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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185310269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-10
- Tag1853-10-26
- Monat1853-10
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1853
- Autor
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Anzeiger. 299. Mittwoch den 26. October. 1833. Aufforderung: Diejenigen Aeltern und Pflegeältern, welche um Aufnahme schulpflichtiger Kinder in die hiesige Armenschule für Ostern 1-54 ansuchen wollen, haben sich de-halb von jetzt an spätestens bis zum 31. December d. I. unter Vorstellung der Kinder bei den be treffenden Herren Armenpflegern zu melden. Leipzig, den 24. October 1853. Da- Armeudireetvri««. polytechnische Lese-, Speech- und AussteUungsveeeine. Das beste Mittel zur Förderung der Fortschritte ist Kenntniß der Fortschritte. DaS beste Abhaltung-mittel von leeren oder nachtheiligen Zerstreuungen gewährt eine gute, nützliche Unterhal tung. — In Berücksichtigung dieser Wahrheiten hat man in den meisten Manufacturstädten Englands LesevereinefürGewerbs- leute und deren Gehülfen errichtet. In den meisten deutschen Städten fehlen diese noch. Eine Angabe der Einrichtung und Vor- theile wird genügen, Theilnahme dafür zu erwecken und sie zu Stande zu bringen. Einrichtung. Ein technischer Leseverein muß: 1) ein paffen de- Local haben, am besten zu ebener Erde und in einem gut ge legenen Theke der Stadt. — 2) Dieses Local hat aus wenigsten- einem Lesezimmer und einem Sprechzimmer zu bestehen. Auch sollte ein Garten dabei sein, damit man im Sommer nicht stet- an da- Zimmer gebunden bleibe. — Z) Das Vereinslocal ist stet- von S Uhr Morgens bi- 9 Uhr Abend- geöffnet, oder auch an den Wochentagen blos Abend-, wenn am Tage kein Besuch stattfin det. — 4) Der Leseverein legt die vorzüglichsten belehrenden Zeit schriften und geeignetsten, für Gewerbsleute belehrendsten Bücher zur Benutzung auf, welche den Mitgliedern nach zwei Monaten auch in'- Haus geliefert werden. — 5) Er stellt zugleich neue Muster, neue Maaren, Maschinen, Modelle, Zeichnungen, Preislisten zur Ansicht au-, wozu, wenn das Lese- und Sprechzimmer nicht aus- reicht, rin besondere- Zimmer zu bestimmen wäre. — 6) Er kann auch benutzt werden, Vorlesungen oder Vorträge über einzelne Ge genstände zu halten. — 7) Die Kosten für Local, Beleuchtung, Heizung, Zeitschriften, Bücher, Aufseher werden gedeckt: u) durch Beiträge der Mitglieder, etwa 3 Groschen für den Monat ; d) durch Zuschüsse, welche die Gewerbs- oder Aunstvereine machen, wogegen Meister und Gehülfen derselben freien Zutritt haben; e) durch Ein trittsgeld der Nichtmitglieder und Fremden, die etwa 1 Groschenfür einen Tag, 3 Groschen für eine Woche, 6 Groschen für einen Mo nat, 12 Groschen für ein Vierteljahr betragen können. Von diesen könnte Umgang genommen werden, wenn die ander« Einnahme genügt, die Zwecke de- Verein- zu erfüllen. Es ist zu erwarten, daß alle Kausleute und Fabrikanten theils um die gute Sache zu unterstützen, theils weil sie aus der Lectüre so wie au- der Besichtigung der ausgestellten Gegenstände Vortheil ziehen können, als Mitglieder beilreten; ferner alle Zunftvereine unb die Meister der verschiedenen Gewerbe. Ferner ist noch zu erwarten, daß Personen, welche nicht zum Gewerbestande gehören, sich dafür interessiren und daß, wenn sehenS- «erthe Gegenstände ausgestellt sind, auch durch den