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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185310190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-10
- Tag1853-10-19
- Monat1853-10
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1853
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Franzosen schätzt nta» auf 68,000 Man» (wsruntoe 90,000 Ge fangen,), den der Verbündeten auf etwa 48,000 Man», nämlich 20,000 Russen, 14,000 Oesterretcher, 14,000 Preußen »»d 300 Schweden. Grenzenlos war das Elend und dke Verwüstung in der Gegend von Leipzig; der Schaden an Eigenthum ist über 3 Mill. Thlr. angeschlagen worden. Leipzig selbst war mit Ver nichtung bedroht, wenn die Verbündeten ihren Plan, Napoleon- Rückzug unmöglich zu machen, ausgeführt hätten. Die Verfolgung Aer geschlagenen Armee ermangelte der Eneraft; Rücksichten mancher Art mögen auch hier obgewaltet haben. An Napoleons ÜHederlgge hei Leipzig knüpften sich Folgen von welthistorischer Bedeutung und insbesondere für Sachsen. Mehrere Denksteine bezeichnen die merk würdigsten Punkte der Schlacht. So die gußeiserne Spitzsäule ssett 1847) auf dem Monarchenhügel, das Denkmal de- Fürsten Schwarzenberg, ein Würfel aus Stein unwiic MeuSdorf, der Rapoleonstei« unweit des Thonberg-, da- Monument Poniatowski's ln Gerhard- Garten. Ein Denkmal an die Schlacht wurde 1845 auf der ehemaligen Milchinsel innerhalb der Stadt errichtet. Auch bildete sich 1843*) in Leipzig ein Verein zur Feier de- 10. Oktober, der sich die Aufgabe stellte, das Gedächtnis der Völkerschlacht in möglichst treuer Ueberlieferung der Nachwelt zu erhalten und alle auf dieselbe bezüglichen Schriftstücke zu sammeln. Vgl. Odeleben, „Napoleons Feldzug in Sachsen im Jahre 1813" (DreSd. 1816); Janj, „Denkwürdigkeiten der großen Völker - und Befreiunqsschlacht bei Leipzig" (Lpz. 1845). DaS neueste und beste Werk über diesen Gegenstand lieferte Aster: „Die Gefechte und Schlachten bei Leipzig im Oktober 1813" (2 Bde., DreSd. 1852—53, mit Planen). *) Der Verein ist 1814 entstanden und 1813 bloS erneuert Worten. t ' —- Stadttheater. Es verdient gewiß Anerkennung, daß unsere geehrte Theater- direction beim Beginn der Wintersaison und nachdem sie nicht mehr nöthig hatte, dem Meßpublicum Concessionen zu machen, für rin werthvolleS Repertoir sorgte und nun theilS neue, theilS ältere, mit Recht berühmte Werke zur Aufführung bringt. Eine bessere Auswahl in allen Genre- als uns in der zweiten Hälfte der letzt vergangenen Woche geboten wurde und für die laufende in Aussicht steht, wird man nicht allzu oft selbst bei den größten Bühnen finden. Wir wünschen im Interesse der Kunst, daß die Direktion in diesen Bestrebungen von Seiten des Publicum- recht lebhaft unterstützt werden möge. Nachdem in den letzten Tagen hinter rlnander Mozart- „Aauberflöte", Gutzkow s „Zopf und Schwert" und Marschners „Templer und Jüdin" vorgeführt worden waren, kam am 17. dS. Mts. das neue Lustspiel in vier Acten: „Ein Lustspiel" von Roderich Benedix zum ersten Male zur Auf führung und hatte sich einer sehr günstigen Aufnahme zu erfreuen. Wie die meisten dramatischen Werke diese- beliebten Autors, zeichnet sich auch diese- durch großes Bühnengeschick und nicht uninteressante Situationen aus. Das komische Element ist ungezwungen und auf natürliche Weise hervorgehoben, die Steigerung bis zum Schluffe