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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185310160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-10
- Tag1853-10-16
- Monat1853-10
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1853
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 289. Sonntag den 16. Oktober. 185S. Leipzig und die Völkerschlacht bei Leipzig. Da- so eben erst erschienene 70. Heft der 10. Auflage deS BrockbauS'schm ConversationSlexikon enthält einen sehr interessanten Artikel über „Leipzig". Wir beabsichtigen nun zwar nicht, den ganzen Artikel hier abdrucken zu lassen, theil- weil er dazu zu lang ist, theilS ab.r auch Viele- enthalt, wa- den jetzt lebenden Leipzigern bekannt genug sein muß. Dennoch aber giebt eS Dinge, welche nur zu oft dem Gedächtnisse entschwinden, und doch nicht oft genug demselben vorgrfirhrt werden können, und davon wollen wir Einiges geben. Wir fangen damit an, unseren Zeitgenossen die Begebenheiten vorzuführen, welche sich in den Tagen vom 14. bi- 20. Oktober 1818 — also nunmehr vor 40 Jahren — in unserer ««mittelbaren Nähe zugetragen haben. Der angezvgene Artikel sagt darüber Seite 503 Folgendes: Am folgenreichsten für das Geschick von Deutschland und ganz Europa war die Reihe von Gefechten und Schlachten vom 14. bis 20. VctSber 1813, unter welchen man die vom 16.— 18. Oktober die Böllerschlacht von Leipzig genannt hat. Die verbün- deseU Mächte hatten nach dem Waffenstillstände drei Heere aus gestellt, deren Streitkräfte denen der Franzosen bedeutend überlegen waren; auch hasste der Zutritt Oesterreichs wegen der Lage von Böhmen Napoleon- OperationSbasiS an der oberen Elbe viel von ihrer Wichtigkeit geraubt. Dennoch wollte er sie nicht aufgeben, indem er an dem Zusammenwirken seiner Feinde zweifelte und sie mit rommtrirttt Mackt einzeln zu schlagen hoffte. Er gewann auch eine« Sieg bei Dresden, aber seine Feldherren wurden bei Grosbeeren, an der Katzbach, bei Kulm und Dennewitz besiegt, und er selbst mühte sich vergeben-, einen Hauptschlag herbeizuführen. Ende September singen die Operationen der Verbündeten nach dem für dm Herbstfeldzug entworfenen Plane an sich zu entwickeln. Ihr OperationSobject war aus strategischen Gründen die Gegend von Leipzig, weil die- ziemlich in der Mitte hinter der feindlichen 8. in Düben war, wich einer Schlacht auS und überschritt am 11. die Saale bei Halle ; die Nordarmee ging bei Al-leben und Rothen burg über. Napoleon war am 10. in Düben angekommen; er hoffte, die beiden genannten Armeen zum Rückzug über die Elbe zu verleiten. Beim Anmarsch seiner Truppen wurde allerdings die Blockade von Wittenberg aufgehoben und die Franzosen überschritten hier am 11. die Elbe; auch Dissau wurde von ihnen angegriffen, und Alles schien auf eine Diversion gegen Berlin zu deuten. Aber die Gewißheit, daß die schlesische Armee nicht über die Elbe, sondern über die Saale gegangen sei, und die Meldungen des Königs von Neapel, daß die böhmische Armee Leipzig bedrohe, bewogen den Kaiser, das weitere Vordringen in jener Richtung aufzugeden und seine Truppen 13. Oktober gegen Leipzig in Marsch zu setzen, wobei er wieder seine Meisterschaft in der Zeitberechnung, alle seine Streit kräfte im entscheidenden Augenblicke zu vereinigen, bekundete. König Murat war unterdessen vor der böhmischen Armee nach kleineren Gefechten bis in die Gegend von Leipzig zurückgewichen, wo er sich zur Deckung der Stadt aufstellte und sein Hauptquartier zu Wachau nahm. Von der böhmischen Armee standen 12. Oktober die CorpS von Wittgenstein, Kleist und Klenau ihm gegenüber (Hauptquartier Borna), die Avantgarde de- russisch-preußisthttl Corps unter Pahlen di- Cröbem vorgeschoben. Da- dritte österreichisch- CorpS lagerte bei Zeitz, das zweite, die Reserven nebst den russischen und