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Dresdner neueste Nachrichten : 06.03.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191503061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19150306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19150306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-03
- Tag1915-03-06
- Monat1915-03
- Jahr1915
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.03.1915
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Sonnabend iiber die Renressalien gegen den deutschen Handel hat in hiesigen Schissahrtoi und handels kteiscu sehr nuangenehm berührt, da sie grosse Sihikanen nnd Schiidigungen sttr ihre Ge schäfte voraussehen. Die Zeitung »Hei-bit« schreibt hierzu: Der Streit zwischen Deutschland und Eng land beriihrt die Interessen dek Neutraleiy deren Schisse wenn sie Jsahrten in dem blockierten Kam-s -gebict unternehmen, oon deutschen Unterseebooten tornediert oder von englischen Schisseu festgenommen werden können, sobald ermittelt wird, das; ihre La dung iiir Deutschland bestimmt ist. Wenn die Ver· biindeten bei der Durchführung de: Repressaliens gegen Deutschland sieh nnr aus Vermutnngen stützen, dann würden bald die meisten Schisse der Nen tralen im Mitteltneer sestgebalteu sein, aus die ~Rechtsertigisng«, das; ihre Ladung indirekt stir Deutschland bestimmt sei. Die dänische Zeitung »Politiken« schreibt: Deutschland hat die amerikanische Note in sast allen Punkten sehr entgegentommend beantwortet. Um so übe rrasche n der wirkt es, das; die englische Regierung. sobald sie von dem Plane Wilsons tiennttiis erhalten hatte, ihren Beschluß, Deutschland völlig abzuweisen, kundgegeben hat. Man steht hier vor einem augenblicklich unlös baren Rätsel. Zwischen Amerika und England be stand doch bis seht ein sreundschastliches Verhältnis. Man kann sich nicht denken. daß Männer, wie Asauith und Greis, Akilioiig sreundschastlichen Vorschlag im Ernste mit schrosser Abweisung beantworten sollten. Mit Spannung erwartet die Welt die Lösung des u uheiloollen Pinsels, das Æauith mit seinen Er klärungen im linterhattse Amerika und der iibrigen Welt gestellt hat. Wenn die Verbiindeten allen See· handel nach nnd von Deutschland tatsächlich verhindern, so bedeutet dies die Aufhebung aller vdlkerrekhtlichen Regeln mit einer Ausnahme, nämlich, das; die tiaperei völlig srei ist. Baumwolle und· Farbstvffa I Kopmhagem Z. März. Den »Times« zufolge erklärte der amerikanische Siaaisfekretär Vryan dem englischen Ge san die n in Washington, daß Amerika Wert darauf lege, daß England die Ausfuhr von Baum wolle nach Deutschland und die Einfuht von! Ffeztb ft offen von Deutschland nach Amerika zu a e. Die »Daeka«. Zu der Angelegenheit der »Dacia« melden die »Ist-tue« aus Washington: Die amtlichen Kreise wollen erst vorgehen, wenn die Entscheidung des französischen Prisengerichts gefallen ist· Wenn Frankreich die Gültigkeit des Verlaufs der ~Dac«ia« nicht anerkennt, wird hdehstwahrscheini lieh Protest erhoben werden. Der Besitzer der »Dacia« erklärt, er habe kein Interesse an dieser Entscheidung; er habe die Besehlagnahme dnrkh die» Franzosen erwartet, glaube aber nicht, daß man das Schiss konsisziereti werde. Das Schiff sei bei einer britischen Gesellschast geaen Besehlags nahme versichert. Der Besitzer Breituna teilte ferner mit, er habe von einer englischen Gesellschaft ein zweites Schiff gest-list, das am Montag mit Baumwolle von