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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185311060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-11
- Tag1853-11-06
- Monat1853-11
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1853
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Leipziger Tageblatt Mid Anzeiger. — —n — . - — A10. Sonntag den 6. November. 1853. Aufforderung. Diejmigen Aeltern und Pflegeältern, welche um Aufnahme schulpflichtiger Kinder in die hiesige Armenschule für Ostern 1854 ansuchen wollen, haben sich deshalb von jetzt an spätestens bis zum 31. December d. I. unter Vorstellung der Kinder bei den be treffenden Herren Armenpflegern zu melden. Leipzig, dm 24. Oktober 1853. DaS Armen direetori««. Verhandlungen der Stadtverordneten am 2. November 1853*). Der Vorsteher Adv. Francke eröffnet« die Sitzung in üblicher Weise mit dem Vortrage der zur Registrande eingegangenen Gegen stände. Dabei wurden zum Vau des Hauses der III. Kleinkinder dewahranstalt 26 Ruthen Bruchsteine gegen das Brecherlohn, und zu demselben Behufe noch nachträglich 5«/r Ruthen Bruchsteine unter derseldm Bedingung für die von den Kaufleuten Voigt und Felix errichtete IV. Kinderbewahranstalt verwilligt. Einer weiteren Mittheilung des Raths zufolge hat das königl. Ministerium des Cultus die auf jährlich 67 Thlr. 6 Ngr. fest gesetzte, mit dem Amte verbundene Entschädigung der Pastoren an den Heiden hiesige« Hauptkirchen wegen Wegfalls der Gebühren für die Leichenpredigt bei Begräbnissen erster Claffe nunmehr ge nehmigt. Es ist damit dem Wunsche des Rath« und der Stadt verordneten, daß die Gebühr für die Leichenpredigt fernerhin nicht, wie dtzs Ministerium vorher angeordnet hatte, auf die Begrädniß- koften geschlagen werde, entsprochen worden. Ferner zeigt der Stadtrath an, daß der Stadtverordneten-Ersatz- mann Kaufmann Beyer seine Wohnung in Leipzig aufgegeben habe, so Mie daß er sich bei Ablösung der Erbzinsen in allen zur Stadt aehörigen Ortschaften mit einem der Betheiligten, dem Guts besitzer Pitschaft in Sommerfeld, vergleichsweise dahin geeinigt habe, daß der von demselben als Besitzer zweier dasigen Güter zu zahlende, seinem Betrage nach zum Theil streitige Erbzins, insoweit er streitig, auf die Hälfte, und zwar von 1 Thlr. — Ngr. 8 Pf. auf 15 Ngr. 4 Pf. herabgesetzt werde. Das Collegium trat diesem Abkommen einstimmig bei. Vor dem Uebergange zur Tagesordnung machte der Vorsteher da- Plenum noch mit den neugebildeten Deputationen bekannt und erwähnte sodann, daß die bisherige Geschäftsordnung des Collegiums durch die Praxis viele Amderungen erfahren habe und deshalb einer Umarbeitung dringend bedürfe. Nach seinem Vorschläge beschloß man, diese Umarbeitung seiner Zeit vornehmen, für jetzt aber so lange ausgesetzt sein zu lassen, bis die noch schwebende Frage, ob das jetzt gewählte Collegium dis Ende nächsten Jahre« zusammen bleiben und somit von einer Erganzungswahl in diesem Jahre ab gesehen werden werde, entschieden sei. Die auf die Plenarver- handlunaen bezüglichen Vorschriften der Geschäftsordnung theilte der Vorsteher mit. Nachdem hierauf da- Collegium auf Antrag der Deputation zu den Kirchen, Schulen und milden Stiftungen die Justification der Rechnungen der II. Bürgerschule auf das Jahr 1850, der Nicolaischule auf das Jahr 1850, des Almosenamts auf da- Zahr 1851 und des Arbeitshauses für Freiwillige auf die Jahre 1851 4«d 1852 ausgesprochen hatte, trug St.