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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185310149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-10
- Tag1853-10-14
- Monat1853-10
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1853
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4073 (Weizen, Roggen, Oel und Butter) gekauft, und obschon >/« Cmtrier reines Roggenmehl bester Beschaffenheit 2 Ngr., ein Berliner Quart (2 Pfd.) Brennöl aber 1 Ngr. 6 Pf. billiger geliefert worden ist, als im Einzelnen zu kaufen war, nach Berichtigung des Mahl geldes und sonstiger Spesen noch 20 Thlr. 10 Ngr. erspart, die zum Ankauf nothwendiger Inventarienstücke verwendet worden sind; auch ist von den Mitgliedern dieser Association der Versuch, einen Ochsen gemeinschaftlich zu schlachten, gemacht worden und der Erfolg so zufriedenstellend gewesen, daß für künftige Zeit auch die billigere Beschaffung des Fleisches unternommen werden wird. Hat sich hier schon nach so kurzem Bestand der Gesellschaft der Erfolg sehr günstig gezeigt, so läßt sich hoffen, daß die Zukunft noch bessern dringen wird, wenigstens zeigt dies bas zweite Beispiel, das der Loeiete 6s I'bumanite zu Litte. Diese, allerdings schon im Frühjahre 1840 gegründet, hat im Jahre 1851 bereits 1541 Mit glieder gezählt und fast 8000 Personen mit allen Bedürfnissen, namentlich Speise und Trank, Beleuchtung, Heizung, Kleidung und Schuhwerk, so wie gegenseitiger Unterstützung versorgt. Von derselben wird bei einer Einlage von wöchentlich 15 Centimes (12 Pf.) der Seiten der Mitglieder im Voraus, wenn gleich nur annähernd bestimmte Bedarf in Menge eingekauft und der Gewinn davon kommt mit drei oder vier Theilen dem kaufenden Mitglieds mit einem Theile der Gesellschaftscaffe zu Gute. So zahlt z. B. daS Mitglied der Gesellschaft, welches Brodmarken kauft, nur 4</, Fr. für 5 Fr., der Bäcker aber erhält statt 100 Fr., welche der Gesell schaft mit 90 Fr. bezahlt sind, nur 87«/r, und wird daher hierbei der Gewinn zwischen die Mitglieder und die Gesellschaft nach vier und einem Theile getheilt. Dieser Gewinn ist groß genug, um jährlich eine bedeutende Summe zu bilden, denn bei einer Ausgabe von 160,000 Fr. für Brod, die im Jahre 1851 gemacht sein wird, beträgt er 20,000 Fr., mithin für die Gesellschaft 4000 Fr. und für jede einzelne Person 2 Fr. Aehnlich verhält es sich mit Oel, Holz, Kohlen u. s. f. Noch bei weitem größer aber ist der Nutzen der Mitglieder bei dem Fleisch, und hierin hat die Gesellschaft wirklich staunenswerthe Erfolge erreicht. So hat sie im November 1850 nachstehenden Umsatz Gekauftes Vieh. PreiSeinschl. ter Steuer. Krane. Netto-Gew. tes Fleisches. Kilogramm. Gewicht der Häute. Kilogramm. Gewicht de- Talges. Kilogramm. 36 Ochs-n . . . 11,341 11,134 1,508 184 »I Mlber.... 1,661 1,973 273 75 75 Hammel. . . 3,386 2,639 — 529 9 Schweine . . 