Haltsax nach Triest abgehen werde. Die Arbeiterausstände in England. Es scheint, daß die englischen Llrbeiterausstiinde trotz der beichivdrenden Reden des Ministervriisidenten Asauiih durch Streits nicht die militärifche Lage des Landes zu gefährden, zunächst noch an Ausdehnung ge winnen. Nach einer Meldung der Baseler »National zeitung« ist der Metallarbeiterstreit in Glasgow noch nicht beigelegt. Die unzufrie denheit sei auf die Lliuverbung von 8000 amerikanifchen Arbeitern zuriickzuführem welche die englischen Ar beiter in die Methoden der amerikanischen Waffen-« fabriken einführen sollten. Die englischen Arbeiter beklagen sich, daß die Amerikaner höher enllohnt wer« den. Die Konferenzexi mit dem Londoner Exekutim somitee der Getoertfchaften vertiefen sehr stiirmifch —- ~Morningvost« xneldct ans Newcastlc vom 1. d. Mtgs In den Schiffswersten von Goole ist gestern de: Streit ausgebrochen. Alle Schiffbauer haben die Arbeit niedergelegt. Durch den Ausstand sind be troffen die Gvole Shipbuilding and Reoairing-Co. und die Webster and Bickerton-Co., die beide ftir die Regie rung arbeiten. Die Arbeiter fordern eine Lohnerhöhs nng von fünf Skhilling für die Woche, die Firmen sind bereit, drei Schilling zu bewilligen. - Der »Mutter damsche Courant« berichtet, daß eine Abordnung von Hafenarbeitern aus Pernbroke Devoiiporh Portsmouth Chathani und Der-Nord, Sonnabend Ist dem Admiraliiiitssekretiir MacNamar erschien, um ei e Lohnerhdhiing von 472 Schilling wöchentlich zu verlangen. Mac Naxnara erklärte sich bereit, die Fors · Seite Z· Orest-net Nezejte Naelvrichtetik Irrtum; der Hafenqrbcitcr dcr xsldinimljtiit vorznlcsgcn In Cardiff streifte-n» IN) Arbeiter« von Im· Llteclwr mit Ztar Patent Fuel Co. Der gefälfchte »Audacwus«. Noch vor wenigen Tagen teilten wir die geheimnis vollen Aeuiicrungen über das angeblich nicht gefun «tene englische Skbiachtfchiff ~Audarious« mit und ver: sahen die danialigen Angaben mit Oiiiixxcki Frage zeichen. Heute wird die Richtigkeit unsrer Annahme bestätigt: «« Bndapeih Z. Lllkärz Ein Leser des »Beste:- Lloyd«, der oor 14 Tagen in England weilte, schreibt dem genannten Blatt, er habe dort ganz zusiillixt von zuoerlässiger Seite ersah ren, daß int Februar ein neuer Dreads nought unter detn Namen «Audaciotts« mit der großen Flotte vereinigt wurde. Es sei dies aber nicht dasselbe Sthlachtichisß welches atu 27. Oktober aui eine Mine geriet, sondern dessen! Schtvesterschifh das dort von Stapel gelassen wurde und ebenso getauft wurde, utn die össen t liche Meinung zu beschwichtigen. Der« ursprüngliche »Audacioiis« werde vielleicht nicht ganz verloren sein, aber es sei bestimmt, das; es sich seht um ein neues Srhiss handele. Die Erzählung llinat durchaus glaubwiirdikk Tenn wie aus frühere« Meldung-en hervorgitixp niustte siir einen an der thiieciischett Fliiste geinntenen sireitzer ebensalls ein Srhweiterfclkiff eintreten. Ein engltschesWasserflugzeug aufgefunden. « Notierdany 5. März. Das Ymuidenädiimpflotsenbqot tras gestern ein Wasserslugzeug und schleppte es. Bei shuiuiden brach das Schlepptalc und das Flugzeng trieb dann weiter bis Egnionh wo es srhwimtnend gesehen tout-de. Torpedoboote fuhren aus und schleppten das Flug zeug nakh dem Hasen. Man vermutete zunächst, es sei ein deutskhes Flugzcuky dessen Besatzutig kürzlich von einem engliskheu Dcjmpfer nach Lowestost ge brakht wurde. Die Vermutung hat sich indessen nicht bestätigt. Das Flugzeug