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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185311055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-11
- Tag1853-11-05
- Monat1853-11
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1853
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Leipziger Tageblatt » t and Anzeiger. 309. Sonnabend den 5. November. 1853 Am Erinnerung an Abführung der Grundsteuern rc. I. November d. I. wird der diesjährige vierte Termin der Grundsteuern, welcher, nachdem durch Verordnung des Konigl. Finanzministeriums vom 3V. April d. I der Zuschlag zu demselben an I Pfenmg erlassen worden, nur mit zwei Pfennige« von jeder Steuereinheit zu entrichten ist, fällig. Die diesfallsigen hiesige» Steuerpflichtigen werden daher hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeitrage, so wie die städtischen Realschoß - und Communanlagen an gedachtem Tag« und spätestens binnen 14 Tagen nach demselben bei der Stadt-Steuer-Einnahme allhier zu bezahlen, indem nach Ablauf dieser Frist gesetzlicher Vorschrift gemäß sofort erecutivische Zwangsmittel gegen die Restanten «»treten müssen. Leipzig, den 2S. Oktober l8SS. D«r Rath der Stadt Leipzig. Koch. 8 Fünftes Abonnement-Concert im Saale des Gewandhauses. ES ist ein schöner Brauch bei unserem größten der tönenden Kunst ewidmeten Institut, daß man alljährlich in einem der Concerte zu lnfang des Novembers durch Aufführung eines größeren Werkes Mendel-sohn-Bartholdy's den Jahrestag de- frühen Todes diese- großen Künstler- feiert. Wenn auch Mendelssohn- Bartholdy als schaffender Künstler dem ganzen deutschen Volke, ja der Wett -»gehört, so hat doch vorzugsweise Leipzig die Pflicht, in dankbarer Erinnerung daS Andenken dieses seltenen Menschen za feiern, denn in unserer Stadt ist wohl der größte Theil seiner herr lichen Schöpfungen entstanden, hier war er als Dirigent thätig und hob daS Institut, dem er Vorstand, auf eine früher nicht geahnte Höhe, und sein segensreicher Einfluß wirkte von hier auS auch auf andere Städte Deutschlands. In dem diesmaligen dem Andenken des Meister- geweihten Concerte führte man daS Oratorium „Paulus" auf. So hoch auch die- hervorragendste religiöse Kunstwerk der neuesten Zeit zu stellen ist, so sehr wir auch damit einverstanden sind, daß gerade diese- Concert einen besonder- ernsten Charakter tragen muß, so glauben wir doch nicht, daß e- wohlgethan ist, ein für den großen und ehrwürdigen Raum der Kirche berechnete- Kunstwerk in den engeren und zu ganz anderen Zwecken bestimmten Concertsaal zu versetzen. Wir Menschen können einmal da- Sinnliche, und wenn man will Aeußerliche, nicht ganz entbehren, wir verlangen auch bei der Kunst eine gewisse Uebereinstimmung de- Geistigen mit dem Aeußeren. Ganz verschieden sind die Empfindungen, welche man hat, wenn man in eine Kirche, in einen Concertsaal oder in ein Theater tritt — man erwartet in jedem von diesen Räumen einen der Umgebung entsprechenden Kunstgenuß, und ein Werk, da für eine- dieser Locale vorzugsweise bestimmt ist, verliert wesentlich, wenn e- in einem anderen erscheint. Es war die- auch mit dem „Paulus" im Concertsaal- der Fall, denn man ist gewohnt, diese- Oratorium in den ehrwürdigen Hallen der Kirche, begleitet mit dm gewaltigen Tönen der Orgel, zu hören. Der Eindruck war zwar immer ein schöner, wie da- hier nicht ander- möglich, aber er war doch nicht so überwältigend und erhebend, wie in der Kirche, er wurde sogar gegen den Schluß de- zweiten Theil- durch Ermüdung und Abspannung — den Folgen der höchst unbehaglichen Situation, in der man in diesem Saale die Kunstgenüsse einmal empfangen muß — wesentlich beeinträchtigt. Die Ausführung war bi- auf verschiedene Schwankungen und Unreinheiten in dm Chören, besonder- in den weiblichen Stimmen, eine gute. Da- Orchester löste seine Aufgabe untadelhaft. Die Svlo-Sopranpartie hatte Frl. Hosfmann> eine Schülerin de- Conservatoriums, schnell aus Gefälligkeit übemommen. Die junge Dame hat eine zwar nicht sehr starke, aber wohlklingende und reine Stimme, besitzt bereit- eine für eine Schülerin sehr an- erkennenSwerthe Gesangsbildung und führte ihre nicht leichte Partie mit großer Sicherheit durch. ES ist gewiß ein nicht geringer Vor theil, den neben vielen anderen das Bestehen de- ConservatoriumS unserem großen Concerte gewährt, daß im Falle der plötzlichen Ver hinderung eine- Sängers oder anderen Künstler- aus den Reihen der Zöglinge der Musikschule schnell eine andere Person eintreten, die beabsichtigte Aufführung also nicht so leicht gestört werden kann. Die Altpartie sang Frl. Bergauer und fand hier Gelegenheit, ihre sehr beachten-werthen Stimm-Mittel und ihre tüchtige Gesang-- bildung geltend zu machen. Da- bei ihrem früheren Auftreten zu weilen bemerkbar gewesene Detoniren, besonder- in der mittleren Stimmlage, zeigte sich diesmal fast gar nicht. Die männlichen Solopartien waren in den Händen der Herren Schneider, Behr, Langer und Cramer; e- leisteten diese tüchtigen Säuger sämmtlich sehr AnerkennenswertheS, und besonder- verdienen Herr- Schneider und Herr Behr al- Vertreter dev beiden großen Partien für ihre verstäudnißvolle Auffassung Lob. DaS Werk wurde vom Publicum mit dem stillen, taktvollen Ernst ausgenommen, der oft deutlicher spricht, al- der rauschendste Applaus. —*. Concert der Brüder Heinrich und Joseph Wieniawski. Da- überaus günstige Urtheil, welche- Publicum wie Kritik über da- neulich« Auftreten de- genialen Brüderpaares, der Herren Heinrich und Joseph WieniawSki, fällte, hat e-wünschen-- werth erscheinen lassen, daß genannte Künstler zu mehrerer Bethä- einen Jnstrumentalkünstler nur einmal in der Saison austreten zu lassen, zu Gunsten der Brüder wie de- Auditorium- abzuLndern, so müssen wir es dankbar anerkennen, daß der thätige Direktor de- hiesigen Stadttheater- den Künstlern die Hand geboten hat, um in einem ganz durch sie beherrschten Concerte ihre Geltung sowohl in der ausübenden Musik, al- in der Compofition vollständig docu- mentiren zu können. Diese- Concert findet am heutigen Abend Statt, und verheißt un- sein Programm den mannichfachsten Ge nuß, indem e- in seiner Zusammenstellung Classicttät mit vorzüg lichen Nummern der Salonrichtung vereinigt. Wenn wir e- für eine Pflicht hatten, zwei junge Künstler, die bereit- Bollendete- auf ihren Instrumenten (Moline und Ctavier) leisten, hiermit der besonderen Berücksichtigung de- Lheaterpublieum- zu empfehlen,
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