740 886 — — 17,383 16,164 1,781 2,44!» gehabt, hierbei 525 Fr. für Schaffelle gelöst und das Netto- ktlogramm (2'/i K) Ochsenfleisch für durchschnittlich 77 Eent., Kalb- und Hammelfleisch für 89 Cent, und Schweinefleisch für 85 Cent, geliefert, welche Preise so niedrig sind, daß weder in großen noch in k einen Städten auch nur zu annähernd billigeren Preisen gutes, genießbares Fleisch verkauft werden kann *). Was die Associationen für gemeinschaftlichen Ankauf der Roh stoffe betrifft, so ist hierüber Folgendes mitzutheilen.- Die Association der Schuhmacher zu Delitzsch, ursprünglich von 57 Mitgliedern gestiftet, zählt jetzt deren 71, und arbeitet mit un gefähr 2500Thlrn , wovon 114 Thlr. Einlagen der Stifter, 414 Thlr. ersparter Reservefond und 2000 Thlr. Darlehen sind ; der Umsatz beträgt im Jahre durchschnittlich 8000 Thlr, und wird die Waare mit 6-/z o/o über dem KostenpreiS verkauft, wovon der Cassirer ein schließlich der Entschädigung für Lager- und VerkaufS-Local 1»/,o/o, der Controleur 2/4 0/0 erhalten. Wie billig nichts desto weniger die Preise sind, zeigt der Umstand, daß das Pfund bestes Sohlenleder dem Affociationsmitgliede 8'/r Gr. kostet, während es der Händler nur für 11'/» Gr. verkauft. Die Association der Schneider zu Eilenburg hat, aus nur 20 Mit gliedern bestehend und mit einem Fond von 20 Thlrn. Einlagen und WO Thlrn. Darlehen arbeitend, einen Umsatz von 7 bis 800 Thlrn. gemacht und bei einem Aufschlag von 3 bis 10«/<r zum Kostenpreis in 2 Jahren einen reinen Gewinn von ziemlich 40 Thlrn. abgeworfen. *) Zur Vervollständigung diene, daß da- Rindfleisch bei dem Verkauf seiner Beschaffenheit nach in 4 Claffen getheilt wird, welche pr. Kilo gramm für Z Fr. 85. 70 und 5V Cent, »erkauft werden. Die Association der Schuhmacher zu jlLolfenbüttel wurde von 57 Mitgliedern im Arwust 1851 gegründet und besteht jetzt aus 85; sie arbeitet mit dem Eintrittsgeld (2 Thlr ), 2500 Thlrn. verzins lichen Darlehen und 1200 Thlrn. zinsfreien Vorschüssen bemittelter Mitglieder, mit welchen Beträgen in der Braunschweiaer Sommer messe 1851 Waaren gekauft wurden, die für 3723 Thlr. 11 Gr. 3 Pf. verkauft wurden und einen Reingewinn von 217 Thlrn. 21 Gr. 3 Pf. ließen, der zum Reserv.fond bestimmt worden ist. Zur darauf folgenden Messe sind dann bei 1900 Thlrn. unverzinsliches Dar lehen für 6869 Thlr. 13*/? Gr. Waaren gekauft worden, und ob schon hiervon im Halbjahr nur für 5944 Thlr. 4 Gr. 4 Pf. »erkauft worden ist, hat der Reingewinn doch so viel betragen, um den Reserve fond aus 500 Thlr. zu erhöhen. Die Association der Weber zu Braunschweig zählt, seit Ende 1851 bestehend, 19 dortige und 4 auswärtige Meister, hat im Jahre 1852 für 2040 Thlr. Garn gekauft, daS hierzu erforderliche Geld mit 4«/» verzinst, einen Ueberschuß von 62 Thlrn. 22 Gr. 4 Pf. behalten, und doch das Pfund Garn um 1 gGr. billiger geliefert, als es bei dem Ankäufe in kleineren Partien zu bekommen war. Endlich hat auch in Braunschweia bereits seit 1847 der Nagel schmied Kraatz seinen JnnungSgenoffen gezeigt, wie sehr durch den Einkauf größerer Menge der Preis sich mindere. Er hat nämlich seit jener Zeit den Bedarf für 20 seiner Mitmeister gekauft und ihnen denselben mit 2«/o Aufschlag gegen baar abgelaffen, so daß er hierfür im Jahre 1852 6000 Thlr. umgesetzt hat. Dies Ver fahren hat übrigens einen wichtigen Erfolg für daS ganze größere Publicum