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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185310027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-10
- Tag1853-10-02
- Monat1853-10
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1853
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and Anzeiger. 275. Sonntag den 2. Oktober. L85S. Si SS Bekanntmachung. Die Zahl der in der dritten Bürgerschule befindlichen Kinder ist so groß, daß die Räumlichkeiten derselben die Aus nahme neuer Schüler zu Ostern 1854 daselbst nicht gestatten. Wir werden jedoch Veranstaltung treffen, daß den Aeltern und Erziehern solcher, noch keinen Schulunterricht genießender Kinder, die sich zur Aufnahme in die dritte Bürgerschule eignen würden, Gelegenheit geboten werde, ihren Kindern einen eben so billigen Schulunterricht wie in der dritten Bürgerschule von Ostern 1854 an zu verschaffen und fordern die gedachten Aeltern und Erzieher, welche diese Gelegenheit zu benutzen gesonnen sind, daher hiermit auf, ihre Kinder von jetzt an bis spätestens den LS. November d. I. auf dem Rathhause in der Schulgelder-Einnahme persönlich anzumelden und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zeugnisse über das Alter des anzumeldenden Kindes, sowie darüber, daß demselben die Schutzpocken eingeimpft worden sind, gleichzeitig mitzubringen. Nach erfolgter Prüfung der Anmeldungen wird weitere Bescheidung der Betheiliaten erfolgen. Leipzig, den 28. September 185S. Der Rath der Stabt Leipzig. Ko ch. Lirchen-Lonrert der Thomanerchors. Veit über ei« Jahrhundert Hrrück hat Leipzig immer da- Glück zu Leitern de- hiesigen Kirchensängerchor- Künstler von r Bedeutung, thellweise sogar ersten Range- zu haben. Unter «Lm»t Joh. Gottfr. Schicht eine hohe Stelle ein. Ab gesehen davon, daß sein Ruf al- Kirchencomponist weit über Deutschland- Grenzen verbreitet ist, so hat er für da- Institut, da- unter seiner Leitung stand, und somit auch für ganz Leipzig die größte« und folgenreichsten Verdienste sich erworben. . Unter IHM eMichte da- Thomanerchor seine höchste Blüthe, er baute auf dem GchMde weiter, den seine berühmten Vorgänger gelegt hatten. Man erfüllte nun eine Pflicht der Pietät, daß man den hundert jährigen Geburtstag de- hochverdienten Meister- nicht still und unbeachtet vdtübergehen ließ, zugleich aber verpflichtete man sich die Freunde der religiösen Kunst dadurch zum Dank, indem man nicht die allzuhäufige Gelegenheit zum Genüsse klassischer ernster Musik b-t. Eine- der bedeutendsten Werke Schicht-, der Svmnu» ^m- drov-nnu«, er-ffnete die Aufführung. Der Eindruck, den dieses g-waltige Werk macht, wird stet- ein tief ergreifender sein, beson ders wen« es in so gelunaener Welse vorgefÜhrt wird, wie in diesem Eoncerte. Der Geist, der hier weht, ist noch ein echt religiöser, au- einem im Glauben starken Gemüthe entsprungen. Die künstlerischen Mittel der Neuzeit sind hier schon glänzend, aber die religiöse Färbung nicht verwischend, angewendet. Einen in- tweffänwn Contrast zu diesem Werke bildete die darauf folgende Cantate „Votte- Zeit ist die allerbeste Zeit" von I. S. Bach. Diese- «nßsrblkche Meister, auf den Leipzig noch heutigen Tage mst be« größten Rechte stolz ist, vermochte bloö durch den ge waltigen Inhalt, durch die kunstvollste Harmonik zu wirken z äußere Mittel standen ihm nur wmige zu Gebote, und namentlich fehlte ihm da- farbenreiche Orchester der neueren Zeit. Die Mittel, die er aber damals hatte, beutete er in genialster Weise au-, und bei der Bewunderung der majestätischen Bach schm Kunstwerke drängt sich oft die Frage auf: was würde ein solcher Rieseageist haben sch-H« könne«, wenn er die so hoch gesteigerten technischen Mittel der Neuzeit, namentltch da« moderne Orchester, gehabt hätte! Ei« Werk der neuesten Richtung der Kirchenmusik beschloß den ersten Theil: 8auotu> at Ssnoaietu», von Moritz Haupt mann, dem noch an der betßtzmten Thomana thätigen Musik direktor, ein ebenbürtige- Glich in der Reihe seiner großen Vor gänger. E< gqb biss« erste Theil eine interessante Ueversicht über die Hauptepochen d« protestantischen Kirchenmusik, und wir hätte« deshalb gewünscht, daß man die drei Stücke auch in chronologischer Ordnung vorgeführt hätte. Bei Seb. Bach zeigt sich jene energische und hochpoetische Begeisterung für den so folgenreichen geistigen Aufschwung ln der Reformation, dieselbe Begeisterung, welche Luther den schönsten und hinreißendsten aller Choräle: „Ein feste Burg," singen ließ. In Bach- Kunst zeigt sich der Geist de- Protestanti-mu- am reinsten: sie athmet da- von allen Aeußerlichkeiten gereinigte, blo- durch seinen rein geistigen Inhalt wirkende Christenthum. Auch bei Schicht herrscht noch der Geist der protestantischen Kirche, doch ist er schon weniger starr und streng, schon angehaucht von der milderen Anschauungsweise der Neuzeit, die — weil sie nicht mehr nöthig hat, um da- heiligste Gut zu kämpfen — auch in religiöser Hinsicht dem Geiste der Zeit Rechnung trägt und den modernen — nicht unberechtigten — Begriffen von Schönheit ConcMonen macht. Noch mehr zeigt sich die- in Hauptmann- Werk, da- bei aller ernsten und tüchtigsten Gesinnung doch ganz unserer Zeit angehört. E- ist die- kein Vorwurf für den verehrten Meister, im Gegentheil ein Lob ; denn nur der, welcher den Geist seiner Zeit begriffen und vollständig in sich ausgenommen hat, kann in seiner Sphäre wirklich Große- schaffen. Den zweiten Theil de- Eoncerte- bildete Mendel-sohn- 42. Psalm. Da- schöne Werk ist in den letzten Jahren hier oft gehört wordm und so bekannt, daß wir über dasselbe wohl nicht- weiter zu sagen brauchen. Die Ausführung war unter Haupt- mannS Leitung eine im Allgemeinen sehr gute. Die Solopartien hatten zwei als tüchtige Sängerinnen bekannte Damm unserer Stadt und zwei auch al- Kirchensänger geschätzte Mitglieder des Stadttheaters — Herr Schneider und Herr Behr — über nommen. Die von de» Thomanern ausgefühtten Chöre bewährten den alten Ruhm de- Institutes. *h. Sladttheater. , Vorgestern wurde die Poffe. „eine Feindin und rin Freund" von Fr. Kaiser zum ersten Male gegeben, und — h-fftnrlich zu-
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