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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185502270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-02
- Tag1855-02-27
- Monat1855-02
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1855
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Md Anzeiger. S8. Dienstag den 27. Februar. 1855. Bekanntmachung. Da dir Ausfertigung und Legalisation der von AuSwandernden nachzusuchenden Entlassung-Urkunden wegen der zuvor nölhigen, ges tzltch vorgeschriebenen Erörterungen je nach den vorliegenden Verhältnissen eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, demungeachtet aber zeither dergleichen Gesuche erst kurz vor der beabsichtigten Abreise angebracht zu werden pflegten, so sehen wir uns zur Vermeidung der hierdurch entstandene» Unzuträglichkeiten veranlaßt, darauf aufmerksam zu machen, daß die Gesuche um Entlassung auS dem Königlich Sächsischen Unterthanenverbande von den Auswanderunas- lüftigen in Zeiten und mindestens sechs Wochen vor der angesetzten Abreise bei uns (Expedition Nr. II.) anzubringen sind, iadem außerdem die Betheiligten alle durch zu spätes Anbringen ihrer Gesuche entstehenden Nachtheile lediglich sich selbst zuzuschreiben haben werden. Leipzig, den 22. Februar 1855. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Eerutti. Hamburger Stra-enleben. Unter de« Titel „Unser Vaterland von Friedrich Korner" ist vor Kurzem bei Avenariu-u. Mendelssohn hier da- erste Heft einer Unterhaltung-schrift erschienen, deren Zweck, wie die Einleitung sagt, eS ist, die Kenntniß de- Vaterlandes zu fördern, die Herrlichkeit de- deuischen Landes, den Ruhm deutscher Fürsten und Künstler und die Cigenthümlichkeit deutscher Stämme in den weitesten Kreisen zu verkünden. Dieser edle und patriotische Zweck veranlaßt uns, einen Abschnitt de- ersten Hefte- den Lesern dieses Blatte- vorzulegen. Seite 23 ist über Hamburg Folgende- gesagt: Au den Städten, auf welche wir mit Recht stolz sein können, da sie zeigen, waS das deutsche Volk vermag, gehört auch Ham burg. dessen Flagge auf 449 Schiffen weht und ln allen Häfen der Wett zu finden Ist Auf der Landkarte steht die Hansastadt mit ihrem 7 Quadratmeilen großen Gebiet sehr winzig aus, dessen I 200,050 Einwohner auch nicht viel sagen wollen» aber der Unter-1 nehmung-geift, die günstige Lage und der Handel haben Hamburg zu einem der bedeutendsten Handelsplätze der Welt gemacht, wel cher im Stande war, im Jahre 1814 an Davoust, den Tyrannen unter Napoleonischrr Herrschaft, 85 Millionen Franc- zu zahlen. Mit der Geschichte de- deutschen, ja de- germanischen Norden ist auch die von Hamburg verflochten. Denn in diesem Fischerdorfe erkannte Karl der Große sogleich die wichtige Lage, da er hier eine Burg und eine Kirche bauen ließ. Die Hohenstaufen erhoben 1215 da- zur Stadt herangewachsene Dorf zur Reichsstadt, welche nach zthn Jahren eine freie Reichsstadt oder Republik warb und 1241 mit Lübeck die Hansa stiftete, die zwei Jahrhunderte lang den europäischen Norden von England und dem keutigew Belgien an bi- Nowgorod in Rußland beherrschte und deutsche Bildung, Christen thum und Stadtverfassung verbreitete. Großartig wie Hamburg- geschichtliche Stellung ist auch die Lage der Stadt än dem breiten Eldstrom mit seinen Buchten, Werdern, buschig« Ufern. Do» Harburg au- kann man da- gegenüberlie gende Hamburg kaum sehen, so groß es auch ist. Naht man aber mit dem Dampfschiffe, so taucht ein ungeheurer Mastenwald am recht« Elbufer empor, die Lust ist voll wehender Wimpel aller Färb« und Nation«, dazwischen blähen sich ungeheure Segel auf und steig« schrvarp Rauchwolke« au- den Essen der Dampf schiffe. Im Hintergmnde dieser Maste schimmern die gewal tig« Kolosse der Speicher, glänzende Hotel-, Comptoir- und Bu- reaux, und wogt am Uftr eine zahllose geschäftige Menge Menschen in all« Farben und Dracht« auf und ad. Hier arbeiten sich Rollwagen die Uferstraße hinauf, dazwischen jagen Drosststen, Reiter, schrei« Sack- und Kofferträger, sing« Matrosen, rufen Ver käufer ihre Waaren auS, Haschen Diebe nach Taschen und Porte monnaie-, treiben sich müssige Zuschauer umher, und drangen sich CommiS und Kaufherren hin und wieder durch die auf- und ab- fluthende Menge. Was die Erde Schöne«, Kostbares und Genießbare- trägt, da- steht hier aufgestapelt in gewaltigen Fässern, eisenbeschla genen Kisten, mächtigen Rollen oder Körben. Waaren, die Millio nen werth sind, scheinen auf die Straße geworfen. Auße^ den Menschen an dem aus mächtigen Quadern erbauten Kai drängen sich auch Schiffe und Fahrzeuge aller Art durch einander. Die einen wollen vom Ufer, lösen die mächtig« Haft ketten und suchen sich Bahn zu machen nach dem voll« Strome, Andere dräng« heran nach dem Ufer oder nach den Canälen, welche in die Stadt hineinfuhr«, wieder Andere suchen überhaupt eine bequemere Haltestelle oder steuern nach dem Aollamte, und zwischen den gewaltigen Colossen der Seeschiffe schießen buntfarbige Gondeln oder leichte Fischerboote flüchtig hin und wieder wie Seeschwalben. Zagend schaut ihnen der unkundige Binnenländer vom Ufer nach, denn jeden Augenblick fürchtet er, sie hier oder dort anprall« und Umschlagen zu sehen, aber siehe, sie «enden stet- zur rechten Zeit und entkommen der Gefahr. Tagelang könnte man am Ufer steh« und dem geschäftigen Treiben dort und dem auf der Elbe zusehen! Dort kommt ein schwerfälliger Dreimaster mit den Schatz« Brasilien-, hier segelt ein schlanker Dampfer nach dem Capland ab, während heimkehrende Wallfischfänger und Ostindienfahrer von dem 14 Meilen entfernten Cuxhafen signalisirt werden. Neben dem amerikanisch« Kauffahr teischiff liegt da- englisch-amerikanische Postdampfschiff, vorüber an dem dänisch« Kutter rauscht der griechische Eindecker, hinter weichem da- au- China kommende Frachtschiff ankert. Welch Knarr« der Haltseile, welch Klappe« der Taue und Flattern dqr Segel, welches Gemisch verschiedener Sprach«, Nationaltracht«, und dazwischen die Commandorufe der Capitäne, da- langgezogene Lactlied der an den Wind« beschäftigt« Matrosen! Kehr« doch jährlich über 3000 Schiffe in Hamburg ein, von benen 300 auS außereuropäisch« Staaten komm«, und besorg« 50V Kaufleute dies« Welthandel, indem sie jährlich Million« umsetz« in Kaffee,
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