hat einen Gnom- Motor und eine englische Schmube, einen eng lischen slonipasz und englischen Druckmessetx Der L) otor ist unbeschädigt, die Holz: und Ylluminiuuk teile sind schwer mitgenonnneik II Die Kampfe an der Ysetn Von unsern: »Es-Mitarbeiter. Nonsens-ital, I. Ykärkk D Die qui-ersichtlichen Tages-berichte der belgis schen Regierung, durch sioiisulii in allen holläudischen Städten eifrig verbreitet, stimmen mit den Privat nachrichien aus der Front nicht überein. Das in Le Hävre erfcheinende Armceblati brachte dieser Tage einen Bericht über die letzten Kämpfe bei Lombatdzydh darin heißt es: »Im Verlauf der vom il. bis zum is. stattgehabten Jseuergefechte ver suchten die Deutschen vergeblich zwischen St-Gcorges und Slliarialerle unsre Stellungen zu erobern. Zwi fchen Thoukont und Jkhtegheni kam es zu schweren kämpfen, bei denen die Lliliierten viel gelitten; en.« Was in dieser kurzen, sehr lückenhaften Mit teilung nich: gesagt wird, ersahrt man hier aus zahl reichen Briesen belgischer Soldaten. Ein sehr aedriickier Ton herrscht in den Berichte-n an die Eltern Frauen und Geschwister vor. Meist enthalten diese Inschrift-etc Namenslisteii gefallener Freunde. Von früheren Briefen unterscizeiden sie sich durch den Ausdruck der Kamofmiidipkeit und Mißstim mun g. Ein Unterleutnann der seit Oktober an der slandrischen Küste steht, schreibt feinem hier lebenden Bruder: »Nun bin ich dem Feuerregen der Deutschen wieder einmal glücklich eutwischt Die Granaten rissen breite Löcher in unsre Reihen, wie ich mit heiter Haut daoonkany ist ein wahres Rätsel. Seit ich Dir zum letztenmal geschrieben, ging es an der Front wieder arg her. Die Deutschen erhielten arofze Verstiirkungen und begannen am M. mit wü tenden Angriffen. Ihre Batterien standen wieder einmal in so guter Deckung, daß wir nich-is ausriclp ten konnten. Ob di-e Flieget nichts taugten, weiß ich nicht. Sicher ist, daß keiner von ihnen eine zuver lässige Meldung bring-te. Wir litten enorm unter dem deuts en Geschutzseuer. Lange hätte das nicht mehr dauern dürfen - die Fran zosen sahen es ein. Ein starkes Detaehement kam uns zu Hilfe, auch der Feind verstärkte fiel) und ließ das merkten wir leider etwas spät schweres Feldgsschüts in Llktiozi treten. Die Kämpfe dauerten fast ohne Unterbrechung drei Tage. Unsre Kommandierenden leisteten wirk licl Heroorragendes, aber wenn ich unsre Ver luete ansehe, so · scheint es mir, das; es besser gewesen wäre, wir hätten uns gleich nach 24 Stunden aus unsre weiter rückwärts gnciexielieti Tiofitiotceii znriickgezogetn als list-s·- Fiisinn nnd fast ebcufooiele Verwundert· z Hi: innern. Ekhliumiere Verluste gab eii zwischen .-lwnraul, Jihtegheiii und Jabbcl«e, wo die Deutschen uiehrere Rachtangrisfe nnternahmem Nach Ansicht D» ittltizöiischeti Heercsleituiig sollten wir Belgier dein Feinde eine Trambahnlinie entreißen. Das war lcktllt gesagt: Wir Führt« Llttacteii aus, doch ohne Erfolg. Einem der abgeskhlageneti Angrisfc wohnte der siönig mit einigen französischen Osiiz ier en bei· Tags darauf erhielten wir fransj zöfifche Versiärkitiigeir Der Sturm ging von neuem los. An einem Punkte« gliickte er, doch in der darauf folgenden Nacht griff uns der Feind mit solcher Ge walt an, das: nsir die kaum errungene Stellung nach hartntickigeni Lisiiderstande wieder aufgeben muszteiul Tn siehst, wie unendliih fchiver es an der Yfer geht. Lkorgeftern kamen frische Abteilungen; da wiiNs wohl bald