jener Gegend gehabt, denn da Kraatz der billigeren Preise halber seinen und so vieler Nagelschmiede, die früher» in der Um gegend gekauft hatten, Bedarf aus Belgien bezog, haben sich die Besitzer dortiger Eisenhütten veranlaßt gefunden, ihre Eisenpreise um mehrere Thaler für den Centner herabzusetzen. Hat es sich auch in diesem Zweige der Associationen gezeigt, daß die Vortheile der Mitglieder bedeutend sind, so lassen sich doch noch höhere erreichen, wenn auf gemeinschaftliche Rechnung ge arbeitet wird. Zwar muß die Auswahl der Mitglieder zu solchen Vereinigungen sehr sorgfältig sein, da sonst gar leicht wieder ähn liche Folgen eintreten können, als wenigstens bei den im Jahre 1848 hier gegründeten Associationen sich gezeigt hatten, die zum großen Theil den Mitgliedern nur Verluste gebracht haben; paffen aber die Mitglieder für einander, so wird auch Großes erreicht, wie dies die nachstehenden Mittheilungen Schulze's (leider nur über französische Arbeiterassociationen) zeigen. Die Association der Schneider (ouvriero taiOeur») zu Paris am 1. September 1849 von 54 activen Mitgliedern und MO Capital- theilhabern mit 37,000 Fr. Betriebsfond eröffnet, hat im ersten Jahre für 160,176 Fr. verkauft und einschließlich der Darlehen einen Betriebsfond von 66,482 Fr., sie zahlt im Jahr durch schnittlich 900 Fr. Lohn an den einzelnen Arbeiter, dem überdies noch gegen 100 Fr. Dividende gut geschrieben werden, die jedoch vor der Hand unverzinslich sind und im Gesellschaftsfond ange legt bleiben müssen, auch ist durch Vertrag mit andern Ver bänden für billigere Anschaffung der verschiedenen Bedürfnisse ge sorgt, desgleichen für eine UnterstützungScaffe, zu Gunsten derer 2»/n von dm Löhnen und 10 «/o von der Dividende abgezogen werden. Die Association der Flaschner (serdlantiers-Iampistei), eben daselbst am 11. December 1849 mit 300 Fr. Einlagen und 400 Kr. Werth der Werkzeuge und des zunächst erforderlichen ArbritsmaterialS gegründet, hatte nach vielen Unglücksfällen am 1. Januar 1851 bereits 11,523 Fr. Reinverdkenst der Mitglieder, beziehendlich Actionaire, abgeworfen, und betrug das TageSlohn jedes Arbeiters durchschnittlich 4'/, bis 5 Fr., im Juli 1851 waren, nachdem Feinklempner, Messingdreher, Ciseleure, so wie Blei- und Röhren arbeiter zugetreten waren, 63 active Mitglieder und 200 Adhärenten. Die Association der Sesselschreiner (mennisiers an ümtouil») zu Paris sing mit 135 Kr. 20 Cent, baar und 369 Fr. in Werk zeugen an, bekam jedoch später von der Regierung 25,000 Kr. Vorschuß zu 8^/4 Anfang des Jahres 1851 betrugen die Activen 76,182 Fr. 10 Cent., die Schulden 53,009 Fr. 40 Cent., einschließlich 12,000 Fr. Einschüsse der Mitglieder; bis Ende April desselb. Jahres warm in 4 Monaten für 66,849 Kr. 65 Eent. Waaren abgegeben und 48,814 Fr. 20 Cent. Löhne ausgezahlt worden. Die Association der Feilenhauer (ouvriora «n limoas zu Paris wurde im August 1848 von 14 Arbeitern mit 2280 Kr. Baar- schaft begründet, erhielt von der Regierung eine« Vorschuß von 10,000 Fr. und zählte im Frühjahr 1851 42 Arbeiter, nämlich
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