Zulauf von Neugierigen eine Einnahmequelle sich ergiebt, die zum Besten des Derem- dienen kann. — Auch ist zu erwarten, daß der Verein von Privatpersonen Geschenke von Büchern erhält und damit seine Bibliothek vermehrt, ohne besondere Auslagen dafür bestreiten zu müssen. Vorth eile. Die Vortheile solcher Vereine beständen darin, b) Für kißw ganz unbedeutende Ausgabe stehen jedem Mitglied- die besten Schriften im Gewerbefache zu Gebote. — 2) Ferner ein immer bereite- Local zu wechselseitigen Mittheilungen, wechselseitiger Bekanntschaft und zur Bekanntmachung neuer Gegenstände, beson der- zur Besprechung der Mittel, neue Unternehmungen einzugehen, die bestehenden zu erweitern, Verbesserungen Eingang zu verschaf fen rc. — 3) Mancher junge Mann, der oft nicht weiß, wie er einen Nachmittag oder Abend zubringen soll, fände hier eine billige und nützliche Unterhaltung. — 4) Mit der Zeit ergiebt sich eine gute Sammlung von Schriften, die in vielen Fällen al- Rath geber benutzt werden kann. Da- wird genügen, auf die Angelegenheit aufmerksam zu machen, und ich füge nur noch die Aeußerung de- Wunsches bei, daß solche Vereine überall, wo dazu Gelegenheit ist, recht bald zu Stande gebracht werden. Möge daher dieser Aufsatz auch in verbreitetere Blätter aufge nommen werden. Prof. Moritz Beyer. Stadttheatrr. Am 24. October erschien da- Trauerspiel „Judith" von Friedrich Hebbel »um zweiten Male auf unserer Bühne. Der Eindruck, den da- Werk diese- Mal auf uns machte, war ganz entsprechend dem der ersten Vorstellung: man fühlt, daß man einer großartigen Kunsterscheinung gegenüber steht, daß ein mächtiges Genie zu uns spricht, welche- sich ein neue- Feld geschaffen hat und selbstständig seinen eigenen Weg geht, bis jetzt jedoch nur zu imponiren, zu überwältigen, um nicht zu sagen: zu erdrücken, nicht aber zu erfreuen, zu erheben versteht. Wir haben bei der Bespre chung der ersten Vorstellung den Charakter der Heldin eine» krank haft überreizten genannt und es stellte sich die Wahrheit dieser Bezeichnung bei der zweiten Vorstellung für un- wenigsten- her aus. Bei dem Lesen de- Drama'- empfindet man dies nicht so auffallend, al- wie bei der lebendigen Darstellung. Das Krank hafte besteht aber darin, daß in Judiths Charakter jmer unselige Dualismus zur Erscheinung kommt, den jedes Weib mehr oder weniger zeigt, das seiner natürlichen Bestimmung nicht leben konnte, in dessen Herzen also eine schmerzliche Leere zurückvlelbt. Judith ist ein der edelsten Liebe fähiges Weib, nur fand sie nie einen Mann, der ihrer würdig gewesen wäre; sie sucht die Lücke durch etwas Andere- zu ersehen, und bei ihrer großen Seele kann dies nur wieder etwa- Großes sein: sie will sich und da- höchste irdische Gut des Weibes, ihre Ehre, der Rettung des Vaterlandes weihm. Sie geht in das Lager de- Holofernes und findet m dies« zuerst den Mann, den sie lieben kann. Es ist dir- ein höchst tragischer Conflict, den der Dichter mit all der Energie eines bedeutendes Genie- aufgefaßt und in der ursprünglichen Form de- Dramas ur Darstellung gebracht hat. Durch den Schluß der Bearbeitung, n der das Lranersokl hlet gegeben wird, ist jedoch dem Ganz« die Spitz« vokkställvig abgebrochen und gegen den hohen Aufschwung in der ersten Hälfte des Stücke- fallen der vierte und doch Mehr der fünfte Act gänzlich ab. Ein echter Theaterroup ist e-, daß
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