eine Wein: Erholung sfir uns gaben, da wir seit zwei Akoclsisii lm Feuer liegen Hier hör« inau sehr wenig vom Kriege in Nordfrankreikh nnd im Elsas« Gestern brachte man uns die Nach richt, daß die Franzosen Straßburg genommen fu«-lieu sit, nnd das; Lille nnd Tournai von den Deut schen geriiutnt sind. Von den ~Voches« werden wieder einmal Zettel ausgeworfen: 100000 Rassen gefangen usw Taf« kann doch nicht wahr sein! Unsre Offi ziere erzählen gerade dais Geaetiteil Kurz nnd gut, man nie-if: wirklich nicht mehr, was man glauben soll oder nicht. Wahrfcheinlicls dauert der Kirieg ab« noch immer« ! Heftige Artilleriekiimpsp an der YOU. X Berlin, Z. März. Der Artillerickamps an dct Yfctiront ist dcr ~T. R« aus Hang zufolge ctheblicki stärker gewor den. Trotz allen Llnfttenqnnqcu fci es den Ver: bündcten nicht gelungen. den ciidlichcn Teil der Ftont zwifchen Dixmuiden nnd Ypcru votwiittsznbriiigetu Das« beigifehe Kbnigspaar im Bombenregetu (Prtoattelegramm.) —f- Genf, d. Linie« Die Pariser Vliitter berichtet! von einer Truppekiskhaw die das belaifche ziönigsuaar unter heftiger diicfchießitng abgenommen hat. Letz ten Fweitaa itberfloqcn etwa fiinf deutsche Flieget· La Punkte, auf das sie Bomben herabwarfen. Unter Nichtachtung der Gefahr hielten fsiöirig Albert in Paradettttiforny gefaßt nnd cuhig zu Pferde, und feine Gattin iiber das .»E«lite regiment der Grenadiere und das M. Jnfanterik reaiment eine Parade ab. Die Militärmttfik »liber tönte das Rauschen der sich am Strande brechenden Welleu«. Die neuausaerüfteten Truupen vafsierteu in schnurgeraden Reihen zwischen dem Meer und den: Souveriim Inzwischen beschosfcn die iibekall ansgeftellten tlliafchitiengekvehre die Flieget, die fast unsichtbar iiber den Wolken schwebten. Die auf den Diinen aufgeftellte Menge fah ruhig dem schönen Schauspiel zu. In gewissen Zeit-säumen fiel ein Schuß, ohne jedoch das Köniasnaar mit seinen( Gefolge zu treffen. Als sämtliche Kom vaaiiien vorbeigezoaeii waren, beglückwünschten der Fiönia und die Königin die Korvsfiihrer nnd be aabeu sich dann in ihre kleine Villa, die-am äußer sten Ende von La Panne in der Richtung nach Diinkirchen gelegen ist. Am Montag erfolgte eine Ycibtere Truppenfcbath diesmal aber ohne Tau en. . J. März Ists. Fu. se. tauschen« bcitbftchtiqf Zu» dcuksytz Hcercdvcrwalxuk von einem Llucstaufch frnnzonprhcr Offiziekk Mk« Utiteroffizicre abz u f ehe n. « Ein bezeichnendes Aktenstück, In Tourcoing bei Lille in Frankreich i« »» aniilirhes Aktenstück aufgefunden worden, das um» H» Deutschland und in den neutralen Ländern mit Im. , esse lesen wird. Es ist ein Viaueranschtqw ums; zeichnet vom Bürgermeister Gustave Dron, Dkjkgszed des französischen Senats, er trägt das Datum des I. Ilugust 1914. Es ist eine an die Bevölkerung ge. richtete Verkündigung aniäßlich des siriegsausbrtxklzss Die ~K«ölnifche Zeitung« gibt den Jnhait in· Ueber; setzung nach der photographischen Aufnahme de: Ver, kündigung wieder. Es scnd die üblichen Physik» He« mcrhnswert aber ist folgender Sah: « England, unser Freund, denkt nicht daran, di« Gewalt iiber die Meere und die Oberhand im Weg, handel der deutschen Herrfchast»abzutreten. Es is: « entschlossen, dem Nustungswahnsinm der alle großen Nationen zugrunde richtet, ein Ende zu mqckxnxs Also bereits am I. August wird England als Mit tiimpfer gefeiert. Ein Beweis mehr für das uns:- hörte Doppelspiel der englischen Regierung, das he, reits durch die in