-V. Or. Stephani ein Gutachten derselben Deputation vor über die Rückantwort deS Stabtrachs auf die bezüglich der Bereinigung de« Almosenamts mit der Armenanstalt gestellten Anträge. *) Eingegangen den Novbr. Abends. Die Red. Diese Anträge gingen dahin, daß die Ainsenvertheilung von der 12,000 Thlr. betragenden Höltzel'schm Stiftung, so wie zwei zu Cur- und Beerdigungskosten bestimmte Posten von beziehentlich 60 Thlr. und 54 Thlr., welche sich der Stadtrath Vorbehalten hatte, dem Armendirectorium überwiesen würden. Nach den vom Stadtrath gegebenen Erläuterungen stehen indeß, bezüglich der Höltzel'schen Stiftung, diesem Anträge die wegen der Ainsvertheilung getroffenen stiftungsmäßigen Bedingungen entgegen, während die fraglichen Cur- und Beerdigungskosten schon in dem vom Stadtrath überhaupt sich vorbehaltenen Verwendungssummen inbegriffen sind. Dem Vorschläge der Deputation entsprechend, erachtete das Plenum durch diese Mittheilungen die gestellten Anträge für er ledigt, und es ist nunmehr über die Vereinigung beider Anstalten zwischen Rath und Stadtverordneten volle- Einverständnis her gestellt. Sladtthealer. Das schon ältere Lustspiel, „Die Mode", von Roderich Benedix ward am 4. d. M. zum ersten Male hier gegeben. ES ist dieses Stück jedenfalls eines der schwächeren Erzeugnisse des fruchtbaren Schriftstellers und verdiente eher die Bezeichnung „Posse" als „Lustspiel". Abgesehen von dem großen Fehler, daß man schon in der Exposition erfährt, worauf eS hinaus will, daß man den ganzen Verlauf der Jntrigue schon hier übersieht, also von irgend einer Spannung oder Ueberraschung gar nicht mehr die Rede sein kann, leidet das Stück auch an Uebertreibungen und Unwahrfchein- lichkeiten, die selbst für die feinere Posse fast zu stark sind. In formeller Beziehung vermißten wir in diesem Lustspiele zuweilen das oft mit Recht anerkannte Geschick de- Autors, besonders im zweiten Acte, wo die langen Reden für und gegen die Modenarr heiten die Handlung nur aufhalten, überdem vollkommen überflüssig sind, daher ermüden, um nicht zu sagen langweilen. Die Tendenz de- Lustspiels, die uns Deutschen nur zu sehr eigene, lächerliche Nachäfferei französischer Moden zu geißeln, ist gewiß eine höchst löbliche, man sieht au- Allem, der Dichter ist selbst entrüstet über diese bei Frauen lächerlichen, bei Männern entwürdigende« Albern heiten — sein Eifer führt ihn aber zu weit und verleitet ihn zu langen und nicht sehr erquicklichen Debatten. Nichtigkeiten, wie die Modenarrheit, verdienen gar nicht so viele Worte; ein kurz gefaßter beißender Witz, ein vielleicht etwas maliciöser Spott ist in solchen Fällen viel besser am Platze. Unfehlbar würde da- Stück sehr gewinnen, wenn man eS — namentlich im zweiten Acte — kürzen wollte: ein lange- Leben auf den Bretern möchten wir ihm aber auf keinen Fall prophezeien. Wenn da- Ensemble noch Einige- zu wünschen übrig ließ, so verdienen doch die Leistungen der einzelnen Mitwirkenden alle- Lob. Frau Eicke (Eva) gab die schon etwa- alternde Repräsentantin de- letzten Pariser Geschmacks mit Feinheit und ganz naturgetreu. Sie wußte mit Glück dir Uebertreibung zu vermeiden, so weit dies hier, wo der Dichter etwa- übertrieben hatte, möglich war. Nicht
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