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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185311128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-11
- Tag1853-11-12
- Monat1853-11
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1853
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4430 Wie wir daher erwarten können, daß die auf diesen Termin verfallenen Beiträge ohne allen Rückstand gehörig werden abgetragen werden, so haben wir auch an die unverweilte Berichtigung der auf frühere Termine noch außen - stehenoe Reste um so ernstlicher zu erinnern, als wir diese unterbleibenden Falls nunmehro durch militairische und nach Befinden gerichtliche Erecution einbringen lassen müßten. Leipzig, den 2. November 18Ä3. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Im Monat Oktober 1853 erhielten das hiesige Bürgerrecht: Herr Klemm, Johann Heinrich Moritz, Möbelpolirer. - Lüder, Jonathan Hugo, Buchdruckereibesitzer. - Palm-Wende, August Moritz, Orgelbauer. - Hey, Karl Friedrich, Spediteur. - Müller, Friedlich Gustav, Kramer. - Boltze, Traugott Eduard, Bäcker. - Riede, Gustav Adolph Friedrich, Musikdirektor. - Benzien, Karl Heinrich, Kaufmann. - Ruder, Georg, Schneider. Frau Müller, Emilie verw., Inhaberin eines kaufm. Geschäfts. Herr Ebert, Karl Friedrich, Hausbesitzer. Frau Bartsch, Laura Eoncordia Sophie verehel., Hausbesitzerin. Herr Gehre, Friedrich Gustav, Hausbesitzer. - Kirsten, Johann Christian Gottlob, deSgl. - Scheffler, Karl Hermann, deSgl. - Schulpig, Johann Traugott, Lohnkutscher. - Hülße, Karl Gottlob, Kürschner. - Blüthner, Julius Ferdinand, Pianoforte-Fabrikant. - Prager, Johann Gottfried, Viktualienhändler. - Roßbach, Christian Adolph, Buchhändler. - Günther, Ernst Julius, deSgl. - Petermann, Ernst Wilhelm, Kürschner. Sitten und Gebräuche der Türken. Bei Gustav Remmelmann hier ist ein sehr empfehlens- wertheS Wert erschienen: „DaS türkische Reich" von Alfred v. Besse. Dasselbe dürfte gerade jetzt bei den orientalischen Wirren von all gemeinem Interesse sein. Wir geben daraus einen Abschnitt, um unsere Leser auf die entsprechende Art und Weise, mit welcher der Verfasser in möglichster Kürze uns bei den Türken einführt, und unS daS Wissenswürdigste von der Geschichte der Türken, so wie der Staats- und ReligionSverfaffung deS türkischen Reiches mit- theilt, aufmerksam zu machen. Seite 53 lesen wir: Die Türken sitzen bekanntlich beim Speisen nicht an Tischen, rvke wir; der Fußboden selbst ist gewöhnlich ihre Tafel, worüber eln Stück Leder oder Tuch ausgebreitet wird, um welches die Speisenden sich nach morgenländischer Sitte mit untergeschlagenen Beinen lagern. Auf daS Tuch oder Leder wird ein kleiner niedriger Tisch oder Dreifuß gesetzt, der einer großen runden (Schüssel von überzinntem Kupfer zur Unterlage dient. In dieser Schüssel werden die Speisen aufgetragen. Vor jedem Speisenden liegt ungesäuertes Brot, in Gestalt von flachen Pfannkuchen, welches zugleich die Stelle der Teller vertritt, weil diese bei den Türken nicht im Ge brauche sind. Auch Messer und Gabel hält man für überflüssig. DaS einzige Geräth, daS sie brauchen, sind hölzerne Löffel, die in einem Haufen auf daS Leder gelegt sind. Wenn feste Speisen aufgetragen werden, so hilft man mit den Fingern nach. DaS Haupt- und Liedlingsgericht der Türken ist der Pillau. Dieser besteht aus Reis, welcher in Wasser gekocht und stark mit Pfeffer gewürzt wird. Die Wohlhabenden speisen Hühner, Enten uud Schöpsenfleisch dazu. Fleischspeisen werden überhaupt seltener gegessen; auch ißt man daS Fleisch gewöhnlicher gekocht, als gebraten, »ohnen, Erbsen und andere Gartenfrüchte sind die üblichsten Speisen. Gesäuerte Milchspeisen sind gleichfalls ein gewöhnliches Essen. In der Regel trinkt man nur Wasser bei Tafel. Die Hauptmahlzeiten der Türken werden eine Stunde nach Sonnenuntergang gehalten, und viele fromme Leute essen überhaupt nur zu dieser Zeit. Andere frühstücken zu verschiedenen Malen, zuerst nach dem Morgengebet, und dann zu Mittag, wo sie einige Früchte genießen. Um 5 Uhr essen sie wieder etwas. DaS Frühstück besteht auS Kaffee und Caimac, eine Zubereitung von Milch, Kuchen und Melonen, auch wohl Scherbet, eine mit Zucker vermischte Latwerge von Him beeren, Erdbeeren oder Aprikosen. Ein