glücklich durchgeführt, die Sprache anständig und in dem eleganten Conversationston gehalten. Wird diese- Lustspiel auch keinen An spruch auf einen hohen künstlerischen Werth machen können, ließe sich auch beim Anlegen eine- höheren MaßstabeS mancherlei aus setzen, so erfüllt eS doch in so weit vollkommen seinen Zweck, als es eine leichte und angenehme Unterhaltung bietet und dabei ohne Prätentionen auftritt. Wesentlich würde das Ganze durch einige Kürzungen, namentlich im ersten Acte, gewinnen: die Exposition r. B. ist etwas zu breit, denn fast jede zum ersten Male auftretende Person erzählt ohne nähere Veranlassung ihren Lebenslauf und ihre Verhältnisse. Einem übrigen- so geschickten Lustspieldichter, wie R. Benedix, ist die- um so weniger zu verzeihen; alles Dies könnte hier sehr leicht auf andere Weise zur Kenntniß des Zu schauers gebracht werden. — Die Darstellung war eine im Ganzen gelungene, in einigen Hauptpartien sogar treffliche zu nennm. Die das Ganze tragende Hauptrolle, die des Musikdirektors Bergheim, war in den Händen de- Herrn v. Othegraven. Dieser Charakter Ist von dem Dichter sehr naturgetreu und treffend durchgeführt. Er zeigt uns hier einen Mann von achtunddreißig Jahren, der bis dahin blos seinem Fache und in Gesellschaft eines älteren Garyons, der ein eingewurzeltes Vorurtheil gegm den Ehestand hegt, gelebt hat. In Folge dessen ist Musikdirektor Bergheim im gesellschaft lichen Leben, und namentlich dm Damen gegenüber, äußerst un beholfen und geräth dadurch in sehr komische Confiicte, aus denen « bet seinem Mangel an Energie und Gewandtheit nur durch das zufällige Zusammenjfteffey älläflret Umstände befreit wird. Herr v. Othegraven hatte dies« UarHßter biß in die kleinste Ein- z-lnheit auhefaßt und gab ihn ehen sg wahr gls ergötzlich wieder; besonders ist es hervorzuheben, daß er trotz der naiven Gutmüthig- keit und Energielosigkeit Bergheims diesen nicht weichlich und un männlich erscheinen, das Interesse des Zuschauer- für denselben nicht erlahmen ließ. Eine zweite sehr hervorstechende Figur ist der Gerichtsrath Brömser, jener ältere, ehescheue Junggesell. Herr Stürmer gab diesen ganz aus dem Leben gegriffenen Charakter fthr gehingen»ieder. Irr hielt sich fem von aller Uebertreibung, zu der diese Rolle einen weniger tüchtigen und intelligenten Dar steller leicht verleiten kann, und zeigte trotz aller Sonderbarkeit dieses Charakters doch immer den gebildeten und anständigen Mann. Frl. Liebich bewährte in der Rolle der jungen Wittwe Franziska Hainwald abermals ihr anerkannte- Talent für das Fach der jungen Damen aus der vornehmen Welt. Ihr Spiel war durchgehend nobel und dem Wesen einer Dame von Stande entsprechend. — Die Rolle der Ernestine liegt dem eigentlichen Fache der Frau Günther-Bachmann ferner, und eS fand, diese talentvolle Künstlerin daher hier Gelegenheit, ihre Vielseitigkeit zu beweisen. Ernestine ist eine- jener weiblichen Wesen, die unbewußt durch Anspruchslosigkeit und echte Weiblichkeit die Herzen für sich ge winnen, die ein reiches Gemüth und hohe Bildung nur im Ge wände der liebenswürdigsten Bescheidenheit zeigen. Diese Hauptzüge in dem darzustellenden Charakter hatte Frau Günther-Bach- mann mit richtigstem Verständnis vollkommen erfaßt. — Die dritte Liebhaberin (AgneS) vertrat Frl. Steffen, früher Mit glied des Sommertheaters. ES wird diese junge