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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.11.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185311177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-11
- Tag1853-11-17
- Monat1853-11
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.11.1853
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and Anzeiger. 321. Donnerstag den 17. November. 1833. Bekanntmachung. Zufolge des im Jahre 1851 gefaßten Rathsbeschlusses wird die Expedition der Sparkasse, der anzustellenden Zinsenberechnung halber, auch im künftigen Jahre vom 1. bi- mit 15. Januar für daS Publicum geschlossen bleiben. Leipzig, den 16. November 1853. Die Deputation zur Spareaffe. Stadttheater. Am 15. d. M. trat F»l. Gilbert vom Stadttheater in Cöln zum zweiten Male als Gast auf und zwar als Margarethe von ValoiS in den „Hugenotten." Es zeigte sich an diesem Abende abermals, daß Frl. Gilbert weder die natürlichen Mittel noch die künstlerische Befähigung zur Lösung so schwieriger Aufgaben hat, daß sie noch sehr fleißig sein muß, wenn sie jemals in einem bescheideneren — nicht in einem ersten — Fache etwas Entsprechendes leisten will. Es schien unS — namentlich in dem Duett mit Raonl — Frl. Gilberts Stimme an diesem Abende zwar weniger belegt zu sein, als bei ihrem ersten Gastspiel in „Robert der Teufel;" doch dürste dieses Organ, selbst bei vollkommen freier und unbe fangener Entfaltung, immer nur ein sehr kleines, vielleicht nur zum Stn-e» von Liedern am Pianoforte im Zimmer oder zu dritten und vierte» Partien in Oper und Vaudeville geeignetes sein. Nach dem «ewähnw« DüM und im dritten Acte der'Oper ward die Stimme — wahrscheinlich in Folge der vorhergegangenen für sie übermäßigen Anstrengung — fast ganz tonlos. Von musikalischer und GesangS- dildung — am allerwenigsten von einer zur Wiedergabe Meyerkeer- fcher Partien erfoche^ichen — scheint bei Frl. Gilbert wenig zu finden zu fein. Der ohnedem nur schwache Ton kommt gedrückt, unvollständig und oft sehr unrein zum Vorschein. Die höheren Thv besonders klangen nicht selten fast eine Viertel - Tonstufe zu tieft Die Eoloratur ist unbeholfen, die Verzierungen erscheinen verwischt, die Aussprache des Textes läßt sehr viel zu wünschen übrig^ in einer wmiger oft gehörten Oper würde man schwerlich ei» Wort von Dem, wa- Frl. Gilbert singt, verstehen können. Dich bei einem so gänzlichen Mangel an technischer Ausbildung von künstlerischem Verständniß oder auch nur von dem gewöhn lichsten musikalischen Ausdruck beim Singen die Rede nicht sein kann, bedarf wohl keines weiteren Beweises. DaS Publicum nahm diesmal Frl. GilbertS Gesang mit tiefe« Schweigen hin. Zm Uebrigen war die Oper wie gewöhnlich besetzt und wir erwähnen nur, daß die Vorstellung, abgerechnet einige Versehen auf der Bühne und im Orchester, im Allgemeinen recht gut ging, und daß Herr Widemann, Frl. Mayer und Frau Günther- Bachmann vortrefflich bei Stimme waren. Im Ganzen wurde da- Werk diesmal ungewöhnlich kalt ausgenommen und erst das von Frl. Mayer und Herrn Schott sehr brav ausgeführte Duett im dritte« Acte riß vermöge der in diesem Musikstück enthaltenen dramatischen Wahrheit und musikalischen Schönheit zu lauten BeifaiksbGeiguugen hin. * h. Lohengriu. (Eingesendet.) Da in nächster Zeit die Aufführung der Oper „Lohengrin" von Richard Wagner in unserm Theater zu erwarten ist, so wird von Neuem hierdurch, wie früher beim „Tannhäuser," darauf Hingewiofen, daß es zum Verständniß und vollständigen Genuß dieses schäum Kunstwerkes durchaus nöthig ist, vorher den Text durchßulefm, um dann geistig freier dem Ganzen folgen zu können. Mit voller Ueberzeuguua versichert Einsender dieses, daß ein Jeder bei Lesung desselben dieselbe Befriedigung fühlen wird, die ihm in den Stunden der Erholung ein schönes Gedicht gewährt, wie denn überhaupt das ganze Werk ein musikalisches Gedicht ist, welches, viel freier noch wie der „TannhLuser," gauz auS der bisherigen Form der Oper hcraustritt und die tiefste Wirkung auf einen Jeden, sei er Laie, Dilettant oder Musiker vom Fach, nicht ver fehlen kann, wenn er mit vorurtheilSfreiem Sinn und offenem Gemüth sich dem Eindrücke desselben hingiebt. Texte sind schon jetzt, so viel wir wissen, bei Breitkopf und Härtel zu haben, und wünschen wir nicht umsonst diesen Finger zeig gegeben zu haben. -s- Vermifchtes. Der Divan oder Reichsrath. Der Name und die Ein richtung des Divan verliert sich, wie die meisten Einrichtung« orientalischer Monarchien, ln der ältesten Geschichte deS persischen Reichs. Divan wird im Orient für daS Wort Sofa gebraucht, weil der versammelt« Rath orientalischer Reiche auf einem Sofa ruht. Treten wir nun in den großen Gaal, unter dessen hohem Dom sich der Divan oder Reichsrath versammelt. Die vier ersten blasse« der Staatswürden tragen denselben als so viele Stützen oder Säulen und werden daher Erkiani Dewlet, die Säulen des Reichs genannt. Alles, was auf öffentliche Staatsfeierlichkeiten, auf politisches Gepränge und Heerschau der Macht Bezug hat, ist mit dem Namen de« Divans verbunden. So heißen die Ceremonien Ehrenkleider der Minister und Großen Divan-Kürke, Divan- Pelze, Divan-Güni oder Divanstage sind die Wochentage, an wel chen Divan gehalten wird. An solchen Tagen versammeln sich die Mitglieder de- Divan mit Anbruch de- Tages, sogleich nach ver richtetem Morgengebet, vor dem ersten Thore des Serail-, Babi Hamajum oder kaiserliche Pforte. Die Versammlung geschieht mit großen Förmlichkeiten. Ne« york, im Octbr. DaS Privilegium, einen unterseeischen Telegraphen von Cuba nach den Vereinigten Staaten an zulegen, ist dem Mr. Kennedy, dm Dons Francesco Noy und Felipe Nunez für die Dauer von 1S>/, Jahren wsheAt wvsden. Die Drahtlegung geschieht von Puerto HcaruS (bei CardenaS) über Cruz del Padre nach Doudleheaded Shot Key-, von da nach Old Matacumly bis Florida. Die ganze Strecke von 122 Meilen wird somit in vier Sektion« getheilt, deren längste nicht über 56 Meilen lang ist. Von dem General Wilson in San Francisco ist die Ent deckung gemacht worden, daß auf der unter dem Namen Naviga tors Island bekannten Inselgruppe im stillen Meere Baumwolle wächst. Die Bäume werden an 3V Fuß hoch und messen im Stamme 1 Fuß; die Zweige breiten sich 30 Kuß auS. Die Kapseln haben die Form eines Gänseeis. Einen wunderschönen Anblick ge währ« diese Bäum« in Blüthe; sie gleichen alsdann den sogenann te« Schneeballßauben.
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