Brtisfel seinerzeit aufgefunden» amtlichen Aktenstücke enthüllt worden ist. Ein feindlieher Flieget iiber Motiven. Eine Bekanntmachung des stellnertretenden General kommandos Stuttgart teilt mit, daß ein feindlich«- Flieger am Mittwoch iiber Nottweil erschienen ist und drei Bomben aus die Pulversabrik goworsexk hat. Der dadurch entstandene Schaden ist gering und hat den Betrieb der Fabrik in keiner Weise geskijkk Weitere Angrisse des Flieget-s sind« durch das Schus kommando verhindert worden. Dieser Fliegerangkifs auf eine ossene Stadt ist ebenso wie die früheren An qtiife aus Diisseldors und Freiburg eine Verletzung des Völkcrrechtå Vesichtkgung der Gefaugeneulagexx (Prtvattelegranktn.) -4- Amsterdam, 5. März. Aus Washington erfährt die »Morning Post«, dqjz durch die Vermittlung der Vereinigten Staaten Großbritannien Dctctfchland erstrebte, einem Amerikancr die Erlaubnis zu geben, die brin fchen Gefangenen in den deutsche« Lagern z« besuchen, um einen Bericht über die Lage der Ge fangenen actfzustellem « Heimkehrende Deutsche. X Kronftadt (Siebenbürgen), d. dlliäizxp Gcftetn find hier über Rumänien 500 österreichifchsungarifche und deutsche Staatsangehörige eingetroffen, die in Isar fch a u seit Kriegsattsbruch internicrt waren. Die Reise dauerte vollc ucun Tage. I« Kvpenhageiy H. Lilien-z. An Bord des von Atem-York in Chriftianiu einaetroffenen deutschen Danipfers »Hcllig Olaf« be—- finden sich 120 Deutsche aus Neu-Gninen und vom Btsmarck-i)lrchipel, darunter der Gouverncmn Die Deutsche» hatt-en nach Besetzunzx »der Inseln durch die Engiiitider die Erlanbitts zur Heimreise erhalten, die iiber San Franziska-Nerv- Zork geleitet wurde. Heute treffen die Deutfclxcxk in openhagen ein, von wo ans· die Weiterbeförderiiicg nach Berlin erfolgen wird. Ter Dampfe: war unter: wegs zweimal von den Engläudern angehalten, aber jedesmal nach Prüfung der Papiere wieder freige geben worden. - Frankreich macht Schwierigkeiten beim , Jnvalidenaustaufcly - Die »Karlsr. Btg.« meldet halba m t l i ch: Der Austaufch der schcververwundeten Deutschen und Franzosen: hat am L. März von Konstanz und Lyon aus begonnen. Bis ietzt sind nach jeder Rich tung zwei Zügen abgegangen, darunter im ersten Zuge einige franziifische Offiziere und ilnteroffizierr. Für den Austausch galt als Gr u n d san, daß hier für alle diejenigen Schwerverwundeten und Kran ten in Frage kommen follten, deren Verwendung für jeden militiirifchen Dienst ausgeschlossen spare. Mit diesem Grundsatze hat sich die deutsche Regierung bereits; im November· v. J» die franzö sische vor etwa 6 Tagen nach langen Verhandlungen einverstanden erklärt, nachdem die deutsche Heeres verwaltung bereits mit der Sammlung der Schwer verwundeten und Kranken in den Lazaretten von Konstanz und Umgebung begonnen hatte. Wie wir hören, ist der völlig klar hingeftellte Grundsatz von der französischen Regierung nunmehr dahin eingefchriinkt worden, daß diese weder deutsche Offiziere noch Unteroxfiziere austaufchen ivill, obwohl der deutschen eeresvers ivaltung einwandfrei bekannt ist, daß bei einer großen Zahl deutscher Heeresangehöriger dieses Dienstgrades die vorerwähnten Bedingungen zus » treffen. Bis Frankreich fich einverstanden erklärt s hat, deutsche Offiziere und Unteroffiziere auszm c I Unter der Leitung des früheren Präfndeiitisii Roofevelt, des Generals Wood und anderer wur den, wie die ~Tllnes« aus Akafljingtoit meldeh die« ersten Schritte