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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185503045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-03
- Tag1855-03-04
- Monat1855-03
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1855
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. ... e 1» s und Anzeiger. ^ 63. Sonntag den 4. März. 1855 krS" in blichst 1. r"' »«llk. lM. «bau». siussir. Prufft. wan. » ruz. Pol. streich. Sloß. Hah». den. -alle. kreuz. küsste. berg. > Kreuz. kPn-ff-. t.Hamb. —>— >» Mittwoch den 7. März ». o. Abends 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: Gutachten des Ausschusses zu den Kirchen, Schulen und milden Stiftungen über rr) die Herstellung weiterer Räume für die UI. Bürgerschule im alten Armenhause; b) die Regulirung des Küstergehaltes an der Johanniskirche; c) den Beitrag zur Errichtung eines Waisenhauses für die in der Nähe Leipzigs gelegenen Ortschaften. 's, 4 r . Universität. Leipzig, den 3. März. Heute hat sich der vr. piül. Herr R. A. kipsius, Licentiat der Theologie, als akademischer Docent a» hiesiger Universität habilitirt und im Juridieo öffentlich mit Auszeichnung di-putirt. — Dadurch hat unsere Universität wieder einen schätzenswerthen guwach- erhalten. Ä N t t h S4 ts r. Die Vorstellung van Shakespeare'« „Hamlet" am 2. März ist in so fern alll rin Eretgniß von Bedeutung in der Geschichte deS Leipziger Theater« anzusehen, al« an diesem Abende einer der größten und vksthmtesteu dramatischen Künstler der Gegenwatt, Bogumil Dawiso», unsere Bühne zum ersten Male betrat und damit eitt« größeren CpkluS von Gastrollen eröffnet-. Einer so impontrenhe« künstlerischen Persönlichkeit gegen über muß sich die TaaeSkrfiE darauf üschl-nkm, nur in ganz allgemeinen flüchtigen Umrissttl däß Wese» de« Künstler« anzu- deute» und den Eindruck zu schttbo», tzd» ftßwe Reproduction de« Kunstwerke« Hervorgehracht hat — zh«M retu« erschöpfende Kritik über Dawison, ein tiefere« Ei»«ch» auf sein« hohe Künstler schaft würde den Umfang eine« Bucht« erßtchnm. La «isonist eine jener bevorzugten Ratmen, welche mit entsprach»*-« äußeren Mitteln vermöge de- in ihnen lebenden Geniu« bnä Höchste zu erreichen wissen, wa« dem Menschen in der DarstellungBknnst überhaupt möglich, denen die reinste und edelste Begeisterung Ar da« Ideale die Kraft und die Ausdauer verleiht, alle die ungeheuren Schwierig ketten zu überwinden, welche sich dem Jünger Apolls auf seinem rPfadr zur Höhe der Vollendung entgegenthürmen, die selbst ein etwaige- Mißverhältaiß in den äußeren Mitteln vollkommen aus- zugleiche« verstehen. Wa« die äußere Begabung Dawison« .betrifft, so ward ihm eine sehr vottheilhafte, Männliche und edle Persönlichkeit; sein Organ dagegen ist von Natur nicht da«, was «an rin große« nennt ; e« ist seiner Klangfärvuntz stach eitt Tenor, also weniger markig und sonor, al« e« die Bartton- oder Baß stimme» z» sein pflege»; Die äußeren Mittel de« Künstler« sind demnach keine ungewöhnlichen, desto größer aber ist da- Verdienst, «tt Vtssest'ßo Hvrttiche« zu erreichen. Man hat gesagt, Raphael wäre et« großer Maler geworden, auch wmn er ohne Hände geboren »«den ftii statt dttnsttben Rechte dürfte behauptet werden, Dawiso» »äre mit einem häßlichen Aeußern und mit tonloser ober ganz mangelnder Stimme immer noch ein großer Schau spieler geworden. Wie wenige seiner Kunstgenoffen versteht er e«, >«w vergessen M mache», daß wsr im Theater find/ daß alle« da« Herrlich« wnv Schöne nur ein Schauspiel ist ; Venn feiste Gestal tungen haben Fletsch und Blut, er ist in dem Augenblicke der Mensch selbst, der spricht, handelt und denkt; er stellt den Hamlet nicht blos dar, er ist Hamlet, er durchlebt die Ereignisse de« Drama's, er fühlt in der eigenen Brust den ungeheuren Schmerz um den gemordeten Vater und die gefallene Mutter, den Haß gegen den, dessen Verbrechen das furchtbare Verhängniß über das Reich und da« Königshaus heraufbeschworen haben. Dawiso ns Auffassung deS Hamlet ist eine ganz eigenthümliche, von der an derer Künstler im Wesentlichen abweichende; er hebt besonders das verständige Element hzrvor und stellt somit ein Gegengewicht zu dem im Charakter überwiegenden leidenschaftlichen, schwärmerischen daß Amlet vor U/uter R^-xionnlcht zuWaNe^k^m. und deshalb bi- zw dem Ende hin stet- in einer etwa- schwankenden Haltung bleibe. Bon einzelnen das Uebrige besonder« überragenden Momenten kann in einer so vollendeten Kunstleistung nicht mehr die Rede sein, al« solche Momente in dem Wese« de« Drama « selbst bedirwt find; vielmehr steht hier Alle«, auch da« anscheinend gleichgiltlgste Wort, auf einer und derselben künstlerischen Höhe — und da« ist da« Wahre, da« drückt dem Ganzen den Stempel der Meisterschaft auf. — Wie stet-, wenn ein großer Künstler mlt- wirkt, so waren auch diesmal unsere sämmtlichen betheiligte« ein heimischen Darsteller so sehr angeregt, daß die Vorstellung auch betreffs der Leistungen dieser eine gelungene zu nennen war. Es ist bei früheren Aufführungen de- Trauerspiels bereits über unsere Darsteller genügend gesprochen, und nameutlich sind Frl. Doors Ophelia, Frl. Huber« Gertruds, Herrn Stürmer« Polonius, Herrn Saalbach« Schauspieler und die Wiedergabe des Geistes von Hamlet- Vater durch Herrn Behr gebührend gewürdigt worden ; ich gedenke daher nur noch der neu besetzten Hauptrollen. Herr Gerstel gab den König Claudius. Wie alle größeren Leistungen diese« schätzenswerthen Künstlers, so war auch diese eine durchaus scharf und geistreich ausgearbeitete; das hauptsächlichste Element in diesem Charakter, der von Hamlet so entschieden aus gesprochene Gegensatz zu den hohen königlichen Tugenden von dessen Vater, brachte Herr Gerstel treffend zur Anschauung, ohne jedoch vergessen zu machen, daß Claudius, wenn auch ein Verbrecher, doch ein solcher ist, ln dessen Adern königliche« Blut fließt. — Herr Karlowa als Laertes bethätlgte auch diesmal sein Talent zu tragischen Gestaltungen und die unveckenndarm Fortschritte, die er während seiner bkSherigm Thätigkeit an unserer Bühne gemacht hat. Ferdinand Gleich. Vermischte». ,, Der Pren-Efche Staats-Anzeiger vom 1. März veröffentlicht -en Vertrag zwischen Preuße» und Sachsen über die Herstellung einer Eisenbachwveröinvung zwischen Weißenfel- und
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