andere- kühlendes Getränk, da- die Türken sehr lieben, ist der Paourt, der dem KumiS der Kalmücken gleicht. Er wird auS Milch und Bier- oder Weinhefen Gemacht, welche letztere die Gährung der Milch herbeiführen. Der Paourt verdickt nach und nach und läßt sich lange aufbewahren. DaS LieblingSgetränk der Türken ist übrigen- der Kaffee. Als Mittel zur Berauschung bedienen sie sich de- Opium. DaS türkische Brot wird nicht gesäuert und kann daher nur frisch genossen werden. Häufig röstet man nur die Körner und begnügt sich mit dem Genuß derselben. — Die Türken haben auch Fasttage; an diesen dürfen sie vom Aufgang bis zum Untergang der Sonne nicht- genießen. In der Nacht ist der Genuß von Speisen erlaubt, doch nur so lange, bis man einen weißen und schwarzen Faden unterscheiden kann. So lautet der Ausspruch de- Koran. Unmittelbar nach der Mahlzeit greift der Türke nach der I Pfeife; der Türke raucht aber fast den ganzen Tag über, und aeht dabei so langsam zu Werke, wie bei allen seinen Geschäften. Auf die Pfeifen wendet man besondere Sorgfalt und sucht sie auf alle Weise auszuschmücken. Die türkische Kleidung weicht bei den verschiedenen Ständen sehr von einander ab, doch giebt eS einige wesentliche Stücke, die Jedermann trägt. DaS Hemde der Türken, CannyS, gleicht einem Frauenhemde und wird über weite leinene Unterhosen getragen, die Füße sind ebenfalls mit Leinwand bedeckt; diese Bekleidung heißt Terlyos, deren Stelle bisweilen kleine Pantoffeln von sehr feinem Leder einnehmen, über welche noch ledeme Socken, MetS, kommen, die an die Schakschir, an die weiten, rothen Beinkleider angenäht sind. Beim Ausgehen bedient man sich noch besonderer Pantoffeln. Außer dem Hemde und den Beinkleidern trägt der Türke noch einen Entari, eine mit Leinwand gefütterte Weste, die bis über die Kniee herabreicht, und darüber den Kaftan, daS Oberkleid, daS bis zu den Füßen herabreicht. Dieser wird um den Leib mit einem Gürtel zusammengezogen, und zu beiden Seiten zurückgeschlagen. Diese- ist die bloße HauSkleidung, in welcher sich kein vornehmer Türke öffentlich sehen läßt. Ueber den Kaftan trägt man einm Dschiuppeh, welcher ein offene- Kleid und einige Zoll kürzer Ist, als der Kaftan. Im Winter ist er mit Pelz gefüttert, im Sommer gewöhnlich ohne Pelz. Die Aermel an demselben reichen kaum bis an den Ellenbogen. Ueber dem Dschiuppeh werden noch verschiedene andere Oberkleider getragen mit langen Aermeln; sie heißen Benysch. Diese Kleidung ist ebenso kostbar als unbequem. — Der Prophet hat den Gläubigen die weiße und schwarze Farbe für die Kleider empfohlen, und roth und gelb verboten. Diese Vorschrift wird aber nicht streng befolgt. Die Türken und fast alle Mohammedaner lassen sich dm Kopf bis auf einen Haarbüschel am Scheitel rasiren und bedecken sodann den kahlen Kopf mit einer rothen wollenen Mütze, über welche der Turban gelegt wird. Nur der Sultan, die Minister, die Groß würdenträger und Richter dürfen sich den Bart wachsen lassen. Die Anderen müssen sich mit einem Knebelbart begnügen, den sie sehr pflegen. Die Turbans sind der Kopfimtz der Türken und aller Morgenländer. Durch die verschiedenen Formen desselben unter scheiden sich alle türkischen Stände, und selbst auf dm Leichm- steinen, die damit geziert werden, müssen die Formen beibehaltm werden. — Die Türken sehen bei ihren Wohnhäusem mehr auf Gemäch lichkeit, als auf Geschmack. Diese Gemächlichkeit ist aber von der unseren verschieden; wir brauchen eine Menge M-belS, währmd der Türke, auf seinem Sopha gelagert, mit der Pfeife im Munde, schon zufrieden ist, wenn er einen Platz hat, wo er ruhig sitzen kann. In jedem Zimmer befindet sich eine besondere Stelle fiir einm erhöhten Platz, der ungefähr einm Fuß über dem Boden erhaben und fünf bis sechs Fuß breit ist. Auf dieser Erhöhung liegen Matratzen, die mit Zeug oder Leinwand überzogen find, und Kissen von einem Ende bis zum andem. Diese DivanS oder Sopha'S sind bei den Reichen mit kostbaren Stoffen belegt. Dadurch und durch die Tapeten oder durch auSgetLfelte Wände erhalten die Zimmer oft ein prachtvolle- Ansehen; hierzu kommen noch die Teppiche, die auf dem Fußboden auSgebreitet find. Weber Tische noch Stühle gehören zu dm Bedürfnissen der Türkin; der Sopha
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