getan, um eine amcrikanifche Leaiuxi aufzuftcllett »Die Ansgabs der Lcgion wird die Or ganisation altek Männer sein, die irgendivclktve militärische Ausbildung genossen haben, um sie für den Kriegsiallials Freinaillige zur Hand zu haben. Man glaubt, daß es Inöglich fein wird, gegen 200000 Vkitglieder anzuwerbety welche die bis her vollftändig fehlendc erste Reserve bilden wiirdcik Amerikanifchejr Einspruch in Japan. Nach dem »New York Heu-nd« wird die a m c ritu - nifche Regierung in Tokio gegen die von Japan an China gerichteten Forderungen E i n fp r u ch erheben. Jn der Pariser Dlnsgabe dieses Blattes wird mit Er mächtigung der französischer: Regierung bestätigt, das; auch Frankreich diese Forderungen Japans nicht gntheiße «-··—1I Eine qmerikanifehe Logikus. Kleines ffenilletom «»- Progkqmm m S c- d. zu« O : Jttftmt Und JfoldeCrC -vøßL«l.·uSchauil-«tel: III: ;«k«:«;gs«:s..:g«2äk,«x-««i-Tks· -»23!s««3««««-;’2"’«s" Dtklkfcrs Rock« Z. ——«BTtt«tr:lthee:tere:n2 Ist« Ei« dse glkkErS»«-88« - Palmengnrtcnt »Dteödner Malsrigals =·Mitteilnng der ital. dostheatem Sonntag den 7. abends 168 Uhr wird im ital. Opernhaus ksortzinges romantische Oper ~U n d i n e« gegeben. Die Besetzung ist die folgende: Bcrtaldax Gerta Bari-is. Mk«ss««3«- »Ein-fis; Eis-»Es; te? »Ist-«« ma,s eornwrieriz a e, o a: oeri Biisseh Marthe: Anne-Lise v. Norrnann Czum ersten mal), Undine: Minnie Rast, PaterHeilmann: Julius Punkte, Betst: HB;sdßt3dilger, Hansååiågwggsrmoldj —— Tze erte «« e er o ung von r agner »Trutan und Jsolde« in der neuen Juli-genie xung und Ausstaitunky mit Fritz Vogelstrom a s Tri stan und Eva Plaschkewon der Osten als Jsolde findet Yes-III! fstath ätxsang 6 Uhr. = a. paper. r annten Llrtur Nikisch biet· »in Dresden bis ietzt nur als seinstihligen Lieder begleitet. man muß scgon sagen: als einen Klavier pkscltein gzetcn er iviit åuie dg Jåadkebditlelks i— leider u e su te en. - m ena er ar er r am, utn ist«-is« so» Schuhekk vie Nah. Strauß m« to: Ich-kais g« machen, nliußlte man; etgekttåich use, wen vont de; dei en nmn mejr sewun ern o te. est, da w r ilisch innre noktresfliche Hvskapelle haben dirigieren sehen. wissden nzxlreslgpnaltk Ngtixrilj sägeolt dasSFrcdeisiteri its-e U· Ctiuge Use-un e nen nnn te, e reife Gesang-sinnst det- Gerhart war ihm auch nichts andres algk « ein meisterhasteö Solo-?«nsttument, aui da«- er seine musikalische Empsindnngs rast gestal äetjdöiztktr leätgn Vållehndutitglldeåttluådruclihs vix-tröstend, «: en e. ervee a ane «g«««-.N;"s«s-:«2ch Este-s E«F«xi-«-T««"«3««3 e« ur er n en n. er e nnner sesselnd, sie streichelnd, sehst-send, verteilend, sur Faust aeljallh das klingende iconmaierial in iedem Augen· bläck modellieren zu sehen. Bot alletn leistet sich diese ssvanfd disk-files viellegidchtb illebertfreihlzunåem nie aber. xniiftrc åtz en. a e verte rtur Nikisch gerade« auch wieder die Kuns- den Ortiiestermusitern ganze Strecken lang die Gestaltung ihrer Partien selbst zu überlassen, die Arme ganz zu senken und un) «« ihrem Zuhörer umzutvandelm Der wirklich künst lerische nftrumentalist ist dafür immer dankbar, denn an gewissen Stellen gerät sein Ausdruck wirkungs voller, wenn er nicht von fremdem Willen abhängt. Den Vortrag der berühmten Stelle der beiden Bläsers solisten in Beethovens großer »Leonorenouvertiire« "z. B. überläßt Nikisch vollkommen den ausführenden Künstlern selbst; und in Wagners »Waldweben« zwängt er die Vogelstimnren nirgends in