigen Ziel. Der produktive Mensch, der nach einem Ziel hin arbeitet, ist davon durchdrungen, daß er etwas anderes gar nicht zu erzielen und nicht zu erreichen vermag, was nicht auf dem Wege zu diesem Ziel gelegen ist. Etwas Wesens fremdes meidet er wie die Pest oder wie eine Krankheit, die etwa die Sehkraft nimmt oder uns unfruchtbar macht. Eine wesentliche Erkenntnis der produktiven Kräfte be sagt, daß diese in jedem Menschen individuell sind, und eine altbekannte Binsenwahrheit, daß jemand in der Mathe matik ein Idiot sein kann und ein Genie auf einem anderen Gebiet. So bekannt dies auch ist, so muß man sich doch immer wieder von neuem vergegenwärtigen, wie alles darauf ankommt, daß jeder Mensch sein ureigenes Gebiet findet, auf dem sich seine Kräfte entfalten können, denn an jeder anderen Stätte muß er versagen. Immer wieder sehen wir den Fehler, daß solches Versagen den Anlaß zu falschen Rückschlüssen bildet, wenn man den Glauben an die Kraft jenes Menschen verliert. Zu allererst geht dabei sogar der Glaube an die eigene Kraft verloren. Sein ureigenes Gebiet zu finden, auf dem man etwas zu leisten vermag, darin liegt das Geheimnis jedes Erfolges. Wohl jeder normale Mensch, und sei er scheinbar noch so »unbegabt«, hat ein solches Lieblingsgebiet, auf dem er mehr als andere leistet. Mögen auch im übrigen seine Lei stungen und Fähigkeiten noch so gering sein - pflegt und steigert er dieses Gebiet, dann sind ihm produktive Lei stungen und Erfolge sicher. Dabei gilt es, zunächst etwaige i5