Dame zu kleineren Liebhaberrollen für die Zukunft gewiß recht brauchbar werden, wenn sie sich noch ernsterer Studien befleißigt und namentlich dahin strebt, einige etwa- kleinstädtische oder an kleine Bühnen rrinnrrnde Ma nieren abzulegen. Letzterer Mangel zeigt sich — wenn auch nicht in dem Maße — zuweilen auch in Herrn Körnig- Spiel, der an diesem Abende den vr. West gab. Wir halten Hm. Körnig jedoch für einen strebsamen und gewandten Darsteller, dem es nicht schwer fallen wird, die kleinen Unebenheiten in seinem Spiele bald zu beseitigen. — Die übrigen Partim wurden durch Frau Eicke (Frau Waltrop), Herm Böckel (Fichtenau), Herrn Menzel (Tümpel) und Herrn Ballmann (LuchS) in sehr gelungener Weise dargestellt. — Da- Lustspiel zeigte ein treffliche- Ensemble und war mit viel Geschmack in Scene gesetzt. *h. Briefkasten. 1) An Herrn O. Ihren Beschwerden ist zum größten Theile noch vor der Messe abgcholfen worden, und darum ists wohl am Besten, wir legen die Schrift diesmal zur Seite. Gepflasterte Uebergänge vom Peters- thore nach der PeterSvorstadt werten mit der Zeit auch noch hergestellt werden. Nur nicht Alle- auf einmal. 2) An Herrn — l. lieber das neue Justizgebäude und die Kleischhallen haben wir wohl genug gegeben und müssen wünschen, daß »au darüber wenigstens eine Zeit lang schweigt. Warten wir vorerst ab, wa- die städtischen Behörden beschließen werden. An Vorschlägen hat- nicht ge fehlt und mit dem bloßen Tadel ist- auch gemacht. Tadeln ist freilich leichter als Beffermachen. Bitte, gedulden Sie sich etwas. 3) An Herrn — r. Hätten Sie ruhig mit sich reden lassen, würde sich die Sache wohl haben ordnen lassen. Ihre Rüge ist wohlbegrüvdet, denn Sie decken ein pflichtvergessenes und höchst tadelnSwerthr-, ja strafbare- Gebühren mit avvertrautW fiemden Ligenthume auf, aber es wäre besser, Sie belaagten den Mann bei gehöriger Stelle. Daß wir geradezu Injurien veröffentlichen, und fo zu sagen den guten Namen eine-, wenn auch in einer Sache unredliche» Menschen in der öffentlichen Meinung fo handgreiflich, wie Sie es gee geben hatten, lodtschlagen lassen sollen, da- kann von »ns nicht »erlangt werden. Sie befinden sich hierbei in eine» doppelten Jrrthume, einmal daß Sie denken. Sie können un- dazu zwingen, und zweitens daß Sie glauben, Sie hätten au- persönlichen Rücksichten eine abschlägliche Ant wort erhalten. Zwingen kann un- hier Niemand, und persönliche Rück sichten haben un- um so weniger geleitet, als wir weder Sle noch Ihren Gegner persönlich kennen, und wir un- stet- nur an die Sache gehalten, niemals aber unser persönliche-Interesse berücksichtigt hahen, davon liega» Beweise genug vor. Wer diese freilich nicht anerkennen will, für dea schreiben wir überhaupt umsonst. 4) Die Herren, welche uus Nr. 232 der „Schwäbischen Chronik" »ft dem Wunsche gesendet haben, daraus einen Artikel au- Stuttgart ah- drucken zu lassen, bitten wir vorerst um persönliche Bekanntschaft. An kch kann da- aus Stuttgart Mitgetheilte als ein höchst erftruliche- Er eigniß betrachtet werden, dennbch atzet dürste däffeltze doch nur als ei»e locale, mehr fa«iliatr»gesellschaftliche Begebavhett anzusehen sei» utztz »an köaut« fragen, zu welchem Zweck« Dinge in die Mette-Oeffentllchktz gebracht werden sostM, dst ursprünglich dafür nicht hestiPHt gewesen M
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