ein rhvthmifches Joch. Sein Stab zeichnet da vielmehr den Holzs und Horn «bläsern ganz frei nach und nur so viel, um den be gleitenden Instrumenten ein ansehmiegfames Mitgehen zu ermöglichen. Bier zeigt sich, was die Kunst des Tirigenten gewinnt, wenn er selbst aus dem Orchester hervorgegangen ist, wie Nikiseh Für einen solchen gleicherweise geborenen wie grunderfahrenen Leiter setzt der Musiker auch seine letzte Kraft mit Freuden ein. Hier und da hält sieh Nikisch allerdtkigs nicht ganz frei von Isebertreibungen. Er sticht dann Horn« und Bratschens figuren z. B. mit einem Nachdruck heraus, der, wie sede gar zu deutliche Absicht. schon ein wenig fatal wirkt, wird dann wohl auch im Tempo ein wenig zu breit und mässig, und cvenn er in der ~Tannhäuserouvertüre« die seinerzeit vor Jahren vtelbesorochene kontrapunb tisrhe öornftimme von sechs Hörnern so mächtig hervor jubeln läßt, das; darunter der Caritas iirmus der Posaunen - dte Pilgermelodie - eine Zeitlang ver schwindet, kann ich das unmöglich nachahmenswert fin den. Naehahmenstvert aber wäre vielleicht siir unsre leimifehen Kaocllmeister die bemerkenswerte Umstellung er Pulte, die Nikifeh für das Sinfoniekoiizert ins Werk setzte« Er ldft das Halbkreisrund der Celli vor dem Diiigentenvult in eine Kette auf, die fikh an den ersten Geigen nach hinten zieht, dort mit den Bäfscn berührt, die Nikifch dadurch näher an sich heranzieht, während die Holzbläser nun rechts, von den Hörnern ganz um faßt. zu sisen kennen. Wie oft haben Hörner und die tieferen wie mittleren Lagen der Holzbläser eine Klangeinheit zu bilden! Den Pauker rückt Nikisch —- wie Frih Reiner gehörig zur Rechten und holt ihn nur zu mächtiger Mitwirkung heran, wenn es unbe dingt erforderlich ist. Micht dünkt das alles durchaus zweckmäßig und auf Klangerfahrung begründet. Es ist·kaum nötig, schließlich zu sagen, das; Nikifch das glänzend besitchtesbatts wiederholt zu ftiirmifrher Ve aeisteruna hinrify nach der -Tannhäliserolivertüre«. die» den Abend absehlofh kam es zu Ovationem wie sie hier nur an unvergeszlichen Schuckkslbenden ähnlich erlebt worden sind, und in die der Meisterdirigentnicht ver fehlt« immer wieder auch das köstliche vielkopfige Jn strutnent, mit dem er solche Klangwunder hervorrusen durfte, einzubcziehem A. Prgn s- Ueber die Kunst des Dirigierens konnte man schon etwas Lehrreiches zu hdren erwarten, wenn ein im Feuer der Orchesterpraxis Ekgrautey Direktor Ruh. Finden, sich darüber auszusprechen verhieß. Denn nach Mich. Wagner ~haben Musikeeund Sänger allein das richtige GefüZi dafür, ob sie gut oder schlecht diri giert werden«. m ersten Teile ließ sich Direktor siadens Vortrag auch gut an; er verbreitete sich über die Technik des Dirigieretis und blieb bei der Sache. Als er aber dann den Slsert der »produktio-reproduk tiren Phantasie« darlegte, die Kunst des schönen Vor: trags beleuchtete und insbesondere in die Riemannfche Phrasieruitgslehre geriet, war nur noch Aesthetik und Pätagogik Trutnpf und vom Dirigieren oder selbst einer Bezugnahme daraus kaum noch die Rede. Das wird manchen enttiiuscht haben. siaden weiß aber nett izu plaudern und würzt feine Rede reichlich mit Musik beifnielem die et« der Geige und dem Klavier oder auch triillernd seinem Tenörchen sozusagen im Vorüber gehen - entlockh Diese Art des Vortrags sichert ihm eine beisallsfreudige Buhörerschaft. sei. = Von der Geschichte und dein Schicksal Belgiens sprach Geh. Hofrat