preuß. Garden bei Altenburg. Wittgenstein erhielt den Befehl, am 13. eine gewaltsame RerognoScirung zu unternehmen, um de- Feinde- Kräfte und seine Absicht kennen zu lernen. Dieser hatte jedoch seinen linken Flügel zurückgezogen, und eS kam der Abend heran, ehe man ihn erreichte, so daß der Angriff unterblieb. Am 14. aber wurde derselbe in zwei Colonnen, 40,000 Mann stark, gegen Murats von Markkleeberg bis Liebertwolkwitz aufgestellte Truppen, etwa 50,000 Mann, untemommen. Die- führte zu dem großen Reiter- gefecht bei Liebertwolkwitz, in welchem eine Masse Schwa dronen im wüthenden Handgemenge durcheinander geriethen und Basis lag, die Verbindung mit dem Rheine und den Elbfestungen König Murat fast gefangen worden wäre. Eine zuletzt unter abschnltt, die eigenen Operationslinien deckte und ein höchst gün stige- Gefecht-ftld für große Heeresmassen darbot. Die schlesische Armee unter Blücher brach 26. September au- der Gegend von Bautzen auf und erzwang sich durch da- Treffen von Wartmburg 3. Ottober dm Elbübergang; die Nordarmee unter dem Kronprinzen Karl Johann von Schweden überschritt 4. Oktober gleichfalls die Elbe, wöchrend sich die große Armee unter Schwarzenberg von Böhmen gegen däS Erzgebirge in Bewegung setzte. Auf die Meldung 'Petvon ließ Napoleon drei ArmeecorpS mit dem vierten Cavallerie- -corps «ach Chemnitz aufbrecken und übertrug deren Commando dem Könige vot» Neapel. Die Nachricht von dem Treffen bei 'Wartentzurg bestimmte ihn, sich gegen die schlesische Armee zu Wmben, um diese über die Elbe zurückzuwerfen. Al- er aber durch Murat in btt Nacht vom 5. zum 6. Oktober Kunde von dem «eiteren Dorrücken der großen Armee im Erzgebirge erhielt, beschloß er- Dev<dsn zu verlassen, seine Hauptmacht zwischen Torgau und Leipzig zusammenzrrzirhen und gegm Wittenberg vorzudringen. Er befahl tzaher den «och bei Dresden stehenden Truppen nach Wurzm aufHutzvechM; tt selbst verließ Dresden 7. Ottober. Zwei Armee- cochö unter Gouvion Gt.-Cyr, welche gegm die böhmische Grenze v-tHeschobm waren, erhteltm Befehl, sich nach Dresden ru ziehen, wa- Napoleon keineswegs aufzugeden gedachte. Der König von Sachs» verließ seine Hauptstadt ebenfalls 7. Oktober und begab sich nach Leipzig. Die schlesische Armee, derm Hauptquartier am nommene Colonnenattake der französischen Kürassiere und Dragoner schlug fehl und die Reitergefechte endigten damit. Die österreichische Infanterie war unterdessen zum Sturm auf Liebertwolkwitz gegangen, welche- jedoch von dm Franzosen behauptet wurde. Der Kampf dauerte hier bis zur Dunkelheit, während er auf den anderm Punkten schon früher abgebrochen worden war. Die übrigen österreichischen Corps waren indessen nach Weißen felS und Lützen marschirt, um Verbindung mit Blücher- Armee zu suchen und dann einen allgemeinen Angriff auf den Feind bei Leipzig zu untemehmen. Napoleon, der 14. Oktober noch währmd des Gefecht- in Leipzig eingetroffen war, ließ die ihm folgenden Truppen in die für die erwartete Schlacht bestimmten Stellungen rücken und hielt am 15. über sie Revue. Fürst Schwarzenberg, welcher den Oberbefehl über da- verbündete Heer nun auch in Anwesenheit der Monarchen von Oesterreich, Rußland und Preußen führte, gab für den 16. Ottober die Disposition aus, nach welcher da- dritte CorpS (Gyulay) von Markranstädt gegen Leipzig vorrückm, mit der Blücherschen Armee Verbindung suchen und durch seinen Angriff dm der übrigen Colonnen erleichtern sollte. Das zweite Corps (Meerveldt) war von Zwenkau her zum Angriff auf Connewitz bestimmt, um von hier die Hauptstellung des Feinde- in den Rücken zu nehmen, gegen welche Wittgenstein mit seinen drei CorpS Vor gehen sollte. Die Reservm und Garden (auf Befehl de- Kaiser-) wurden über Rötha auf das rechte Ufer der Pleiße gezogen. Die
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