Prof. Dr. Lamprecht in dem gestriaen 4. Voriragsabend des Landes ausschusses für Kriegshilfr. ~Belgien ist ein uns früh tierlorener Freund, den wir wieder gewinnen müssen« Dieser Sah stand als Leitmotiv über den von der ganzen Weite des Lamprechtsrhen Gesehichtstvissetis ersüllten Darlegungen. Dieses Motiv kam zum Ausdruck in den zwei Liederäk die als Einleitung lvon dem Soloauartett Doris alde, Thea Neumamn Eduard G.Mann und NichardKippers schön gesungen wurden: dem Mahnrus Hoffmann von Fallerslebens »An den Stamm der Blumen« imit der Melodie des »Deutfchland über alles«) und des vläs mifchen »Aufrufs an die Deutschen« von Ein. Viel; dieses letzve Lied 0870 entstanden) als Beweis dafür, daß die Plan-ten, die Si; der belgisehen Bevölkerung ausmachen, uns bis ins 19. Jahrhundert hinein nicht ganz vergessen haben. Lamprekht führte seine Zu hdrer durch die beiden Teile Belgieus, durch den nordwestlicbett vlämiicheti in seiner üvoiaen Fruchtbar- seit, und seinen gan anders gearteten kargen siidiisv lichen ivallonischen Heil. Dieses Velgien liegt iso liert neben Frankreich, England nnd Deutschland. Wir Deutschen, die den Blumen ftauimverwandt sind, stehen ihnen fremd gegenüber. Frankreich behandelt die Vianien beinahe mifzachtend und England sieht in Belgien - den Brückenkopf seines Einflusses ani dem Kontinent. —— Jn grossen Zügen zeichnete de: Gelehrte die Geschichte Belgieiisk Vom Ende des— L. Jahrhunderts an, wo die Kutten an den Nieder rhein auswandertem sich zwifchen Rhein nnd Seine ein großes einheitliches Knltnrgebiet bildete, von dem im. O. Jahrhundert ein französisekkwallonifchct nnd ein olämisclpdeutscher Teil abgetrennt wird, und das eigentliche Belgien in der Mitte liegen bleibt bis zur großen, von: Welthaiidel hervorgebrachten Uttcrhörten Macht nnd Ksiiltsiirbliite Flanderiis nnd Brabants Diese herrliche vltiinische Kultur kann nicht von Teictschlaiid getrennt werden. Tie neuer: Geschichte im und 16. Jahrhundert briuat den all: miihlichen Niedergangßelgieiis, die iiebersliigeliiiiki durch die großen enroiiäischen siiiltureik 1815 isi das lieber— geirncht Englands in Europa entschieden, Belgieii »und Holland werden nentralisiert Jn der neuesten Zelt ist die Franzöfierung der Vlaineii außerordentlich fortgeschritten, während wir,uns allen Einflusses bes ranbt haben. Sehr eindringlich betonte Laniprechkk »Man gewinnt ein Volk nicht durch Macht- oder .Wirtfchaftspolitik, alle solche Politik ist einseitig, nur eine Politik des Herzens bringt uns vorwärts, denn Geschichte ist die Entwicklung der menschlichen Seele zu höheren Formen. ——— Von unsern zukünftigen BE oichutigeii zu Velgieu sprach der Redner· nur an deuten-s. Er,eneinte, daß es des allerbedeiitendstctt Diploniateii bediirfe, iinfre Stellung zu Belgien zu regeln. Denn dieses Belgien werde nun drin! Brückenkopf des kontinentsalen Europa gegen na land.— Der Vortrag, dem Prinz J« oh an n G eo ts die Minister Veck und Vitzihiitn beiwobtlkstts wurde von der großen Zuhörerschaft mit stärsstevd langsanhaltendem Beifall bedacht. « i:- = Die Voltsbtlhne unter Reiuhardts Leitung— J» der gestrigen Aufsichtsratsfitzung des Deutschen Thcittsxs ist die Entscheidung tiber den Vertrag Retnhardts mit dein Verein der Berliner Freien Vollsblihne gcsksllkns Der Aufsichtsrat hat dem Plan zugestimmn Rein hmidt ist fvpm 1. September d. J. ab Direktor der Volksblihnk
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